Fiesole

…fanden schon die Römer als Stadt vor, denn längst hatten die Etrusker sich hier niedergelassen. Und auch hier hat Hannibal gelagert.

In der Ausgrabungsstätte aber dominieren ein römisches Theater und römische Bäder die Szene. Zum bereits existierenden etruskischen Tempel stellten die Römer gleich noch einen römischen dazu.

Bis 1125 n. Chr. konkurrierte die Stadt mit Florenz um Bedeutung und Einwohnerzahl. Dann setzten die Florentiner dem ein Ende und verleibten sich die Stadt auf dem Hügel ein.

Heute ist Fiesole wieder selbstständig, hat aber gegenüber Florenz komplett an Bedeutung verloren. Allerdings kann Fiesole von sich behaupten, sich zu einem äußerst exklusiven Nobelvorort von Florenz entwickelt zu haben, wo sich gerne der Geldadel mit seinen Villen niederlässt.

Die historische Anlage ist unter bestimmten Verhaltensregeln für Besucher begehbar.

Halten wir uns dran.

Links der Turm des Domes, ganz rechts die Villa San Michele, die nach Entwürfen von Michelangelo erbaut worden ist.

Leonardo da Vinci soll an dieser Stelle seine Flugapparate ausprobiert haben.

Wir verlassen die Ausgrabungsstätte, überqueren den Stadtplatz und überprüfen auf der anderen Seite des Hügels, ob in Florenz noch alles an seinem Platz steht.

Duomo San Romolo

Reliquien von San Romolo werden hier aufbewahrt.

Beim nächsten Mal kommen wir mit den Fahrrädern, ganz sicher.

Abbazia di San Miniato al Monte

Gestern standen wir schon vor der Kirche, konnten sie aber wegen des Busfahrplanes nicht mehr besuchen. Heute ist noch Zeit übrig…

Die ursprünglich romanische Kirche wurde auf dem höchsten Punkt der Stadt errichtet. Der Hl. Minias soll 250 n. Chr. am Arno enthauptet worden sein und mit seinem Kopf unter dem Arm wacker den Hügel zu diesem Ort hinauf marschiert sein.

Aha, die Säulen sind also nur mit Carrara-Marmor verblendet.

Die Krypta ist der älteste Teil der Kirche.

Der Blick ist einfach zu großartig.

Den nie vollendeten Glockenturm wurde während einer Belagerung von Michelangelo vor Beschädigung geschützt, indem er ihn mit Matratzen umwickelte.

Friedhöfe sind auch immer recht aufschlussreich. Mal sehen…

Riesige Tempelchen gönnt sich so manch eine Familie. Auch in jüngster Zeit wurden hier noch Verstorbene bestattet, wie wir erkennen können.

In den Neunzehnhundert-Zwanziger Jahren geboren, haben sie Anfang der Vierziger geheiratet und sind beide im Zweiten Weltkrieg gefallen bzw. verstorben.

Eine Lautsprecherdurchsage wirft uns vielsprachig vom Friedhofsgelände. Der Friedhofswärter will Feierabend machen.

Fiesole finden wir auf Anhieb, jetzt wo wir schon dort waren.

Florenz haben wir abgegrast, Eindrücke und Erinnerungen gesammelt, besucht, was wir unbedingt sehen wollten, uns auch in Warteschlangen eingereiht, alles dokumentiert. Eine Reise, von der wir noch lange zehren können.

Die komplette Route

… beträgt etwa 2500 Kilometer:

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Michelangelo

Capelle Medicee

Das gesamte Innere der Kapelle ist von Michelangelo gestaltet.

Galleria dell ‚Accademia

(Der verflixte Apostroph bleibt nicht oben, wo er hingehört. Hmmm?)

13:15 Uhr beginnt unser gebuchtes Zeitfenster. Die Warteschlange ist unendlich lang, wir reihen uns ein. Was bleibt auch schon anderes übrig?

Aber das Warten soll sich lohnen, und wie!

Zuerst sehen wir die Werke von Philippino Lippi, dem Sohn des Mönchs Filippo Lippi.

Die anderen ausgestellten, meist sakralen Kunstwerke italienischer Meister, lassen wir heute mal links liegen.

Instrumente können bewundert werden:

Schön anzusehen sind sie sicherlich und meisterlich gefertigt ganz bestimmt, aber sollte man Instrumente nicht weniger mit den Augen als mit dem Gehör wahrnehmen und wertschätzen?

Zügig kommen wir zum Kern der Kunstsammlung: Michelangelos „Vier Gefangenen“ Übungsstücke und Vorentwürfe zu seinem David, die noch im Marmorblock gefangen sind.

