Samstag, 19.Oktober 2019
Immer wenn wir samstags in Lackenhäuser aufwachen, liegt Vorfreude in der Luft, denn im Bayerischen Wald gibt’s immer was zu entdecken. Also mal sehen, was sich diesmal so alles vor die Linse drängelt.
Etwa eine Stunde Fahrt bis zum Parkplatz am Lusen brauchen wir mit dem Womo und schon sind wir mittendrin in der Natur, im Wald, der sich bei leichter Bewölkung in herbstlich-bunten Farben präsentiert.
Im Oberen Reschbachtal bei Finsterau tauchen wir ein in den Wald. Da ist sie wieder, diese ganz besondere, nicht wirklich in Worte zu fassende, meditative Ruhe, die uns von einem Moment zum nächsten in eine völlig andere Welt versetzt.
Einfach die Sinne offen halten für Kleinigkeiten, die der Wald bereit hält und sich daran erfreuen. Klingt vielleicht naiv, ist aber unglaublich erholsam.
… wir befinden uns auf dem Territorium des Nationalpark Bayerischer Wald. Hier herrschen sehr eigene, urtümliche Gesetze: Die Natur, also der Wald und alle seine pflanzlichen und tierischen Bewohner sind sich selbst überlassen. Der Mensch hält sich weitestgehendst raus aus den selbst-regulativen Prozessen der Natur und beobachtet lediglich, welchen eigenen Überlebensstrategien die Natur folgt. Und er lernt zu respektieren, dass Flora und Fauna ohne menschliches Eingreifen sehr wohl selbst zurecht kommen, sogar nach vom Meschen mit-verschuldeten, extremen Wetterphänomenen wie Orkanen, ungewöhnlich trockenen Sommern oder Starkregen.
Bei so viel Natur sollte auch ich so wenig wie möglich eingreifen und die Bilder einfach für sich sprechen lassen.
Jetzt auch noch die Raute in weiß-blau über uns – mehr geht nicht!
So katastrophal und erschreckend die Folgen eines Wirbelsturmes auch sein mögen, so faszinierend ist es doch, wie sich die Natur nach wenigen Jahren selbst wieder zu erholen vermag.
Abgesehen davon geht gerade von dem Nebeneinander alten abgestorbenen Holzes und junger, kräftig grüner Pflanzen ein besonderer Reiz aus.
Wir nähern uns allmählich dem Gipfel, der von felsigen, schweflig-grün schimmernden Granitblöcken geprägt ist. Der Sage nach wollte hier der Teufel Gold verdecken, verlor aber dabei die Kontrolle über die riesige Granitplatte, die dann in viele Einzelteile zerbarst und heute dem Gipfel des Lusen sein unverkennbares Aussehen verleiht.
Eine zweite Variante erzählt davon wie der Teufel den Weg zur Hölle pflastern wollte, um die Sünder unter den Menschen schneller und bequemer zur Hölle transportieren zu können. Als er einem Mönch begegnete, ließ er vor Schreck die Pflastersteine fallen und fuhr gleich selbst in das Höllenloch, das sich am Fuße des Lusen befindet.
Ein Gipfelkreuz hat man auf dem Lusen dem Teufel zum Trotz auch errichtet. Aber ich würde es eher als Gipfelkreuzchen bezeichnen – vielleicht wollte man den Teufel nicht unnötig provozieren?
Und dann wieder Granitbrocken , in allen Richtungen grüne Granitbrocken.
Wer von der gegenüberliegenden Seite den Lusen erklimmen möchte nutzt dazu übrigens die Himmelsleiter. Die führt ziemlich steil und schnurstracks nach oben.
Zeit für eine Kaffeepause!
Da wir nicht über die Himmelsleiter hoch gewandert sind, müssen wir auch nicht den gleichen Weg zurück nehmen, sondern können eine Rundwanderung machen, weil zu unserem Parkplatz vom Gipfel aus zwei Wege führen. Also gibt’s noch mehr Fotos :))
Die Sonne steht zwar schon recht tief, aber Oma-Liese entdeckt am Waldrand noch eine Tafel.
Gipfelkreuz gibt’s auch:
Aussicht:
Durchblick mit Wasserfall zum Abschluss.
Schön war’s! Der Tisch im Rosenberger Gut wartet.
Und zum Nachtisch auf dem Heimweg gibt’s noch Sternenhimmel.