Wohnmobil-Stellplatz der Stadt wegen Überfüllung geschlossen. Also versuchen wir unser Glück beim Campingplatz am Stadtrand. Abends ist die Betreiberin telefonisch erreichbar und wir haben freie Platzwahl. Für den Zustand des Platzes, den sie vor zwei Monaten von der Stadt gekauft hat, entschuldigt sie sich schon im Voraus.
Hauptsache, wir haben einen Stromanschluss, denn alles andere befindet sich sowieso an Bord. Nur WLAN wäre jetzt noch wichtig, um Fotos auf den Blog laden zu können. Muss ich eben zu Hause nacharbeiten.
Auch wieder eine sehr besondere Stadt mit ihren Fachwerkhäusern, die man unbedingt gesehen haben sollte. Störend empfinde ich nur die auffallend aggressiven Werbebanner an den Ladenlokalen, die eindeutig eine Abwertung für die Fassaden bedeuten.
Wetterfahnen gibt’s auch wieder: Alte und neue, gerade und krumme. Über die Windrichtung sind sich nicht immer alle einig aber das kennt man ja von den Wettervorhersagen auch.
Neben dem Alten Rathaus steht die Kirche.
Stadtkirche St. Marien
Ich habe schon schönere Kirchen gesehen! Bei diesem Exemplar fragt man sich, ob sie den bayerischen Barockkirchen Konkurrenz machen will.
Das beste scheint mir tatsächlich noch der Kinderaltar zu sein.
Wieder an der frischen Luft finden wir einige Dachreiter: kupferne, goldene, gefiederte – eben alles was dem Wetter trotzt.
Hoppla, da hat jemand getroffen!Bei dem Namen – ich würde ihm nicht vertrauen!
Celle ist übrigens Teil der deutschen Fachwerkstraße, die ganz sicher auch mal eine sehenswerte Route wäre.
Zum dritten Mal bin ich in Lüneburg. Als Jugendliche war ich war ich mit Oma und Nana hier und wusste schon damals: diese wunderschöne Stadt werde ich sicher wiedersehen. Mit dem Wohnmobil besuchen wir jetzt schon zum zweiten Mal diese sehenswerte Stadt.
Natürlich habe ich fotografiert und fotografiert und … WAS zeige ich jetzt im Blog? – Ganz einfach: was ich gesehen habe.
Ich muss in kompaktere Einheiten zusammenfassen.
Die Wetterfahnen drängen sich in den Blickpunkt!
Johanniskirche
Menschen im Viertel
Eine nachahmenswerte Initiative, über die wir auf dem Weg zur Nikolaikirche stolpern.
Nikolaikirche
Kirchen in Deutschlands Norden werden gerne genutzt, um Botschaften auf zeitgemäße Art zu übermitteln.
Erst mal gibt’s nichts besonderes. Faulenzen, Stadtbummel und Vorfreude.
Heute mal kein Fischbrötchen, sondern Essen im EKH (Eingefleischte wissen Bescheid).
Pannfisch, ein Tipp vom Schwiegersohn. Tatsächlich ein Genuss! Außerdem weiß ich jetzt auch, warum mein Papa Soßen immer gerne Tunke nannte.Blick von der Plaza ausElbe vom Balkon, Ebene 16 (Die Bühne befindet sich auf Ebene 12)
Wir freuen uns auf den Hamburger Pianosommer. Joja Wendt, Sebastian Knauer, Axel Zwingenberger und Martin Tingvall werden den Abend am Flügel vergolden.
Joja Wendt ist der Initiator des Hamburger Pianosommers.Axel Zwingenberger, lebende Boogie Woogie Legende, „Wo er spielt, richten sich die Moleküle neu aus.“ (Zitat Joja Wendt)Unglaublich, was die großen Vier dem Publikum in der Elphi bieten! Die kürzesten drei Stunden, die wir je in einem Konzert genossen haben! Danke für den sehr besonderen Abend!Ein Erlebnis, von dem wir noch lange zehren werden.Bis bald, Elphi!Unser letzter Blick im Hafen. Tschüü!
Dieser Tag verläuft völlig anders als gedacht. Unseren ursprünglichen Plan, Tierpark Hagenbeck zu besuchen geben wir schnell auf, denn das Wetter spielt uns einen Streich. Da bleibt keine Wahl: wir müssen umdisponieren. Aber was tun bei dem Schietwetter?
Fahren wir mit der S-Bahn zunächst mal in die Stadt und schauen was passiert.
Steht tatsächlich Udo vor einer Galerie mit scheinbar gelangweiltem Gesichtsausdruck unter seinem Hut. Ich plappere so vor mich hin und nehme an, er hört es nicht: “Hey Udo, kannst einfach Oma Liese zu mir sagen!“
Er muss es wohl doch gehört haben!!!
