Da muss nicht unnötig viel geschrieben werden. Ich formuliere das mal so: Künstlerisch sicherlich wertvoll. Aber: Geschmackssache, sowohl was den Stil und die Fülle anbelangt als auch was die Dreistigkeit betrifft, unter welchen Umständen die katholische Kirche einst zu diesen Kunstschätzen gekommen sein muss und sich heutzutage beim Erhalt dieser Last vom Staat und durch Spendengelder selbstverständlich und gewissenlos unterstützen lässt.
Mitten in einer Wolke steht heute morgen unser Womo. Kein Wanderwetter, also muss ein Alternativprogramm entworfen werden. Gar nicht so einfach, denn es ist Montag, Museen sind also geschlossen und für sonstige Aktivitäten wäre klare Sicht von Vorteil. Eine Kirche könnten wir bis Mittag vielleicht noch besichtigen, denn für den Nachmittag haben wir sowieso schon einen Plan.
Wir fahren zunächst ins Obere Mühlviertel im benachbarten Österreich, wo wir im Stift Schlägl die Kirche ansehen wollen. Mönche des Prämonstratenserordes leben und arbeiten hier seit der Gründung des Stiftes im Jahr 1202.
Vom Klosterinnenhof aus können wir die Kirche betreten.
Eine recht kleine Kirche, mit Blattgold wurde nicht geknausert.
Eine romanische Krypta soll es noch geben aber da kommt man nur mit Führung hinein. Solange wollen wir nicht warten und fahren nach St. Wolfgang weiter.
Blick hinunter auf Stift Schlägl
St. Wolfgang
Etwas abseits und nur über schwer mit dem Womo zu befahrende Straßen erreichen wir die Wallfahrtskirche St. Wolfgang.
Ins Innere dürfen wir nur durch Glasscheibe und schmiedeeisernes Gitter schauen.
Jochenstein und Engelhartszell
Inzwischen sind wir unten an der Donau angekommen am Jochenstein -Stauwehr und Schiffsschleuse.
Da bei unserem Eintreffen kein Schiff in Sicht ist, überqueren wir über die Schleuse und das Stauwehr die Donau und die deutsch-österreichische Grenze. Drei Kilometer wandern wir donauabwärts nach Engelhartszell. Der Regen hat inzwischen seine Arbeit eingestellt und wir können das kurze Stück Donauradwanderweg gemütlich gehen.
Engelhartszell ist wie ausgestorben – die Saison ist vorbei.
Wir erklimmen den kleinen Hügel mit dem Kirchlein obendrauf und erleben eine Enttäuschung: Portal geschlossen – Saison vorbei.
Sonst gibt’s im Ort nix! Das Trapistenkloster liegt noch etwas weiter außerhalb aber wir wollen ja noch die Schleuse in Aktion erleben, also treten wir den Rückweg an.
Männer benutzen lockeren Fußes die Unterführung. Frauen und Kinder überqueren die Straße auf eigenes Risiko.
Ich wollte immer schon was über Schotterbänke erfahren:
Da wir unseren Oldtimer nicht benutzen dürfen, gehen wir eben wieder zu Fuß.Der Heilge hat seinen Bildstock verlassen und genießt die Unterhaltung mit dem Angler und der Nixe.
Geballtes Wissen. Muss ich bei Gelegenheit mal nachlesen.
Wir sind zurück am Wehr. Jetzt wird‘s spannend: ein Schiff fährt soeben in die Schleuse ein.
Schnell rüber über das Wehr. Unterwegs noch schnell ein paar Fotos knipsen: Die Grenze mitten in der Donau.
Schnell jetzt zur Schleuse! Vom Schiff ist erstmal nichts mehr zu sehen.
Da liegt es drin im Schleusenbecken!
Das Schleusentor öffnet sich…
Prozedur beendet, wir verlassen den Schleusenübergang.
An einem Skulpturen-Park vorbei (Nein, es gibt kein Foto!) gehts wieder zum Parkplatz.
Noch ein Schleusenfoto von oberhalb festhalten…
… und schon schiebt sich wieder ein Motiv vor die Linse!
Da bleibt uns gar nichts anderes übrig: Wir müssen beobachten. Oma-Liese ist begeistert.
Wir können ins Schiffchen hineinsehen und erkennen einen leeren Speiseraum, dessen Tische teilweise schon wieder fürs Abendessen gedeckt sind.
Auch in die Kabinen können wir sehen und finden unsere Vermutung bestätigt: So eine Reise auf dem Fluss scheint ausschließlich für Senioren erfunden worden zu ein. Offensichtlich haben nicht alle Gäste damit gerechnet, dass ihnen Zuschauer so nahe sein würden. Jedenfalls wissen wir jetzt, dass zahlreiche Gäste die Reise im Bett liegend verbringen…
Der Kapitän winkt uns freundlich zu und wir erwidern seinen Gruß – was für ein Kitsch!
Fehlt nur noch, dass wir uns später mal im hohen Alter auch ins Bett legen und donauabwärts fahren 😉
Jetzt gehts an die Technik:
So, das Tor ist geschlossen. Los, schnell wieder nach oben und beobachten!
Und schon ist sie wieder weg, die Viking Prestige.
Aber im rechten Becken tut sich was! Hier geht’s jetzt richtig rund!
Von unten kommt auch ein Schiff in Sicht. Könnte ein Frachter sein…
Richtig vermutet! Aber nicht einer, sondern gleich zwei Frachter! Die Schleuse arbeitet auf Hochtouren.
Verflixt! Das Ende der Sommerzeit sorgt für schlechte Lichtverhältnisse zu dieser Tageszeit. Wir beenden unser Abenteuer für heute. Naja, kalt ist es auch, der Zeigefinger am Auslöser beschwert sich schon seit einer ganzen Weile.
Gegen Mitternacht versuchen wir noch unser Glück mit den Sternen. Es ist Neumond und Oma-Liese möchte es nicht verpassen, die Milchstraße einzufangen.
