Speyer – Station auf der Reise nach Irland

Etappe 1 ist geschafft: Speyer. Ein kleiner Ort mit bedeutendem Dom und Technikmuseum, der Hockenheimring nicht weit. Die Fahrt entspannt, ein kleiner Baustellenstau zwar – jedoch mit Ankündigung – der Platz gebucht, wir sind raus aus dem Alltag, Vorfreude auf die große Reise in ein uns unbekanntes Land greift Raum.

Der Blick vom Campingplatz verrät: DasTechnikmuseum wird unser Gastgeber für die kommenden zwei Nächte sein.

Keine 10 Minuten zu Fuß von hier liegt die Altstadt von Speyer entfernt. Keine Frage, sobald der Wohnwagen gut austariert an seinem Platz steht und mit allen essentiellen Energien (Gas, Wasser, Strom) verbunden ist, begeben wir uns auf die erste Erkundungstour.

17:00 Uhr – Feierabend im Dom. Klar, wussten wir aber das Außenfoto ist heute Pflicht – morgen hegt der Wettergott andere Pläne rund um die größte romanische Kirche der Welt. Seit 1061 n. Chr. beäugt das Gotteshaus nun schon die Geschicke der Stadt. Morgen erfahren wir mehr.

Im vorderen, hellen Teil tobte sich der Sohn Balthasar Neumanns , Franz Ignatz Michael Neumann aus. Vor allem der neue Brandschutz war sein Verdienst. Er hatte übrigens auch die Bauaufsicht in Neresheim (Heimat 😉 ) und in der Würzburger Residenz.

Unscheinbar am äußeren linken Rand seiner Ruhestätte bezeugt ein Stück Zaun in Form eines Kreuzes Alt-Kanzler Kohls ganz besonderen Bezug zur Geschichte Deutschlands.

Wir setzen unseren Erkundungszug durch Speyer fort.

Fischmarkt

Könnte der Speyer von Speyer sein???

Auf dem Rückweg zum Wohnwagen speit der Himmel so einiges auf seine gläubigen Schäfchen herab.

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Baldeneysee 2025

… ein Mekka für Wassersportler.

Am gegenüberliegenden Ufer findet die Deutsche Meisterschaft im Kanu-Polo statt.

Noch etwas Zeit, bis zur Ankunft des historischen Zuges, die wir für ein Kaffepäuschen am See nutzen werden.

Inzwischen steht sie dampfend im Bahnhof, die alte Lok mit den Waggons, in denen vor Jahrzehnten die Kumpel zur Zeche transportiert worden waren.

Alles bereit zur Abfahrt!

Wir treten auch den Rückweg an. Mal sehen, was sich am See inzwischen entwickelt hat.

Da gibt es jetzt auch schwarze Schwäne.

Der Surfer profitiert vom stärkeren Wind und das Turnier hat auch Fahrt aufgenommen.

TOOOR!!!

Jubel!

… und weiter geht’s beim Kanupolo.

Die Gänseeltern holen ihren Nachwuchs aus der Ufer-Kita ab.

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Essen

Schon vor 12:00 Uhr sollen wir in Essen-Werden ankommen, da nebenan am Ufer der Ruhr ein Rockfestival steigen soll. Alle Zufahrtswege zum Campingplatz sollen abgesperrt werden, wer zu spät kommt, bleibt draußen. Also springen wir morgens um 01:30 Uhr aus den Federn, damit wir spätestens um 03:00 Uhr starten können. Alles klappt planmäßig, nur der angekündigte Regen verspätet sich – zum Glück!

Schon gegen 10:00 Uhr bauen wir unser kleines Eigenheim auf, allerdings zaubert genau jetzt ein Regenschauer zahlreiche Pfützen aufs Gelände.

In der nächsten Regenpause sind wir für einen kleinen Fußmarsch ins Zentrum von Werden bereit, um immerhin nach beinahe zwei Jahren mal wieder nach dem Rechten zu sehen.

