Kyffhäuser

Ein knappes Stündchen Fahrt mit dem PKW und schon sind wir auf dem Kyffhäuser. Oma-Liese wird heute lernen, was es mit dem seltsamen Namen auf sich hat. Ein Berg? Ein Denkmal? Nationalstolz? Bald weiß Oma-Liese mehr.

Der Himmel reißt auf und die kleine Wanderung hoch zum monströsen Denkmal kann beginnen.

Kaiser Wilhelm macht sich auch gerade auf den Weg…

Mit fröhlichen Wanderliedern geht’s doch einfach beschwingter!

Das muss die Unterburg sein. Macht einen massiven Eindruck, allerdings schon bedenklich nach außen ausgebeult.

Wir singen fröhlich weiter…

Dürfte der Turm der Unterburg gewesen sein.

Ziemlich verschachtelt, ziemlich viele Räume!

Vor der Kapelle hat man Infotafeln für uns aufgestellt:

Einen Wanderstempel gibt’s auch:

Novalis war hier! Er hat die Aussicht genossen. Wir tun’s ihm gleich.

War Goethe eigentlich auch hier?

Nicht viel übrig von der Mittelburg.

Ach was, keine Grübeleien über alte Zeiten. Besser wieder ein Liedchen anstimmen!

Gleich haben wir das Kaiser Wilhelm Nationaldenkmal auf dem Kyffhäuser erreicht.

Barbarossa macht einen entspannteren Eindruck als Kaiser Wilhelm. Vielleicht liegt’s am Liedgut.

Gewitter droht momentan keines, also hinauf zur Krone!

Um uns den Aufstieg zu verkürzen, hat man uns auf einem Zwischengeschoss allerhand wissenswertes über Nationaldenkmäler und Nationalstolz zusammengetragen. Oma-Liese hält mal alles im Bild fest. Wer weiß, an einem kalten Winterabend im trauten Heim…

Wir wollen jetzt da hoch!

Kein Gewitter heute aber ganz schön stürmische Winde pusten uns kräftig durch!

Als wir unser Auto abgestellt haben, war da noch kein Bus weit und breit. Da müssen ja ganze Hundertschaften auf dem Weg nach hier oben unterwegs sein!

Oberburg mit Barbarossaturm

Unterburg

Der Abstieg fällt leicht 😉

Die Halle unten dient als Kriegerdenkmal und sie wird als Hochzeitsörtlichkeit angepriesen.

Danke Bruno!

Das Kriegerdenkmal vom Barbarossaturm aus gesehen. Warum genau hab ich jetzt kein weiters Foto vom Barbarossaturm?

Egal, im Turm lauern Infotafeln:

Wir steigen in die nächste Etage hinunter

… und finden:

Verlies

Jetzt taucht doch noch ein Foto vom Barbarossaturm auf, der im Übrigen nur noch knapp halb so hoch ist wie ursprünglich.

„Sei fotogen!“ fordert sein Frauchen ihn auf, als Oma-Liese der Besitzerin einen Deal abringt: Die Oma fotografiert die Kleingruppe vor dem Denkmal nur gegen ein Foto vom strammen Hündchen.

Wir sind wieder an der Burgmauer der Unterburg angekommen.

Keine Spur von den Bustouris. Wahrscheinlich nur eine Kaffeefahrt ins Gasthaus. Als wir abfahren, steigen die Massen auch gerade wieder in die Busflotte.

Der Schiefe Turm von Bad Frankenhausen

In Bad Frankenhausen finden wir ein unfreundliches und ein freundliches Café. Unsere Wahl fällt auf zweiteres.

Ganz schön schief!

An der Rettung wird gearbeitet.

Oben auf dem Berg steht das Panorma Museum über den Bauernkrieg. 900 Meter zu Fuß den Berg hinauf – das sollten wir heute noch schaffen.

Schönes Clubheim für einen Motorradclub!

Schon wieder ein bisschen schiefer…

Das Panorama Museum kommt in Sicht.

Thomas Münzer hat hier gegen den Willen von Martin Luther die Bauern in den Krieg und damit in den sicheren Tod geschickt.

Im Museum darf nicht fotografiert werden. Ist aber nicht weiter schlimm, denn schön ist es nicht, was da 1985 in knallbunten Farben an Kriegseindrücken an die Wand gemalt worden ist.

Wieder in der kleinen Stadt angekommen, reicht das Licht noch gerade für ein paar letzte Eindrücke.

Ach so: Nationalstolz? Oma-Liese kann auch weiterhin ohne.

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Weimar

Im Sommer 1990 waren wir schon einmal hier in Weimar, hier in Goethes Wohnhaus. Damals kostete der Eintritt pro Person 1,50 DM. Wir waren die einzigen Besucher und kamen so zu einer exklusiven Privatführung.

