Benediktiner-Abtei Neresheim

Blauer Himmel, Sonnenschein: Mittags machen wir uns mit den Fahrrädern auf den Weg nach Neresheim.

Bei Wittislingen starrt ein Silberreiher sehnsüchtig in die Ferne. Was er wohl im Auge hat?

Hier kommt die Lösung:

Ein Graureiher hat es ihm angetan und die Zuneigung beruht offenbar auf Gegenseitigkeit.

Eine kurze Strecke des Radwegs zwischen Wittislingen und Ziertheim ist nicht asphaltiert:

Baumbesetzer: Kormorane

Ritter Rost marschiert durch Ziertheim.

Unser Radweg führt auf dem ehemaligen Gleisbett der Härtsfeldbahn lang.

Ein nagelneuer Rastplatz ist hier entstanden und bietet Informationen über die alte Bahn:

Dattenhausen
Ziertheim
Ballmertshofen
Schloss Taxis bei Dischingen
Benediktiner-Abtei Neresheim

Wer’s lesen möchte, öffnet die Bilder in einem neuen Tab.

Er ist nur auf Urlaub hier, oder?

Hoffentlich ist der Heizer des Lesen mächtig!

Gerade Schienen,

Kurven.

Christo war wohl hier?

Noch viel Arbeit für die Liebhaber der Härtsfeldbahn!

Nach Besichtigung der Bahnanlage schieben wir die Räder hoch zur Abteikirche

und werden beäugt!

Sind sie nicht immer wieder schön?

Baumstammkunst geht immer!

Auf einem willkommenen Bänkchen stärken und erfrischen wir uns erst mal an Trauben aus eigener Ernte:

Geschafft, wir schieben die Räder durchs Hoftor und stehen direkt vor der prächtigen Kirche, die Balthasar Naumann erbaut hat.

Wer mehr wissen will kann selbst hinfahren und sicherlich auch im www Informationen finden. Bei mir gibt’s an dieser Stelle nur Fotos:

Eine Nachlässigkeit

Riesige Deckengemälde in Perfektion gemalt von Martin Knoller. Ob er mit dem Blitz auch zufrieden war?

Landwirtschaftliche Gebäude

Einen Verbandskasten gibt’s auch. Sehr beruhigend.

Dennoch sollte sich besser niemand verletzten, denn das Schränkchen ist leider schon geplündert

In den Innenhof der Landwirtschaft dürfen wir nicht.

Am Ende des Hofes lauert ein modernes Ungetüm. Alles klar, die Mönche setzen auf neueste Technik.

Justitia wacht über den Brunnen.

Sechs Mönche leben noch in der Abtei, wie Oma-Liese im kleinen Klosterladen vom jüngsten der Brüder erfahren konnte. 28 Jahre alt sei er gab er bereitwillig an, der älteste sei 91, die anderen 50, 60 und zwei in den Siebzigern. Platz genug dürften die Sechs ja wohl haben in dem Häuschen da oben auf dem Hügel.

Den Rückweg nutzt Oma-Liese, den Inhalt der kleinen Schaukästen zu erkunden, die ihr schon auf dem Hinweg aufgefallen waren.

Ah! Liedgut! Nette Idee.

Manche Liedchen biegen sich vor Lachen über die Sangeskünste der Wandersleut‘.

Schatten liegt inzwischen über dem Egautal. Zeit für die Ziegen, die Bäume abzuernten.

Hinter der Kapelle führt der Radweg entlang. Oma-Liese hat sie trotzdem entdeckt:

Eine Plexiglasscheibe verhindert guten Einblick. Drei Löcher im Schmiedeeisen sind ausreichend, um das wichtigste sehen zu können.

Am 3. Oktober wird die historische Bahn noch einmal fahren und dann erst wieder am Nikolaustag im Dezember.

Burg Katzenstein
Härtsfeldsee

Bekannte Wolke ist in der Gegend überall zu sehen. Nicht mehr lange: drei Monate noch…

Ab hier gibt es keine neuen Motive mehr. Beinahe schon langweilig!

54,42 Kilometer waren’s heute. Hat sich gelohnt!

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Flugschau im Vogelschutzgebiet

Launige Spätsommerstimmung an einem der ersten Herbsttage…

Die üblichen Gäste halten Rast.