Wetterglück, also marschieren wir an der Ruhr entlang nach Kettwig – abwechselnd von Wolkenbrüchen und Sonnenstrahlen bestens unterhalten.

Vorsicht, Opa! Verbrennungsgefahr! Der Riesenbärenklau eignet sich nicht für einen Wiesenblumenstrauß.

Ein kleiner Yachthafen

Das Fahrgestell ist ausgefahren. Bereit zur Landung auf dem Flughafen.

Übt für den Bundesadler-Wettbewerb.

Gar nicht mal so schlecht,

wären da nur nicht diese unansehnlichen Watschelfüße.

Reichlich Betriebsamkeit auf der Ruhr.

Eine alte Eisenbahnbrücke überspannt den Fluss.

Eine Ruderschule fährt durchs Bild:

Was für eine beeindruckende Konstruktion aus Krupp-Stahl.

Am Boden Vandalismuskunst aus Buntglas.

Schleuse

Wir suchen in Kettwig ein Café und werden direkt am Brückenkopf fündig.

Im „Lavendel im Brückencafé“ warten wir eine erneuten Regenguss ab.

Es folgt ein Rundgang durch eine sehr beschauliche Altstadt.

Ein Brunnen, dargestellt durch einen Webstuhl mit Kettfäden aus Wasser erinnert an die Tuchmachertradition des Städtchens.

Der nächste Wolkenbruch, wir suchen Unterstand in der Marktkirche:

Oben von der Empore aus kann man die Verse studieren.

Mit dem Schienenersatzverkehr lassen wir und zurück nach Werden transportieren, denn um 18:00 Uhr ist nach guter alter Tradition ein Tisch bei „Da Mario“ reserviert, wo sich die Oma die Taglierini mit Trüffeln aus dem Parmesanlaib servieren lässt.

Die Nacht verbringen wir heute auf dem best bewachtesten Campingplatz in ganz Europa – in Hörweite des Rockfestivals.

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Coburg

Opas Geburtstag, eine Fahrt nach Coburg ist sein Wunsch. Vor 4 Jahrzehnten lernten wir uns dort kennen, Grund genug wiedermal vorbei zu sehen:

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Luisenburg

Felsenlabyrinth

Wandern werden wir heute auf ungewöhnlichen Pfaden: So mancher Wandertipp über das Felsenlabyrinth erregte schon seit längerem unsere Aufmerksamkeit. Endlich ist es soweit und wir ergreifen die Gelegenheit, da diese Naturlandschaft gerade mal 15 km von unserem Campingplatz entfernt gelegen ist.

Und jetzt gibt’s Fotos, Fotos, …

Anstrengend, anspruchsvoll, schweißtreibend aber beeindruckend, überwältigend und entspannend. Kinder wie Erwachsene sind begeistert von dieser Tour, egal wo auf der Strecke man sich gerade befindet.

Am Ziel angelangt, muss Oma-Liese noch kurz ein paar Fotos von unserem heutigen Abendprogramm knipsen, als kleiner Vorgeschmack einfach.

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Kulmbach – Plassenburg

Die Eidechsen fühlen sich heute wie im Paradies, für uns ist der steile Weg hinauf zur Plassenburg bei 33°C eher anstrengend.

Die weiße Frau, ist auch immer wieder zu hören in der Anlage…

Genug gesehen von der Plassenburg. Auf die Angebote der Museen verzichten wir heute dankend.

Beim Abstieg ist uns noch ein Blick auf die Brauereienlandschaft Kulmbachs erlaubt.

Am Roten Turm nehmen wir das Angebot des Rundgangs durch die Altstadt wieder auf.

Kronach

entpuppt sich auch als schönes Städtchen mit seinen Fachwerkhäusern. Hoch oben über den Dächern der Stadt thront auch eine Festung, Rosenberg ist ihr schöner Name. Leider ist unser Bedarf an heißen, steilen Aufstiegen für heute gedeckt. Wir sehen uns im Ortskern um.