Michelangelo Buonarotti, ein Büste des großen Künstlers

David

Schon aus großer Entfernung beherrscht David die gesamte Ausstellung.

Aber wir kämpfen uns redlich von Studie zu Studie bis ganz nach vorne zum Star der Michelangelo-Werke.

Pietà

Wir sind ganz nah dran am perfekten Jüngling mit der viel zu großen Hand am Oberschenkel. Nur die Selfiejägerinnen kommen ihm näher und sie posen und posen…

Klar hat der auch eine Rückseite:

Jede Ader…

Nach solch unfassbarer Perfektion folgt das Kontrastprogramm. Oma-Liese betritt das reinste Gruselkabinett. Eine Manufaktur für Köpfe und mehr offenbart sich uns:

Der Raub der Sabinerinnen

von Giambologna muss noch unbedingt aufgenommen werden.

Museo dell ‚Opera del Duomo

(Da! Schon wieder der Apostroph!)

Die Originaltüren der Battistero interessieren uns hier.

Lorenzo Ghilberti und Giovan Francesco die Rustici

Die ursprüngliche Fassade des Domes ist hier nachgebaut. Einige wenige Stücke fallen der Oma-Liese auf:

Der Meister hat sich verewigt.

Dann ein Donatello.

Ein Revolutionär, im 15. Jahrhundert eine Maria Magdalena auf diese Weise darzustellen!

Michelangelo

Sechs Jahre arbeitete der Meister an seinem Grabmal. Bedauerlicherweise war er mit seiner Arbeit in Florenz nicht fertig geworden, als er im siebten Jahr in Rom verstarb.

Unterwegs zur Piazzale Michelangelo stoßen wir zu fällig auf die heutige Dombauhütte. Ein Foto durch die Glasscheibe ist unverzichtbar.

Der Ledermarkt ist ein traditionsreicher Umschlagplatz für Ledertaschen. In den Spezialgeschäften kann man allerdings die eleganteren Stücke finden.

Schon von Weitem ist das übliche Getümmel auf der Ponte Vecchio zu erkennen.

In einem Lebensmittelgeschäft gibt’s noch die restliche Butter von Ostern zu bewundern.

Wir sind jetzt außerhalb der Stadtmauer.

Durch den Rosengarten wollen wir hoch zur Piazzale Michelangelo. Leider hindern uns Bauarbeiten am Durchgang. Gehen wir also auf der Zufahrt zu unserem Campingplatz vor 10 Jahren weiter und erreichen so den perfekten Aussichtsplatz über Florenz.

Damals unser Campingplatz, heute ein Olivenhain.

Die Stadtmauer ist von hier oben gut zu erkennen und es ist ganz erstaunlich, wie weit außerhalb sie schon damals errichtet worden war.

San Miniato al Monte

David ziert als Bronze die Piazzale Michelangelo.

Firenze – sollte sich niemand entgehen lassen!

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Duomo Santa Maria del Fiore – Der Dom von Florenz

Vom Bus lassen wir uns heute nach Firenze schaukeln. Wir haben einen Termin mit der Kuppel vom Dom und wenn alles gut klappt, haben wir noch 45 Minuten Zeit, bis wir uns in die Warteschlange stellen müssen.

Am Bahnhof ist Endstation, dann noch ein geschätzter Kilometer Fußmarsch und schon stehen wir vor dem Dom, der Battistero und dem Campanile. Zeit genug, für eine kleine Erkundungstour rund um den Dom.

Der Himmel gibt sich heute bedeckt, Oma-Liese fängt vorsichtshalber schon mal die Ziele des Tages ein, solange der Himmel noch nicht weint.

„Hallelujah“ gibt ein Straßenkünstler auf der Gitarre zum Besten und Leonard Cohen wäre halbwegs zufrieden. Wir auch.

Campanile, der Turm zum Dom.

Zweimal packt Oma-Liese heute die Kugel aus. Die Sonne stellt heute keine Gefahr dar, ganz im Gegensatz zu Pisa, wo Opas Rucksack und die Tasche vom Weitwinkelobjektiv Brandmale davon getragen haben. Ratzfatz geht das, wenn die Sonne scheint. Da muss die Oma schneller als die Feuerwehr sein, wenn sie ein Foto knipsen mag. Der Opa muss den Schatten spenden bis die Oma die richtige Einstellung und die beste Kameraposition gefunden hat und dann geht’s in Sekundenschnelle, bis ein kleines Feuerchen entfacht ist…

Heute aber, der Himmel verrät es, gibt die Sonne nicht den Takt an.