Klar ist der Himmel nicht aber mal sehen, was geht.
Die Milchstraße ist nicht zu erkennen aber immerhin mehr Sterne als gedacht bei leichten Nebelschwaden, die über uns hinweg ziehen.
Macht nix, wir haben ja die Fotos vom Freitag, welche die Milchstraße eindeutig zeigen.
Heute ist der letzte Sonntag im Oktober, also auch der letzte Tag, an dem die Häuser für Museumsbesucher geöffnet sind. Einen Tag später kann man nur noch durch das Dorf spazieren ohne Einblick ins Innere der Gebäude.
Das Hirtenhäusl stammt aus den Schachten, also Hochweiden, am Arber.
Das Hirtenhäusl steht gleich am Eingang des Museumsdorfes. Ich glaube, es dürfte das kleinste bewohnbare Häuschen sein, das hier ausgestellt ist.
Sehr detailliert ist die Ausstellung und Beschreibung von Imkereizubehör in den Wirtschaftsräumen des nächsten Anwesens. Aus der Beschreibung des Hofes geht aber nicht hervor, dass sich der einstige Bauer selbst mit der Imkerei beschäftigt hätte.
Zunächst gibt es viel zu erfahren über Schutzpatrone der Imker wie Johannes Chrisostomus, Blasius, Bernhard v. Clairvaux und Ambrosius.
Gerätschaften wie Dampwaschschmelzer und Honigschleudern in vielfachen Ausführungen sind ausführlich beschrieben. Wissenswertes über Schutzkleidung, Rauchbläser und Imkerpfeifen ist zu erfahren und natürlich gibt es eine mannigfaltige Ausstellung an Bienenkörben sowie Bienenkästen in diversen Materialien und Modellen.
Die Möbel in der Kammer finde ich wegen der Bemalung schön.Das Napoleonhäusl erhielt seinen Namen von der Tatsache, dass Einschusslöcher und Geschosse im Holz vorhanden sind, die von Napoleons Soldaten stammen sollen.
Viele solcher prächtigen Häuser wurden hier zusammengetragen und einige Kapellen wie die folgende gehören auch zum Museumsdorf.
Hinter dem Staketenzaun befindet sich der Bauerngarten.
Dieses Museumsdorf macht den Alltag und das Leben der Vorfahren im Bayerischen Wald sehr anschaulich spürbar.
So viel Schönes und auch manche Kuriositäten gibt es hier zu entdecken!
Für Kinder wurde eigens eine Scheune mit museumspädagogisch aufbereitetem Material eingerichtet.
Wir haben die Klappe mit der Mausefalle geöffnet.
Falls die Jugend sich gar nicht für alte Dinge begeistern lassen mag – einfach Chillen geht auch:
Ein kleiner Fuhrpark gehört auch dazu:
Ganz erstaunlich! In einer winzig kleinen Behausung finden wir die Prototypen von Schiebefenstern:
Schlaue Köpfe erkennen sofort: die Wohn- und Werkstatt eines Schusters
Ein Stadel ist besonderen Fuhrwerken gewidmet. Am schönsten finde ich den Kammerwagen, auf den alles gepackt ist, was eine Braut benötigt.
Leichenwagen und Krankenwagen aus alter Zeit habe ich bisher in keinem anderen Freilichtmuseum gesehen.
Beweisfoto: nach wie vor ein wunderschöner Herbsttag!
Unterschiedliche Mühlen mit funktionstüchtigen Mühlrädern gibt’s hier auf dem Gelände.
Und dann zeigt sich wahre Sammlerleidenschaft:
Kinderwägen, Kinderstühlchen, Vogelbauer und Türen. Unglaublich viele Türen. In einem Dachgeschoss entdecke ich Bettgestelle, alle zerlegt und sorgfältig hintereinander gestellt.
Aber was dann kommt ist schon ganz erstaunlich und lässt vermuten, welchem Zeitvertreib die Bauern im Winter großen Raum gegeben haben müssen.
Mit der Konstruktion und dem Bau von Mausefallen hat man sich an langen Wintertagen beschäftigt. Die kleinen, possierlichen Tierchen müssen Jagdtrieb und Ehrgeiz der Bauern geradezu herausgefordert und sie zu Höchstleistungen motiviert haben, was Erfindungsreichtum, Tüftlergeist, technisches Verständnis und Perfektionismus anbelangt.
Die Ausstellung im Fischergütl widmet sich den Blaudrucken. Zu bestimmten Zeiten können die Besucher hier auch selbst ihre Geschicklichkeit beim Bedrucken von Stoffen erproben.
Brautpaare haben die Möglickeit, sich im Fischergütl trauen zu lassen.
Im Obergeschoss ist die Blaudruckabteilung untergebracht:
Wäsche will auch gewaschen werden (daher hat sie ja wohl auch nicht zuletzt ihren Namen) und deshalb brauchte man damals ein Waschhaus, das öfter mit dem Backofen kombiniert war, damit die vorhandene Hitze so effizient wie möglich genutzt werden konnte.
Wäsche war meist aus Leinen und musste deshalb besonders sorgfältig geglättet werden. Ungebügelte Leinen-Tischdecken oder auch Bettwäsche sind unansehnlich und entsprechen nicht den Vorstellungen einer ordentlichen Hausfrau. Also war wieder Erfindungsgeist gefragt und eine Mangel wurde installiert.
In der Nothelferkapelle sind die 14 Heiligen Nothelfer abgebildet. Sie sind in allen schwierigen Lebenslagen für Anrufungen bereit, wobei sie sich die unterschiedlichen Aufgabengebiete teilen. So fällt zum Beispiel der Hl. Katharina v. Alexandria die Sorge für Wagner, Müller, Rechtsgelehrte, Notare, Philosophen und Chirurgen zu. Für Bauchweh und Unterleibskrankheiten, Seeleute, Schiffsreisende sowie Drechsler und Schuhmacher ist der Hl. Erasmus zuständig, wobei sich der Hl. Dionysos mit seinem abgeschlagenen Haupt auf den Händen um Halsleiden kümmert.