Heute kostet der Eintritt pro Person 13 €, Audioguides können zusätzlich gebucht werden und Oma-Liese muss geduldig warten, bis keine Menschen mehr vor der Linse herumspringen.

Das Treppenhaus soll nach Goethes Plänen erbaut worden sein.

Christiane von Goethe, Ehefrau

Handschriften

Winzige Küche

Majolika Sammlung

Johann Friedrich II., Lucas Cranach d. J.

Arbeitszimmer

Die Bücher sind derzeit alle zu konservatorischen Zwecken ausgelagert.

Auf diesem Stuhl verstarb Goethe.

Zwei Gärtnerinnen sind momentan damit beschäftigt, den Garten auf den Winter vorzubereiten.

Durch den Innenhof verlassen wir das Wohnhaus und treten auf den Frauenplan mit dem Goethebrunnen.

Auf dem Marktplatz testen wir die Thüringer Rostbratwurst. Kenner verzichten auf den Senf, wir nicht.

In der Bastille saß einst Johann Sebastian Bach vier Wochen ein. Sein Vergehen: Doppelbesoldung.

Modernes Infogebäude

Schlossmuseum

Marstall

Stadtkirche St. Peter und Paul

Cranach Altar

Johann Gottfried von Herder

Bauhausmuseum

Goethe und Schiller vor dem Nationaltheater, das von Goethe als Hoftheater gegründet worden war.

An Schillers Haus werden wir abgewiesen: Gleich 16:00 Uhr, im Haus gibt es keine Beleuchtung, schlechte Lichtverhältnisse, man kann nichts mehr sehen.

Macht nix! Wir haben genug gesehen für heute.

Christoph Martin Wieland

Unter dem Grün haben wir unser Automobil versteckt.

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Drei Gleichen

Die heutige Wanderung beginnen wir in der kleinen, malerischen Ortschaft Mühlberg hinauf zur Mühlburg, eine der Burgen der Drei Gleichen.

Noch so ein warmer Herbsttag, der Reformationstag am 31. Oktober 2022, in der vorwiegend evangelisch geprägten Gegend der höchste Feiertag im Jahr.

Gut sichtbar ist der Aufbau von Fachwerk an dieser renovierungsbedürftigen Gebäudewand.

Hoppala!

Reformationstagstauben

Die notwendigen Höhenmeter überwinden wir zügig, um in einen wahren Schilderwald zu geraten. Ab hier fasse ich Infotafeln in Blocks zusammen. Wen’s interessiert, kann’s ja jederzeit öffnen.

Infos zu den Grenzsteinen des Kurfürstentums Mainz sind oben auf der ersten Tafel zu finden 😉

Die Mühlburg ist die älteste der drei Burgen und sogar die älteste Thüringens.

Burg Gleichen mit deutlich erkennbarer Steppe am Hang

Gotha ist deutlich erkennbar.

Wir betreten das Burginnere.

Nochmal Burg Gleichen

Der ursprüngliche Eingang zum Turm überfallsicher in luftiger Höhe.

Die dritte im Bunde: Die Wachsenburg

Am 31. Mai 1231 hatte ein Kugelblitz gleichzeitig in alle drei Burgen eingeschlagen, woraufhin sie alle drei lichterloh brannten. Dieses Ereignis brachte ihnen die Bezeichnung „Die Drei Gleichen“ ein.

Die Grundmauern der Radegundekapelle

Mühlberg

Über die hölzerne Wendeltreppe verlassen wir den Turm wieder.

Nochmal Infos:

Radegundkapelle

Unsere herbstliche Wanderung setzen wir auf dem Kamm der Schlossleite fort.

Bei aller gründlichen Beschilderung hat wohl irgendjemand vergessen, den Wanderweg erkennbar auszuweisen, denn Oma-Liese und der Opa sind plötzlich auf einem seeehr steil abschüssigen Mountainbike-Trail unterwegs.

Der Admiral ist fast auf allen unserer Ausflugziele zu finden.

Endlich wieder ein Weg für Normalwandernde!

Da sind sie alle drei zu sehen, Die Drei Gleichen.

Sein Herrchen kauft sich eine Thüringer Rostbratwurst und Er ist durchaus sehr zuversichtlich, auch eine abzubekommen.

Sankt Lukas

Eine Dorfkirche!

Nein, dies ist nicht der Grabstein von Lehrer Lämpel. Ein anderer Name steht in den Grabstein eingemeißelt, aber bestimmt erkennt die Familie bei ihrem lieben Verstorbenen gewisse Parallelen zu dem berühmten Bilderbuchpädagogen.

