Am Wanderparkplatz in Eschelsaign ergattern wir den letzten Parkplatz. Von hier aus wollen wir über die Rauchröhren hinüber zum Kreuzfelsen wandern.
Reichlich schweißtreibend ist der Anstieg. Für Abwechslung sorgen zunächst nur die Pilze am Wegesrand.
Raupe des MondvogelsEidechse
Die Rauchröhren sind plötzlich im Blickfeld. Die Anstrengung beginnt, sich als lohnenswert zu erweisen.
Die Rauchröhren sind Felsformationen, an denen eifrig geklettert wird. Mehrere Teams sind vor Ort, um professionell mit Kletterausrüstung diese Felsen zu besiegen.
12 Schwierigkeitsgrade muss es wohl geben, Stufe 11 findet man hier vor.
Abhöranlage auf dem Hohen Bogen, auf dem Oma-Lieses zugehöriger Opa seinen Wehrdienst verrichtet hat. Inzwischen ist die Einrichtung längst außer Dienst und der breiten Öffentlichkeit als Aussichtsturm und Höhencafé zugänglich.
Im Hintergrund auf Tschechischem Gebiet der Čerchov.Blick nach Wettzell
Die Kötztinger Hütte macht Hoffnung auf ein Tässchen Kaffee.
Auf der Kötztinger Hütte gönnen wir uns ein Haferl Kaffee und dazu ein Stückchen Kuchen.
Apfel- bzw. Zwetschgenkuchen, beide waldlerisch mit der Gabel erlegt.
Mittagsstein, Gedenkstätte für die Opfer beider Weltkriege
Blick zum Kreuzfelsen auf dem Kaitersberg.
Hauskapelle in Eschelsaign.
Fünf Stunden plus 30 Minuten Kaffeepause hat uns der Kaitersberg in seien Bann gezogen. In einer Stunde wartet ein Tisch mit fein zubereiteten Speisen im Gasthof zur Post in Bad Kötzting auf uns.
Schon vom Großparkplatz (Gäubodenvolksfestplatz) am Donauufer aus lockt uns diese vielversprechende Turmspitze, die Stadt in Niederbayern zu besichtigen. Könnte sich lohnen!
Ein Quintett verstärkt den Sog!
Das Portal ist leider verschlossen, wir werden auf eines der Seitenportale verwiesen.
Leider auch verschlossen! – Hmm?
Wir können durch das alte Gemäuer schräge, maximal-tiefdröhnende Hilferufe der Orgel vernehmen. Bestimmt pustet der Facilitymanager die Orgelpfeifen gehörig durch: Regelmäßiges Reinigungsritual oder so ähnlich… Wir werden es auf dem Rückweg nochmal versuchen.
Mal sehen, was es sonst noch so zu entdecken gibt im Städtchen.
Dreifaltigkeitssäule
Sehr schöne alte Stadt, schwer zu fotografieren in dieser Jahreszeit, denn auf dem gesamten Stadtplatz findet unter bildstörenden Schirmen Bewirtung statt. Die Stadt zelebriert ihr Leben in der Gegenwart vor, oder besser in mitten historischer Kulisse.
Hier dürfen wir eintreten, zumindest bis zur schmiedeeisernen Absperrung.
Orthodox ist doch nochmal etwas … anders eben.
Vermisst jemand eine rote Socke, Größe 22? Liegt vor der Jesuitenkirche in Straubing und kann abgeholt werden.
Rechts neben dem Stadtturm das abgebrannte Rathaus. Die Renovierungsarbeiten sind noch nicht so weit fortgeschritten, wie im ein Jahr später abgebrannten Rathaus in Oma-Lieses Heimatstadt: Wir haben schon ein neues Dach, die Fassade erstrahlt bereits in frischem Glanz, nur das Innenleben muss noch in Ordnung gebracht werden.
Heutzutage würde ein Spitzweg wohl ein Löwenliefermobil durch die Straßen Straubings steuern.
Den Schriftzug Paul in dieser Form kennt man auch in Oma-Lieses Heimatstadt, nur als Kaufhaus.
Geschlossen wegen Renovierungsarbeiten.
