Der grüne Faden

… droht, sich zu verselbstständigen!

Pünktlich zum Frühstück trudelt heute morgen tatsächlich die Irische Rugby-Nationalmannschaft über unseren Köpfen im Revier ein.

Und dann passiert’s: Mit den Wolken erscheint mein grün-weiß gestreiftes Wunschflugzeug am Himmel!

Aber was, wenn Oma-Liese damit nur bis Irland kommt?

Wir verlassen Essen mit unserem Gespann und sind nach einer störungsfreien Reise gut sechs Stunden später wieder zu Hause.

Loading

Zollverein – UNESCO Welterbe

Bunt, ein bisschen trallalla vielleicht. Ob man mit dem wohl sicher ans Ziel käme? Oma-Liese wartet lieber auf den grün-weiß gestreiften.

Weltkulturebe nehmen wir für uns heute vor. Zeche Zollverein soll kulturell einiges zu bieten haben, vor allem aber erhoffen wir uns, dort Fakten über die Technik, die Abläufe und die Arbeit bei der Kohleförderung zu erfahren.

Regionalbahn und Tram liefern uns vor den Werkstoren ab.

Die Infotafel stiftet mehr Verwirrung als Aufklärung und wir beschließen, einfach mal eine Tour über das Gelände zu unternehmen, bis wir eventuell doch noch über einen geeigneten Wegweiser stolpern würden.

Hmmm? Hochzeit? Jubiläum? Trauerfall?

Da kann man wohl hoch. Wir schlängeln uns durch nahrungsaufnahmebereite Menschenmassen, die sich an den reichlich vorhandenen Imbissständen mit Gegrilltem und Gebackenem zu versorgen verstehen.

Mit der knallorangen Rolltreppe werden wir zum Ruhrmuseum hinaufbefördert.

Unsere Zeit ist nicht unbegrenzt, da wir uns heute noch auf eine Abendveranstaltung freuen dürfen. Also muss gut abgewägt werden, welche Teile des Angebots wir wahrnehmen können. Die Entscheidung fällt auf eine allgemeine Ausstellung zur Rettung des Ruhrgebiets und eine Führung durch die Hallen der Kohleförderung. Die Kokerei werden wir ein andermal besichtigen.

Bis zur Führung bleibt noch ein wenig Zeit, die wir auf wärmste Empfehlung einer zuvorkommenden Touristikkauffrau dem Ruhrtal widmen werden.

Allerlei Informationen zu den Zechen im gesamten Revier lauern hier, digital aufbereitet, für die wisch- und scrollfreudige Besucherschar auf Großbildschirmen.

Nachdem wir uns also eine Überblick vom und über das zwanglose Angebot verschafft haben, streifen wir durch die zugänglichen Werkshallen.

Der Weg zur Aussichtsplattform wird uns von leuchtend orangeroten Pfeilen gewiesen.

Gelsenkirchen, nur einen Steinwurf entfernt.

Mittlerweile haben wir uns am Treffpunkt für die 14:30 Uhr-Führung eingefunden. In drei Gruppen sollen wir eingeteilt werden: Wir entscheiden uns für ein ältere Dame, da wir uns von ihr noch am ehesten Informationen „aus erster Hand“ erhoffen, soweit eine Frau in der Kohleförderung eventuell Einblick haben könnte. Und tatsächlich stellt sich heraus, dass die Dame ihren Arbeitsplatz damals in den Büros der Zeche und durchaus Kontakt zu den Kumpels hatte oder manchmal auch ganz zwangsläufig ihre Beobachtungen gemacht und Schlüsse daraus gezogen hat.

Mit einem kurzen Abriss zu den wichtigsten Zahlen beginnt sie ihre Führung, um dann – auch medial unterstützt – von der erstaunlichen Fördertechnik und der dadurch möglichen sensationellen Fördermenge zu berichten. Von der harten Arbeit und deren Gefahren erzählt sie uns, von 14Jährigen, die dort am Leseband die schweren Steine von der leichteren Kohle trennen mussten – mit bloßen Händen, ohne Arbeitshandschuhe, bei höllischem Lärm. Mit 16 ging’s dann unter Tage zum Kohleabbau, und wer nach vielen Jahren harter Arbeit die notwendige Leistung nicht mehr erbringen konnte, kam zurück ans Leseband.