Die Zeit bis zur Kuppelbesteigung ist genutzt und pünktlich wie die Handwerker lassen uns die Wärter der Domkuppel ein, damit wir ordnungsgemäß die Sicherheitsschleuse passieren können.

Dann stapfen wir im Pulk 463 Stufen hoch, eine erste Pause gibt’s etwa auf halber Höhe , wo wir von einer Delegation von Bischöfen empfangen werden. Michelangelo hatte die Herren einstmals entworfen, ausgeführt wurden die Steinmetzarbeiten aber von anderen Handwerkern.

Wieder heißt es Treppen steigen, für eine kleine Verschnauf- und Trinkpause zwischendurch ist kaum Gelegenheit, bis wir endlich im Inneren der Kuppel die Gemälde von Vasari zu Gesicht bekommen. Nein, für ein ordentliches Foto ist jetzt keine Zeit, die strenge Kuppelaufseherin treibt die Touristengruppe unerbittlich weiter. Zum Fotografieren sei später auch noch Zeit, meint sie.

Ein Holzbalken taucht auf! Sofort dokumentieren!

Der junge Mann vor uns gibt regelmäßig fürsorgliche Meldungen seiner Mama an uns weiter, wenn’s gefährlich wird: „Zu eng, zu niedrig, zu steil!“ Wir pfeifen alle aus dem letzten Loch. Das schweißt zusammen.

Endlich sind wir oben!!!

Von links: Museo del Bargello, Palazzo Vecchio, Galleria degli Uffizi.

Piazzale Michelangiolo, San Miniato al Monte (wahrscheinlich unsere morgigen Ziele).

Auf der Ponte Vecchio herrscht normal-dichtes Touristentreiben.

Palazzo Vecchio

Palazzo Pitti

Santa Croce

Hinter dem laaaangen Dom ist nur die goldene Kugel auf dem Dach der Battistero sichtbar, obwohl diese auch nicht gerade klein ist.

Und schon ist unsere Zeit abgelaufen und der Abstieg steht bevor.

Unerlaubterweise lassen wir uns vom Trüppchen zurückfallen, um eine Gelegenheit für ein paar heimliche Fotos einzurichten. Müssen wir jetzt ins Fegefeuer?

Schreckliches offenbart sich. Wie geht’s eigentlich zu im Himmel? Will man da freiwillig hin?

Zur Abwechslung ein Blick nach unten auf die Basis, die den direkten Weg in elysische Höhen ermöglicht.

Glücklich zieht er sich die Haut vom Leib. „Tu mr Haut et ra“ schwäbelt es der Oma unwillkürlich in den Sinn. Was läuft da schief in diesem Himmel?

Wir verlassen die himmlischen Gefilde.

Auf halber Höhe noch ein paar Werkzeuge, die schon vor gut 600 Jahren ausgereicht haben, die Kuppel des Domes so zu erbauen, dass sie noch heute von Touristenmassen im 45 Minuten-Takt begangen werden kann, ohne Schaden zu nehmen.

Da waren wir oben!

Noch einmal die Sicherheitskontrolle durchlaufen, um in den Dom zu gelangen. Könnte man einfacher organisieren, aber ist im Moment nicht zu ändern.

Wir sind im Dom:

Die beiden Reiter sind erwähnenswert, weil der Künster Paolo Uccello die Bilder einst so angelegt hatte, dass die Perspektive vom Betrachter aus gesehen stimmig ist. Das aber stieß auf Unverständnis der Geldgeber, die den jeweiligen Reiter lieber in Seitenansicht betrachten wollten. Also war Uccello genötigt, die Reiter auf ihren Pferdchen zu übermalen, damit sie der Vorliebe der Auftraggeber entsprechen würden. Folge: Die Perspektive stimmt bis heute nicht. Wurscht, Hauptsache der Chef ist zufrieden.

Dante und die drei Reiche: die Hölle, der Berg des Fegefeuers und das Paradies mit Adam und Eva, daneben Florenz.

Noch einmal der Blick in die Kuppel. Wenn man bedenkt, dass Vasari hier die Bemalung der Sixtinischen Kapelle toppen wollte, kann man nüchtern betracht nur feststellen: Netter Versuch.

Schon oben in der Kuppel fiel das dicke Tau auf, das irgendwo unten im Altarraum jemandem zu Schaffen macht. Oben registrierte der Opa eine Person, die in Bergretteruniform zu Gange war. Jetzt gehts nur noch um die Zusammenhänge, die richtig kombiniert werden müssen: Vermutlich findet regelmäßig eine Übung statt, wenn zum Beispiel so eine Oma-Liese beim Aufstieg außer Atem gerät und aus dem engen Kuppelgang gerettet werden muss. Man würde sie an dem dicken Seil aus der Kuppel direkt in den Altarraum abseilen und sie würde wie ein Racheengel aus dem Elysium herniederschweben…

Fünf Mann sind geraume Zeit damit beschäftigt, das Tau ordnungsgemäß zurück in seine Kiste zu sortieren.

