Caspar David Friedrich

Oma-Liese hebt ab!

Früh morgens machen sich Opa und Oma-Liese gemeinsam mit ihrer Becci auf den Weg zum Münchner Flughafen. Die erste Flugreise steht an. Ziel: Hamburg. Zweck: Fliegen lernen. Becci verfügt über Erfahrung, wir hingegen nicht. So ein kleiner Inlandsflug ist genau die richtige Vorbereitung auf einen Transatlantikflug, der dann doch ein klein wenig länger dauern wird.

Im Parkhaus werden wir um 07:00 Uhr erwartet, um 07:03 Uhr ist ein passendes Plätzchen gefunden.

Der Opa hat den Check-In bereits online erledigt, die Roll-Technik ist uns behilflich, die kilometerlange Strecke bis zur Sicherheitskontrolle hinter uns zu bringen.

Unser Flug EW 7171 ist auf der Anzeigetafel zu finden. Die unübersehbaren FC-Bayern-Fans passieren die selbe Sicherheitskontrolle wie wir, werden aber X3 8912 nach Rom nehmen.

Auspacken müssen wir dank modernster Technik nichts, selbst die Fotoausrüstung darf im Rucksack bleiben.

Im Wartebereich bleibt genügend Zeit, uns mit den Abläufen auf dem Rollfeld vertraut zu machen.

Unsere Maschine steht planmäßig eine halbe Stunde vor Abflug für uns bereit und wir können unsere Plätze einnehmen.

Oma-Liese hat zwar einen Fensterplatz, muss aber feststellen, dass sich auf der Scheibe Fingerabdrücke befinden, was für’s Fotografieren nicht von Vorteil sein wird. Also hilft nur eines: Putzen. Die Oma zaubert ein geeignetes Tüchlein aus ihrem Handgepäck, sorgt für staunendes Schweigen beim hinter ihr befindlichen Personal und poliert die pflegebedürftige Scheibe gründlich.

Der Pilot nutzt die Zeit, um ein wenig mit den Höhenrudern der Tragflächen zu klappern…

und schon geht’s los. Wir rollen zur Startbahn.

Gegenverkehr.

Oma-Liese fliegt!

Erst für kurze Zeit Aussicht,

dann Wolke,

und jetzt flauschige Wölkchen von oben. Schön!

Ein gutes Stündchen später

typische Hamburger Backsteinhäuschen im Regen.

Wir sind wieder am Boden und finden mühelos den Weg zur S-Bahn. Hier prangt unübersehbar ein Hinweis auf den Namensgeber des hanseatischen Flughafens.

Am Hauptbahnhof steigen wir aus und legen die restlichen 200 Meter zu Fuß zurück.

Schon schiebt sich das Ziel des heutigen Tages ins Blickfeld: Die Kunsthalle beherbergt zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich eine Ausstellung zu Ehren des großen Landschaftsmalers der Deutschen Romantik.

Nachdem wir in einem der heißbegehrten Schließfächer unsere Habseligkeiten verstauen konnten, stehen wir im kleinen quadratischen aber hoch hinaus ragenden Lichthof der Kunsthalle. Die Eintrittskarten hat der Opa online gebucht, unser Zeitfenster ist offen.

Ab jetzt lassen wir die Werke auf uns wirken.

Landschaft mit Eichen und Jäger, 1811

Huttens Grab, 1823/24

Ruine Oybin, 1812

Friedhof im Schnee, 1826/27

Kreuz im Gebirge, 1812

Das Eismeer, 1823/24 (ist tatsächlich so gelbstichig!)

Der Watzmann, 1824/25

Wanderer über dem Nebelmeer, ca. 1817

Segelschiff, ca. 1815

Abend an der Ostsee, 1831

Das Riesengebirge, ca. 1830 – 35

Ziehende Wolken, ca. 1820

Nebelschwaden, ca. 1820

Waldinneres bei Mondschein, ca. 1823 – 30

Sturzacker, ca. 1830

Hügel mit Bruchacker bei Dresden, 1824/25

Das brennende Neubrandenburg, ca. 1834

Ostermorgen, ca. 1828 – 1835 (Ostern bei Vollmond?)

Schwäne im Schilf, ca. 1819/20

Eine Eule auf einem Sarg, ca. 1835 – 1838

Mönch am Meer, 1808 – 1810

Teil 2 der Ausstellung können wir getrost überspringen. Hier gibt es ein Malstudio für Kinder und großformatige Fotografie im Stil C.D. Friedrichs.

Teil 3 befindet sich in Hallen des Kellers und soll angeblich auch vom großen Meister inspiriert sein.

Wir haben für heute genug Kunst gesehen und freuen uns jetzt auf ein Fischbrötchen an der Brücke 10 der Landungsbrücken.

Die Elphie bei Regenwetter.