Nach so viel Hilfsbereitschaft ist es wieder Zeit zum Brotbacken und für saubere Wäsche:
Im Hofbauernhof wird Hinterglasmalerei angeboten:
In der nächsten Scheune lebt wiedermal jemand seine Sammlerleidenschaft aus.
Sogar eine Brauerei mit Schnapsbrennanlage gibt’s hier im Museumsdorf.
Der Steinmetz hatte wohl hauptsächlich mit der Herstellung von Wassertrögen zu tun.
Schade, dass die Dacheindeckung nicht auch ursprünglich erhalten ist.
Jetzt kommt der Kramerladen!
Der Kramer hat alles in seinem Sortiment. Was hängt denn da für ein Schild am Deckenbalken?Aha, Hygieneerziehung!
Unter der Dorflinde stehen vier Bänke, gerade richtig um ein Äpfelchen zu essen.
Gleich um die Ecke steht wieder eine Kapelle. Sie dient der Erinnerung an die Gefallenen des Dorfes.
Gelegenheit zum Brotbacken…
Dorfteich
Vorne links um die Ecke hängt ein Kreuz…
Waffen-Christi-Kreuz??? Ist jetzt mal neu für mich…
Dann gibt’s wiedermal reichlich Platz für Sammlerleidenschaften:
„Klotzen, nicht Kleckern!“ ist hier die Devise.
Vom Zaigergut ist bekannt, dass es Heimat war für zwölf Generationen einer Familie.
Birke mit Krückstock
Beim Wagner lehnen die Wagenräder an der Hauswand. In der Werkstatt finden wir einen uns schon aus Norwegen und Schweden bekannten Alleskönner unter den Werkzeugen: Die Heinzelbank.
So ein schönes Exemplar mit Bemalung sehen wir hier in Tittling allerdings zum ersten Mal.
Auch Räder, aber nicht für den Wagen, sondern für die Mühle. Gab es eigentlich ein Leben vor der Erfindung des Rades?Das muss der Bierkönig sein.
„Noch mal zwei Kreuze. Waren ja diesmal nicht so viele, kann ich schon noch ein Foto schießen.“ denkt sich Oma-Liese.
Da oben am Giebel hängt auch noch eines. Unser vorletztes Haus im Dorf. Dann sind wir durch. Nur die Schule haben wir ausgelassen – warum eigentlich? Keine Ahnung!
Also rein da!
Nepomuk trägt blauen Lidschatten, Schauriges liegt in den Schaukästen…
Wo sind wir hingeraten?
Schon wieder Waffen-Christi-Kreuze!
Zuviel des Guten! Welcher Nothelfer ist für uns zuständig?
!!! Danke !!!
Nur noch zur Hammerschmiede und dann gibt’s Kaffee!
Im Gasthaus wird auch gesammelt:
Nur Apfelstreuselkuchen gibt es noch und der wird im Bayerischen Wald traditionell frisch mit der Gabel erlegt serviert.
Beim Ausgang wir noch stolz auf frühere Gäste hingewiesen:
Die Dame gegenüber schaut etwas zweifelnd.
Und ein Film wurde hier auch schon gedreht:
Schön war’s, viel war’s, hinfahren, selber schauen!
Blauer Himmel, Sonne satt! Der Rachel wartet! Wir sind gespannt.
In Spiegelau steigen wir in den Igelbus, um uns auf zum 800 m hoch gelegenen Wanderparkplatz Gfäll fahren zu lassen. Von dort führt uns der Auerhahn zum Gipfel.
Wir befinden uns im Kerngebiet Nationalpark Bayerischer Wald – die Zeichen sind eindeutig: abgestorbene Bäume, Zunderschwamm, gesundes Jungholz.
Unser Auerhahn lässt‘s gemütlich angehen, zur Einstimmung vermutlich. Der Wald duftet nach trockenem Herbstlaub, die Temperatur ist gerade angenehm zum Wandern, ab und zu ist ein Specht zu hören oder das Plätschern von Wasser. Sonst einfach nur Ruhe.
In einer Schutzhütte können wir und nochmal über dieStrecke informieren.Gedenken an einen fleißigen Waldarbeiter, der hier wohl die Kontrolle über seinen mit Holz voll beladenen Schlitten verloren haben muss. Das trockene Laub auf den Steinen macht den Weg anstrengend und jeder Tritt muss bewusst gesetzt werden, sonst kann man leicht ausrutschen oder umknicken. Das macht den Kopf frei von Alltagsballast.Wo ist der Auerhahn?
Mystische Wurzel-Wesen
Welches Bild soll ich zeigen? Die Entscheidung fällt nicht schwer: alle!
Wem es zu viel ist, braucht ja nicht zu schauen.
Urwaldmikado
Eine kleine Höhle so dicht über dem Boden – da könnte die Haselmaus wohnen?
Es gibt was zu lernen:
Stimmen sind zu hören, der Rachelsee scheint nicht mehr weit entfernt zu sein…
Die Kapelle ist gut besucht.
Am See gibt’s eine freie Ruhebank für uns. Eine gute Gelegenheit, den mitgebrachten Apfel zu genießen.
Nochmal was lernen:
Jetzt hoch zur Kapelle!
Ziemlich steil geht‘s den Weg hoch, stelle ich mir vor.
Zuerst liegt noch eine Schutzhütte am Weg.
Da gibt’s richtig was zu lesen, damit einem nicht langweilig wird, wenn man einen Regenguss abwarten möchte.
Und einen Wanderstempel gibt’s auch:
So, die Kapelle wartet!
Wusste ich’s doch: es wird anstrengend!