Den Schlosshof dürfen wir betreten!
Glücklicherweise konnte man sich wohl über die Aufteilung des Herzogsschlosses einigen.
Der Ritter fährt vier Ringe.
Da führt kein Weg hinein.
Die Donau führt Wasser, das vor Kurzem auch schon an Oma-Lieses Wohnort vorbeigeflossen sein mag.
Das Schloss von der Donaubrücke aus gesehen.
Da kann man leider nicht hinein…
und da auch nicht.
Ah, die Karmelitenkirche, diesmal von der anderen Seite. Wir schlendern die Albrechtsgasse von der Donau weg hoch zur Stadt hinauf und finden deshalb die Agnes Bernauer-Erinnerungstafeln in umgekehrter Reihenfoge vor.
Kein Hineinkommen!
Nicht unser Tag heute!
Kann man nur von außen besichtigen.
…
Zu!
Nach einer Kaffepause versuchen wir nochmals unser Glück in der Stadpfarrkirche.
Immer noch geschlossen. Alle Portale. Alle! Auch das eine, das wir jetzt erst entdecken.
und da ist uns auch alles klar. Die Orgel ist detoniert!!! Daher die üblen Klänge aus dem Kirchenbauch vor zwei Stunden.
Oder heißt es doch „Intonation“? 😉
Sollte das was für Oma-Liese sein!?
Naja, macht keinen besonders luxuriösen Eindruck. Könnte mal eine Generalüberholung vertragen.
Der unscheinbare Durchlass in der Stadtmauer wirft uns wieder auf den Parkplatz vor den Toren der Stadt.
Bei der Kirche in Bischofsreut stellen wir das Womo ab und wandern nach Leopoldsreut, ein Dorf, das seit 1962 tatsächlich gar nicht mehr existiert und dann noch weiter auf den Haidel, eine Erhebung von 1167 m plus Aussichtsturm.
Also, los geht’s!
Raupe von Sphinx Pinastri, Kiefernschwärmer
Links eine Kaulquappe, rechts ein Wasserkäfer
Eine Biospäre, sehr frisch:
auf dem eine Billion Fliegen wertvolle Nährstoffe ernten.
Holz und Quarzsand wurden für die Glasherstellung in größeren Mengen benötigt. Aus diesem Grund siedelte man Arbeiter für die Rohstoffgewinnung direkt vor Ort an und gründete im Jahr 1618 den Ort Leopoldsreut.
An der Stelle, wo sich damals ein Hof befand zeugen nur noch zwei Erinnerungsbäume von dem Leben, das hier einmal statt fand.
Alle ehemaligen Hofstätten werden in Leopoldsreut mit Erinnerungstafeln gewürdigt.
Hinter der Kirche befindet sich eine kleine Lichtung mit Blick zum Lusen.
Wir lassen Leopoldsreut hinter uns und setzen den Weg Richtung Haidel fort.
In einem kleinen Waldhäuschen werden eingemachte Heidelbeeren feil geboten.
Könnte gefährlich werden: das Thermometer zeigt 24°C im Schatten an – Tauwetter!
Der Aussichtsturm schiebt sich in die Optik – der Gipfel ist nah!
158 Stufen also – na dann rauf da!
In der Bildmitte liegt Jandelsbrunn, in der Fabrik dort wurde unser Womo gefertigt 😉links Rachel, rechts LusenFreyungDie Lichtung in der Bildmitte ist Leopoldsreut, links das Gipfelchen heißt Sulzberg. Ihn haben wir heute als erstes überwandert, ohne darüber nachgedacht zu haben.Bei klarer Sicht sollten die Alpen zu sehen sein.
Wir sind wieder unten und wandern fast den selben Weg zurück.
Sprachkurs:
Dreisessel
Peugeot:
Waldkapelle mit Nepomuk:
Altes Forsthaus mit Schneeerfahrung:
Eine Nummer zu groß:
Zurück am Ausgangspunkt, in Bischofsreut werfen wir noch kurz einen Blick in die kleine Kirche.
Sechs Stunden waren wir unterwegs! Wenn wir uns beeilen, gibts auf dem Campingplatz heute noch Eis vom Italiener, vom niederbayerischen.
