Stift Schlägl

Montag, 28. Oktober 2019, Neumond

Mitten in einer Wolke steht heute morgen unser Womo. Kein Wanderwetter, also muss ein Alternativprogramm entworfen werden. Gar nicht so einfach, denn es ist Montag, Museen sind also geschlossen und für sonstige Aktivitäten wäre klare Sicht von Vorteil. Eine Kirche könnten wir bis Mittag vielleicht noch besichtigen, denn für den Nachmittag haben wir sowieso schon einen Plan.

Wir fahren zunächst ins Obere Mühlviertel im benachbarten Österreich, wo wir im Stift Schlägl die Kirche ansehen wollen. Mönche des Prämonstratenserordes leben und arbeiten hier seit der Gründung des Stiftes im Jahr 1202.

Vom Klosterinnenhof aus können wir die Kirche betreten.

Eine recht kleine Kirche, mit Blattgold wurde nicht geknausert.

Eine romanische Krypta soll es noch geben aber da kommt man nur mit Führung hinein. Solange wollen wir nicht warten und fahren nach St. Wolfgang weiter.

Blick hinunter auf Stift Schlägl

St. Wolfgang

Etwas abseits und nur über schwer mit dem Womo zu befahrende Straßen erreichen wir die Wallfahrtskirche St. Wolfgang.

Ins Innere dürfen wir nur durch Glasscheibe und schmiedeeisernes Gitter schauen.

Jochenstein und Engelhartszell

Inzwischen sind wir unten an der Donau angekommen am Jochenstein -Stauwehr und Schiffsschleuse.

Da bei unserem Eintreffen kein Schiff in Sicht ist, überqueren wir über die Schleuse und das Stauwehr die Donau und die deutsch-österreichische Grenze. Drei Kilometer wandern wir donauabwärts nach Engelhartszell. Der Regen hat inzwischen seine Arbeit eingestellt und wir können das kurze Stück Donauradwanderweg gemütlich gehen.

Engelhartszell ist wie ausgestorben – die Saison ist vorbei.

Wir erklimmen den kleinen Hügel mit dem Kirchlein obendrauf und erleben eine Enttäuschung: Portal geschlossen – Saison vorbei.

Sonst gibt’s im Ort nix! Das Trapistenkloster liegt noch etwas weiter außerhalb aber wir wollen ja noch die Schleuse in Aktion erleben, also treten wir den Rückweg an.

Männer benutzen lockeren Fußes die Unterführung. Frauen und Kinder überqueren die Straße auf eigenes Risiko.

Ich wollte immer schon was über Schotterbänke erfahren:

Da wir unseren Oldtimer nicht benutzen dürfen, gehen wir eben wieder zu Fuß.
Der Heilge hat seinen Bildstock verlassen und genießt die Unterhaltung mit dem Angler und der Nixe.

Geballtes Wissen. Muss ich bei Gelegenheit mal nachlesen.

Wir sind zurück am Wehr. Jetzt wird‘s spannend: ein Schiff fährt soeben in die Schleuse ein.

Schnell rüber über das Wehr. Unterwegs noch schnell ein paar Fotos knipsen: Die Grenze mitten in der Donau.

Schnell jetzt zur Schleuse! Vom Schiff ist erstmal nichts mehr zu sehen.

Da liegt es drin im Schleusenbecken!

Das Schleusentor öffnet sich…

Prozedur beendet, wir verlassen den Schleusenübergang.

An einem Skulpturen-Park vorbei (Nein, es gibt kein Foto!) gehts wieder zum Parkplatz.

Noch ein Schleusenfoto von oberhalb festhalten…

… und schon schiebt sich wieder ein Motiv vor die Linse!

Da bleibt uns gar nichts anderes übrig: Wir müssen beobachten. Oma-Liese ist begeistert.

Wir können ins Schiffchen hineinsehen und erkennen einen leeren Speiseraum, dessen Tische teilweise schon wieder fürs Abendessen gedeckt sind.

Auch in die Kabinen können wir sehen und finden unsere Vermutung bestätigt: So eine Reise auf dem Fluss scheint ausschließlich für Senioren erfunden worden zu ein. Offensichtlich haben nicht alle Gäste damit gerechnet, dass ihnen Zuschauer so nahe sein würden. Jedenfalls wissen wir jetzt, dass zahlreiche Gäste die Reise im Bett liegend verbringen…

Der Kapitän winkt uns freundlich zu und wir erwidern seinen Gruß – was für ein Kitsch!

Fehlt nur noch, dass wir uns später mal im hohen Alter auch ins Bett legen und donauabwärts fahren 😉

Jetzt gehts an die Technik:

So, das Tor ist geschlossen. Los, schnell wieder nach oben und beobachten!

Und schon ist sie wieder weg, die Viking Prestige.

Aber im rechten Becken tut sich was! Hier geht’s jetzt richtig rund!

Von unten kommt auch ein Schiff in Sicht. Könnte ein Frachter sein…

Richtig vermutet! Aber nicht einer, sondern gleich zwei Frachter! Die Schleuse arbeitet auf Hochtouren.

Verflixt! Das Ende der Sommerzeit sorgt für schlechte Lichtverhältnisse zu dieser Tageszeit. Wir beenden unser Abenteuer für heute. Naja, kalt ist es auch, der Zeigefinger am Auslöser beschwert sich schon seit einer ganzen Weile.

Gegen Mitternacht versuchen wir noch unser Glück mit den Sternen. Es ist Neumond und Oma-Liese möchte es nicht verpassen, die Milchstraße einzufangen.

Klar ist der Himmel nicht aber mal sehen, was geht.

Die Milchstraße ist nicht zu erkennen aber immerhin mehr Sterne als gedacht bei leichten Nebelschwaden, die über uns hinweg ziehen.

Macht nix, wir haben ja die Fotos vom Freitag, welche die Milchstraße eindeutig zeigen.

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