Rathaus und Ratskeller

Auf dem Rückweg nach Erfurt sind wir auf der Suche nach Thüringischer Küche und wagen mal eine kleine Gesetztesübertretung, indem wir nur ganz kurz den Parkplatz eines Gasthofes benutzen, um die Speisekarte des Restaurants studieren zu können. Schade, es gibt keine Speisekarte, dafür aber zwei unübersehbare Exemplare dieser einladenden Informationstafel als Abrundung für meine heutige Schildersammlung:

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Erfurt

Willy Brandt war 1970 zu ersten Gesprächen mit dem Zug angereist und im damaligen Hotel gegenüber dem Bahnhof abgestiegen. Die Bürger der DDR hatten sich vor dem Gebäude versammelt und so lange ihr Anliegen skandiert, bis der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland nach einigem diplomatischen Hin und Her dann doch endlich ans Fenster im rechten Erker getreten ist.

Der Schriftzug lautete damals „Erfurter Hof“, heute stellt die Inschrift das Willy Brandt-Denkmal der Stadt Erfurt dar. (Das historische Ereignis kann man online im Bundesdesarchiv als Filmdokument ansehen.)

Reglerkirche

…leider außerhalb der Gottesdienstzeiten geschlossen.

Wenn’s warm genug ist, tropfen hier ganz bestimmt Honig und Bienenwachs aus acht Metern Höhe herab 😉

Sankt Lorenz

Orgelklänge und Gesang schallen ins Freie. Wir warten den Gottesdienst noch ab…

Lorenz trägt als Symbol den Rost mit sich, auf dem er verbrannt worden war.

Der ursprüngliche Kreuzweg war aus Stein gemeißelt, wie an einem einzigen erhaltenen Beispiel zu erkennen ist. Oma-Liese stellt das leider verunglückte Foto davon nicht in den Blog.

Ein mit Schuhen behängter Baum steht im Kirchhof.

Käpt’n Blaubär schippert mit Hein Blöd über die Gera.

Krämerbrücke

Die Brückenhäuser der Krämerbrücke

Fischmarkt

Dom St. Marien

So so!

Lorenz und sein Rost.

Wer hat nur den Lautsprecher da abgestellt?

Wolfram, 1160 n. Chr. erschaffen, ist die älteste bekannt freistehenden Bronzefigur.

Ein wuchtiger Altar!

Liebevoll gefertigt erscheinen die zahlreichen Schnitzereien im Chorgestühl.

Bekannte, leider wenig friedvolle Schlüsselszene aus dem Alten Testament. Da versteht man die Herkunft der Bezeichnung „gottesfürchtig“.

Taufbecken mit einem himmelhohen Baldachin.

Gloriosa, die 12 Tonnen schwere Glocke kann heute leider nicht besichtigt werden, montags findet keine Führung statt und außerdem sind Führungen nur bis Ende Oktober möglich. Dreifaches Pech für uns! Da müssen wir wohl mal wiederkommen, denn Gloriosa wurde in Nördlingen restauriert und da Heimat bekanntlich verbindet, bleibt uns gar nichts anderes übrig.

St. Severi

…ist eine sehr große gotische Hallenkirche, die sich im Bauwettkampf um die Größe irgendwann dem Dom geschlagen geben musste.

Dom, Westportal.

Im Westen, unterhalb von St. Severi und dem Mariendom

… haben sich fleißige Hände die Mühe gemacht, die heimische Vogelwelt in Strick- und Häkelmaschen abzubilden und Bäume damit geschmückt.

Am schmalsten Haus der Stadt hängen immerhin fünf Briefkästen.

30. Oktober 2022 in Erfurt bei 24°C. Für haben wir genügend Eindrücke gewonnen. Eine prächtige Stadt mit Geschichte in Deutschland, die man im Westen viel zu wenig kennt.

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Erfurt – ein erster Eindruck

Herbstferien! Erfurt steuern wir an. Am Stadtrand gibt es einen neuen Campingplatz, von wo aus wir nicht nur Erfurt erkunden werden.

Nach einer staufreien Anfahrt empfängt uns beim Einchecken eine auffallend freundliche Rezeptionistin, die bereitwillig allerlei Auskünfte zu Platzbenutzung und Busverbindungen verkündet.

Der Wohnwagen steht zügig an seinem Plätzchen, die Nachbarn genießen die warme Oktobersonne vor ihren rollenden Behausungen und wir machen uns auf den Weg in die Stadt. Heute erst mal zu Fuß, um nichts zu verpassen, was möglicherweise fotografiert werden möchte.

Oma-Liese wird auch schon bald fündig:

Geschichte.

Wer hat’s gesprayt?

Es kommt noch besser:

Der Osten hat seine eigenen Helden.

St. Gregor

…und auf dem Sockel?

Luthern. Klar.

Bahnhof

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