So, wir sind zurück in Waldkirchen. Diesmal parken wir am Eisstadion, um über den Park, der ein Überbleibsel der Landesgartenschau im Jahr 2007 ist, die Stadt zu erwandern.
Prachtvolle alte, ehrwürdige Bäume bilden eine kurze, dennoch aber beeindruckende Allee.
Abgesperrt ist die kleine Kapelle aber ein kleiner Schlitz scheint 24 Stunden geöffnet zu haben:
Der Hochseil- und Klettergarten ist gut besucht.
Am Ende der ersten Etappe stehen wir wiedermal vor verschlossenen Kapellentüren.
Wir setzen unsere kleine Wanderung fort vorbei an Mittelschule, Gymnasium und zuletzt Grundschule, Kindergarten und KiTa. Sämtliche Einrichtungen sind von beeindruckender Größe, was aber wiederum nicht verwundert, wenn man bedenkt, dass Waldkirchen aus der Stadt selbst und 67 Stadtteilen besteht. Sicherlich ofmals nur kleinere Orte, was der versprengten Bebauung in der Gegend geschuldet sein mag.
Der Bratwurststand mit seiner zentralen Lage zwischen Mittelschule und Gymnasium scheint schon seit geraumer Zeit verwaist zu sein, was Oma-Liese spontan auf den Gedanken bringt, ob es nicht geboten sei, sich um die Stelle der Schulzentrumsbratwurstbräterin zu bewerben.
Das Ziel vor Augen: die Stadpfarrkirchen St. Peter und Paul.
Es folgt eine großzügig gehaltenen Raucherplattform:
Dann der Blick hinüber zum Dreisessel:
Gleich neben der Grundschule befindet sich eine richtig coole Rutsche!
Allmählich nähern wir uns dem Stadtkern. Ein Stück Stadtmauer ist der sichere Beweis.
Kaplerturm, 1460 – 1470 erbaut, bis Ende des 18. Jh. Gefängnisds fürstbischöflich-passauischen Marktgerichts.Alte TurnhalleHl. Wolfgang
Geschafft! Der Dom des Bayerischen Waldes ragt vor uns in die Höhe.
Diesmal haben wir Glück – wir dürfen rein ins Gotteshaus.
Also nochmal von vorn: unten im Eingang empfangen und Petrus und Paulus, die beiden Kirchenpatrone.
Schöne Gotische Kirche, einen Besuch wert!
Nach eine Stärkung im Straßencafé geht’s wieder raus zum Stadttor.
Den Berg hinunter zur Saußbachklamm wollen wir.
An der Saußbachschleuse verlassen wir den Weg und zweigen ab in Richtung Womo-Parkplatz.
Am Waldrand liegen Naturmandalas – die einen aufwendiger und liebevoll gestaltet, die anderen von klarer Struktur und minimalistisch in der Materialauswahl.
An diesem Tor haben wir unsere kleine Wanderung begonnen und damit sind wir also jetzt am Ziel für diesen ersten Tag des dritten Teils unseres Sommerurlaubs 2020.
Die Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul dominiert den Marktplatz wie auch die gesamte Stadt.
Gibt‘s den tatsächlich noch!? Der Pustefix-Bär aus der Kindheit bei der Arbeit!
In der Stadtpfarrkirche, dem „Dom des Bayerischen Waldes“ findet im Moment ein Trauergottesdienst statt. Wir schauen später nochmal vorbei.
Alle Figuren am Platz haben eine offizielle Beschreibung. Nur er hat kein Schild bekommen. Hat sich der Metzger im Haus da etwa selbst ein Denkmal gesetzt?
Leider noch kein Ende abzusehen. Der Verstorbene war wohl eine Persönlichkeit im Ort. Da kann es schon mal länger dauern… Kein Problem. Wir kommen einfach nochmal wieder in diese schmucke Stadt im Bayerischen Wald.
Gewandert wird auch heute wieder in Österreich. 20 km mit dem Wohnmobil fahren und dann beim Marktplatz in Kollerschlag den Wanderweg beginnen. Wir parken an der Kirche und marschieren bei 28 °C erst mal gut 1 km durch die Ortschaft und dann eine ziemlich steile Wiese hinauf.