„Hey cool“ nuschelt er „komm doch rein. Ich zeige grad‘ n paar neue Bilder. Hab nette Leute eingeladen, komm rein, stell sie dir vor.“
Wie vom Donner gerührt gehe ich einfach mit. Er noch: „Den Opa kannst du auch mitbringen.“ und grinst unter seinem Hut.
Wie ferngesteuert betreten wir hinter unserem Gastgeber die Galerie.
Was der wohl für Gäste hat?
Ich glaub‘ ich spinne!!! Das ist doch…
Adele
Dass er/sie hier ist, was fast klar:
Es wird noch besser.
Herbert will was zum Besten geben. Das wird ein Kleines Livekonzert!Wer ist eigentlich nicht hier? Die kann sich nicht mal passende Schuhe leisten.
Also mehr geht jetzt aber nicht!
Mich wundert nix mehr: Wo Kunst ist, darf KL nicht fehlen!
Doch noch dicke Freunde geworden. Udo hat ihm ja sogar schon einen Song gewidmet.
Zeit, dass wir hier wegkommen! Zu viele Promis für unseren Geschmack.
Mist, keine Autogramme abgegriffen.
Jetzt gibt‘s erst mal Mittagessen.
Eines für Opa und eines für Oma. Heute Kräutermatjes.
Und die Elphi so?
Speicherstadt
Es folgt ein kleiner Rundgang durch die Speicherstadt.
Der Teppichhändler verfügt über ein adäquates Ruhesesselchen.
Im Hintergrund ist das Chilehaus zu sehen. Da gehen wir jetzt hin.
Chilehaus – Weltkulturerbe
Die Tür steht auf, schauen wir mal rein!
St. Michaelis – Michel
Unterwegs zum Michel spazieren wir nochmal am Jungfernstieg vorbei und es lohnt sich auch gleich.
Erst mal auf den Turm!
Ausblick genießen!
Außenalster Stage-Theater am HafenMorgen endlich gibt’s ein Wiedersehen!SteinwerderStadion am Millerntor, St. Pauli
…und jetzt in die Kirche.
Krypta
Alter Elbtunnel
Planten un Blomen
Abends nach Einbruch der Dunkelheit gönnen wir uns noch was fürs Auge – wir lassen uns von den Wasserspielen im Park „Planten un Blomen“ verzaubern.
Im Sommer spielen hier allabendlich zwei ausgebildete Musiker zu Originalaufnahmen bekannter Musikstücke eine Wasserorgel und eine Musikorgel.
Zur Zeit wird Jazz gespielt, keine Sorge – die Stücke sind so ausgewählt, dass sie ein breites Publikum ansprechen. Luis Armstrong macht den Auftakt, Count Basie und andere Ohrwurmspezialisten folgen. Alle zwei Wochen wechselt das Programm, das jeweils ca. 30 Minuten dauert und kostenlos ist. Profizuschauer rücken mit Picknickdecken an, um auf der Rasenfläche das Spektakel mit 600 Scheinwerfern und 99 Wasserdüsen verfolgen zu können.
Schön war‘s mal wieder. Lohnt sich immer, wenn man mal in HH sein sollte.
Ein langer, perfekter Hamburg-Tag, der völlig anders geplant war. Das Beste aber war, ja das Allerallerbeste war, dass wir unsere Enkelin nach einer langen Woche endlich wieder sehen und erleben konnten, denn mit ihr zusammen mit ihren Eltern lernten wir im Panoptikum eine illustre Gesellschaft kennen.
Am Campingplatz hat man für uns am Sonntag das kleine Empfangskomitee abgestellt.
Nachdem es mir über Umwege schließlich gelungen ist, die Fotos von gestern hochzuladen (Internet ist nicht gleich Internet! Das gilt für Deutschlands hohen Norden genauso wie für Bayerns Provinz!) muss zur späten Mittagszeit erst mal ein ordentliches Fischbrötchen her – und zwar eines von Brücke 10 an den Landungsbrücken – das sind die besten!
Knusprig-zartes Brötchen, ehrlicher Matjes, Zwiebelringe, kein grüner Schnickschnack. Lecker.
Wir sind bereit für einen kleinen Kontrollgang durch Hamburg.
St. Pauli, Hafenstraße, eines von den zwölf Häusern, die in den Achtziger Jahren für Schlagzeilen sorgten, weil sie von Hausbesetzern gegen Abriss verteidigt worden waren. Heute stehen nur noch drei dieser Häuser. Und das Statement ist dramatisch aktuell. In jedem Jahrzehnt aufs Neue.
Ich muss jetzt mal nach hinten sehen, ob sie noch da ist. Die Elphi. Ist sie nicht einfach perfekt!?