Es gibt noch was zu sehen:

Kanonische Uhr mit den Köpfen von vier Propheten.

Durch das Gitter können überschüssige Münzen geworfen werden: Einfach nur als Spende für bestenfalls gute Zwecke mit oder ohne den Hintergedanken an eventuell eine Besserbehandlung vor dem Ewigen Gericht. Wie auch immer, unzählige Münzen liegen da unten schon, um mit gutem Beispiel voran zu gehen.

In der Battistero sind wir schwuppdiwupp, ohne lange Wartezeit. Nanu?

Ah, es wird restauriert. Die eigentliche Sehenswürdigkeit ist verhüllt.

Wir sollen Trost finden in einem fotografischen Abbild. Gut, Oma-Liese fotografiert die Fotografie…

usw., usw…

Als „Die Tür zum Paradies“ bezeichnete der einst im Wettbewerb unterlegene Michelangelo das Werk von Lorenzo di Ghiberti, der 21 Jahre an der Pforte gearbeitet hatte.

„Was ist los im Paradies?“ fragt sich Oma-Liese angesichts der abgebildeten Szenen.

Morgen gehen wir den paradiesischen Verheißungen mal genauer auf den Grund, wenn wir das Original der Pforte im Dom-Museum besichtigen werden.

Der Wettergott hat im Moment jedenfalls für paradiesische Wendungen gesorgt.

Pisano hatte mit seiner Tür, in der er zeigte, wie sehr ein Relief durch räumliche Tiefe beeindrucken kann, den ganzen Wettbewerb erst ausgelöst, an dem einige führende Köpfe aus der damaligen Künstlerszene teilgenommen hatten.

Auf unsrem Weg zum Busbahnhof treffen wir noch auf…

ein Karussell, das sich schon gut 100 Jahre immer im Kreis dreht,

und so dies und das…

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Volterra

Heute beginnt der Beitrag einmal mit einem hübschen Gesellen, der uns täglich beim Frühstück beobachtet.

Der Ostermontag ist für Volterra reserviert. Unterwegs drängt sich noch einmal der Blick auf San Gimignano auf:

War ein besonderes Erlebnis dort im letzten Jahr aber einmal reicht’s dann auch. Italien hat bekanntermaßen noch mehr zu bieten.

Ein paar Kilometer weiter rückt noch eine Perspektive in den Fokus. Bei dem Gebäudekomplex im Vordergrund handelt es sich diesmal definitiv nicht um eine Grundschule.

Volterra

Nein, heute werden wir kein Gotteshaus betreten, heute hat der Klerus mal Pause.

Volterra ist eine Festung und Stadt, gegründet in der Etruskerzeit, 800 v. Chr.

Heutzutage ist die Stadt für ihre traditionsreiche, künstlerische Verarbeitung von Alabaster bekannt.

Teatro Romano

… also doch wieder die Römer!

Von der Stadtmauer aus bietet sich nochmal ein guter Blick auf das Teatro:

Den Mosaikboden im Römerbad kann man von hier recht gut erkennen:

Was für eine Aussicht!

Piazza dei Priori

… ist der besterhaltene mittelalterliche Platz in Italien.

Palazzo dei Priori, das Rathaus ist das älteste in der Toskana.

Piazza San Giovanni

Battistero

Doumo Santa Maria Assunata

Wir erklimmen höhere Ebenen, um die Etrusker zu finden.

Ah, auch ein altes Volk, aus der weiteren Heimat vom Opa-Liese.

Acropoli Etrusca

9. Jhdt. v. Chr.

Jetzt könnten wir noch Schlange stehen, damit wir on the right side 7 Meter unter der Erdoberfläche eine etruskische Zisterne von innen bewundern können, aber wir haben beschlossen, nur the left side zu besuchen.

Vier Stunden Etrusker und Römer und Mittelalter genügen. Da ist unser Tor:

Aus einiger Entfernung will die Stadt nochmal fotografiert werden. An dieser Stelle ein Gruß an den Bauern, dessen Kornfeld die Oma-Liese für das Bild zertrampelt hat.

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Lucca

ist die Hauptstadt der Provinz Lucca, im 8 Jhdt. v. Chr. von den Etruskern gegründet. Die gesamte Stadt ist von dicken Mauern umgeben, was wohl auch Hannibal 218 v. Chr. zu schätzen wusste, der sich Lucca als Rückzugsort gewählt hatte.