Da hat jemand genug vom Leben in seinen Palettenmöbeln! Jetzt wohnt er wieder. Rasthaus zum Löwen… Mal ein Feldkreuz, das wirklich mitten im Feld steht.
Wir schwitzen in der heißen MittagsSonne den tatsächlich sehr steilen Hang hinauf bis wir schließlich das schattige Wäldchen erreichen.
Keine Frage, woher das Fleckchen Erde seinen Namen hat. Jetzt wäre ein Bänkchen schön aber vermutlich sollen wir gleich weiter geschleust werden.
Pünktlich zum 12:00 Uhr-Läuten erreichen wir Lengau. Die Glocke im Turm der kleinen Kapelle gibt alles zu unserer Unterhaltung.
Schwalben schwatzen aufgeregt auf der Überandleitung.
Jetzt endlich wird uns der längst ersehnte Platz angekündigt, um die wohlverdiente Brotzeit einnehmen zu können.
Ganz neu hergerichtet für uns – wäre gar nicht nötig gewesen. Oben rechts: das steinerne Meer; links auf halber Höhe: unser Campingpark.
Ab jetzt wird die Wanderung etwas gemütlicher. Das erste Highlight ist die alte Wolfsgrube. Sie diente früher der Bekämpfung von Wölfen.
Nicht weit entfernt treffen wir auf den Hochstein.
Ab jetzt wird es wieder schweißtreibend für uns. Der Weg liegt größtenteils in der prallen Sonne und Steigungen gilt es auch wieder zu bewältigen.
Das nächste steinerne Erlebnis auf dem Stoanerweg steht bevor:
Seiner Raffinesse, sich vor dem Zugriff durch die Justizbehörden zu drücken, verdankt der Drucker-Franzel seinen Namen.
In einer Räuberhöhle hat er sich also zurückgezogen, der Drucker-Franzl. Zunächst werden wir nur auf felsiges Gelände geführt. Aber wo ist die Höhle? Sie muss ja irgendwo gut versteckt sein also geht Oma Liese seitlich am Fels entlang, bergab und tatsächlich: circa 15 m weiter unten ist die Behausung zu finden.
Hat da tatsächlich jemand seinen Müll auf einem Absatz am Höhleneingang liegen lassen?Ach so! Auf dem Foto wird leider nicht deutlich, wie tief die Höhle tatsächlich in den Felsen hinein ragt. Da kann sich so ein Räuber recht gut versteckt halten.
Als Oma-Liese den steilen Felsen wieder hochklettert, ist sie ihrem Schöpfer dankbar, keine Räuberbraut geworden zu sein. Das Gelände ist schon sehr unwegsam.
Könnte ein Kartoffelbovist sein?
Die Belohnung für die Anstrengung folgt direkt auf der nächsten sonnigen Wiese!
Oma-Liese freut sich: wenn sich die Raupenbabys zu Hause gut entwickeln, müssten Schwalbenschwänze aus den Puppen schlüpfen.
Lourdes-KapelleDer Kreuzweg ist schnell erledigt.Russischer BärVon außen macht die Kapelle einen friedlichen Eindruck Ihr Innenleben ist jedoch mörderisch, ja geradezu bestialisch! Schöne Aufmunterung auf dem inzwischen wieder vorwiegend in der prallen Sonne liegenden Wanderweg. Er kann mit den Vorzügen eines sonnigen Tages umgehen.Ein ganzer Horst von Silberdisteln.
Nur 30 m sind es über die Wiese bis zum Teufelssitz. Oma Lissi und der Opa suchen aber erst eine schattige Bank auf um den Flüssigkeitsbedarf zu stillen.
In Kollerschlag wird es dann noch mal tatsächlich geschichtlich.
Wir freuen uns jetzt auf unser Campinggelände, denn heute ist Mittwoch! Mittwochs wird im August immer gegrillt, eine Live-Band spielt auf und der italienische Eiswagen ist da!