Hier, bei der Hl. Barbara, endet die Führung und wir setzen unsere Tour durchs Ruhrmuseum da fort, wo wir sie vor einer Stunde unterbrochen hatten.

Es hat sich so allerlei zum Leben im Ruhrgebiet angesammelt. Flora und Fauna sind in getrockneter, gepresster und ausgestopfter Form zu bestaunen

Beim Betreten der weißen Kontaktpunkte auf dem Boden erschallt aus den darüber hängenden Lautsprechern das entsprechende Geräusch. Oma-Liese mag am liebstem dem Bio-Schwein lauschen.

Einige Meter weiter unten treffen wir auf Giganten, die schon vor vielen Millionen Jahren auf diesem Fleckchen Erde ihr Unwesen trieben. Wo in der Erde gebuddelt wird, trifft man eben zwangsläufig auf seine Vorfahren.

Nicht ganz so alt sind die Gipsköpfe, die auch mal für einen kurzen Zeitraum von gewisser Bedeutung für die Region waren:

Bald stoßen wir auf eine Leihgabe aus der Werdener Abteikirche St. Ludgerus. Für uns schließt sich hier ein kleiner Kreis an diesem verlängerten Wochenende.

So, es wird Zeit, nach Bochum zum Zeltfestival Ruhr aufzubrechen.

Zurück also mit der Tram zum Essener Hauptbahnhof, umsteigen in den Regionalexpress und dann im Shuttlebus zum Festivalgelände.

Wohin dieser geschäftige, junge Mann reist, können wir nur erahnen, im Land zahlreicher Fachmessen für ausgefallene Spezialgebiete.

Element Of Crime

… gastiert heute im großen Zelt in Bochum.

Während die schwäbische Heimat von heftigen Unwettern überzogen und der bevorzugte Fußballverein diesmal beim Dauermeister wohl der Unterlegene sein wird, verspeisen wir erst mal eine lecker zubereitete, riesengroße Ofenkartoffel. Der Opa wählt den Klassiker mit Joghurt-Kräutercreme, Oma-Liese wagt sich an den vegetarischen Mantateller, eine Variation mit Bulgur, Paprika-Zucchinigemüse, Hummus oder Joghurt-Kräutercreme und Krautsalat. Auf die roten Zwiebeln verzichtet die Oma. So geht Imbiss auf vegetarisch. Hmmm! Manta, Manta!

Ein kurzer Verdauungsspaziergang durch die Kunsthandwerkerstraßen des Marktes überbrückt die restliche, verbleibende Zeit bis zum Beginn des Konzerts.

Das komplette neue Album stellt Sven Regener mit seiner Band „Element Of Crime“ an diesem Abend vor.

Sehr schönes Konzert!

Nach bewährtem Rezept verlassen wir vor der letzten Zugabe die Veranstaltung, um zügig zum Bus und unserer Bahnverbindung zu marschieren.

Loading

Minigolf und Flugzeugschau

Minigolf bei der „Heimlichen Liebe“ steht auf dem Tagesplan. Es handelt sich um ein Ausflugslokal „hoch“ (ca. 100 m) über dem Baldeneysee mit Minigolfanlage, das Oma-Liese aus Kindheitstagen in bester Erinnerung ist. Hier startete sie vor ca. 50 Jahren ihre ersten Minigolfversuche unter der geduldigen Obhut ihrer Tante, während ihre eigene Oma in Gesellschaft der beiden Großtanten auf der „Heimlichen Liebe“ lecker Kaffeeklatsch hielten.

Zunächst nimmt Oma-Liese jedoch das kostenlose Angebot wahr, das passende Flugzeug für die erste Reise über den großen Teich auszuwählen. Eines nach dem anderen ziehen im Landeanflug in gekonnter Kurvenlage über Oma und Opa hinweg. Da fällt die Wahl nicht leicht…

Unten am Tretbootverleih wird Bootsvolleyball trainiert.

Der fliegt definitiv das falsche Ziel an.

… zu farblos,

gibt’s den nicht auch mit grünen Streifen?

Condor oben, Kondor unten. Naja, gut, Kormoran.

Tribüne der Regattastrecke

Waren die nicht schon in den Schlagzeilen?

… Ohjeohjeohjeohe!!!

Die Nilgans hält Siesta.

Im Hintergrund Zeche „Carl Funke“, 1973 war dort die letzte Schicht im Schacht.