Im 13. und 14. Jhdt. war die Stadt eine der einflussreichsten in Europa.

Wir betreten die Stadt durch eines der Stadttore:

Oma-Liese vermutet hinter den vergitterten Fenstern einen Knast, was sich aber schon im nächsten Moment als falsch herausstellt. Wie man sich doch täuschen kann…

Ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis scheint man wohl in Lucca zu kultivieren.

Wir tauchen in die belebten, engen, hohen Straßenzüge ein.

Giacomo Puccini, ein berühmter Sohn der Stadt.

In Lucca halten es die Straßenkünstler nicht so sehr mit der Bescheidenheit, wie andernorts, sondern tragen ihre Motive großflächig auf Rollläden von verlassenen Ladengeschäften auf:

San Michele in Foro

Heute für den Publikumsverkehr geschlossen.

Piazza Grande oder auch Piazza Napoleone

Des Feldherrn Schwester hatte hier am Ort ihren Wohnsitz.

Teatro del Giglio

Garibaldi darf nicht fehlen.

Battistero e area archeologica della Chiesa dei Santi Giovanni e Reparata

Die Kirche wird heutzutage für Konzerte und andere Veranstaltungen genutzt.

Bedeutsam sind die unterirdischen Ausgrabungen aus der Römerzeit.

Über eine Treppe erreicht man die Ausgrabungen:

Die Treppen würden zur Turmspitze hinauf führen, aber wir sind heute nicht in der Laune.

Auf eine Kapelle wird noch hingewiesen:

Für die Sakristei fehlt uns heute der Ansporn.

Duomo di San Martino

„Das Urteil des Salomo“, ein Marmor-Mosaik aus dem 14. Jhdt.

Das Kreuz „Volto Santo“ wird momentan in einer Seitenkapelle restauriert. Durch eine Glasscheibe kann man werktags bei den Arbeiten zusehen.

Der originale San Martino befindet sich im geschützten Inneren des Domes, die Kopie an der Außenwand des Gebäudes.

Torre Guinigi

Seit dem 15. Jhdt. wachsen drei Eichen aus dem Turm. Die erste Dachterrasse war geboren.

250 Türme gab es ursprünglich in Lucca.

Wie in Verona stand ehemals auch hier ein Amphitheater. Die Bürger von Lucca setzten auf Nachhaltigkeit und verwendeten die Steine zum Bau von Kirchen. Im 18. Jhdt. wurde der Platz symbolisch wieder in seine ursprüngliche Form zurückversetzt, indem die Häuser die Begrenzung der Arena bilden sollten.

Wir verlassen die beeindruckende Stadt, in der wir eine weiteren großartigen Tag in der Toskana verbringen durften.

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Kurvenreiches Auf und Ab durchs Chianti-Land

Die Gegend abseits der Städte erkunden, mal sehen, wo Chianti und Olivenöl wachsen und reifen, das ist heute unser Plan.

Greve in Chianti

Unser Verdacht: Hinter den großzügigen Kastenwagen und Sonnenschutzdächern der Fieranten verbirgt sich vermutlich eine hübsche Toskanische Altstadt. Im momentanen Zustand wird Oma-Liese auf keinen Fall ein Foto aufnehmen.

Da bleibt wohl nur wieder die Kirche übrig. Die könnte ein hübsches Bild abgeben, stünde nicht ausgerechnet mitten vor dem Portal ein viel zu weißer PKW geparkt.

Mal shen, was es im Gotteshaus so zu entdecken gibt. Zwei Kunstwerke fallen auf:

Neben der Kirche liegt ein handtuchgroßes, kultiviertes Stückchen Erde angelegt. Ganz erstaunlich, was man dort alles nicht darf.

Das Ortszentrum ist schnell abgelaufen aber ein Hinweisschild zu einer Aussichtsplattform ist im Vorbeigehen dem Opa aufgefallen. Da könnte man ja hochgehen.

Ausblick ist vorhanden,

Kunst gibt’s auch

Meist wachsen Chianti und Olivenbäume einträchtig nebeneinander.

Die Rundfahrt geht weiter, gerne mal mit aufdringlichen Ureinwohnern mit Hang zum Stoßstangenkontakt im Gefolge.

Castellina in Chianti

Rocca di Castellina

Das Häschen hat bei dem herrlichen Wetter gute Chancen, bis morgen zu trocknen.

Lieblingsplatz des großen Hasen oder bleibt ihm nicht anders übrig, als geduldig auf dem Fass abzuwarten, was der Tag so bringen mag?