Irgendwo steht immer ein jagdeifriger Falke in der Luft.

Sein Pfeifen hat ihn längst verraten, doch dann steigt er vor Oma-Lieses Kamera auf, um in einem eleganten Bogen einige Hundert Meter weiter wieder zu landen.

Noch drei Artgenossen und dann ein weiteres Grüppchen von sieben Stück, das über einem Taubenschwarm hinwegzieht.

Der Brachvogel scheint sich hier sehr wohl zu fühlen und die Population ist offenbar recht stabil.

Ein Rotmilan erhebt sich langsam, um über dem Uferbereich zu kreisen, was aber die faulen, sonnenhungrigen Gänse nicht so recht in Panik versetzen kann.

Auch wieder zurück.

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Augsburger Pianosommer

Gestern waren anlässlich des Augsburger Mozart Festivals vier Weltstars zu Gast in der evangelischen St. Ulrichskirche.

Als „Vorgruppe“ trat Evgenyi Konnov auf. Ein junger Pianist, der das Publikum mit seinen zwei klassischen Stücken begeistern konnte.

Danach ging’s rund! Wer aus dem vorwiegend betagten Publikum mit einem klassischen Mozartabend gerechnet hatte, der hatte reichlich Gelegenheit seinen musikalischen Horizont zu erweitern.

Zitat aus dem Programm-Flyer:

„Vier Klaviervirtuosen an einem Abend: Joja Wendt, der Klassik-Jazz-Pop-Allrounder, Axel Zwingenberger, das Boogie-Woogie-Urgestein, Martin Tingvall, der Jazzer und Sebastian Knauer, ein rein klassisch ausgebildeter Pianist.“

Zusammenfassung des Abends: Unfassbare Fingerakrobatik am Piano hoch 4!

Die Chancen stehen gut, dass die Vier im nächsten Jahr wiederkommen.

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Norwegen

… liegt zwar schon vier Jahre zurück, aber damals gab es den Blog noch nicht und Oma-Liese muss ihre vielen Bilder jetzt mal verarbeiten.

Warnung: Ab jetzt geht’s kilometerlang nach unten!

Auf dem Campingplatz Elbepark Bunthaus in Hamburg verbrachten wir die Nacht vor Abfahrt der Fähre von Puttgarden nach Rødby in Dänemark.

Überfahrt nach Dänemark, Schweden und Norwegen, 04. August 2017

Damit das Womo auch was von der Reise haben sollte wählte der Opa den vordersten Platz am Bug aus. Die Passagiere müssten wie üblich ihre Fahrzeuge verlassen und sich weiter oben im Schiff aufhalten.

Von Dänemark aus gings dann über die Öresundbrücke hinüber nach Schweden. Hier fährt man zunächst durch einen Tunnel unter dem Wasser durch, um dann mitten im Meer aufzutauchen und auf der Öresundbrücke die Fahrt fortzusetzten. Kannten wir schon, hatten wir schon mehrmals benutzt.

Es folgte gewaltiges Unwetter,

in Göteborg tobte der Rummel,

und auf uns wartete die nächste Brücke, die uns nach Norwegen führen sollte.

Ein kleines unscheinbares Schildchen macht auf die Staatsgrenze aufmerksam.

Solberg

Kleiner Zwischenstopp in Solberg, um Runen aus der Bronzezeit zu bewundern.

(Wer’s nachlesen mag, kann die Bilder zum Vergrößern einzeln öffnen)

Bevø

Weiter gings nach Fredrikstad zum Campingplatz Bevø, der etwas außerhalb gelegen ist und nicht so überlaufen, wie der näher an der Stadt gelegene größere Platz. Mitten in der Natur nahe am Wasser konnten wir hier eine erholsame Nacht nach reichlich vielen Fahrt-Kilometern verbringen.

Fredrikstad, 05. August 2017

Vor Abreise am nächsten Morgen spazierten wir noch eine Runde durch das beschauliche Städtchen. Ein Flohmarkt mit allerhand Antiquitäten beschäftigte Bewohner wie Besucher an diesem Tag.

Noch vor Betreten der Stadt wird ausdrücklich vor Enten gewarnt…

und man ist hier seitens der Gemeindeverwaltung offensichtlich auch gut vorbereitet und bei Bedarf zum Äußersten bereit.