… GRÜN bitte!

Ein Ausflugslokal , das wegen Personalmangels nur noch geschlossenen Gesellschaften bekocht.

Zu neutral…

Ruine Isenburg

Minigolf

Auf der „Heimlichen Liebe“ können wir heute nicht landen: Geschlossene Gesellschaft – es wird geheiratet. Macht nix, denn uns steht der Sinn nach Minigolf. Guuut besucht, der Platz, also ganz schön voll hier, aber Oma-Liese ist entschlossen und der Opa ist zu allem bereit!

Der Eintritt ist erschwinglich – 3,50 € für ein Spiel pro Erwachsenem – und das Vergnügen garantiert. Also los!

Der Opa wählt immer den falschen Ball!

Gar nicht mal so schlecht, der Opa!

Für Unterhaltung ist gesorgt. Danke!

Gewonnen hat:

Puh, Glück gehabt!

Der Rückweg wird deutlich leichter fallen, denn die Strecke ist zwar mit fünf Kilometern nicht kürzer, aber diesmal geht’s bergab.

Blick über den See zur „Villa Hügel“

Wer die Wahl hat… sollte besser seinen Weg kennen. Da hilft vermutlich auch kein Navi mehr.

Mit dem Urinstinkt des sicheren Gespürs für die nötige soziale Distanz geparkt.

Familie Kormoran trocknet die Wäsche.

Zwar befinden sich die beiden Graffitis unter der Werdener Brücke aber sooo mies muss man deswegen doch auch nicht drauf sein. Ist doch ganz schön was los hier an der Ruhr!

Loading

Werden – ein stolzer Stadtteil von Essen

Nach reichliche Regen und etlichen Staus auf der A 3 – die einzige Möglichkeit seit der längerfristigen Sperrung der A 45 wegen Bauarbeiten – erreichen wir unseren Campingplatz im Löwental in Werden direkt an der Ruhr.

Der Wagen steht auf dem gepflasterten Untergrund eines ehemaligen Dauercampers perfekt in der Waage und vor allem nicht, wie die übrigen Neuankömmlinge, in frischen, knöcheltiefen Regenpfützen. Einem Werden-Begrüßungspaziergang steht nichts im Wege: Erst mal eine Runde auf der Brehm-Insel in der Ruhr.

Tretböötchenflotte

Antikes Fußballtor aus Stein

Gegenüber modernes Fußballtor aus Beton

Hungrig freuen wir uns auf unseren langjährigen Stammitaliener „La Piazetta Da Mario“, wo wir nach der aktuellen Wolkenlage ein Tischchen im Freien belagern.

Der Opa bestellt sich eine schmackhafte Pizza, für die Oma gibt’s die obligatorischen Taglierini aus dem Parmesanlaib mit Trüffeln, dazu Insalata Nizzarda, ein Bierchen für den Opa und einen Lugana für die Taglierini.

Die Oma freut sich schon auf das spektakuläre Anrichten des edlen Nudelgerichts und diesmal hält sie die Kamera bereit.

Reichlich getrüffelt kann das Schlemmen beginnen.

Nach dem leiblichen Genuss folgt Teil zwei des Spaziergangs durch Werden.

Eindrücke:

Evangelisches Pastorat, erbaut 1636.

Die Botschaft an den Balken über dem Erdgeschoss:

„Einst sann in meiner Hut der Pfarrherr fromm und Weise was seinen Schäflein frommt an guter Seelenspeise.

Dann sorgte der Bäcker hier sich um des Leibes Not, machte süße Sachen und auch das täglich Brot.“

Und in der Eiergasse?

Altes Gemäuer…

Blick nach unten, Blick nach oben:

Am Leineweberplatz steht auch noch ein Fachwerkhaus, diesmal eines mit dringlicher, zeitgenössischer Botschaft.

Abteikirche St. Ludgerus

Rathaus

Romanisches Haus

Papiermühlenschleuse

Unser kleiner Rundgang endet hier, denn wir sind direkt hinter unserem Stellplatz angekommen. Jetzt müssen noch die Bilder ausgesucht, das Parmesanleib-Video geschnitten und hochgeladen, ein paar Zeilen getextet und der laue Abend genossen werden.