Nachtrag:
Viel später, beim Durchsehen des Beitrags, registrieren wir, auf dem gesamten Streckenabschnitt des Stoanerweges keinem einzigen weiteren Wanderer begegnet zu sein.
Das Womo stellen wir auf dem Parkplatz zur Loipenarena am Hochficht ab. Da für heute Gewitter angekündigt sind und es reichlich schwül ist, nehmen wir uns nur eine kleine Wanderung mit geringer Steigung vor. Gerade einmal Hundert Höhenmeter müssen bewältigt werden, bis wir den Aussichtsturm Moldaublick erreichen und das auf einer Strecke von gut zwei Kolometern.
Nicht anspruchsvoll aber auch hier gibt es Natur und Ruhe. Das ist genau das Richtige für unseren Geschmack.
Kaum in den Wald eingetaucht, flattert die Natur auch schon von Blüte zu Blüte.
Ein Mohrenfalter, ich vermute der weißbindige Mohrenfalter aber sicher bin ich mir nicht. Sicherlich muss er sowieso bald umbenannt werden, politisch inkorrekt wie sein Name ist.
Das Tagpfauenauge drückt heute zwei Augen zu.Der Kaisermantel tafelt mit seinem HofstaatZitronenfalter im Landeanflug auf die Distelblüte.
Baumpilz und DigitaliskapselnEin neuer Ameisenbau entsteht.
Erstes Etappenziel erreicht: Der Aussichtsturm mit Moldaublick.
Die Drei oben auf dem Turm haben sich satt gesehen als wir das Drehkreuz unten passieren. Ebenso haben wir oben reichliche Zeit, die Aussicht zu genießen bis sich die nächsten Turmbesteiger auf den Weg nach oben machen.
Oberplan, Geburtsort von Adalbert Stifter.Nahe der Landesgrenze wurde nicht gesiedelt.Heimatgefühle
Der Weg bis zum Aussichtsturm „Alpenblick“ verläuft recht nüchtern an einer alsphaltierten Straße entlang. Die Sonne hält sich hinter Gewitterwolken versteckt, Vögel sind verstummt, Schmetterlingen ist der Appetit vergangen. Nur wenige E-Biker machen die Straße unsicher.
Knapp vier Kilometer weiter finden wir den menschenleeren Aussichtsturm mit Alpenblick vor. Die Alpen sind erwartungsgemäß heute nicht zu sehen. Macht nix!
Auf dem Langlaufparkplatz mittern drauf unser Womo.Kloster Stift Schlägl
Hier beginnt eine kleine Achter-Serie von Gleichem und doch Unterschiedlichem:
Wen jetzt genau?
Das Schild hängt am Hotelgarten, bzw. am Grün vor den Chalets, die zum Hotel gehören.
Links unser WOmo, zentral der Aussichtsturm „Alpenblick“.Kirche „Mariä Himmelfahrt“ in Klaffer, erbaut 1949.
Am Heilkräutergarten sind wir oft vorbeigefahren. Heute haben wir noch Zeit für einen kleinen Abstecher.
AdmiralSoledum, SonnenhutMariä Himmelfahrt zu Klaffer.
Der kleine Ort ganz am Ende des Bayerischen Waldes hat ein kleines, feines Freilichtmuseum zu bieten. Wir waren schon einmal hier, aber ein zweites Mal lohnt sich.
Das Hygienekonzept ist leicht zu verstehen und wenn mal jemand vergisst, sein Klämmerchen wieder mitzunehmen, um so besser! Dann sind eben statt zwei Personen schon drei oder vier drin und die nächsten müssen draußen warten.
Früher war alles besser: sogar die Suchtmittel waren günstiger.
Gemütliche Holzhäuser aus Blockbohlen, aber die Räume waren klein, die Decken niedrig.
Das Örtchen war bestenfalls ein Häuschen im Freien, etwas abseits vom Haus. Auch bei Wind und Wetter!
Ds‘ HaislBauerngarten
Vor dem Haus ein schöner Bauerngarten mit Stauden und Sommerblumen, Gemüse und Salat.
Hinter dem Haus zwei Eselchen.