Amundsen

Unterwegs nach Oslo unternahmen wir einen kleinen Abstecher nach Hvidsten, um das Geburtshaus von Polarforscher Amundsen zu besichtigen. Eine kleine Herausforderung für das Womo in dem kleinen Ort die engen, steilen Sträßchen sicher hinunter und auch wieder hinauf zu rollen.

Stilgerechte Tierhaltung.

Oslo, Holmenkollen-Skischanze

Der Campingplatz in Oslo ist ebenso wie die berühmte Skischanze am Holmenkollen oberhalb der Stadt gelegen. Wir hatten lediglich einen gemütlichen Fußweg einigen Höhenmeter nach oben zurückzulegen und wurden mit einem sensationellen Blick in die Ferne entlohnt.

Übernachtungsmöglichkeit

Skisprungarena von unterhalb der Schanze aufgenommen

Immer wieder fliegt jemand jubilierend durch die Luft. Offenbar kann man sich von der Schanze aus abseilen?

Wieder Flugverkehr, diesmal kopfüber.

Da ganz oben muss man sich also anstellen, um das Vergnügen erleben zu können.

An den Füßen aufhängen und los geht’s!

Wir lassen uns per Lift nach oben ziehen…

… spähen erst mal in alle Richtungen.

Offensichtlich befinden wir uns jetzt oberhalb des Absprungeinrichtung. Wo geht’s hier zum Absprung???

Im Wald versteckt spitzt die alte Sprungschanze aus der Baumwipfeln hervor.

Oma-Liese hat ihr Projekt noch nicht aus den Augen verloren und kommt ihrem Ziel langsam näher.

Geschafft!

Die Seilwinden kontrollieren…

Jetzt noch die Oma-Liese einklinken…

Schön wär’s gewesen. Unsereiner darf leider nicht. Schaaaade!

Wir nehmen wieder den Lift und freuen uns auf das Museum.

Oslo, 06.August 2017

An diesem herrlichen Regentag hielten wir es für geboten, zunächst Königs einen Besuch abzustatten.

Ein schlichtes, geradlinig-skandinavisches Schlösschen ohne Schnickschnack, nur ein freundliches Reiterfigürchen mittig im Vordergrund platziert, mehr nicht.

Ein kurzer Spaziergang um det kongelige slott herum bestätigte Bescheidenheit Haralds und der Seinen.

Jedoch, eine Wache gönnt man sich dann wohl doch, sogar für die königlichen Mülltonnen.

Wir umrundeten weiter und erspähten noch vereinzelte Wachposten der königlichen Garde.

Vor den Toren des Anwesens rollte beinahe unbemerkt und ohne großen Aufhebens ein Reisebus heran, um noch weitere Wachsoldaten anzuliefern.

Einer nach dem anderen purzelte in militärisch korrekter Manier aus dem Bus heraus.

Außen am Zaun entlang marschierte die Truppe in einen nicht einzusehenden Bereich des Schlosses. Aha, die Wachablösung stand bevor. Es sollte was zu sehen geben!

Touristen reihten sich auf, ohne Absperrung, lediglich unter den strengen Blicken einzelner Gardisten und blickten allesamt gespannt in Richtung der abzulösenden Truppe. Die falsche, wie sich nach Minuten der spannungsgeladenen Stille herausstellte, denn die Ablösung trat ihren Dienst genau von gegenüber in strammer Paradeformation an. Naja, ein bisschen üben könnte man das schon noch…

Die Übergabe völlig unspektakulär, danach wachsames Stillstehen vor norwegisch schlicht eingerichteten Einmann-Wachhäuschen. Die Neugierigen verliefen sich wieder, wir wurden auf der Oper erwartet.

Rundherum Baustelle. Gut, dass die Oper schon fertiggestellt war.

Schiefe Ebenen, großzügig, weiß, skandinavisch elegant.

Passt sich mit ihrem maritimen Design perfekt ins Hafenbecken ein.

Kunst

Damals, vor vier Jahren wurde eifrig an der Skyline gebaut.

Die Schanze ragt wie ein Dino aus dem Wald.

Kunst, von oben.