Loading

Valkenburg

Unverhofft landen wir in Calais, statt in Dünkirchen. Verantwortlich dafür ist die Bummelei bei der Passkontrolle in Dover. 90 Minuten hat uns der Spass gekostet. Ein kurzer Abgleich mit den Daten im Computersystem, mehr ist da nicht zu erledigen. Der digitale Check kann natürlich vom Grenzbeamten in die Lääänge gezoooogen weeeeerden… Vermutlich eine kleine Racheaktion der Franzosen für die sehr intensive Inspektion aller Fahrzeuge durch die Britischen Kollegen bei der Einreise auf die Insel.

Die angepeilte Fähre ist jetzt gerade dabei, ihre Schotte dicht zu machen als uns von der Dame am DFDS-Check-In eine Überfahrt nach Calais angeboten wird. Nehmen wir, erspart uns zwei Stunden Wartezeit auf die nächste Verbindung nach Dünkirchen und ist zudem noch dreißig Minuten schneller. Gut, das hebt sich mit der Autobahnstrecke Calais – Dünkirchen wieder auf, aber insgesamt ist für uns keine Zeit verloren.

Jetzt kann uns nur noch der obligatorische Stau um Brüssel herum aufhalten, ehe wir im niederländischen Valkenburg unser Nachtlager aufschlagen.

Zum Abendessen schon mal auf eine kurze Stippvisite nach Deutschland. In Aachen soll der laue Sommerabend verbracht werden. Leider war auf dem dortigen Campingplatz kein Plätzchen mehr frei.

Karl der Große vor dem Rathaus, das mit gehisster Regenbogenflagge klar Stellung bezieht.

Dom zu Aachen

Der Abend ist zu schön, im ihn im Dom zu verbringen. Unter zwei Stunden kommen wir da nicht mehr raus, wie uns die Erfahrung lehrt. Außerdem haben wir das Gotteshaus in Vor-Blog-Zeiten schon mal unter die Lupe genommen.

Das Rathaus vom Dom aus gesehen

Die Fotos sind ausgewählt, wenn jetzt noch das Niederländische Internet funktionieren würde…

Viele enge, kurvenreiche Kilometer auf englischem Boden

3250 Kilometer auf der Insel plus 1700 An- und Abreisekilometer auf dem Festland bis Dünkirchen bzw. von Calais legten wir insgesamt zurück. Der Opa hat die Schrecken und Herausforderungen englischer Straßen verdaut und kann sich inzwischen schon wieder vorstellen, im nächsten Jahr seine Erfahrungen zu vertiefen. Gut, das Verkehrsschild mit der Warnung vor möglicherweise kreuzenden Rindviechern mitten auf der M3, die selbstverständliche Benutzung von Autobahnen durch Landwirte auf ihren Traktoren, die Abbiegespur quer über die beiden Spuren des Gegenverkehrs, das plötzliche Verjüngen der gesamten Autobahn auf je eine Spur in jeder Richtung – nicht etwa wegen einer Baustelle, nein einfach weil diese Autobahn eben jetzt gerade ihren naturgemäß vorgegebenen Weg durch eine Ortschaft nimmt – oder auch die beiden Rennradfahrer auf der A30 wirken bisweilen etwas exzentrisch auf festlandautobahngeprägte Mitteleuropäer. Der Opa hat’s verdaut und ist schon wieder mit Kartenlesen beschäftigt. Englische Karten. Doch keine skandinavischen, mit denen er kurzzeitig mal geliebäugelt hatte.

Loading

Sandwich

… wollte Oma-Liese immer schon mal besuchen. Auf dem Weg dort hin liegt das Lighthouse. Hinauf kann man nur mit Führung. Muss jetzt nicht sein – in die Ferne gespäht haben wir in den letzen Tagen schon genug – jedoch ein Foto aus der Nähe schwebt der Oma schon unbedingt vor.

Unser heutiges Footpath-Sign:

Eine geprägte Gegend, auch noch 80 Jahre danach.

Nach gut einem Kilometer Fußmarsch ist das erste Ziel erreicht:

Eine kleine Küstenwanderung führt uns wieder zurück zum Ausgangspunkt, nach St. Margaretes.

Eng(lisch)e Straßen, einige Baustellenstaus und schon finden wir uns im Naturschutzgebiet kurz vor Sandwich wieder. Mit ein bisschen Glück könnten wir Seals in freier Natur beobachten. Mal sehen…

Eine steife Brise erwartet uns. Die Oma versucht, mit dem Teleobjektiv Seals ausfindig zu machen, wird dabei aber vom Wind ordentlich durchgerüttelt, sodass kaum ein scharfes Foto entstehen kann.