Mein persönlicher Wanderführer hat mir von der Entstehung der Kapelle berichtet: bei sehr dichtem Nebel sei ein Bauer mit seinem Pferdewagen am Hang dort oben unterwegs gewesen, als das Tier plötzlich verweigerte und jede auch noch so energische Aufforderung des Bauern vergeblich war. Keinen Schritt wollte das Pferdchen mehr tun, also musste der gute Mann die Nacht dort oben verbringen. Am Morgen hatte sich der Nebel verzogen und dem Bauern wurde klar, dass ihm sein Pferd das Leben gerettet hatte. Ein Schritt weiter und beide wären in den sicheren Tod gestürzt. Aus Dankbarkeit errichtete der Gerettete an dieser Stelle die Kapelle.
Was für ein Glück, dass heute kein Nebel die Sicht versperrt!
Lange halten wir uns nicht auf, denn hier ist ganz schön was los. Die Wanderer geben sich beinahe die Kapelle fürs Selfie in die Hand. Außerdem haben wir noch eine ganz schöne Wegstrecke vor uns bis zum Gipfel und der Abstieg steht ja auch noch bevor. Da Oma-Liese ständig Fotomotive entdeckt, muss noch Extra-Zeit dazu berechnet werden.
Allmählich erreichen wir Höhen mit Ausbick:
Und immer wieder Urwald-Schönheiten. Ich fasse mal etwas zusammen:
Der Weg hinauf zum Auerhahn ist ganz schön anspruchsvoll! Wir gönnen uns gerne einige kleine Pausen zum Genießen der schönen Aussicht.
Ein Relikt aus der Zeit des Kalten Krieges: Abhörturm der damaligen CSSR.
Ich finde sie halt einfach schön, diese Landschaft.
Und dann gelingt es mir sogar noch kurz vor dem Gipfel, den „Sonnenstern“ auf‘s Foto zu bannen!
Oben sind wir! Auf dem Gipfel des Rachel.
Auf dem Gipfel angekommen blicken wir in alle Richtungen auf der Suche nach weiteren Gipfeln, die wir schon kennen.
Der Arber ist mit 1456 m der höchste Berg im Bayerischen Wald und damit drei Meter höher als unser Rachel.Auf dem Osser waren wir vergangenes Jahr im September. Damals gab es meinen Blog noch nicht 🙁Richtung WestenBlick nach Grafenau. Den Baumwipfelpfad können wir leider nicht ausmachen.Stimmt.Wir sind schon wieder auf dem Weg nach unten und haben weiterhin Sicht nach Grafenau.Felsgestein mit Kristalleinlagerungen, Immer noch blauer Himmel!
Der Hüttenwirt dort unten ist für seinen Kaiserschmarrn bekannt. Werde ich gleich probieren…
Kaiserschmarrn mit Apfelmus. Scheint mit Grieß zubereitet zu sein, schmeckt wirklich sehr lecker. Tipp an den Wirt: Ein Klecks Preiselbeeren im Apfelmus wäre farblich und geschmacklich ein Gewinn.
Da wir nicht genau wissen, wie lange unser Abstieg dauern wird, machen wir uns auf den Weg zur letzten Etappe.
3/4 h zum Igelbus sagt der Auerhahn. (Kommt drauf an, was es zu fotografieren gibt.)
Noch ein Foto von der Hütte für den Blog:
WurzelwesenJugendliche besetzen Felsen.… Wieder ein Gebilde für die Welt der Fantasie.Mystische StimmungNoch ein „Sonnenstern“Wer hat sich da in der Jahreszeit vertan?
Baum setzt zur Pirouette an.Haben uns da nicht vor einer knappen halben Stunde zwei Mountainbiker überholt?
Ende Oktober, bestes Wanderwetter bei angenehm wärmender Sonne – was kann man sich da noch wünschen?
Oma-Liese ist schon wieder auf dem Weg in den Bayerischen Wald. Herrliches Herbst-Wetter lässt auf ein paar angenehme Wandertage hoffen.
Mal sehen, was der Wirt am Campingpark zu Tische bringt.
Schweinelendchen mit Pfefferrahmsoße, Rösti, Kroketten, Salat, dunkles Weißbier.
Fotos wird es sicherlich reichlich geben, aber treue Follower wissen: Wifi steht zwar zur Verfügung, jedoch reicht das Datenvolumen nicht aus, um auch nur ein einziges kleines Waldbärenbildchen hochzuladen. (Das ist schon fast eine kleine Behinderung!) Wie gewohnt hat Oma-Liese also auch diesmal jede Menge Nacharbeit zu leisten.
Auf Umwegen ist es mir tatsächlich gelungen, den Sternenhimmel up zu loaden. – Klingt fast ostbayerisch…
Gestern haben wir bei Dunkelheit ein Schild entdeckt. Heute will ich doch mal sehen, wer da so anspruchsvoll ist und kein trockenes Brot essen mag. Welcher Belag darf’s denn sein? 😉
Ein Geißbock gehört also auch zum Campingplatz!
Über dem Tal liegt am Vormittag noch eine Nebeldecke:
Jetzt geht’s also nach ca. einer Stunde Fahrt zum Baumwipfelpfad.
Viel Wissenswertes gibt es auf dem Baumwipfelpfad zu entdecken, für Kinder sowieso aber auch für Erwachsene ist noch so manche neue Information zu finden.
Wer schon alles weiß, kann trotzdem neue Eindrücke sammeln, denn aus der Vogelperspektive betrachtet sehen Bäume eben doch noch mal ganz anders aus.
Der schlaue Fuchs erwartet uns schon an am Kassenhäuschen. Seine Gefährten hat er im gesamten Gelände verteilt positioniert.
An Infotafeln gibt’s zu verschieden Themen allerhand zu erkunden.
An einzelnen Stationen kann man seinen Gleichgewichtssinn auf die Probe stellen.
Bäume aus ungewöhnlicher Perspektive
Die Höhe
Die Aussicht
Die Architektur
Hinfahren, selbst erleben!