Der Vigeland-Skulpturenpark war unser nächstes Ziel. Vigeland gilt als der bedeutendste Bildhauer Norwegens, der im Übrigen auch die Friedensnobelpreis-Medaille entworfen hat.

Granavollen, Schwesterkirchen, 07.August 2017

Die Schwesterkirchen in Gran standen im Angebot an Sehenswürdigkeiten für diesen Tag auf unserer Tour.

Am Weg ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges.

Am Weg ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges und eine Wahlkirche, also eine Kirche als Wahllokal. Hier die erste Valgkirke Norwegens

Schließlich erreichten wir Granavollen, eine sehr abgelegene kleine Siedlung mit zwei Kirchen, dicht beieinander gelegen, die im 12. Jahrhundert wohl von zwei verfeindeten Schwestern errichtet worden waren.

Eine kleine Unterstützung zum Entziffern des Runensteins:

Ich kann nur hoffen, dass ich die Fotos der beiden Kirchen nicht allzu bunt durcheinander gewürfelt habe nach der langen Zeit.

Beim Füßevertreten vor der Weiterreise trafen wir auf ländliche Bewohner:

Ein mittelalterlicher Wohnturm soll noch erhalten sein…

Gefunden! Er diente als Flucht- und Schutzturm.

So, zurück zum Womo und dann sollte es weiter gehen nach Lillehammer.

Wir stiegen also ein, der Opa startete den Motor und stellte fest, dass das Kupplungspedal nicht mehr zu bedienen war. Nachdem es durchgetreten war, stellte es sich nicht mehr zurück. Der Parkplatz war so gelegen, das dass Womo direkt vor einem steilen Abgrund gestanden war. Was jetzt? Wo gibt’s eine Werkstatt? Vielleicht hatte der Wirt im nahegelegenen Gasthaus einen Tipp? Ja, es gab eine Telefonnummer und die Verständigung in englischer Sprache war auch kein Problem. Nach ca. 30 Minuten Wartezeit kam Hilfe: Ein freundlicher Fahrzeug-Mechatroniker auf seinem Abschleppwagen.

Konnte ich mir nicht vorstellen, wie das jetzt funktionieren sollte mit dem Abschleppen. Wo sollte ein Abschleppseil befestigt werden? Die Kupplung ließ sich nicht mehr bedienen, der Rückwärtsgang konnte also nicht eingelegt werden. Vor dem Womo war schließlich nichts als tiefer steiler Abhang und dahinter eine Böschung. Schrecklich!

Der hilfsbereite Techniker wies uns einen sicheren Platz neben dem Ort des Geschehens zu, nahm auf dem Fahrersitz im Womo Platz und legte mit Gewalt den Rückwärtsgang ein, ging aufs Gas, schoss sogleich rückwärts in einem scharf geschnittenen Bogen aus der Parkbucht und brachte unser Reisegefährt auf der schmalen, schrägen Straße mit einem Ruck zum Stehen. Schreckliche Erleichterung!

Jetzt brauchten wir uns nur noch im Womo Platz nehmen und schon wurden wir mittels Seilwinde auf das Abschleppfahrzeug gezogen, um eine ca. 15 Kilometer lange Fahrt in ungewohnter Höhe bange zu durchzittern. Jede Menge Brücken in diesem Norwegen, unter denen man durchfahren musste und deren Höhe nicht allzu großzügig bemessen war. Nicht, dass wir am Ende in einem Cabrio-Womo sitzen würden!

Aber der Fahrer war sich seiner Sache wohl sehr sicher und brachte uns heil in, bzw. an seine Werkstatt. Für ein Fahrzeug in dieser Größe war seine Halle nicht ausgelegt.

Drei Mitarbeiter waren nun damit beschäftigt, unser Fahrzeug soweit herzustellen, dass wir zurück nach Oslo in die Vertragswerkstatt fahren können sollten.

Inzwischen beobachtete Oma-Liese einen Totentransport nach dem andern an der Werkstatt vorbeibrettern.

Das konnte nichts Gutes bedeuten! Schrecklich!

