Pisa

18° C, Sonne pur, kein Wind! Besser geht’s nicht!

100 Kilometer Fahrt und dann ein Katzensprung vom Parkplatz zum …

Torre Pendente

rechts geht’s zum Ticketshop. Brauchen wir nicht, haben wir schon.

Ein kopfloser Engel ist gelandet…

Erschreckendes scheint im rechten Flügel mitgereist zu sein.

Wir sind 30 Minuten zu früh und wollen die Zeit sinnvoll nutzen. Da wir Karten fürs volle Programm gebucht haben, entscheiden wir uns für den Friedhof. Da könnten 30 Minuten eventuell ausreichen.

Unterwegs dorthin kann Oma-Liese nicht widerstehen, schon mal Eindrücke einzusammeln.

Battistero

Mura

Camposanto

Die high society von Pisa hat sich hier zur letzen Ruhe niedergelegt. Um 1100 n. Chr., zur Zeit der Gründung des gesamten Areals ließ man sich von den Kreuzfahrern exclusiv Erde aus dem Heiligen Land anliefern, um auch der angemessen Ruhestätte und der nächsten Nähe zu den himmlischen Heerscharen sicher sein zu können.

Erschreckende Dämonen treiben hier an den Wänden ihr Unwesen und zerren an den irdischen Geschöpfen.

Dann bevorzugt Oma-Liese doch ein liebliches weißmarmornes Geschöpf…

Eine stattliche Sammlung von Reliquien aller möglicher Heiligen.

Nein, kann man nicht nachträglich mit Photoshop gerade ziehen. Das ist tatsächlich alles etwas schief geraten. Pisa eben…

Hier ist man noch längere Zeit mit Restaurierungsarbeiten in ganz erstaunlicher Technik beschäftigt. Die Fresken werden mit Spezialleim auf Leintücher übertragen um dann wiederum, endlich von Putzuntergrund befreit wieder auf modernen, hoffentlich haltbaren Untergrund, wieder originalgetreu aufgebracht zu werden.

Der Dom… muss noch warten.

Nein, das Foto steht nicht Kopf, sondern offenbar wurde hier beim Bau auf die heutzutage so geschätzte Nachhaltigkeit gesetzt und ein Marmorstein aus alten Beständen in der Außenwand des Domes verbaut. Später hat Oma-Liese noch mehr solcher Exemplare ausfindig gemacht.

Torre Pendente

Es ist soweit: Unser Zeitfenster ist offen. Nachdem wir an der Garderobe artig alles abgegeben haben, was irgendwie nach Tasche aussieht, auch das Etui für Oma-Lieses Weitwinkelobjektiv, dürfen wir uns in die Warteschlange einreihen.

10 bis 15 Minuten stehen wir noch schief in den Himmel schauend herum, bis wir dann zügig abgefertigt werden.

Jetzt geht’s hinein in den Turm…

Da wollen wir hoch!

Der erste Ausblick liefert eine Ansicht der Berge vor Pisa.

Einen Absatz weiter oben ist lebensrettendes Material installiert.

Höher…

und höher hinauf. Mal fällt eine halbe Turmumrundung doch spürbar schwer, mal steigen wir eine Reihe von Stufen so leicht hoch, als ginge es treppab. Eine kleine Verrücktheit, welche die Neigung des Bauwerkes erlebbar macht.

Das war wohl der Grund, weshalb wir auf unserer ersten Womo-Reise den Turm nur von unten bewundern durften.

Noch ein paar ausgetretene Marmor-Stufen.

Von unten sind sie noch in ihrem Urzustand erhalten.

Geschafft! Wir sind auf dem Glockenturm, der zum Dom gehört und einst beinahe doppelt so hoch geplant war, wie er jetzt schief und weltberühmt dasteht.

Blick nach unten,

Blick nach oben:

Oma-Liese hat alles gesehen, ist zufrieden mit der Fotoausbeute, der Opa ist auf seine Kosten gekommen, wir steigen wieder ab.

Battistero

Dom Santa Maria Assunata

Porta Santa

Perfekt angerichtet sind die drei Gefäße mit den Heiligen Ölen für die Fußwaschung am Gründonnerstag. Vier Herren in Anzügen haben sich größte Mühe gegeben, alles so zu drapieren, wie es das Zeremoniell erfordert. Zum Abschluss ein Selfie zu Viert rundet das Ritual ab und als aus einem der offiziellen Smartphones Kirchenmusik ertönt, ist klar, dass jetzt mit dem vergangenen Jahr verglichen wird. Wie himmlisch, wie wichtig, wie weltlich, wie profan. Nochmal einige Minuten später sitzen die gottesfürchtigen Männer in entspannter Runde im Altarraum bei einer lockeren Plauderei beisammen.

Der Himmel schnörkelt sich,

wir sind glücklich mit dem herrlichen Wetter, das die perfekte Kulisse für unseren Pisa-Tag bot. Kaum zu glauben, dass der Opa die Karten schon Ende Februar ins Blaue hinein gebucht hatte.

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