Tierfreigehege
Da wir schon mal hier sind, schauen wir doch gleich mal im Tierfreigehege nach, ob sich heute nicht vielleicht noch ein Tierchen zeigen mag, das sich bei unserem letzten Besuch erfolgreich vor uns versteckt hatte.
Den Luchs hatten wir zwar vor drei Wochen auch schon entdeckt, aber Luchs ist Luchs und wenn er nun schon mal da ist, wert ist er einen zweiten Besuch allemal. Außerdem lieben wir die Herausforderung, ihn noch einmal zu finden auf seinem Fels.
Gefunden? Da liegt er doch.
Nicht gesehen? Dann vielleicht auf dem nächsten Foto.
Der Wisent fehlt uns noch:
Verdauung funktioniert jedenfalls. Aber sonst keine Spur vom Wisent.
Also weiter zum Wolf.
Der hat heute ein Einsehen mit den Besuchern und zeigt sich. Da sonnt sich sogar noch ein Exemplar!
Hundegebell! Jetzt steigt die Spannung: Wird sich der Wolf bewegen?
Ja, tatsächlich konnte ein Hund die Neugier des Wolfes entfachen und ihn so zum Aufstehen bewegen.
Er legt sogar einige Meter zurück, um ein ungestörtes Plätzchen zum Ruhen zu finden.
Die Besucher befinden sich in heller Aufregung ob der kleinen Vorstellung. Hat man sich doch vorher noch ausgetauscht, wann und wo man den Wolf beim letzten Besuch zu sehen bekommen hatte und ob überhaupt und so weiter.
Also heute eine kleine Sensation, die wir miterleben dürfen.
Wir versuchen beim Elch unser Glück:
Ja, auch er ist auf Publikum eingstellt.
Und dann unterwegs hinüber zum Bär, den wir gerne noch mal wiedersehn wollen…
… ganz aus der Ferne erhaschen wir doch noch einen Blick auf die Wisente.Der Bär liegt in der Kuhle und kehrt uns seinen breiten Rücken zu. Die felligen Öhrchen sind zu erkennen. Wenn er sich nicht bewegen mag, müssen wir eben einige Meterchen weiter nach links gehen, um vielleicht noch ein bisschen Faulpelz von vorne zu sehen.Auf seine Tatzen-Sohle gewährt er uns einen Blick. Danke, lieber Bär! Sehr großzügig!
Noch ein Gigant aus Urzeiten, der’s geschafft hat:
Und wenn nächstes Wochenende das Wetter mitspielt…
Immer wenn wir samstags in Lackenhäuser aufwachen, liegt Vorfreude in der Luft, denn im Bayerischen Wald gibt’s immer was zu entdecken. Also mal sehen, was sich diesmal so alles vor die Linse drängelt.
Etwa eine Stunde Fahrt bis zum Parkplatz am Lusen brauchen wir mit dem Womo und schon sind wir mittendrin in der Natur, im Wald, der sich bei leichter Bewölkung in herbstlich-bunten Farben präsentiert.
Im Oberen Reschbachtal bei Finsterau tauchen wir ein in den Wald. Da ist sie wieder, diese ganz besondere, nicht wirklich in Worte zu fassende, meditative Ruhe, die uns von einem Moment zum nächsten in eine völlig andere Welt versetzt.
Einfach die Sinne offen halten für Kleinigkeiten, die der Wald bereit hält und sich daran erfreuen. Klingt vielleicht naiv, ist aber unglaublich erholsam.
Was auf den ersten Blick wie eine Baumscheibe aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als Pilz.Wir folgen also zuerst der Soldanelle und danach der Arnika.Das Plätschern des Wassers wird uns heute begleiten.Der Baumpilz wird die gesamte Wanderung am Lusen beherrschen, denn …
… wir befinden uns auf dem Territorium des Nationalpark Bayerischer Wald. Hier herrschen sehr eigene, urtümliche Gesetze: Die Natur, also der Wald und alle seine pflanzlichen und tierischen Bewohner sind sich selbst überlassen. Der Mensch hält sich weitestgehendst raus aus den selbst-regulativen Prozessen der Natur und beobachtet lediglich, welchen eigenen Überlebensstrategien die Natur folgt. Und er lernt zu respektieren, dass Flora und Fauna ohne menschliches Eingreifen sehr wohl selbst zurecht kommen, sogar nach vom Meschen mit-verschuldeten, extremen Wetterphänomenen wie Orkanen, ungewöhnlich trockenen Sommern oder Starkregen.
Bei so viel Natur sollte auch ich so wenig wie möglich eingreifen und die Bilder einfach für sich sprechen lassen.
Über uns, wie es sich gehört, weiß-blau! Naja, der Lufthansa sei Dank 😉
Jetzt auch noch die Raute in weiß-blau über uns – mehr geht nicht!
Je höher wir den Lusen erwandern, desto auffälliger und zahlreicher werden die Zeitzeugen und Opfer der Wirbelstürme aus der jüngeren Vergangenheit.Losung finden wir auch. Von wem sie wohl stammt? Ein sicheres Zeichen jedenfalls, dass sich hier wilde Tiere aufhalten.
Ein Baumpilz, der Zunderschwamm, unser heutiger ständiger Begleiter, zerlegt abgestorbenes Holz in diese typischen, kleinen Quader.
So katastrophal und erschreckend die Folgen eines Wirbelsturmes auch sein mögen, so faszinierend ist es doch, wie sich die Natur nach wenigen Jahren selbst wieder zu erholen vermag.
Abgesehen davon geht gerade von dem Nebeneinander alten abgestorbenen Holzes und junger, kräftig grüner Pflanzen ein besonderer Reiz aus.
Von unten rechts beinahe diagonal nach oben links ist die Grenze zwischen Tschechien und der Bundesrepublik Deutschland zu erkennen.