Chiesa di San Salvatore

Dunkel!!!

Blick zurück nach Castellina di Chianti:

Einfach herrlich!

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Arezzo

Unterhalb der Stadtmauer stellen wir unser Fahrzeug ab und steigen auf die Rolltreppe um.

Der erste Blick durchs obere Stadttor:

Duomo San Donato

1277 – 1510, Gotik

Maria-Magdalena Fresco von Piero della Francesca

Papst Gregor X. hat hier seine letzte Ruhestätte gefunden.

Seine Wahl war eine schwere Geburt. Drei Jahre hat die Prozedur gedauert, bis sich endlich alle Kardinäle einig waren, mit ihm den Richtigen als Katholisches Kirchenoberhaupt gefunden zu haben. Somit ist es nicht verwunderlich, dass er es war, der das Konklave eingeführt hat. Seitdem werden die Kardinäle solange in die Sixtinische Kapelle eingesperrt, bis ein neuer Pontifex Maximus gefunden ist.

Jetzt nochmal die Decke in einzelnen Bildern vom Altarraum bis nach hinten:

Marienkapelle

Wall-Art gibt’s auch.

Piazza Grande

Giorgio Vasari gestaltete den gesamten Platz.

Pieve Di Santa Maria

Der Turm, Campanile, wird im Volksmund als „Turm der 100 Löcher“ bezeichnet.

Weltberühmt ist die Fassade mit ihren 12, 24 und 32 Säulen in drei Etagen, wobei jede individuell gestaltet wurde.

Die Kirche gilt als eine der schönsten romanischen Kirchen in der Toscana.

Marien-Polyptychon, 1320 n. Chr.

Da hat aber mal jemand fröhliche Farben über die ganze Stadt verteilt!

Sant Agostino

Sant Michele e Adriano

Basilica di San Francesco

Hinter dem Altar befinden sich Fresken von Piero della Francesca.

Die Legende vom Heiligen Kreuz

Zu Berühmtheit brachte es „Der Traum des Konstantin“ weil es sich bei dem Fresko um die erste Nachtszene der Kunstgeschichte handelt. Das Spiel mit Licht und Schatten ist hier zum ersten Mal einem Maler gelungen.

Die Fahnen stehen inzwischen stramm im Wind, für den Abend ist Regen vorhergesagt.

Der Dom von hinten taucht auf, als wir zur Festung von Arezzo unterwegs sind.

Ein weitläufiger Park , den wir gerne nutzen, führt zur Festung. Wir beschließen, die Festung auszulassen und genießen den Blick in die Toscana.

Beim Verlassen der Stadt verzichten wir auf die Rolltreppe zugunsten der etwas unwegsamen Treppe.

Übrigens: Michelangelo stammt aus Arezzo, hat aber hier keine Werke hinterlassen.

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Pisa

18° C, Sonne pur, kein Wind! Besser geht’s nicht!

100 Kilometer Fahrt und dann ein Katzensprung vom Parkplatz zum …

Torre Pendente

rechts geht’s zum Ticketshop. Brauchen wir nicht, haben wir schon.

Ein kopfloser Engel ist gelandet…

Erschreckendes scheint im rechten Flügel mitgereist zu sein.

Wir sind 30 Minuten zu früh und wollen die Zeit sinnvoll nutzen. Da wir Karten fürs volle Programm gebucht haben, entscheiden wir uns für den Friedhof. Da könnten 30 Minuten eventuell ausreichen.

Unterwegs dorthin kann Oma-Liese nicht widerstehen, schon mal Eindrücke einzusammeln.

Battistero

Mura

Camposanto

Die high society von Pisa hat sich hier zur letzen Ruhe niedergelegt. Um 1100 n. Chr., zur Zeit der Gründung des gesamten Areals ließ man sich von den Kreuzfahrern exclusiv Erde aus dem Heiligen Land anliefern, um auch der angemessen Ruhestätte und der nächsten Nähe zu den himmlischen Heerscharen sicher sein zu können.

Erschreckende Dämonen treiben hier an den Wänden ihr Unwesen und zerren an den irdischen Geschöpfen.

Dann bevorzugt Oma-Liese doch ein liebliches weißmarmornes Geschöpf…

Eine stattliche Sammlung von Reliquien aller möglicher Heiligen.

Nein, kann man nicht nachträglich mit Photoshop gerade ziehen. Das ist tatsächlich alles etwas schief geraten. Pisa eben…

Hier ist man noch längere Zeit mit Restaurierungsarbeiten in ganz erstaunlicher Technik beschäftigt. Die Fresken werden mit Spezialleim auf Leintücher übertragen um dann wiederum, endlich von Putzuntergrund befreit wieder auf modernen, hoffentlich haltbaren Untergrund, wieder originalgetreu aufgebracht zu werden.

