Český Krumlov

Regen wurde für den heutigen Tag hier in Ostbayern prognostiziert. Solche Tage sind für eine Stadtbesichtigung gut geeignet und da das nicht allzu weit entfernte, ehemalige Krumau zum Weltkulturerbe zählt, ist der Tagesplan schnell geschmiedet.

Ca. 90 Minuten dauert die Fahrt.

Österreich, Blog-Leser wissen das inzwischen, ist nur fünf Autominuten entfernt. Von dort geht’s über die Tschechische Grenze. Ganz selbstverständlich, ohne Schlagbaum und Grenzkontrolle: EU-Mitglied seit 2004. Bis 1989 verlief hier der eiserne Vorhang. Das ist zum Glück Geschichte und liegt schon 32 Jahre zurück.

Unterwegs erhaschen wir einen Blick auf die Moldau:

Es gibt einen Wohnmobilparkplatz direkt vor den Toren der Stadt – keine Selbstverständlichkeit, wie wir schon häufiger erfahren durften.

Nur knapp 500 m Fußweg bis zum Stadttor.

Was für ein Bauwerk! Es bildet die Verbindung zwischen den beiden Teilen des Schlosses, das nach der Prager Burg das zweitgrößte Bauwerk Tschechiens ist.

Gespannte Neugier macht sich breit…

Blick hinter uns nach oben:

Ein Wasserfall. Und rechts daneben? Eine Fischtreppe vielleicht? Wir forschen nach.

Ja, ganz klar eine Fischtreppe!

Oder doch nicht? Ein Schlauchboot rutscht unsere Fischtreppe hinunter!

Ein Boot nach dem anderen nimmt diese Passage und wir verfolgen das Schauspiel für einige Minuten.

Was für ein prächtiger Schlossturm!

Das Schloss besteht offensichtlich aus Gebäuden mehrerer unterschiedlicher Epochen.

Nach dem Überqueren der Moldau über eine Holzbrücke werden wir in einen Teil der Altstadt hineingetaucht. Auf Kommentare kann ich hier größtenteils verzichten.

Maria mit dem Kinde hat sich vermutlich aus ihrem Gefängnis befreit.

Egon Schiele hat sich hier niedergelassen, nachdem es ihm in Wien zu ungemütlich geworden war. Es wurde zuviel gemunkelt, warum wohl ständig zahlreiche Kinder in seinem Altelier ein- und ausgehen würden.

Wir verzichten jedenfalls heute auf einen Besuch in seinem Museum.

Wir kommen einen Tag zu spät…

Auf der Moldau ist ein Floß unterwegs…

Am Hang steht eine alte Villa zum Verkauf. Falls tatsächlich jemand Interesse haben sollte…

Hier ist also der Bootsverleih.

Der Schlauchbootkapitän scheint auf gute Zusammenarbeit mit der Wirtschaft am Flussufer zu setzen.

Wir haben die Veitskirche gefunden.

Allmählich nähern wir uns der Veitskirche 😉 Hier gibt’s einfach zu viel zu entdecken!

Aber jetzt!

In der Kirche sind die Möglichkeiten für Besucher leider sehr begrenzt. Überall befinden sich Absperrungen mit „Alarm“- Hinweisschildern. Naja, die werden schon ihre Gründe haben.

Wir tauchen wieder in die Altstadt ein.

Es gibt einen Aussichtsbalkon – mit vielen Verbotsschildern:

Nicht mal singen darf man hier?

Nur den Ausblick genießen. Gut, dass Fotoapparate erlaubt sind!

Schon wieder lockt der Schlossturm…

Auf dem Stadtplatz verlangt ein Klappern unerbittlich nach Aufmerksamkeit.

Und dann beschleicht Oma-Liese das Bedürfnis ein Eis zu kaufen. Deshalb gibt es jetzt einen kleinen „Kochkurs“:

Masse auftragen,

gleichmäßig dünn auf der eiskalten Edelstahlplatte verstreichen.

Jetzt kommt das Klappern!

Die Masse mit zwei Spachteln rasch klein hacken. Den gesamten Vorgang ab Schritt zwei zweimal wiederholen,

Geeiste Masse gekonnt zu Röllchen zusammenschieben,

in Eisbecher platzieren,

Keks hinzufügen,

Eisröllchen an den Kunden übergeben.

Danke an den Eisvirtuosen, dem es sichtlich unangenehm war, sich so aufdringlich fotografieren lassen zu müssen. Da Oma-Liese ihn aber zuvor selbst beim Aufnehmen von Touristinnen erwischt hat, plagt sie kein schlechtes Gewissen. Aus Respekt vor der Privatsphäre eines Eisverkäufers verquirlt sie allerdings sein Köpfchen bis zu Unkenntlichkeit zum Röllchen. 😉

Weiter geht’s in Richtung unserem Ziel, dem Schloss.

Wir nähern uns!

Jetzt braucht das Auge mal was zum Ausruhen, und da es hier keine Insekten oder Pflanzen gibt, die Oma-Liese als Ruhebänkchen für die Augen der Blog-Verfolger einfügen könnte, muss der silbergrau verwitterte Holzboden einer Brücke herhalten: Bitte sehr!

Die Brückenheiligen gibt’s obendrauf!

Wann genau wir den anderen Teil der Altstadt nun betreten haben, ist mir nicht ganz klar, aber wenn’s nach mir ginge, reichte die Vielfalt hier auch für vier bis fünf Städte.

Wir sind am Ziel!

Was ist hier jetzt wieder alles untersagt?

Nicht einmal Blumen darf man der Schlossherrin mitbringen!

Im Burggraben kabbeln sich zwei Bären, deren Aufgabe eigentlich die Verteidigung der Burganlage sein sollte. Reichlich Äpfel liegen für die beiden als Naschwerk bereit. Vermutlich haben die beiden sich am schon leicht vergorenen Obst Übermut angezwitschert.

Man schüttelt sich aber schnell freundschaftlich die Hände und tappst friedlich auseinander.

Endlich betreten wir den Burghof. Auf dem Turm ist uns zu viel Treiben auf engem Raum. Am schönsten ist er ohnehin von unten.

Noch ein Burghof:

und gleich noch einer:

Die Möglichkeit, das Innere der Burg zu erkunden. Für heute reicht’s uns: Wir kommen nochmal wieder!

Jetzt hinüber über das Stadttor zum anderen Teil des Schlosses.

Außenansicht und Innenansicht

Inzwischen hat hier auch der Regen eingesetzt. Wir sind mit unserem Rundgang durch Český Krumlov am Ende und fahren zurück zum Stellplatz.

Unterwegs wird noch eben das Geburtshaus Adalbert Stifters in Oberplan, heute Horni Plana, festgehalten. Wird sicherlich auch mal genauer unter die Lupe genommen werden.

Puh, heute war’s viel Arbeit. Aber der Tag hat sich absolut gelohnt. Das Städtchen können wir gerne nochmal genauer inspizieren.

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