Innen sind die prächtigen Waldsteine sichtbar. In jedem Haus sind die Einrichtungsgegenstände so belassen, wie sie vom letzten Hausherrn hinterlassen worden waren. Und das ist oft gar nicht so lange her. Teils waren die Höfe und Häuschen noch bis in die achziger Jahre von ihren bescheidenen Besitzern bewohnt.
Ich beschränke mich ab jetzt in diesem Beitrag darauf, die Bilder für sich und für das Museumdorf sprechen zulassen.
links: Kleiner Fuchs; rechts: Tagpfauenauge
Brauner BärKöhlerhütte
Mittlerer Perlmuttfalter, zu erkennen am weißen Fleck mit schwarzem Zentrum dicht an der Flügelwurzel.
Die Kuh stillt ihren Durst an diesem heißen Tag. Auch wir machen uns jetzt mal aus die Suche nach einem Kaffee.
Der Urlaub wird fortgesetzt: Wir sind nach einer Woche Unterbrechung wieder auf der Reise nach Lackenhäuser. Diesmal legen wir Zwischenstopp bei der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt, der ältesten Marienwallfahrtskirche Bayerns, auf dem Bogenberg ein.
In Corona-Zeiten ist weit und breit kein Pilgerbus auszumachen, sodass sich schon die Parkplatzsuche luxuriös gestaltet und wir nur noch entscheiden müssen, ob uns der Schatten weiter östlich, mittig an der Treppe oder doch eher westlich für unser Womo angemessen erscheint.
Coffee to go hat der Opa im Autohof besorgt und dazu gibt’s Oma-Lieses Powidl-Rohrnudeln. Die Kaffepause genießen wir unter blauem Himmel bei 30°C auf dem Bogenberg mit freiem Blick auf die Donau. Kaum eine Menschenseele stört das Bild, obwohl der Kalender behauptet, es sei Sonntag mitten in der Hochsaison. Ein Tag, an dem die Wallfahrtskirche üblicherweise unter kerzenwütigen Pilgern schwitzt und dabei eine neue Schicht Patina rußender Fürbittopferkerzen ansetzt.
Bereit für Eindrücke aus einem Gemisch von christlichem Glauben und abergläubischer Tradition lassen wir die Pilgerstätte auf uns wirken.
Wir haben uns bei der Parkplatzentscheidung auf den östlichen Teil geeinigt und kommen deshalb von hinten auf den Heiligen Berg, weshalb wir auch dem Altarraum sozusagen gleich mal von seiner Kehrseite entgegen treten.
Aha.
In zwei Minuten beginnt eine Andacht: Wir erkunden zunächst mal das Außengelände.
Blick vom Bogenberg nach BogenDonaublick Richtung WestenOberalteich, Benediktinerkloster, 1100 vom Grafen von Bogen gegründet. Der erste Abt hieß Egino (der Benediktinerpater, der uns zu St. Stephan in Augsburg vor 30 Jahren getraut hat, hieß ebenfalls Egino).Bescheidener, kleiner Landwirt stellt sein Werk zur Schau.
Nur für die letzten drei Kreuzwegstationen können wir heute die Energie aufbringen – und zwar von hinten. Sonst müssen wir nämlich den ganzen Prozessionsberg hinunter pilgern, um ihn dann auch wieder hinauf zu schwitzen, denn unser Womo steht ja oben auf dem Berg, bekanntlicherweise im östlichen Teil.
Aber gleich bei Station XII steht ein stattliches Kruzifix, das über eine eigene Treppe von unten erreichbar ist und Schatten bietet. Hier kann man nochmal in sich gehen und forschen, ob es ein Frevel sei, den Kreuzweg nur am oberen Rand zu streifen. „Kein Frevel“ weissagt der innere Schweinehund, der den schwül-heißen Tag des Herrn gerne lebendig überleben möchte.StraubingSportboote auf der Donau
So, jetzt stimmt’s: Von Westen kommt der Wallfahrer auf die Kirche zu.
Erst mal an den Andenken-Lädchen vorbei, bevor es einen gnädigen Segen gibt.
Ein Außerirdischer? Hat wohl den richtigen Landeplatz verfehlt…Grüße vom Gesundheitsminister
Wie sieht’s im Gottshaus aus? Eine Andacht kann ja nicht soo lange dauern.