Wir nähern uns allmählich dem Gipfel, der von felsigen, schweflig-grün schimmernden Granitblöcken geprägt ist. Der Sage nach wollte hier der Teufel Gold verdecken, verlor aber dabei die Kontrolle über die riesige Granitplatte, die dann in viele Einzelteile zerbarst und heute dem Gipfel des Lusen sein unverkennbares Aussehen verleiht.
Eine zweite Variante erzählt davon wie der Teufel den Weg zur Hölle pflastern wollte, um die Sünder unter den Menschen schneller und bequemer zur Hölle transportieren zu können. Als er einem Mönch begegnete, ließ er vor Schreck die Pflastersteine fallen und fuhr gleich selbst in das Höllenloch, das sich am Fuße des Lusen befindet.
Ein Gipfelkreuz hat man auf dem Lusen dem Teufel zum Trotz auch errichtet. Aber ich würde es eher als Gipfelkreuzchen bezeichnen – vielleicht wollte man den Teufel nicht unnötig provozieren?
Und dann wieder Granitbrocken , in allen Richtungen grüne Granitbrocken.
Wer von der gegenüberliegenden Seite den Lusen erklimmen möchte nutzt dazu übrigens die Himmelsleiter. Die führt ziemlich steil und schnurstracks nach oben.
HimmelsleiterDer Luchs hat seinen eigenen Wanderweg.
Zeit für eine Kaffeepause!
Apfelkuchen
Da wir nicht über die Himmelsleiter hoch gewandert sind, müssen wir auch nicht den gleichen Weg zurück nehmen, sondern können eine Rundwanderung machen, weil zu unserem Parkplatz vom Gipfel aus zwei Wege führen. Also gibt’s noch mehr Fotos :))
Wie Blauwale liegen sie da die Höhenzüge des Bayerischen Waldes.Alt und jung, krank und gesund. Alles verträgt sich hier im Nationalpark.Unser nächstes Ziel ist der Tummelplatz.Blick zurück…und nach vorne…Ruhe
Der Käfer hat sich nach Kräften bemüht.Die Schutzhütte unterhalb vom Gipfel ist zu erkennen.
Hier am Tummelplatz sollen sich vor Urzeiten kultige Rituale abgespielt haben, aber nix genaues weiß man nicht…
Die Sonne steht zwar schon recht tief, aber Oma-Liese entdeckt am Waldrand noch eine Tafel.
Großalmeyerschloß, Aussichtspunkt: 15 Minuten einfach – das muss noch drin sein!
Blauer Himmel im Bayerischen Wald – wir erhoffen uns, dass sich die Tiere in ihren großzügig angelegten Gehegen bei Sonnenschein den Besuchern des Parks gerne zeigen. An wolkenverhangenen Tagen mussten wir uns gelegentlich mit Auerhahn und Biber begnügen, denn die Gehege erlauben wegen ihrer natürlichen Waldlage, ihrer ausgedehnten Größe und der dichten Bepflanzung den Tieren tatsächlich, sich zurückzuziehen und für den Menschen unauffindbar zu machen.
Geht schon gut los: der Schwarzstorch ist zwar anwesend, kehrt uns aber permanent den Rücken zu. Naja, zumindest riskiert er ein Auge in unsere Richtung.
Ob wir diesmal den Luchs wieder zu sehen bekommen?
Eine ganze Weile scannen wir das Gelände mit unseren zur Verfügung stehenden vier Augen nach der Katze ab. Andere Besucher ziehen gleich weiter zum nächsten Gehege, wir sind ehrgeizig! Der Luchs amüsiert sich vermutlich schon längst und hat insgeheim eine Wette laufen, wie lange es dauern würde, bis auch wir aufgeben.
Da hat er die Rechnung ohne uns gemacht! Der Opa entdeckt das Tier im Halbschatten eines Baumes. Die schwarze Spitze am Stummelschwanz hat ihn verraten, als er diesen elegant zurecht gelegt hat.
Die Wegweiser führen uns zum Uhu.
Weiter gehts zum Wolfsgehege.
Jetzt ist die Situation umgekehrt als beim Luchs: Alle sehen den Wolf, nur wir nicht. Den Beschreibungen zufolge muss er genau im Zentrum des Fotos liegen und sich sonnen, also direkt vor der Höhle. Ich seh‘ nix! Auch nicht wenn ich das Bild riesengroß aufziehe.
Fazit: Der Wolf war da, wir waren in seiner Nähe, er hat uns sicher gewittert, wir sind den Wildtieren mit unseren Sinnen vielfach unterlegen.
Bleibt die Hoffnung auf nächstes Mal.
Die Wildkatze besitzt ein Fell, das die Sonne beinahe reflektiert. Jedenfalls sieht sie so strahlend aus, dass man fast meinen möchte, sie habe ein Fell aus Silber.
Der Wisent, wieder ein Beweis dafür, dass die Gehege in ihrer Größe reichlich bemessen sind! Wir konnten jedenfalls auch nach ausgedehnter Suche kein Tier finden. Und wenn ich schon gerade dabei bin: mit den Elchen ist es uns genauso ergangen.
Das Beste haben wir uns als letzte Station aufgehoben. Wir statten dem Braunbär einen Besuch ab. Hoffentlich ist Meister Petz auf Gäste eingerichtet.
Von der oberen Aussichtsplattform ist er jedenfalls schon mal nicht zu entdecken.
Wir hoffen auf einen Fels, an dem wir vor einem Jahr die ganze Familie erleben konnten. Aber leider ist heute auch hier niemand anzutreffen.
Aber um die Wegbiegung herum, hinter der Kuppe!
Er hält ein Nickerchen!
Achtung! Er bewegt sich!
Und noch ein Foto!
Und noch eins!
Der Braunbär hat die Ruhe weg! Bewegung ist heute nur in Maßen angesagt, Energie sparen ist die Devise. Am Sonntag ist halt einfach Ruhetag.