Nach einem nassen Bummel durch HH finden wir uns wieder zeitig zur Rückreise am Flughafen ein. Diesmal sorgt die Fotoausrüstung für Verzögerungen bei der Abfertigung. Das zweite Objektiv alarmiert den Sicherheitsdienst und muss eingehender in Augenschein genommen werden.

Zwei Stunden später sitzen wir – nach einer Verzögerung beim Boarding – an Bord von Flug EW 7176. Eine gehbehinderte Dame hatte indirekt die Computertechnik für ca. 30 Minuten lahmgelegt.

Der Captain entschuldigt sich auf den ersten Metern der Fahrt zur Rollbahn für die erlebten Unannehmlichkeiten und ist guter Dinge, München trotzdem pünktlich anfliegen zu können.

Wesentlich mehr ist nicht zu sehen auf der abendlichen Reise von Nord nach Süd.

55 Minuten später Vollbremsung in München, wie versprochen voll im Zeitplan!

Wo ist eigentlich der Name der Flughafens unserer bayerischen Landeshauptstadt angebracht? Oma-Liese sucht vergeblich. Möglicherweise ist man nicht so recht stolz auf den namensgebenden Staatsmann des Freistaates.

Zwei Flugstunden hat Oma-Liese heute erfolgreich hinter sich gebracht und ist sich ihrer Flugtauglichkeit jetzt sicher.

Caspar David Friedrich hätte angesichts des bundesweiten Werbefeldzugs für die Ausstellung großzügigere Räumlichkeiten verdient, um dem Publikum mehr Blickfreiheit auf die Bilder und mehr Atemfreiheit im Gedränge zu gewähren.

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Die Vaterlosen

Heute wird ein Weihnachtsgeschenk ausgepackt!

Die Öffentlichen sollen wir nehmen. Machen wir. Die U-Bahn fährt uns bis zum Königsplatz, wo der Regen uns nicht von ein paar Schnappschüssen abzuhalten vermag.

Eine grandiose Vorstellung, die wir nur jedem wärmstens ans Herz legen können. Die 100 Kilometer bis nach München waren’s wieder mal wert. So viele Szenen hätten sich prächtig für ein Foto empfohlen, aber Oma-Liese hat sich zurückgehalten, wenn’s auch schwer fiel.

Der Schlussapplaus darf hoffentlich aufgenommen werden, nach knapp vier Stunden Zurückhaltung.

Einmal die Schauspieler

… und einmal die Truppe mit dem Überraschungsgast des heutigen Abends.

Gefunden? Erkannt?

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Wladimir Kaminer

Nein, ich war nicht alleine beim Kaminer. Eine Freundin war ziemlich spontan überzeugt, den Abend gemeinsam mit mir im Parktheater im Kurhaus Göggingen zu verbringen.

Aus seinem neuen Buch „Frühstück am Rande der Apokalypse“ und noch weiteren Büchern aus seiner Feder las er vor, um uns neue Einblicke in sein Leben zu gönnen.

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Max Mutzke

Vom Lincoln Center in New York und der Londoner Royal Albert Hall direkt ins Ulmer Congress Centrum war Max Mutzke gereist, um uns mit seinem unverwechselbaren Soul in der Stimme unterstützt von der SWR Big Band für Jazz zu begeistern. Meine liebe Freundin und Kollegin Silke hatte mich zu diesem besonderen Abend eingeladen, an dem wir einen Max Mutzke erleben konnten, der seine unglaubliche Stimmgewalt in ihrer ganzen Vielfalt demonstrierte.

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Lindau und Konstanz – Von A bis Z

„A“ wie Andy Warhol und „Z“ wie Zeppelin und Zucchero

Ein heißes Wochenende erwartet uns: Temperaturen bis 36°C stehen bevor und beim Open Air mit Zucchero werden wir dabei sein!

Die Anreise am Freitag ging reibungslos und wir haben uns an diesem ersten heißen Wochenendtag nichts bestimmtes vorgenommen. Den ziemlich großen Campingplatz haben wir erkundet und am Abend die regionale Küche des zugehörigen Wirtshauses getestet. Können wir sehr empfehlen!

Lindau

Am Samstag fahren wir 6 Kilometer bis Lindau, wo wir einen Parkplatz auf der Insel ergattern. Ab jetzt gehts zu Fuß weiter.

Kaum haben wir die Altstadt betreten, schwebt uns über den Dächern der Stadt ein Wal(?) entgegen. Achso, ja klar: Bodensee, Friedrichshafen, Zeppelin!

Ein paar Impressionen sammelt Oma-Liese ein auf unserem Weg zu Andy Warhol.

Alt und neu ergänzen sich oder haben sich wohl im Laufe der Jahre so einigermaßen aneinander gewöhnt. Den Eindruck erwecken die Häuser der Altstadt auf den ersten Blick.

