Prag, Teil 2

Umsteigebahnhof: Museum

Am Fuße des Hradschin stehen die Spezialitäten bereit, und was die zugehörige Musik anbelangt, möchte Oma-Liese wegen der Lautstärke um keinen Preis Anwohnerin sein.

In einem Rutsch sind wir den Berg hochgezogen und gönnen uns jetzt zur Belohnung die Gegenperspektive zum gestrigen Tag.

Veitsdom

Den ersten Blick auf den Veitsdom bekommen wir diesmal von seiner Ostseite präsentiert.

Das Westportal ist zweifelsohne weitaus imposanter!

Ein fröhlich-buntes Fähnchen tänzelt im Wind.

Hier wird später die Wachablösung ihren Lauf nehmen.

Wir verlassen das Gelände erstmal und erkunden die Umgebung.

Ein Thron mit allerlei Königsschnickschnack steht bereit, allein der Knappe kämpft noch mit dem Schuhwerk.

Palais Schwarzenberg

Eine Tourigruppe nach der anderen wird durchs Bild geschleust. Wir warten auf die Wachablösung der Truppe, die, seit Václav Havel das Regiment damals übernommen hat, existiert und neben einer etwas eigenen Uniform auch eine repräsentative Choreografie auf den Leib geschrieben bekommen hat. Ganz zu schweigen von den Wachhäuschen, die vor Regen schützen sollen und der luxuriösen Ausstattung der Unterstände mit Fußbrettchen, um Frostbeulen an den Füßen vorzubeugen.

11:40 Uhr – Zeit, uns ein zentrales Plätzchen mit bestem Blick auf das zu erwartende Geschehen zu sichern.

Wachablösung auf der Prager Burg

Das klappt recht gut. Jetzt gibt’s erst mal ein ziemlich gedehhhhntes Päuschen, bis endlich wieder was passiert:

Was sich draussen vor dem Tor abspielt? Klar, wir wissen das. Haben wir schon vorab gecheckt:

Mit geschultem Blick konnte der Opa erkennen, dass die Epauletten keine Sterne zeigen, sondern von Blümchen geziert sind. Danke Václav!

Die Sonnenbrillen? Sind der Gesundheit dienlich, ist ok.

Die Show ist vorbei, das Mittagsäpfelchen verzehrt, wir sind bereit für den Dom. Also wieder hinein ins Burglabyrinth.

Veitsdom

Inzwischen wird er von der Sonne beleuchtet, weshalb er natürlich noch einmal abgelichtet werden muss.

Die Warteschlange schlängelt sich in ganz erstaunlichem Tempo ins Kirchenschiff hinein. Keine Röntgenkontrollen, nicht einmal einfache Security-Blicke in Taschen oder Rucksäcke. So geht’s auch, liebe Italiener!

Aber was hält man dann davon? Volle Hütte! Ich glaub‘, nicht einmal im Vatikan war so ein Gewimmel: Das reinste Gomorrah!

Die gute Nachricht ist: Nicht alle Besucher verfügen über ein Ticket, das der Schlüssel zum Drehkreuz ist. Ab hier wird’s erträglich.

Die Fenster spielen eine tragende Rolle.

Besonders sticht das Jugendstilfenster von Alfons Maria Mucha heraus, das sofort sogar dem eingefleischtesten Laien ins Auge sticht. Ohne die Thematik der abgebildeten Szenen zu kennen, schlagen die Farben jeden Betrachter in Bann. Der komplette Regenbogen vom Zentrum nach außen und wieder zurück. Zudem passt die Farbkomposition dann auch noch zu den Darstellungen.

Vorwiegend niederländische, auch einige französische Schülergruppen lassen wir passieren…

Das große Rosettenfenster über dem Westportal

Habsburgergruft

Sarkophag von Hl. Nepomuk. Der Baldachin mit all seinen Engeln ist ein Spende von Maria-Theresia.

Matthias von Arras Grabplatte, der mit dem Bau der Kirche um 1350 n.Chr. begonnen hat.

Grabplatte von Peter Parler, dem Nachfolger Arras als Erbauer des Domes.

Darstellung der Verwüstung des Domes durch die Kalvinisten im Jahr 1619 n.Chr.

Wenzelskapelle

Die Gruft von St. Veit ist leider momentan nicht zugänglich.

Regierungssitz

Die Goldene Pforte. Durch sie gelangten die Könige in das Gotteshaus.

Vladislavsaal

Früher Huldigungssaal, Könige wurden darin gewählt, bei schlechtem Wetter wurden Ritterturniere mit Pferden darin veranstaltet. Heute wird hier der Präsident der Republik gewählt.

Böhmische Kanzlei.

Das Fenster des Prager Fenstersturzes, der zum 30jährigen Krieg geführt hat.

Landtagssaal …

…mit dem Königsthron…

…der Königskrone…

… Zepter…

Reichsapfel.

Das übliche Zubehör eben.

Reitertreppe für die Ritterturniere.

St. Georgs Basilika

Grab des Herzogs Boleslav, der die Prager Burg im 10. Jahrhundert begründet hat.

Goldenes Gässchen

Küche der ehemaligen…

…Schänke.

Erzbischöfliches Palais vor der Burg.

Kleinseite

St. Niklas auf der Kleinseite

St. Maria de Victoria mit dem Prager Jesuskind

Missionarisches Mitbringsel, fragliche politische Korrektheit.

Lennon Wall

Seit den 60er Jahren wurde die Wand mit Liebesgedichten und politischen Botschaften beschrieben, zunehmend mit Zitaten aus Beatles- und Lennon Liedern. Ende der 80er Jahre begann ein Katz- und Mausspiel mit der Staatsmacht, die die Wand immer wieder weiß übertünchte. Nach wenigen Tagen war sie wieder voll mit politischen Botschaften.

Nepomuk

auf der Karlsbrücke muss jetzt einfach nochmal aufs Bild, weil heute endlich mal niemand am treuen Hundchen oder am Heiligen selbst herumschmeichelt.

Wir verlassen die Karlsbrücke wieder.

Im Tor schon mal den Blick nach oben gerichtet?

Karl IV hält die Stellung am Altstadtende der Brücke.

Auch ein berühmtes Haus in der Karlsgasse. Was war da jetzt noch mal? Das Haus zum Goldenen Brunnen mit dem Relief aus der Renaissance, das sieben Figuren zeigt, u.a. den Hl. Sebastian und den Hl. Rochus, die Schutzheiligen gegen die Pest. Außerdem ist der Hl. Wenzel und der Hl. Johannes Nepomuk zu sehen. Die Jungfrau Maria ist Pflicht und der Rest befindet sich oberhalb des Gesimses.

Morgen werden wir uns in die jüdische Geschichte der goldenen Stadt stürzen.

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