Keine Seals, nur Vögel im Vogelschutzgebiet.

… nur Landschaftspfleger.

Jetzt aber endlich auf nach Sandwich!

St. Clement, leider geschlossen. Die Orgelstimmer sind für drei Tage zugange.

Der Baum links neben dem Portal ist Queen Mom’s Bäumchen. Sieht aus wie ein Olivenbaum, trägt aber die falschen Früchte.

Die Stadt soll für ihre Fachwerkhäuser bekannt sein. (Ja, schon klar, auch für das zusammengeklappte Brötchen vom Earl. Die einen sagen, er wollte nicht immer das Kartenspiel unterbrechen müssen für eine Stärkung, die anderen behaupten – und das scheint der Oma die „schultaugliche“ Version zu sein – das Personal habe bei plötzlich einfallendem Besuch Ausgang gehabt.)

St. Peter’s Church – auch geschlossen und zwar genau seit zehn Minuten. Die Heiligen machen Feierabend.

St. Mary’s Church – ist zwar offen, aber nicht geöffnet. Ein Vortrag oder etwas ähnliches wird gerade vorbereitet.

Passionsblume mit passioniertem Pflegeteam:

Bis 1977 !

Loading

Dover Castle

… die Anlage an der britischen Südküste ist eine Festung mit enormen Ausmaßen.

Schon an der Kasse wird uns empfohlen, wegen des zu erwartenden Andrangs möglichst früh eine Führung durch die geheimen Kriegstunnel aus dem 2. Weltkrieg wahrzunehmen. Überzeugt, wir stellen uns gut 20 Minuten in die Warteschlange, um uns in den Katakomben die Fakten vom Mai 1940 in kurzen Filmsequenzen ins Gedächtnis rufen zu lassen.

Fotografieren ist erst wieder gestattet, als wir den Balkon erreichen, auf dem damals auch Ramsay und Churchill an die frische Luft traten, um über den Kanal zu den feindlichen Truppen zu blicken.

Die übrigen für Besucher zugänglichen Sehenswürdigkeiten können wir ohne Führung besichtigen.

The Great Tower aus dem 12. Jahrhundert.

Quietschbunte Möbel sollen einen Eindruck von der Einrichtung zur Bauzeit der Burg um 1200 n. Chr. wiedergeben.

Im Thronsaal kann für den Augenblick eines Fotos auf dem Thron gepost werden.

Der Läufer war im 15. Jahrhundert noch ein Bischof und bewegte sich seiner Würde entsprechend nur um maximal zwei Felder vorwärts.

Die mittelalterliche Burgküche.

St. Mary in Castro und Roman Lighthouse

Auf dem Foto rechts Sir Bertram Ramsay, der von seinem unterirdischen Befehlsstand aus die Evakuierung der britischen Armee aus Dünkirchen organisierte. auf dem schon bekannten Balkon stehend.

Ein Ritter macht Feierabend.

Admiral Sir Bertram Home Ramsay blickt Richtung Dünkirchen.

Loading

Dover

Schon wieder ein Hafen? Ja, gewissermaßen unser Hafen, denn hier liefert uns die Fähre von Dünkirchen aus ab und von hier setzen wir auch wieder über aufs Festland. Die Kreideküste ist immer schon von weitem sichtbar, genauso wie die Festung und der Leuchtturm. Bisher hatten wir nie Gelegenheit, uns an der berühmten und historisch bedeutsamen weißen Küste aufzuhalten. Diesmal aber steht der Landstrich fest auf dem Programm. Wir lagern zwei Tage und drei Nächte bei Folkstone, um auch diese Gegend Englands kennen zu lernen.

Nachdem wir heute aus Cornwall 550 km bis hier her gefahren sind, bleibt noch genügend Zeit, gleichmal eine kleine Wanderung auf den Klippen zu wagen.

Von hier oben bekommen wir endlich mal Einblicke in „unseren“ Hafen, können aus der Höhe beobachten, wie unsere Fährlinie ein- und ausläuft, wie gut alles da unten im Hafen organisiert von statten geht. Das herrliche Wetter erlaubt sogar Sicht bis hinüber aufs Festland.