FischmarktMinerva, Sandstein, Beschützerin der Städte.
Örtchen, Porzellan, nötig für Männchen und Weibchen:
St. Trinitatis
Ein Abstecher nach Altona, Jüdischer Friedhof, Bewerber UNESCO-Weltkulturerbe. Einer der größten und ältesten seiner Art weltweit.
Der Herbst hat seinen Fuß schon deutlich hineingestellt:
Erschreckend aber leider absolut verständlich, dass wir den jüdischen Friedhof nicht einfach ungeniert und selbstverständlich betreten können wie jeden christlichen Gottesacker! Nein, keine große Kontrolle, aber wir müssen am modernen Eingangstor klingeln und werden kurz mit ein paar freundlichen Hinweisen in Empfang genommen und wahrscheinlich auch von geschulten Augen eingeschätzt, bevor wir dann völlig frei das Gelände erkunden dürfen. Es sind noch zwei weitere Paare an den Grabstätten interessiert.
Ein paar hundert Meter zu U-Bahn.
Welche Station mag das wohl sein???Alles klar.
Wo tauchen wir wieder auf?
Hamburger Rathaus
Ein kleiner Rundgang um die Innenalster:
Kurzer Abstecher zur Außenalster…
Hier wohnt seit über zwanzig Jahren unser Udo Lindenberg. Hier entstehen seine Ohrwürmer und hier malt er seine Likörelle.
Zurück in die echte Welt…
In der Freien und Hansestadt Hamburg liegt an einem Sonntagnachmittag in nahezu jedem Eingang unserer so geliebten Einkaufstempel für Kunden mit kleinem Geldbeutel bis hin zu richtig fetten Portemonnaies ein Obdachloser mit seinem überschaubarem Hab und Gut und stört eigentlich niemand außer vielleicht die perfekte Optik.
Das Wohnmobil hat einen ebenen Platz zeigt die Wasserwaage an, wir schließen den Strom an, fixieren den Sonnenschutz und schon geht’s ab in die Stadt bzw. zunächst in die Natur, denn es gibt Fledermäuse zu beobachten.
Aus verständlichen Gründen gibt’s dazu leider keine Fotos aber den Besuch war’s ganz sicher wert.
Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckten Jungs beim Spielen die riesige Höhle im Kalkfelsen mit ihren fliegenden Bewohnern. Nach und nach wurde sie daraufhin erforscht und der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Heute betreibt der NABU dort eine Beobachtungsstation und ein Infozentrum, das nicht nur für Kinder spannende Einblicke in die Lebenswelt der Fledermäuse gestattet.
Das absolute Highlight ist natürlich die Höhlenführung, wo wir die Tierchen bei der Inspektion der Höhle beobachten durften. Der August ist nämlichen die Zeit, in der die Elterntiere ihrem Nachwuchs das Winterquartier vorstellen, damit sich jede Fledermaus schon mal mit den Flugwegen vertraut machen kann, um im Winter mit möglichst geringem Energieverlust an den jetzt schon ausgespähten Schlafplatz in der dem eigenen Geschmack entsprechenden Lieblingsfelsspalte zu finden. Dazu kommen Fledermäuse sieben verschiedener Arten in das mit 30.000 Tieren größte bekannte Winterlager aus einem Umkreis von 200 Kilometern.
Ein Besuch im Noctalis ist absolut empfehlenswert!
Von Oktober bis März ist die Höhle geschlossen.
Zentrum von Bad Segeberg
Auf der Suche nach was Essbarem in der Innenstadt lassen wir uns zunächst mal von Trommelklängen zu einer Bühne ziehen.
Wuchtiger Klang
In der Fußgängerzone herrschen Markt- und Gauklerlaune. Wir haben Hunger und probieren Handbrot.
Handbrot: im Holzofen gebackene Hefeteigtaschen gefüllt mit reichlich Käse und Schinken, dazu Sauerrahm-Joghurtcreme. Vier Euro, heiß, köstlich!
Eine Kirche gibt’s auch: Mariä Himmelfahrt. Wird zur Zeit renoviert. Wir dürfen trotzdem rein.
Vor der Kirche findet buntes Gauklerprogramm für Kinder statt. Wir schlendern langsam zum WOMO und genießen die Sonne, dann am Abend haben wir ja noch was vor!
Karl-May-Spiele
Natürlich halten wir uns nicht wegen der Animation in der Fußgängerzone hier am Ort auf, sondern die Karl-May-Spiele sind es, die uns hier her gezogen haben.
„Unter Geiern – der Sohn des Bärenjägers“ steht auf dem Programm der Freilichtbühne am Kalkberg.
