Kapellenwanderung rund um Grainet

Für heute nehmen sich Oma-Liese und der Opa eine Kapellenwanderung vor. In Grainet nimmt unser Rundweg bei sehr leichtem Nieselregen seinen Anfang, das Womo darf direkt hinter St. Nikolaus auf uns warten.

St. Nikolaus

Wenn man bedenkt, dass in dem kleinen Ort Grainet heute ca. 1900 Menschen leben, sind die Gedenktafeln mit den vielen gefallenen jungen Männern von 1939 – 1945 geradezu erschreckend. Wieder einmal.

Die Dreifaltigkeitskirche liegt gefühlte 200 m bergauf entfernt:

Sehr mutig hat jemand bescheiden und vermutlich ganz heimlich die Regenbogenfahne an das Kirchenportal angeschlagen.

Beide Weihwasserkessel hat der örtliche Wirt mit Gastrobehältern unzugänglich gemacht.

Das kennt doch jedes Kind, oder? Allerdings nur an Weihnachten. Hier steht es ganzjährig bereit und nimmt alles an, was größer als eine 20ct-Münze ist. Der Opa-Liese konnte mit 50ct gute Erfolge erzielen.

Jetzt geht’s raus aus Grainet nach Rehberg. Dort soll es zwei Kapellen geben, sagt der Opa.

Rehberg kommt schon bald in Sicht.

Oma-Liese steht vor einer verschlossenen Tür und versucht mühsam ein Foto durch die Plexiglasscheibe zu hinzubekommen. Nach getaner Tat tritt sie zurück und der Opa öffnet das Portal wie selbstverständlich nach dem „Dänischen Prinzip“ wie er behauptet???

Kommt Oma-Liese also doch noch zu ihrer Aufnahme:

Ein bunter Utensilien-Mix tritt ans Tageslicht.

Der Weg zur zweiten Kapelle führt uns an andere Ende des Dorfes vorbei an für diese Gegend typischen Höfen.

Leider hilft diesmal auch der Dänische Trick nicht. Mit einem Taschentuch kann Oma-Liese den gröbsten Schmutz von der Scheibe beseitigen, aber gegen eine altdeutsche Verglasung kann auch die beste Linse nicht viel ausrichten:

Von Rehberg aus setzen wir unsere Wanderung nach Fürholz fort und haben immer wieder gute Sicht nach Grainet.

Alte Wegkreuze treffen wir immer wieder an.

Die Jugend hält ihr Rückzugsareal gut in Schuss.

Dann mal wieder eine Kapelle auf einer Anhöhe.

Am Ortsrand von Fürholz steht an einem landwirtschaftlichen Anwesen ein Feldkreuz und danach passieren wir eine Schmiede. Das Aushängeschild bilden die herrlichen Beschläge an den Toren…

und Kreuze kann er auch.

Im Ort wartet ein Kirche auf uns.

Kann vielleicht mal jemand den Wagen aus dem perfekten Bild fahren?

Die Kirche wartet doch nicht auf uns. Sie ist leider verschlossen. Schade.

In Kurzsäge liegt ein anstrengendes Stück Weges vor uns, auf dem einige Höhenmeter überwunden werden müssen, um schließlich die Wallfahrtskapellen Kohlstattbrunn zu erreichen.

Links die alte hölzerne Kapelle, rechts die neue, widerstandsfähigere aus Stein und jede Menge Pilgerbänke sowie Bankfundamente für größere Pilgerhorden.

Oma-Liese beginnt mit der ursprünglichen Kapelle:

und bekommt gleich einen Schreck!

Wer hat hier aus welchen Grund jetzt genau eine bunte Kollektion an Extremitäten unter den Altar gehängt??? Bräuche gibt’s unter gläubigen Christen…

Mal sehen, was für Überraschungen in der neuern Kapelle lauern:

Macht einen recht friedlichen Eindruck, zum Glück!

Sieht man mal von den Szenen auf den Kreuzwegdarstellungen ab. Aber die gehören ja zur üblichen Folklore.

Der Kohlstattbrunn plätschert immerhin ständig friedlich vor sich hin, immer gefasst auf Heilung begierige Wallfahrer.

Wir haben inzwischen hungrig unsere Äpfelchen verzehrt und nutzen die Quelle, um die Hände vom klebrigen Fruchtzucker zu reinigen. Das hat jedenfalls sofort gut geklappt.

Abwärts geht’s weiter auf dem Kreuzweg, den Pilger normalerweise bei Station 1 antreten. Wir treten die Pilgerreise von hinten an und beginnen deshalb bei Station 14.

Ein bescheidener Kreuzweg. Das freut die Oma-Liese.

Auf halbem Weg muss eine Marienstatuette helfen, einen Fels am Absturz auf eine Pilgerbank zu hindern.

Was soll das jetzt bedeuten? Wir waren der festen Überzeugung, es handelte sich um einen Kreuzweg.

Noch zwei Feldkreuze einsammeln und dann geht’s Richtung WOMO.

St. Nikolaus ist erreicht, ca. 13 Kilometer und 400 Höhenmeter haben wir hinter uns gebracht. Zur Abrundung des Projekts fahren wir noch nach Exenberg, um dort weitere drei Kapellen aufzusuchen.

Der Geruch im Ort weist eindeutig auf Rinderhaltung hin! Es gibt großzügige, moderne, offene Ställe mit den üblichen Rindern und ihren Kälbern.

Aber da gibt es außerdem noch besonders prächtige Tiere:

Ein Gockel spielt in einem kleinen Dorf natürlich auch seine Rolle und ist sich derer durchaus bewusst.

Die Kapelle ist gefunden, leider wieder verschlossen, wie Oma-Liese feststellen muss. Bis die Oma vor Schreck erstarrt, als beim an die Scheibe-Drücken des Objektivs plötzlich ein lautes Summen erschallt und die Tür sich unvermittelt öffnet. Diesmal hatte der Opa den Lichtschalter gedrückt!

Zwei Kapellen stehen noch auf der Liste: eine muss mitten im Ort gelegen sein, die andere, die Koloman-Kapelle, auf die schon einige Hinweisschilder aufmerksam gemacht haben, soll etwas außerhalb stehen.

Hübsche Kapelle, leider tatsächlich verschlossen. Nichts zu sehen durchs Fenster.

Auch verschlossen, die Koloman-Kapelle. Einen Blick kann die Kamera nur durch ein winziges Gitterchen in der Tür auf die Speicherkarte laden.

Auf dem Rückweg liegt im Sonnenspot ein Gotteshaus, das wir schon öfter aus der Ferne gesehen haben und das wir sicher auch bald mal erkunden werden.

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