Das Zitronengässele. Was versteckt sich wohl hinter dem Durchschlupf? Wir forschen:

Hat sich gelohnt, mal nachzuschauen.

Man beobachtet uns:

Wieder zurück aus dem Zitronengässele gibt’s noch weitere Fundstücke:

Rathaus

Andy Warhol

Fotografieren strengstens verboten. Leider.

Eine lohnenswerte kleine Ausstellung, die in Lindau noch bis 15. Oktober bestaunt werden kann.

Oma-Lieses Lieblingsstück: „Mickey-Mouse“ auf schiefergrauem Hintergrund, den der Künstler mit Diamantstaub veredelt hat.

Wer’s sehen möchte, fährt nach Lindau!

Nächstes Ziel? Natürlich die Hafeneinfahrt!

Irgendein Haustier passt auf jeden Balkon.

Ziel erreicht: Die berühmte

Lindauer Hafeneinfahrt

… für Schiffchen

… und Schiffe.

Rauchentwicklung am gegenüberliegenden Ufer.

Die Schweiz parkt rückwärts aus.

Wie’s wohl auf dem Grund drumherum aussieht?

Genug gesehen, wir haben heute noch mehr vor.

Wer versteckt sich denn da so effektiv hinter glänzenden Instrumenten?

Eine kurze Ansage bringt Klarheit: Die Hurahagel Blasmusik spielt auf.

Rathaus von hinten

Das Bäumchen auf dem Alten Rathaus sollte ab und zu mal von Spinnweben befreit werden. Der Kamera entgeht nichts!

Zucchero in Konstanz

Vom 45 Kilometer entfernten Meersburg aus setzten wir mit der Fähre nach Konstanz über.

Am Himmel taucht ein bekanntes Objekt auf. Oma- Liese hofft, den Zeppelin mal so richtig aus der Nähe zu erwischen.

In diesem historischen Gebäude tagte einst das Konstanzer Konzil, auf dessen Beschluss der Reformator Jan Hus auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden war. Auf seinen Spuren waren wir vor wenigen Wochen in Prag unterwegs.

Konstanz besitzt auch eine Hafeneinfahrt.

Ein selbstständiger Hund an einem heißen Tag.

Wo früher ein Leuchtturm stand, dreht sich seit 1993 Imperia immer um ihre eigene Achse.

Die beiden Figuren, die sie in ihren Händen hält, zeichnen sich durch ihren besonderen Kopfschmuck aus: Der eine alte Mann trägt eine Kaiserkrone, der andere eine Papsttiara. Was es genau mit der Bedeutung der Gruppe auf sich hat und was für ein kleiner Skandal sich schon darum entsponnen hat, kann man unschwer im www. finden.

Die Schweizer kommen an, sie fahren vorwärts in die Hafenmole ein.

Ganz weit weg erscheint am Himmel nur stecknadelkopfgroß…

Jetzt ist Geduld gefordert!

Auf dem See tut sich so dies und das…

Langsam aber sicher – das wird schon!

Die Hafeneinfahrt, Imperia, die Konstanz und der Zeppelin. Was für ein Fotoglück!

Besser geht’s nicht!

Nochmal das gleiche Schiff, diesmal vor attraktiver Wolke.

Sie zeigt ihre Trophäen unerlässlich.

Nächster Programmpunkt: Zucchero

Oma-Liese wollte nicht wieder Diskussionen mit dem Sicherheitspersonal um die Kamera führen, weshalb sie das gute Teil gleich gar nicht mit aufs Gelände genommen hat. Also hat der Opa ein paar Fotos mit dem Smartphone aufgenommen und mir zur Verfügung gestellt. Eines davon zeige ich, nämlich das Bild, auf dem der Weltstar am dynamischsten wirkt. Auf den anderen Fotos ist er nur sitzend zu sehen, wohingegen seine Musik wiedermal vor Energie strotzte. Toller Sound, kraftvolle Stimme, phantastische Band. (Kann man sich auf YouTube eine Eindruck davon abholen.)

Vor der letzten Zugabe verlassen wir wie immer das Gelände, um später nicht im Stau verzauberter Konzertfans stehen zu müssen.

15 Minuten später setzen wir mit der Schnellfähre über nach Meersburg.

Trotzt leichten Rüttelns der Fähre gelingen noch einige Bilder am nächtlichen Bodensee.

Meersburg

Fährverkehr

Wir nähern uns dem Hafen in Meersburg.

Am Sonntagmorgen führt die Entenmama ihre Jungen wie schon gestern zum Frühstück über die Campergrundstücke und hält dabei aufmerksam Wache. Sie selbst schnabuliert nicht ein einziges Mal eines der köstlichen Kräuter, die hier reichlich wachsen.

Nach dem Frühstück treten wir die Heimreise an.

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