Mit der Anweisung möglichst nur im dritten Gang ohne weitere Schaltvorgänge machten wir uns also auf den Weg zurück in das 60 Kilometer entfernte Oslo. Die dortige Werkstatt konnte jedoch leider nichts für uns tun, da sie nur auf PKWs spezialisiert waren. Weiter gings im dritten Gang mit dem inzwischen tobenden Berufsverkehr nach Ski, wo sich eine Fachwerkstatt befinden sollte. So war es dann auch, jedoch war inzwischen Feierabend und wir bekamen nur die Zusage, man könne unser Womo am nächsten Tag in den vollen Auftragskalender dazwischenschieben. Da der komplette Motorblock ausgebaut und ein Ersatzteil aus einem anderen 50 Kilometer entfernten Ort herbeigeschafft werden müsse, wozu extra ein Bote unter dem Fjord dort hin fahren müsse, werde sich die Reparatur über den ganzen Tag hinziehen.

Ski und Oslo, 08.August 2017

Was half’s, wir hatten keine Wahl. Die Nacht verbrachten wir also auf einem schlecht beleuchtetem Parkplatz im Industriegebiet von Ski, einem Ort, den wir sonst im Leben nicht kennengelernt hätten. Zumindest gab es dort einen Bahnhof und eine Zugverbindung nach Oslo. Dort waren noch Sehenswürdigkeiten genug übrig.

Der Dom zum Beispiel, den ich wohl von außen gar nicht fotografiert habe. Seltsam!

Akershus, die Festung konnten wir dank der Womo-Ereignisse auch noch besichtigen.

Kein modernes Gebäude im Hintergrund…

Wer marschiert denn da oben auf dem Wall auf und ab?

Eine Außenstelle also.

Durch den Torbogen durch und dann müsste man Aussicht haben…

Zu groß für ein Foto. Vielleicht ein Panoramabild?

Naja, so halbwegs.

Blick über den Hafen, hinten im Wald wieder vertrauter Skischanzen-Dino.

Wir wenden uns wieder der Festung zu.

Er hat einen Blick für peinlich korrekt poliertes Schuhwerk.

Oma-Liese auch.

Gut, vom Schicksal hierher geführt worden zu sein.

Jetzt noch das Abendessen mit frischen Gemüse aufbessern und dann das Womo abholen. Hoffentlich!

Als Schwäbin wird es mir leicht gemacht, das Gemüse eindeutig zu identifizieren. Danke!

Lillehammer, 09. August 2017

Ja, alles hat ein gutes Ende genommen. Wir können unsere Reise fortsetzten!

Heute steht eine längere Reise von ca. 200 Kilometern nach Lillehammer bevor.

Landschaft, Fjorde, Tunnel, Fjorde, Landschaft.

Am Ende das Tages landeten wir auf einem Stellplatz in Lillehammer. Rund um uns größere, teils Luxus-Reisemobile. Man besuchte sich gegenseitig, um die neuesten, trendigen Gimmicks zu bewundern, traf sich zu Sekt und Gegrilltem und führte bedeutsame Gespräche, soweit wir das aus Gehabe und Gesten entnehmen konnten.

Tags darauf unternahmen wir eine Wanderung zur Skischanze und der Opa kaufte in einer Apotheke den gesamten Vorrat an Wärmepflastern auf, denn die Oma litt unter Nackenschmerzen, wenn nicht sogar unter Schiefhals 😉

Diesmal verzichteten wir auf die genauere Besichtigung der Schanze, zumal es wohl dort oben keine Möglichkeit gab, sich in einem Drahtseilakt durch die Lüfte zu schwingen. Oma-Liese wäre dazu auch gar nicht in der Lage gewesen, befand sich ihr Kopf ja sozusagen ohnehin schon in Schieflage.

Ein Übungsgerät für kleine Lillehämmerchen um ihr Skisprungtalent auszubauen.

Am Abend gaben sich scheinteichen Reisemobilisten wieder ihrer zwanghaften Besichtigungsleidenschaft anderer ebenfalls gemieteter Reisekarossen hin, wieder gab es Sekt und Gegrilltes, wobei der Platz an sich wenig Luxus zu bieten hatte.

Am 10. August waren wir in Stimmung, das Freilichtmuseum Maihaugen in Lillehammer zu besuchen.

Da sind nur wenig Kommentare nötig. Meist genügen Bilder völlig.

Der gemütliche Doppelsitzer für kommunikatives, geselliges Verrichten.