Wer dieses Exemplar in Bewegung sehen möchte, kann in einschlägigen Videoportalen fündig werden. Sein Tierpfleger kennt ihn nämlich auch von seiner aktiven Seite.
Was sonst noch so am Wegesrand steht
Für heute waren wir genug auf Spurensuche.
Auf der Rückfahrt machen wir am Rande des Bayerischen Waldes noch einmal Halt und gönnen uns noch einen Blick Richtung Rachel und Lusen.
Kurz vor Mitternacht konnten wir unser Wohnmobil hier mitten im Bayerischen Wald auf dem sehr gut geführten Campingpark abstellen. Im Frühjahr waren wir schon einmal zu Gast und haben beste Erfahrungen mitgenommen.
Bei der Ankunft fällt sofort ins Auge: Gut besucht von Reisemobilen der Oberklasse ist das Gelände diesmal.
Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen mit der Seppltruppe, ein fleißiges Team, das sich vorbildlich um den Platz kümmert. Die Blockhäuser reinigen, Betten frisch beziehen, Sanitäranlagen hygienisch sauber halten, fest installierte Haus-Zelte auf sicheren Stand überprüfen, die Grünanlagen pflegen, Schwimmbad, Naturfreibad und Außenpool instand halten, Walderholungsgelände und Kapelle pflegen, Abenteuerspielplatz in sicherem Zustand erhalten, für Bespielbarkeit von Beach-Volleyball-Anlage und Bolzplatz sorgen, Kneippanlage warten. Das alles und noch viel mehr sind Tätigkeiten, die in Lackenhäuser erledigt werden müssen, weil der Campingplatz über ein riesiges Angebot für seine Gäste verfügt.
Wer viel arbeitet darf sich auch viele und ausgedehnte Pausen gönnen. Das war bei unserem ersten Besuch hier in Lackenhäuser augenfällig. Und weil wir in den Pausen auch den stimmgewaltigen Plaudereien der Mannschaft unfreiwillig lauschen durften, verliehen wir den fleißigen, dienstbereiten Geistern liebevoll den Namen „Seppltruppe“.
Kleiner Wehmutstropfen: Die WLAN-Verbindung erlaubt kein Hochladen von Fotos. Bilder vom Aufenthalt werde ich dann eben wie gewohnt in solchen Fällen im Laufe der Woche nachreichen.
Heute früh durften wir an einem besonderen Weckdienst teilhaben: Der Bayerische Defiliermarsch tönte jäh aus einem Lautsprecher und die Teilnehmer des Reisemobiltreffens wurden zu einem gemütlichen Abschiedsfrühstück eingeladen. Herzlichen Dank an die Reisemobilisten fürs unerwartete Wecken!
Unser heutiges Ziel liegt auf österreichischem Boden: die Teufelsschüssel.
500 m vom Campingpark entfernt reservieren wir uns für heute Abend einen Tisch im Rosenberger Gut. Wir haben dort schon köstliche Erfahrungen gemacht und freuen uns aufs Abendessen.
Unser Speiselokal Rosenberger Gut, links das Rosenium, ein Alten und Pflegeheim.
Rosenium und Rosenberger Gut gehören zusammen. Ursprünglich war der gesamte Komplex das Rosenberger Gut. Adalbert Stifter verweilte dort immer wieder und schrieb hier seinen berühmtesten Roman „Witiko“, dessen Handlung auch hier in der Gegend spielt.
Ein Stück weit wandern wir auf den Witikosteig und auch auf dem Goldenen Steig bis wir einen Schlenker nach Österreich zur Teufelsschlüssel machen.
Heute scheint ein richtiger Glückstag zu werden!
Und dann gehts auch schon hinein in den Wald.
Klingt gefährlich! Wir sind mutig.
Gleich am Fuße des Dreisessel steht das Böhmerwalddenkmal.
Klares Wasser plätschert vom Berg herunter und bildet die beruhigende Klangkulisse zur Einstimmung auf die Wanderung.Der Herbst legt ungeduldig seine Hand auf den Stein und streckt gierig seine Finger aus. Niederbayerischer Elefant Steinernes Meer 2,8 km, nach rechts also geht‘s weiter.
Giraffe?
Schimpanse?
Bewusst gehen!Neu ist nicht unbedingt besser.
Gerade eben lag noch Dunst in der Luft…
und plötzlich hinter uns kein Dunst mehr…und vor uns auch wie weggeblasen. Zauberei.Sitzt zufrieden auf einem Stein.
Waren es nicht eben noch 2,8 km bis zum Steinernen Meer? Wir sind schon angekommen… und die Zeit? Völlig vergessen!
Heidelbeeren sind reif
Preiselbeeren können geerntet werden
Nachdem wir das Steinerne Meer durchquert haben, stoßen wir auf ein Bänkchen mit Aussicht und nehmen unsere Obstmahlzeit ein.
Danach gehts wieder hinein ins Grün, wo uns auf außerordentlich engem und unwegsamem, steinigem und holprigem Wanderfpad mit sehr engen Kurven ein (Ehe?)-Paar um die Sechzig begegnet. Jeder von beiden schiebt sein geländegängiges, also nicht ganz leichtes E-Bike über die Piste. Wir warten das Schauspiel neben dem Weg ab, damit die zwei Sportskanonen besser zurechtkommen können. Er schiebt forsch voraus, seine Olle maulend mit sichtlichen Problemen, das Gelände zu bewältigen hinterher. Oma Liese kann ihre Klappe nicht halten und frotzelt noch: „Ich dachte, mit ’nem E-Bike geht alles viel leichter?“ und da scheitert die Radschieberin auch schon an einem kleinen Hügel und Oma-Lieses zugehöriger Opa muss der Dame Stabilität und ordentlich Schub verleihen, damit sie nicht auch noch samt ihrem Vehikel umfällt. Muss das eigentlich sein, dass jeder Touri mit dem Bikel durch die Bergwelt schottert?
