Rachel

Samstag, 26. Oktober 2019

Blauer Himmel, Sonne satt! Der Rachel wartet! Wir sind gespannt.

In Spiegelau steigen wir in den Igelbus, um uns auf zum 800 m hoch gelegenen Wanderparkplatz Gfäll fahren zu lassen. Von dort führt uns der Auerhahn zum Gipfel.

Wir befinden uns im Kerngebiet Nationalpark Bayerischer Wald – die Zeichen sind eindeutig: abgestorbene Bäume, Zunderschwamm, gesundes Jungholz.

Unser Auerhahn lässt‘s gemütlich angehen, zur Einstimmung vermutlich. Der Wald duftet nach trockenem Herbstlaub, die Temperatur ist gerade angenehm zum Wandern, ab und zu ist ein Specht zu hören oder das Plätschern von Wasser. Sonst einfach nur Ruhe.

In einer Schutzhütte können wir und nochmal über dieStrecke informieren.
Gedenken an einen fleißigen Waldarbeiter, der hier wohl die Kontrolle über seinen mit Holz voll beladenen Schlitten verloren haben muss.
Das trockene Laub auf den Steinen macht den Weg anstrengend und jeder Tritt muss bewusst gesetzt werden, sonst kann man leicht ausrutschen oder umknicken. Das macht den Kopf frei von Alltagsballast.
Wo ist der Auerhahn?
Mystische Wurzel-Wesen

Welches Bild soll ich zeigen? Die Entscheidung fällt nicht schwer: alle!

Wem es zu viel ist, braucht ja nicht zu schauen.

Urwaldmikado
Eine kleine Höhle so dicht über dem Boden – da könnte die Haselmaus wohnen?

Es gibt was zu lernen:

Stimmen sind zu hören, der Rachelsee scheint nicht mehr weit entfernt zu sein…

Die Kapelle ist gut besucht.

Am See gibt’s eine freie Ruhebank für uns. Eine gute Gelegenheit, den mitgebrachten Apfel zu genießen.

Nochmal was lernen:

Jetzt hoch zur Kapelle!

Ziemlich steil geht‘s den Weg hoch, stelle ich mir vor.

Zuerst liegt noch eine Schutzhütte am Weg.

Da gibt’s richtig was zu lesen, damit einem nicht langweilig wird, wenn man einen Regenguss abwarten möchte.

Und einen Wanderstempel gibt’s auch:

So, die Kapelle wartet!

Wusste ich’s doch: es wird anstrengend!

Mein persönlicher Wanderführer hat mir von der Entstehung der Kapelle berichtet: bei sehr dichtem Nebel sei ein Bauer mit seinem Pferdewagen am Hang dort oben unterwegs gewesen, als das Tier plötzlich verweigerte und jede auch noch so energische Aufforderung des Bauern vergeblich war. Keinen Schritt wollte das Pferdchen mehr tun, also musste der gute Mann die Nacht dort oben verbringen. Am Morgen hatte sich der Nebel verzogen und dem Bauern wurde klar, dass ihm sein Pferd das Leben gerettet hatte. Ein Schritt weiter und beide wären in den sicheren Tod gestürzt. Aus Dankbarkeit errichtete der Gerettete an dieser Stelle die Kapelle.

Was für ein Glück, dass heute kein Nebel die Sicht versperrt!

Lange halten wir uns nicht auf, denn hier ist ganz schön was los. Die Wanderer geben sich beinahe die Kapelle fürs Selfie in die Hand. Außerdem haben wir noch eine ganz schöne Wegstrecke vor uns bis zum Gipfel und der Abstieg steht ja auch noch bevor. Da Oma-Liese ständig Fotomotive entdeckt, muss noch Extra-Zeit dazu berechnet werden.

Allmählich erreichen wir Höhen mit Ausbick:

Und immer wieder Urwald-Schönheiten. Ich fasse mal etwas zusammen:

Der Weg hinauf zum Auerhahn ist ganz schön anspruchsvoll! Wir gönnen uns gerne einige kleine Pausen zum Genießen der schönen Aussicht.

Ein Relikt aus der Zeit des Kalten Krieges: Abhörturm der damaligen CSSR.

Ich finde sie halt einfach schön, diese Landschaft.

Und dann gelingt es mir sogar noch kurz vor dem Gipfel, den „Sonnenstern“ auf‘s Foto zu bannen!

Oben sind wir! Auf dem Gipfel des Rachel.

Auf dem Gipfel angekommen blicken wir in alle Richtungen auf der Suche nach weiteren Gipfeln, die wir schon kennen.

Der Arber ist mit 1456 m der höchste Berg im Bayerischen Wald und damit drei Meter höher als unser Rachel.
Auf dem Osser waren wir vergangenes Jahr im September. Damals gab es meinen Blog noch nicht 🙁
Richtung Westen
Blick nach Grafenau. Den Baumwipfelpfad können wir leider nicht ausmachen.
Stimmt.
Wir sind schon wieder auf dem Weg nach unten und haben weiterhin Sicht nach Grafenau.
Felsgestein mit Kristalleinlagerungen,
Immer noch blauer Himmel!

Der Hüttenwirt dort unten ist für seinen Kaiserschmarrn bekannt. Werde ich gleich probieren…

Kaiserschmarrn mit Apfelmus. Scheint mit Grieß zubereitet zu sein, schmeckt wirklich sehr lecker. Tipp an den Wirt: Ein Klecks Preiselbeeren im Apfelmus wäre farblich und geschmacklich ein Gewinn.

Da wir nicht genau wissen, wie lange unser Abstieg dauern wird, machen wir uns auf den Weg zur letzten Etappe.

3/4 h zum Igelbus sagt der Auerhahn. (Kommt drauf an, was es zu fotografieren gibt.)

Noch ein Foto von der Hütte für den Blog:

Wurzelwesen
Jugendliche besetzen Felsen.

Wieder ein Gebilde für die Welt der Fantasie.
Mystische Stimmung
Noch ein „Sonnenstern“
Wer hat sich da in der Jahreszeit vertan?
Baum setzt zur Pirouette an.
Haben uns da nicht vor einer knappen halben Stunde zwei Mountainbiker überholt?

Ende Oktober, bestes Wanderwetter bei angenehm wärmender Sonne – was kann man sich da noch wünschen?

Gleich kommt der Igelbus!

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