Runde um Runde flitzte das Halbwüchsige im Gehege herum, doch die Muttersau ließ sich in ihrem Mittagsschläfchen nicht stören.

Eine sehr umfangreiche Sammlung, die die Lebensumstände der Ahnen erahnen lässt 😉

Fagernes, 10. August 2017

Am selben Spätnachmittag fuhren wir nach Fagernes weiter, wo wir noch eine kurze Abendrunde zu Fuß drehten, um dann hier die Nacht zu verbringen.

Oma-Lieses Reiselücke, 11. August 2017

Keine Ahnung, wie wir diesen Tag verbrachten??? Es sind keine Fotos vorhanden. Seltsam!

Utladalen, 12. August 2017

Der Tag begann mit einer Fahrt ins Utladalen, dem tiefste Tal Norwegens.

Oma-Liese war während der Fahrt begeistert von der Landschaft und fotografierte wild in alle Richtungen:

Slidredomen aus dem 12. Jahrhundert in Vestre Slidre

Die Meisten der zahlreichen Tunnel waren in den Fels gehauene Durchbrüche ohne irgendwelche Wandverkleidungen oder -befestigungen, von Beleuchtung ganz zu schweigen. Auch dann nicht, wenn es sich um kurvige Tunnel mit anspruchsvollem Gefälle handelte.

Nach Ankunft im Utladalen schlüpften wir in Schusters Rappen, um die drei Wasserfälle zu besichtigen.

Hjellefossen erreichten wir als ersten der drei Wasserfälle, die wie lange Schleier ins Tal fallen.

Rauschen und Sprudeln waren auf der Wanderung die ständigen Begleiter.

Der zweite Wasserfall, Avdalsfossen, lässt ganz schön Dampf ab beim dröhnenden Aufprallen auf felsigen Grund.

Einfach beeindruckend, der Avdalsfossen!

Da es in Norwegen häufig regnet, sind die Wege nass uns somit der felsige Untergrund gerne mal rutschig. Stellenweise durchaus eine Herausforderung also.

Aber eben halt auch sooo schön!

Wenn dann auch noch die Sonne ins Tal hereinspitzelt…

Moose in zahlreichen Varianten überziehen die Felsen mit weiche Polstern.

Immer wieder lauern Felsbrocken bedrohlich über dem Weg, zum Absturz bereit!

Wir gelangten immer höher hinauf auf unterschiedlich sicherem Untergrund. Zwischendurch sorgte ein gehöriger Regenguss für Abwechslung, doch wir waren noch nicht am Ziel, denn der dritte Wasserfall, der Vettisfossen mit 275 m Höhe, Norwegens höchster Wasserfall, fehlte uns noch.

Allerdings wurde der Pfad immer noch steiler, felsiger, nasser, rutschiger, für unsere Verhältnisse war es unvernünftig, das Ziel zu erzwingen. So kehrten wir also um und genossen den Rückweg, wenn man mal von Opas kleinem Ausrutscher am steilen Hang absehen möchte.

Lustrafjord und Borgund, 13. August 2017

Mit der Fähre setzten wir im Ljustrafjord über.

Die Stabkirche von Borgund stammt vermutlich aus dem Ende des 12. Jahrhunderts. Wir informierten uns im Informationszentrum ausführlich und als Gedächtnisstütze hielt Oma-Liese alles im Bild fest. Wer gerne nachliest, öffnet sie kleinen Fotos in der Galerie.

Jetzt aber neugierig hinein in die Kirche:

Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, steht diese Kirche nicht weit entfernt.

Danach setzten wir die Reise durch jede Menge Landschaft fort und davon gibt’s jetzt auch wieder jede Menge Fotos.

Viele Kilometer können in Norwegen zurückgelegt werden , wobei man auf den äußerst schmalen Sträßchen eher noch einem Schaf begegnet, als einem Fahrzeug.

So kamen wir auf dem Aurlandsvägen an der Aussichtsplattform Stegastein an und hatten dort ein Aussichtserlebnis, das sich nicht wirklich aufs Foto bannen lässt.

Ein Versuch:

Danach wieder hinein ins Womo und zur nächsten Übernachtungsmöglichkeit.

Direkt vor dem Tvindefossen stellten wir das Womo ab. Was für eine Aussicht zum Abendessen!