Der Dom… muss noch warten.

Nein, das Foto steht nicht Kopf, sondern offenbar wurde hier beim Bau auf die heutzutage so geschätzte Nachhaltigkeit gesetzt und ein Marmorstein aus alten Beständen in der Außenwand des Domes verbaut. Später hat Oma-Liese noch mehr solcher Exemplare ausfindig gemacht.

Torre Pendente

Es ist soweit: Unser Zeitfenster ist offen. Nachdem wir an der Garderobe artig alles abgegeben haben, was irgendwie nach Tasche aussieht, auch das Etui für Oma-Lieses Weitwinkelobjektiv, dürfen wir uns in die Warteschlange einreihen.

10 bis 15 Minuten stehen wir noch schief in den Himmel schauend herum, bis wir dann zügig abgefertigt werden.

Jetzt geht’s hinein in den Turm…

Da wollen wir hoch!

Der erste Ausblick liefert eine Ansicht der Berge vor Pisa.

Einen Absatz weiter oben ist lebensrettendes Material installiert.

Höher…

und höher hinauf. Mal fällt eine halbe Turmumrundung doch spürbar schwer, mal steigen wir eine Reihe von Stufen so leicht hoch, als ginge es treppab. Eine kleine Verrücktheit, welche die Neigung des Bauwerkes erlebbar macht.

Das war wohl der Grund, weshalb wir auf unserer ersten Womo-Reise den Turm nur von unten bewundern durften.

Noch ein paar ausgetretene Marmor-Stufen.

Von unten sind sie noch in ihrem Urzustand erhalten.

Geschafft! Wir sind auf dem Glockenturm, der zum Dom gehört und einst beinahe doppelt so hoch geplant war, wie er jetzt schief und weltberühmt dasteht.

Blick nach unten,

Blick nach oben:

Oma-Liese hat alles gesehen, ist zufrieden mit der Fotoausbeute, der Opa ist auf seine Kosten gekommen, wir steigen wieder ab.

Battistero

Dom Santa Maria Assunata

Porta Santa

Perfekt angerichtet sind die drei Gefäße mit den Heiligen Ölen für die Fußwaschung am Gründonnerstag. Vier Herren in Anzügen haben sich größte Mühe gegeben, alles so zu drapieren, wie es das Zeremoniell erfordert. Zum Abschluss ein Selfie zu Viert rundet das Ritual ab und als aus einem der offiziellen Smartphones Kirchenmusik ertönt, ist klar, dass jetzt mit dem vergangenen Jahr verglichen wird. Wie himmlisch, wie wichtig, wie weltlich, wie profan. Nochmal einige Minuten später sitzen die gottesfürchtigen Männer in entspannter Runde im Altarraum bei einer lockeren Plauderei beisammen.

Der Himmel schnörkelt sich,

wir sind glücklich mit dem herrlichen Wetter, das die perfekte Kulisse für unseren Pisa-Tag bot. Kaum zu glauben, dass der Opa die Karten schon Ende Februar ins Blaue hinein gebucht hatte.

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Prato

Ins 45 Kilometer entfernte Prato brechen wir heute auf. Das Wetter wieder sehr sonnig aber windig und daher kalt.

Der erste Weg führt uns zur Basilica Cattedrale di Santo Stefano.

Vorne rechts an der Ecke befindet sich eine Außenkanzel, die einzig dem Zweck diente, einmal im Jahr dem Volk den Heiligen Gürtel der Hl. Jungfrau Maria zu präsentieren. Auch in diesem Jahr ist es wieder soweit, nämlich in wenigen Tagen am Ostersonntag.

Auf den ersten Blick wirkt das Kircheninnere eher klein. Hat man aber die Apsis erreicht, beeindruckt das Querschiff mit seinen Kapellen, die zum Teil von Frater Filippo Lippi gestaltet sind. Der Frater hat wohl gerne gemalt und sogar in Florenz eine Werkstatt betrieben, in der er unter andern auch Botticelli ausgebildet haben soll.

Um die Fresken sehen zu dürfen, müssen wir aber zunächst das Museum besuchen. Also wieder raus aus dem Gotteshaus und links herum zum Museum. Keine Warteschlange, nur wir beide. Museum? … wollen wir eigentlich nicht aber zu Filippo Lippi führt nun mal kein anderer Weg. Wir schauen mal…

Und schon befinden wir uns mitten in den Ausgrabungen:

Kapelle S. Stefano

Dann wieder Wappen vermutlich bedeutender Beigesetzter.