Eine Fähre aus Irland durchquert gleich die Hafeneinfahrt.

Direkt oberhalb des Hafenbeckens liegt die Festung oder die Burg oder das Castle, je nachdem auf welche Phase in der Historie man blickt.

Wir wandern gemeinsam mit Menschen aus sämtlichen Nationen dieser Welt über die berühmten Klippen.

Calais scheint heute beinahe zum Greifen nah.

Die vordere Fähre aus Calais, die zweite aus Dünkirchen, wie wir am Erscheinungsbild erkennen können. Beide vollgeladen mit LKWs, Bussen, Caravans, Wohnmobilen, Radfahrern und Rucksacktouristen, sogenannten Backpackers wie ich seit heute aus dem Buch „Der Salzpfad“, das mir vor wenigen Tagen eine Freundin empfohlen hatte, die sich von unserer Stippvisite auf dem South West Coast Path an die Lektüre erinnert fühlte. Ist ja zum Glück schnell heruntergeladen und gerade richtig für eine stundenlange Fahrt.

… es handelt sich um eine bestimmte Bucht an der Kreideküste. Wieso und weshalb der Name? Wissen wir heute noch nicht. Gut möglich, dass wir dieser Tage auf des Rätsels Lösung stoßen.

Unserer Linie nimmt Anlauf auf die Hafeneinfahrt. Das ist wieder ein paar Fotos wert.

Links ist sehr klein das Lighthouse zu sehen. Ein Ziel für die nächsten Tage. Gehört auch zum National Trust, wo wir auch wieder frei parken und eintreten können.

Oma-Liese verfolgt seit geraumer Zeit ein kleines weißes Segelschiffchen in der Hoffnung auf ein attraktives Fotomotiv (wenn sich das weiße Segel auf blauem Meereshintergrund dem weißen Felsen nähert).

Unsere Fähre hat inzwischen ihr Anlegemanöver (sie muss im Hafenbecken drehen) routinemäßig vollbracht und spuckt ihre komplette Ladung auf die Insel aus.

Mehr Annäherung kommt leider nicht zu Stande. Die beiden Schatten da unten gehören übrigens zu uns: rechts die fotografierende Oma, links der Opa, der mit der linken Hand seine neue National Trust Kappe winkend schwenkt und mit der rechten die Oma vor dem knapp bevorstehenden Absturz zu bewahren versucht.

Inzwischen rollt die neue Ladung in die Fähre hinein.

Der Ire läuft aus.

Man könnte übrigens Irland vom Festland aus binnen 24 Stunden mit der Fähre erreichen… Hmmmmm?????

Loading

Cornish Seal Sanctuary

Mit der King Harry Ferry geht’s Richtung Seal Sanctuary, der Auffangstation für Seehund & Co. in Cornwall.

Oft verfangen sich die Tiere in Fangnetzen der Fischer oder werden aus anderen erschreckenden Gründen von ihren Muttertieren getrennt. Hier jedenfalls werden die hilfsbedürftigen Tiere aufgepäppelt und erst wieder ausgewildert, wenn sichergestellt ist, dass sie selbstständig überleben können.

Über- und unter Wasser finden wir zufriedene Seals vor.

Ein Seelöwe unterscheidet sich vom Seehund durch seien deutlich erkennbaren Ohrwatscheln 🙂

Nun zu meinen Star für den heutigen Tag:

Eine grundzufriedene Erscheinung von exzellenter Eleganz.

Ein kurzer Schwenk ins Nachbarbecken:

… lieber gleich wieder zurück:

Wahre Schauspielkunst vermag das Publikum mit kleinen und kleinsten Bewegungen zu unterhalten.

Selbes Gehege, nur nicht ganz so faul:

Zurück ins Trockene:

Pinguine gibt’s nur auf kleinem Areal. Gut so!

Glendurgan Garden

der Opa entscheidet sich diesmal, doch die kürzere Straße zu nehmen. Vielleicht geht’s ja doch reibungslos!