Die ganze Nacht wurde vom stetigen Rauschen des Wassers begleitet.

Bergen, 14. August 2017

Bergen gehört zum Pflichtprogramm für Norwegenreisende.

Mir der Standseilbahn ging’s hoch auf den Floyen, von wo aus sich ein Blick über Bergen auftut.

Genug geschaut, es geht wieder ins Tal hinunter.

Das historische Hanseviertel Bryggen.

Bergenhusfestung

Marienkirche

Hafen

Sailors Monument

St. John’s Church

Kunstmuseum

Kanaldeckel

Folgefonna-Nationalpark, 15. August 2017

Für den 16. August war, wie jedes Jahr, ein Höhepunkt geplant, was dazu führte, dass am 15. wiedermal Fahrt durch Landschaft angesagt war:

Lachszuchtstation

Den Gletscher gibt’s im Blog zweimal: 1. damit man eine Vorstellung davon bekommt, wo er gelegen ist und 2. um ihn auch genauer betrachten zu können.

Irgendwann erreichten wir die Lachstreppe in Sand:

und schließlich die Fähre, die uns zu einer unheimlich schauerlichen Nacht an einem gespenstischen Ort führen sollte.

Und jetzt zu der Nacht: ein Campingplatz auf schrägem, matschigem Gelände, seltsames Personal, Strom auf äußerst umständlichen Umwegen, seltsam mystische Winkelchen auf dem Gelände, quitschenden, knarrende Türen. In unserer Erinnerung alles mit einem Hauch der Villa in Hitchcocks‘ „Psycho“. Lost place in lost area. Wir verbrachten eine etwas unruhige Nacht und: … Wir haben’s überlebt!

Preikestolen, 16.August 2017

Nach relativ kurzer Anfahrt hatten wir Glück, dass der Preikestolen an diesem Tag für Wanderer nicht gesperrt war. Einen Tag zuvor war dies noch der Fall, da über einen längeren Zeitraum zu starker Regen den Weg gefahrenträchtig gemacht hatte.

Der Parkplatz war reichlich gut belegt, dennoch konnten wir ein Plätzchen finden. Jetzt hieß es, sich einzureihen in die Ameisenkolonne und zum Preikestolen wandern. Vier Stunden acht Kilometer lang durch Gelände wie man es als Wanderer kennt: Felsen wechseln sich ab mit sumpfigen Untergrund, den man auf Bretterpfaden überwinden kann, dann wieder wurzelige Wege und künstlich angelegte Steintreppen, wo sonst überhaupt kein Aufstieg für den Durchschnittswanderer mehr möglich wäre. Und Menschenmassen aus aller Herrenländer. Sprachgewirr. Mittreiben lassen mit der Menge, immer dem Ziel entgegen, dem Preikestolen, einer gut 600 Meter über den Lysefjord ragenden Felskanzel.

Jetzt die Eindrücke:

Nein, das Foto habe ich nicht an der falschen Stelle eingefügt, wir befanden uns lediglich schon wieder auf dem Rückweg. Ob wir wohl nochmal dort hin zurückkehren werden? Ich bin in dieser Sache guter Dinge… Jedenfalls, wenn der Felsbrocken so lange hält. Seismologen messen zumindest ständig die Bewegungen, die stetig an der Felsspalte arbeiten.

Was für ein überwältigendes Erlebnis!

Ølberg, 17. August 2017

Südlich von Stavanger gibt es einen perfekten Sandstrand, an dem wir die Nacht verbrachten. Davor war hier Unwetter und bei Abreise setzte das nächste ein. Wir waren mit Glück gesegnet, denn während unseres Aufenthalts hatten wir perfektes Sommerwetter!

Kap Lindesnes, 18. August 2017

Auf dem südlichsten Punkt Norwegen steht der älteste Leuchtturm des Landes, Lindesnes fyr.

Das Unterteil des ersten festen Turms ist noch erhalten.

Links im Bild ist noch das ursprüngliche Leuchtfeuer zu erkennen.

Fundamente der Geschützstellungen, die im zweiten Weltkrieg die Deutschen an diesem strategischen Ort errichtet hatten sind noch erhalten.

Millenium fjellhallen, eine in den Fels hineingehauene Halle dient als Dokumentationszentrum.