Kommt noch niemand raus, also haben wir noch Zeit für weltliche Informationen:
und kirchliche Impressionen
Die Andacht tobt noch, Marienlieder werden angestimmt… Dar Pfarrer genießt und findet kein Ende… Kein Wunder, dass die Mitglieder schwinden…. Noch ein Gebet, wieder eine Viertelstunde ausgekostet, in der Kirche ist es sicher angenehm kühl… Noch mal Fürbitten, ein Ave Maria… Wieviel hat er wohl heute wieder zum Austritt überredet…
Wir verbringen die Zeit im Schatten der Kirche und Oma-Liese hat Muße, sich umzusehen: Zuhause steht auf den Gräbern „Lang“, hier heißt man „Länger“.
Gleich hinter unserem schattigen Sitzplätzchen ist an der Friedhofsmauer eine Tafel angebracht. Zum Gedenken an einen Familienvater, der wohl zu Lebzeiten Opernsänger war. Doch sie haben ihn in den Krieg geschickt. Nach Verdun. Dort hat er nur noch den Tod gefunden. Und die junge Ehefrau mit ihrem kleinen Kind…
Vor zwei Jahren haben wir die Gedenkfelder von Verdun besucht, Namen gelesen, Orte, bekannte und unbekannte. Hier auf dem Bogenberg bekommt der ganze historische Wahnsinn ein Gesicht. Ich erlaube mir, ein Foto von unserm Besuch in Verdun einzufügen.
Ich hoffe, die trostlose Gattin Erna hat Trost gefunden in der Andacht und Hilfe erhalten für den Alltag mit einem Kind ohne Vater…
Die Andacht dauert noch. Ich suche nach Motiven…
Eine Dreiviertelstunde hat er mit mit einigen wenigen Andächtigen Rituale herunter gespult. Die treuen Seelen, kaum eine unter achtzig Lebensjahren, tauschen, kaum dass sie die Kirchenschwelle nach außen übertreten haben, ihre Bedenken über die Andacht und die Umstände „so ohne Mesmer“ in Corona-Zeiten aus, um sich zügig zu verflüchtigen, als der Gottesmann selbst seine Arbeitsstätte verlässt.
Wir können jetzt hinein ins Wallfahrtskirchlein!
Rechts und links vor dem Altarraum angebracht sind 13 Meter langen und 50 Kilogramm schweren Kerzen der Wallfahrer aus dem 75 Kilometer entfernten Holzkirchen im Landkreis Passau. Eine Fußwallfahrt nehmen die Männer Jahr für Jahr auf sich und tragen die Kerze, auf einigen der Tradition folgend vorgegebenen Streckenabschnitten, aufrecht. Ursprünglich, um der Borkenkäferplage Einhalt zu gebieten, inzwischen, um Kriege zu verhindern und zu allgemeinen Anbetungszwecken. Nur umfallen darf sie auf gar keinen Fall…
Gleich hinter dem Taufstein, durch eine Glastüre getrennt, befindet sich die Opferkammer. Angesichts der tief dunkelgrauen, vom Dauerkerzenrauch geschundenen Wände im gesamten Innenraum der Kirche wollte sich bei uns einfach nicht das obligatorische, folkloristische Opferkerzenpflichtgefühl einstellen. Auch nicht, unter der Verlockung, dem Geheimnis auf den Grund gehen zu können, was das für ein höllisches Gas sein mag, das sich in den angebotenen Opferkerzenatrappen verbirgt, um die nun rußfreie Flamme zu speisen.
Er hat schwer zu tragen…
und am Kirchenausgang gibt‘s die Marienfigur zum Sonderpreis: Ein Schnäppchen quasi. Der reinste Ausverkauf.
Unser Schnäppchenjägergen fühlt sich nicht unausweichlich genug angesprochen und wir widersagen der Verlockung, eine Madonna zum Schleuderpreis ergattern zu können.
Als alte Donaubewohner einer gründlich begradigten Donau genießen wir nochmal den Blick auf eine Donau mit kurvigem Lauf mit Aussicht auf Deggendorf.