Nach den Autobahnerfahrungen der vergangenen Etappe steuert der Opa das Womo diesmal über Landstraßen. Diesmal sind es 130 km, auf denen wir vermutlich die Kornkammer Frankreichs durchqueren. Nur Weizen, Gerste, hin und wieder ein Sonnenblumenfeld oder Raps und Rübe. Hier wächst also das Baguette und ein wenig Zucker für die bunten Macarons. Endlose Hektar gleichartiger Feldfrüchte sind jetzt auch nicht die erhoffte Abwechslung für die Reise. Naja…
Unerwartet macht eine schnurgerade Baumreihe mitten im eintönigen Ackerbau auf sich aufmerksam: Die Allee zum Schlösschen vom Vicomte!
Wir sind auf der Zielgeraden! Der Opa steuert ein schattiges Parkplätzchen an und schon stehen wir vor einer plappernden französischen Mademoiselle, die uns zu erklären versucht, dass reine Gartenbesichtigungen im Sommer nicht möglich seien und wir den vollen Preis zahlen müssten, der auch automatisch das Schlösschen beinhaltet. Wir sind längst überredet und der Opa wirft zahlungsbereit den Fuffi auf den Tresen, was das gut gelaunte Plappermäulchen jedoch nicht davon abbringen kann, ihr einstudiertes Repertoire auszubrabbeln.
Dann dürfen wir in den Garten:
Jetzt wo wir aber schon mal dafür bezahlt haben, inspizieren wir zunächst den Fuhrpark:
Eine reiche Sammlung an Sätteln, Trensen, Halftern und anderem Pferdefoltermaterial ist ausgestellt, das Oma-Liese nicht ablichtet.
Nur ein Paar wunderbar bequemer Stiefelchen für den Postillion scheint erhalten zu sein, während von allen übrigen Dingen eine reichhaltige Auswahl existiert.
Zum Fuhrpark gehört natürlich auch ein Landauer:
Geschafft! Zeit für den Garten:
… das sich der Finanzminster geleistet hatte und damit bei der Eröffnungsparty den Zorn seines Lois‘ auf sich gezogen hat, woraufhin ihn der gleich mal für den Rest seine Lebens im königlichen Gefängnis einquartierte. Das Schloss war wohl der Stein des Anstoßes, weil es den Neid von Lois erregt hatte und außerdem der Roi beim Einweihungsevent nicht im Mittelpunkt des Geschehens stehen konnte.
Die Bilder sprechen ein deutliche Sprache, Oma-Liese wird sich bemühen, den Anweisungen Folge zu leisten.
… und was hat es mit dem dicken Ei auf sich?
Alles klar, wir werden das Wasser nicht berühren.
Auf einer Erhebung gegenüber dem Schloss am Ende des Parks steht eine güldene Figur?
Die Herausforderung: Umriss und Schloss genau ineinander passend zu fokussieren. Oma-Liese ist mit ihrem Ergebnis recht zufrieden.
Jetzt aber hoch zum goldenen Mann!
Ein Herkules also, der sich da so ungeniert von der Sonne bescheinen lässt.
Einen Schöpfer gibt es also auch,
Und der hat sich auch über die Rückseite seines Idols Gedanken gemacht.
Wohin schielt der eigentlich?
Wieder ein dickes Ei. Inzwischen schon das vierte. Das fünfte steht auf Sichtweite.
Auf die Schlossbesichtigung verzichten wir für heute, denn wir wollen noch nachsehen, wie Napoleon gewohnt hat.
Fontainebleau
Es gibt einen englischen Garten, einen französischen Garten und eine Garten von Julie.
Eintritt wird keiner verlangt, scheint wohl vor allem ein patriotisches Ziel für die Franzosen zu sein. Napoleon hat sich von der großen Treppe aus von seinen Anhängern ins Exil verabschiedet.
Die Gärten geben wenig her fürs Foto. Oma-Liese braucht nicht zu fotografieren, keine Auswahl zu treffen, nichts zu bearbeiten.
Es gibt weiße, schwarze und
goldene Fische.
Wir fahren noch bis zum nächsten Zwischenziel und freuen uns auf einen neuen heißen Tag in Frankreich.