Nochmal die Aussicht genießen…
Weit in die Ferne können wir nicht sehen, aber die Licht- und Farbstimmung macht gut Laune.Klarstes WasserWo kommt der Schaum her?
Wir erreichen die Deutsch-Österreichische Grenzregion und dort erwartet uns eine ganz eigene Art von Wald, der Schilderwald.
Blick zurück zum Steinernen Meer im Wolkendunst.Auf unserer Seite wärmt die Herbstsonne.
Dann noch einmal einige Informationen vom Menschen:
und Formationen der Natur:
Wir sind der Teufelsschüssel ganz nah.
Metalltreppe und Geländer ermöglichen den Aufstieg zum Gipfelkreuz.
Da oben hat der Teufel seine Schüssel installiert:
Die Küche bleibt heute kalt, auf der Speisekarte steht Wassersuppe.
Ausblick gibt’s auch:
Steinernes Meer zwischen Dreisessel und Dreiländereck.Flechte auf dem Gipfelfels.
Von nun an geht’s bergab nach Oberschwarzenberg.
Blick nach oben zu den Sturmschäden
Stimmung Hinweisschild
BerauschendesHalbstarkeNoch mehr StimmungUrwaldriesezurück auf dem Goldenen SteigDer Busfahrer hat seinen Fahrplan schon vor längerer Zeit entfernt.
Wir sind zurück im Campingpark. Schön war’s! Natur gesehen, gute Luft geatmet, auf nassen Steinen und Wurzeln konzentriert gegangen, weichen Waldboden unter den Füßen gespürt, den dumpfen Schritten gelauscht. Wir freuen uns aufs Abendessen.
Im Rosenberger Gut erleben wir eine kleine, feine Überraschung: als wir den Gastraum betreten, sitzt der Stammtisch vom Rosenium an einer großen Tafel. Zwölf bis vierzehn sehr alte Menschen aus dem Alten- und Pflegeheim gegenüber. Immer am letzten Samstag im Monat treffen sie sich hier in gemütlicher Runde zum Schmatzn (Plaudern) und Singen. Der Hausmusikant spielt auf der Ziehharmonika typische Melodien aus der Heimat auf und stimmt mit schelmischem Spitzbubenblick traditionelle, meist lustige Texte an. Wer mag und kann, singt ungezwungen mit. Auch wenn sich jemand nicht mehr gut bei Stimme fühlt ist eines an den Gesichtern der Alten deutlich abzulesen: Freude und gute Laune haben sie alle, manche sitzen beim einen oder anderen Lied in Erinnerungen versunken in der Runde. Eine feste, gerne angenommene Abwechslung ist der Stammtisch allemal.
Manche Teilnehmer werden im Laufe des Abends müde – kein Problem: eine Pflegerin bringt jeden einzelnen sicher über die Straße zurück ins Heim.
Gegen 21 Uhr bringt der Wirt dem Musikanten das Telefon. Die Tochter ist am Apparat: „Wos duat er? Winseln. Da Hund winselt. I komm glei hoam.“ Kaum den Satz ausgesprochen, packt er sein Instrument zusammen und bricht auf.
Verdutzt fragt ein Alter was los sei. Er wird aufgeklärt:“Da Hund bleart.“ „Lossn doch blearn!“ ist die Lösung des um die Gemütlichkeit gebrachten Senioren, um den Musikanten aufzuhalten. Aber der ist wohl schon fast beim Hund, so schnell wie der aufgebrochen ist.
Das kleine Erlebnis war auch noch mal besonders und das Essen war ausgezeichnet! Serviert hat es übrigens die Leiterin des Seniorenheimes.
Als wir bei Neumond zurück zum Wohnmobil schlendern, staunen wir über den überwältigenden Sternenhimmel. Damit nicht genug: seit langer Zeit sehen wir sogar die Milchstraße unglaublich deutlich!
Aufs Foto lässt sie sich von meiner Kamera leider nicht bannen, obwohl wir uns ein Fleckchen Erde ausgesucht haben, wo keine störende Lichtquelle weit und breit ist, aber dafür bleibt sie uns noch lange im Gedächtnis.
Neben unserem Wohnmobil erledigen die Enten im Sonnenschein ihre Morgentoilette, um gleich im Weißen Regen nach Köstlichkeiten zu gründeln.
Oma Liese und der Opa besuchen heute die Urahnen der Enkelin auf dem Friedhof in Furth im Wald.
Die Kreuzkirche lädt zum Besichtigen ein.
Diesmal wollen wir die Reihenfolge einhalten: zuerst der Kreuzweg, dann die Kirche.
Chammünster
Die Geschichte der Kirche Mariä Himmelfahrt beginnt Mitte des Achten Jahrhunderts.
Eine Besonderheit auf dem Friedhof befindet sich im Kellergewölbe des Leichenhauses. Im sogenannten Karner werden die Totenschädel und die Gebeine von Toten aus dem Mittelalter aufbewahrt.
Cham
Der Opa möchte die Redemptoristenkirche Maria Hilf mal wieder besuchen, denn dort fanden seine Schulgottesdienste statt.
Die Klosterkirche ist erst etwas mehr als Hundert Jahre alt.
Einen Kreuzweg gibt’s natürlich auch:
Wir schlendern weiter zum Marktplatz.
Der Marktplatz von Cham
Ein Blickfang im Zentrum ist der Brunnen.
Für die Kaffeepause können wir eben noch so die letzten Sonnenstrahlen erhaschen, bevor wir an der Gedenktafel des ehemaligen Luckner-Hauses vorbei zum Biertor gehen.
Ihm zu Ehren wurde die Marseillaise komponiert, die heutige französische Nationalhymne.Das Biertor
Die Brücke aus dem legendären gleichnamigen Antikriegsfilm von Bernhard Wicki. Inzwischen leider renoviert. Original ist nur noch der mittlere Brückenpfeiler.