Grimstad, 19. August 2017

Wohnhaus und Apotheke von Henrik Ibsen.

Tief stahlgraue Wolken hängen bedrohlich über dem weißen Haus. Wären wir vor drei Tagen schon hier gewesen, hätten wir es besichtigen können. Ab dem 16. August ist eine Besichtigung nur noch möglich, falls genügend Teilnehmer anwesend wären. Das war leider nicht der Fall.

Am Hafen Schiffchen zu beobachten war die Alternative:

Tvedestrand, 20. August 2017

Das schmalste Haus Norwegens steht in Tvedestrand, der Stadt der Bücher, in der es tatsächlich Bücher, Bücher, Bücher und immer wieder Bücher zu kaufen, zu leihen zu verschenken gab und vermutlich immer noch gibt.

Wir konnten nur ungefähr eine einzige Ausnahme finden:

Nicht viel los im beschaulichen, sauberen Bücherort. Alle waren mit Lesen beschäftigt.

Risør

Nur mal kurz auf Risør, die Weiße Stadt hinunterspähen…

Rognstranda, 20. – 23. August 2017

Suchbild: Wo sitzt der Opa?

Bei einem gewaltigen Gewitter trafen wir auf dem Platz in Rognstranda ein. Ein Blitz schlug mit einem gewaltigen Knall direkt in das Sanitärgebäude neben unserem Womo ein, worauf die elektronische Türverriegelung der Anlage außer Betrieb gesetzt worden war. Es dauerte ein ganzes Weilchen, ehe ein Elektriker den Schaden beheben konnte.

Uns war’s egal, denn wir waren auf das Sanitärgebäude nicht angewiesen.

Geologisch ist dieses Fleckchen Erde von Bedeutung, denn mehrere Gesteinsschichten, die über die Jahrmillionen entstanden waren, sind hier deutlich erkennbar und unterscheidbar.

An dieser Stelle wieder Infos zum Öffnen für Interessierte:

Suchbild 2: Wo sonnt sich die Oma-Liese?

Hier lässt es sich gut aushalten.

Zeit, wieder weiter zu reisen!

Stabkirche Heddal, 23. August 2017

Die Stabkirche soll 1242 errichtet worden sein. Besonders eingeprägt hat sich uns bei all den Stabkirchen der Geruch des Holzes, ein intensiver Räuchergeruch, der an den Duft der Kruste von Bauernbrot aus dem Holzofen erinnert. Wir schlossen daraus, das Holz müsse durch Flämmen haltbar und widerstandsfähig gemacht worden sein.

Übernachten in Naersnes.

Drøbag, 24.08.2017

Die Zeichen standen auf Heimreise. Lediglich in Drøbag gönnten wir uns eine Unterbrechung. Soll ein hübsches Städtchen sein, mal sehen:

Weihnachtsartikel das ganze Jahr über. Derlei Spezialgeschäfte gibt’s in Touristenhochburgen in der Deutschen Heimat auch…

Bevø, 25. August 2017

Fahrt, Fahrt , Fahrt, Übernachtung wie schon vor drei Wochen in Bevø.

Schon vorbei, 26. August 2017

Morgens durch Schweden,

wieder Øresundsbron,

Diesmal Eintauchen ins Meer.

durch den Tunnel,

durch Dänemark, nach Hamburg. Übernachten in Schnelsen. Wir sollten am nächsten Tag ein Date haben!

Elbphilharmonie, 27.08.2017

Zeit in Hamburg zu verbringen, weil man dort nachmittags eine Führung in der Elbphilharmonie gebucht hat (es war nur noch eine in englischer Sprache zu haben), ist kein Problem. Die Zeit reicht überhaupt nicht aus für alles was man anschauen und erleben möchte, zumal bei prächtigem Sonnenschein. Fotos hatte ich auf der Reise genügend eingesammelt, sodass in HH nur noch die Elbphilharmonie und das Drumherum festgehalten wird.

Dom ist immer in dieser Jahreszeit. Das Riesenrad verrät es.

In der Elphie kann man einen unvergesslichen Urlaub schon mal ausklingen lassen, bevor es dann am nächsten Tag auf der A7 längs durch Deutschland geht.

Wir kommen wieder. Nach Hamburg und sicher auch nach Norwegen!

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