Einen größeren Fund an in Reih‘ und Glied angeordneter Terracottaschüsseln hat man zu präsentieren.

Kreuzgang

Nur wenige Säulen sind erhalten und darunter nur zwei mit Kapitellen. Die haben aber dafür reichlich Biss.

Die hiesige Kirche ist stolz auf eine reichhaltige Sammlung an Jungfrauen mit Kind:

Das Original der Außenkanzel wird hier aufbewahrt und zerstörte Teile rekonstruiert:

Bei den beiden weißen Teilen handelt es sich wohl um Rekonstruktionen.

Nach unserem gestrigen Besuch in den Uffizien in Florenz kommt uns die Art der Darstellung der Heiligen Familie sehr bekannt vor, und tatsächlich handelt es sich um ein Werk aus dem Atelier Botticellis.

Filippo Lippi

Dann wieder Scherben, jede Menge Scherben. Mein Favorit: Ein Igel-Bär-Wildschwein.

Der Heilige Gürtel

… befindet sich wohl im Schränkchen unter der Jungfrau mit dem Kinde. Zur Präsentation wird er ins gläserne Gefäß umgebettet und mit der silbernen Schatulle transportiert.

Unten ist eine Nachbildung des Gürtels zu sehen. Das Original, das zu den bedeutendsten Reliquien überhaupt zählt, soll sich die Jungfrau Maria aus Kamelhaar gewebt haben…

Unter anderem das Gewand, das die Marienfigur trägt, unten links der Handschuh, der getragen werden muss, um den Hl. Gürtel zur alljährlichen Präsentation berühren zu dürfen.

Wir finden noch so dies und das…

War jetzt gar nicht so verkehrt, durchs Museum geschleust worden zu sein. Wir haben’s geschafft und besitzen nun die Reife, die Filippo Lippi-Fresken sehen zu dürfen.

Noch eine weitere Begebenheit aus dem Alten Testament hat Lippi detailgenau an die Wand gepinselt:

Reichlich grausig, was der malende Mönch da zu Werke gebracht hat. also nochmal im Detail:

Es handelt sich um das Festmahl des Herodes.

Die Tanzende ist Salome. Modell gestanden für Salome hat die Geliebte des kunstbegabten Fraters.

Ja, ein Kopf wird da im Brotkörbchen zu Tische getragen.

Der Enthauptete ist Johannes der Täufer.

Wir werfen noch ein, zwei Blicke in die benachbarten Kapellen, die allerdings nicht von Lippi gestaltet worden sind.

Es wird Zeit, sich draußen vor den Portalen in der Sonne bei einem Äpfelchen von all dem Grauen zu erholen.

Danach haben wir noch Lust auf einen kleinen Rundgang durch die Stadt.

Rathaus

San Francesco

Fontana dei Delfini

Santa Maria delle Carceri, Castello del’Imperatore

Für eine kurzen Moment eine autofreie Straße in Prato.

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Florenz – Uffizien und Palazzo Vecchio

Sonne, 12° C, kalter Wind. Per Bus in 40 Minuten nach Florenz ist eine entspannte Angelegenheit. Als wir ankommen haben wir noch 60 Minuten bis zu unserem Termin in den Uffizien. Am Busbahnhof ausgestiegen schlendern wir durch die Innenstadt bis zu den Uffizien und weil wir immer noch Zeit übrig haben gleich mal zum Arno und natürlich zur Ponte Vecchio.

Leder ist in Florenz natürlich an jeder Ecke in den Schaufenstern zu finden.

Uffizien

Unser gebuchtes Zeitfenster steht kurz bevor und wir sind natürlich pünktlich zur Stelle.

Die Entwicklung der Kunst im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte ist in den Uffizien zu bewundern. Ich fasse in Galerien zusammen, wobei wie gewohnt das einzelne Bild geöffnet werden kann. Beschriften werde ich in groben Zügen bei Gelegenheit.

Das 2. Obergeschoss im rechten Flügel haben wir jetzt geschafft!

Willkommene Gelegenheit für einen Blick aus dem Fenster!

Nach den Osterfeierlichkeiten werden wir uns die Kuppel genauer ansehen.

Ortswechsel, ein neuer Termin wartet!

Palazzo Vecchio

Ausblick, Erholung für die Augen…

Dante Alighieri, Totenmaske

Audienzsaal

Kartensaal

Zeit, zur Bushaltestelle zu marschieren.

Durch den Bahnhof durch und dann wartet auch schon unser Bus.

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