11.000 Zuschauer haben eine Stunde Zeit, ihren Platz zu finden, sich mit Cowboyhüten, Gewehren und Proviant zu versorgen.Der Westernburger schmeckt, wie ein Burger eben schmeckt. Aber war ja klar, denn er muss ja allen 11.000 Zuschauern schmecken und den 11.000 aus der Nachmittagsvorstellung auch. Vor einer Woche hat der Burger vielleicht auch schon den Dreihundertausendsten Zuschauer satt gemacht.
Mit einsetzender Dunkelheit beginnt auch schon die Vorstellung.
Das Gute siegt am Ende! Wir sind erleichtert. Zwei Todesopfer sind zu beklagen. Action war reichlich geboten. Tolle Bühne, spektakuläre Effekte. Hinfahren, anschauen. Nächstes Jahr gibt’s „Der Ölprinz“. Winnetou wird wieder von Alexander Klaws verkörpert werden. Diese Saison hat er’s super gemacht. „Weiter so“ schreibt pädagogisch geschultes Personal drunter.
In Deutschlands hohem Norden freut sich Oma Liese auf zwei Veranstaltungen und vor allem auf ihr Enkelkind, das zufälligerweise auch im Hamburg ein paar Tage Urlaub macht.
Bei der Anreise machen wir von der A 7 einen kleinen Abstecher nach Hildesheim, um den Dom zu sehen, der sich bei unserem letzen Besuch vor einigen Jahren als Großbaustelle präsentiert hat.
Aber zunächst machen wir uns einen Eindruck vom Marktplatz.
Hoken nennt sich das Gebäude, der uns sofort ins Gesicht springt. 1283 diente es als Markthalle für Metzgersleut‘.Aber es gibt auch noch andere schöne Fachwerkhäuser zu bewundern.Die passenden Autos gibt’s offenbar auch.Roland ziert den Brunnen.Im „umgedrehten Zuckerhut“befindet sich eine Kaffeerösterei.
Wir gehen beim Sonnenschirm vorbei und stehen direkt vor der Andreas-Kirche.
Der Zweite Weltkrieg hat leider seine Spuren hinterlassen. 15 Minuten hat es gedauert, bis 75% der Stadt und die Kirchen völlig zerstört waren.
Der Turm
Den Dom anzuschauen war unser Plan.
Heilig Kreuz liegt auf dem Weg.Die Regierung – Hildesheim war ein eigenes Fürstentum.
Ein paar Stufen hoch…
Aha, eindeutig!
Erst mal am Domplatz umsehen…
Mal sehen, wo man uns in den Dom hinein lässt:
Doch noch eine Tür weiter links…
Von der Seite gesehen. Das Gitter könnte mit dem 1000-jährigen Rosenstock zu tun haben?Das Portal.Eindruck: hell, freundlich, Renovierung gelungen.
Links finden wir sehr alte Fresken:
Und sehr alte Türen mit sehr alten Türangeln.Beim ersten Blick ist klar: Nicht mehr viel übrig vom ursprünglichen Hohen Dom zu Hildesheim.
Aber es gibt Details:
Die Heilige Cäcilie von Rom
Bischof Bernward, Erbauer des Domes
Im Schrein sind alle Reliquien sämtlicher Patronatsheiligen gesammelt aufbewahrt.
Altarraum, der alte Ort des Chorgebets:
Der Thietmarleuchter ist der älteste erhaltene Radleuchter aus dem Mittelalter.Im Mittelschiff hängt der Radleuchter Bischof Herzilos. Mit sechs Metern Durchmesser ist er der größte erhaltene Radleuchter des Mittelalters.Das Taufbecken stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Im Seitenschiff sind noch einige Zeugen der ursprünglichen Kirche bewahrt.
Die Krypta
Im Seitenschiff neben dem Altarraum befindet sich die Christussäule
ChristussäuleDie Tintenfassmadonna
Ganz hinten im Dom befindet sich die Bernwardtür, die älteste figürlich geschmückte Bronzetür des Mittelalters.
Der Zugang macht einen modernen Eindruck mit seinen klaren Linien.
Wo ist der 1000-jährigen Rosenstock?
Wir müssen wieder ganz nach vorne und dann geht’s rechts nach draußen in den Kreuzgang.
Der Rosenstock!
Und in der Kapelle…
…kitzelt Maria ihren Sohn an der Fußsohle! Und es scheint ihr auch noch Spaß zu machen.
In der Stadt ist inzwischen einiges geboten.
In Hildesheim lässt es sich jedenfalls gut leben.
Wir fahren weiter nach Hamburg und als wir von der A 1 abfahren und dieses Schild sehen, wissen wir, dass unser Stellplatz hinterm Deich in zwei Minuten erreicht sein wird, denn dort verbrachten wir schon öfter die Nacht vor oder nach einer Fahrt mit der Fähre nach bzw. aus Skandinavien.