Nun ja, Probleme gibt’s diesmal nicht, aber spannend sind diese Sträßchen in Cornwall trotzdem immer. Plötzlich wird aus zwei Spuren eine und die verengt sich dann auch noch auf PKW-Breite. Links und rechts scheint zwar weiches Grün zu wachsen, jedoch befindet sich in Wahrheit dicht darunter hartes, kantiges Mauerwerk. Dazu kommt noch die Tatsache, dass die Einheimischen auf Geschwindigkeit setzten und urplötzlich hinter der nächsten scharfen Kurve wie aus dem Nichts als Hindernis entgegenkommen. Mit viel Glück bremst der Entgegenkommende, aber wirklich nur mit viel Glück… Über mangelnde Höflichkeit kann man sich allerdings nicht beschweren, denn bedankt wird sich nach jedem geglückten Manöver vortrefflich.

Der Garden ist erreicht. Er gehört übrigens wieder zum „National Trust“, ist deshalb für uns somit kostenlos. Die Besonderheit ist seine Lage: Uralte Bäume und Sträucher wachsen auf steilsten Hängen und gedeihen prächtig im milden Cornishen Klima.

Ein kleines Empfangskomitee bewacht das Portal:

Wer findet die Oma-Liese?

Tuliptree

Falmouth

… fehlt uns noch in unserer Sammlung an Hafenstädten:

Denkmal für gefallene Soldaten

Es muss nicht immer zwingend Tomatensuppe sein.

Uruguay und Mexiko liegen vor Anker.

Sogar noch Geschichte geschnuppert.

Zurück geht’s ein letztes mal mit der King Harry Ferry 😉

Loading

Fowey

wieder eine Hafenstadt, wieder typisch cornish und genau deshalb auch wieder Drehort mehr oder weniger literarischer Werke.

Wir sammeln Eindrücke:

Parish Church

Aus „Der Wind in den Weiden“

Eine Werft wird auf der gegenüberliegenden Seite betrieben.

Um St. Catherine’s Castle zu erklimmen, müssen wir den Strand zum Glück nur „über“queren.

Das wechselhafte Wetter schwenkt gerade auf nass um. Gesehen haben wir alles, was so ein Fischerort zu bieten hat, die Zeit lässt es zu, noch eines von Opas ausgewählten Zielen anzusteuern.

Lanhydrock

… vom Fischerdorf zum Herrensitz oder von einem gefragten Filmort zum nächsten.

Durch einen Teil des 367 Hektar großen Parks müssen wir marschieren, um zum Kernstück zu gelangen. Der ehemals landwirtschaftliche Trakt, der zu einem Kloster gehörte, wurde im 16. Jahrhundert von einer politisch aktiven Familie erworben und bis 1953 als Wohnsitz genutzt. Die Unterhaltskosten waren der Herrschaft zu kostspielig, worüber sich der „National Trust“ freuen konnte und letztendlich heute auch wir, denn wir als „Members of the National Trust“ sparen uns sowohl die Parkgebühr von 4 £, als auch den Eintritt in Höhe von 40 £ für uns beide. Nicht zum ersten Mal auf unserer Reise übrigens.

Nachdem wir nun den Wohnsitz von allen Seiten inspiziert und die Kapelle von innen erkundet haben, können wir uns den Innereien des Häuschens widmen. Den Backpack hat der Opa schon weggeschlossen, sodass wir eintreten dürfen. Nach einem herzlichen „Welcome“ und einer kurzen Einweisung wie in jeder National Trust-Sehenswürdigkeit können wir die Räumlichkeiten betreten.

Erst mal ein kleiner Ausverkauf…

Dann das Speisezimmer:

Herrenschlafgemach

Damenschlafgemach

Meissener Porzellan

Damensalon

Arbeitszimmer

Großer Damensalon

Gallery, einziger Raum, der vom großen Feuer Ende des 19. Jhdt. verschont geblieben war.

Der Lanhydrock-Atlas von 1690.

Frühstückszimmer

Wo war jetzt noch mal genau das Frühstück?

Wir sind wieder an der frischen Luft, um die Küche zu suchen.

Eine Schleifmaschine für Messer?

Noch so ein Teil! Aber keine Schleifmaschine, sondern eine Spülmaschine!

Rechts? Ein Mörser.

Kühlraum

Bäckerei

Kühlraum

Molkerei

Kühlraum für Molkereiprodukte

Feuerwache

… seit dem großen Brand.

Noch ein schmachtender Blick zurück – wie sich das gehört.

und ein schweifender Blick über die vielen Hektar englischer Parkanlage.

Es hat abgekühlt: Zeit für den Rückzug.

Loading