Mädchenschule (heute Pfarramt)

St. Johannes der Täufer

Knabenschule (heute Finanzamt)

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Sanspareil

Steht auch auf dem Ortsschild und ist ein auch ein Garten der Wilhelmine. Wie wird’s ausgesprochen? Das beschäftigt uns schon seit einigen Tagen. Deutsch, fränkisch, französisch? Mal sehen und wenn’s gut läuft auch hören.

Das soll wohl der Bühnenvorhang sein? Wo kann den hier ein Theater verborgen sein? Wir spekulieren hinter den Vorhang…

Achtzig nummerierte Stühle und eine Bierbank samt Tisch stehen zur Verfügung. Übermorgen findet die nächste Vorstellung statt. Da haben wir schon Karten für die Luisenburgfestspiele…

Tanzlinde in Limmendorf.

Schloss Thurnau.

Töpferstadt Thurnau.

Tanzlinde in Peesten.

Sanspareil – wie wird’s nun gesprochen? Wissen wir immer noch nicht, aber wir haben ein Stück bayerische Heimat erkundet. Wir waren in Töpfereien zu Gast, deren Werke bei uns längst ein neues Zuhause gefunden haben, und wir durften ein wenig in Wilhelmines Welt eintauchen, mit den Tanzlinden lernten wir sogar ein Stück bayerisches Brauchtum kennen.

Währenddessen tobte auf unserem Campingplatz ein mittleres, wassermassenfreudiges Unwetter, dem der Opa aber schon in Voraus trotze und alles weggeräumt hatte, was nicht niet- und nagelfest war. Wer uns am Morgen noch mild belächelt haben mochte, kämpft jetzt am Abend mit den Starkregengewitterfolgen und hat reichlich Diskussionsstoff über Versicherungshaftung bei offen gelassenen Dachfenstern in Leihmobilen und sumpfigen Vorplätzen trotz den besten, wetterabweisendsten Vorzelten, ganz zu schweigen von ausgefallenen Abendessensplänen.

Zwei Seiten hat die Medaille dennoch: Kinder jeder Altersklasse wissen die entstandenen Wasserpfützen bestens zu nutzen.

Am See spielt die Blasmusikkapelle und sorgt für die passende Untermalung.

Übrigens: „Sambarell“ ist die richtige Sprechweise 🙂

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Eremitage

Markgraf Friedrich ließ das alte Schloss erbauen, um seine Eremiten-Spielchen mit wenigen ausgewählten, geladenen Gästen zu treiben. Zum Zwecke der inneren Reinigung ließ er sie in äußerst sporadisch eingerichteten Räumen nächtigen, verpasste ihnen einfache Kutten, mit denen sie sich in den damals noch sehr verwilderten Wäldern auf das Wesentliche besinnen sollten und trieb so manches Schauspiel mit ihnen, so beispielsweise in der Grotte seines Schlösschens.

Später baute Wilhelmine noch ihren Teil dazu, betätigte sich künstlerisch – musizierend an der Laute und vor allem malend, wobei sie ihren Farben selbst hergestellt haben soll. Häufig soll sie sich hier in der Eremitage aufgehalten haben, um ihre verschiedensten Krankheiten zu kurieren.

Außerdem weilte wohl König Ludwig II. am Platze, um sich seiner Wagner-Schwärmerei hinzugeben.

Wir schauen…

Da liegt der Hund begraben, „Folichon“, der kleine Verrückte, Hund der Markgräfin Wilhelmine.

Der Helm des Markgrafen, schwebt wie ein UFO auf der Fontäne.

Gelandet.

Die Seerosen klappen ihre Blüten bei der sengenden Hitze heute schon am frühen Nachmittag ein und wir suchen das Weite.

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Rosenthal und Wallenstein

Ein große Name, der für die ehemalige Porzellanfabrik in Selb steht. Nachdem Rosenthal die Geschäfte der Porzellanfabrik in Selb übernommen hatte und sich unter seiner Regie die ursprüngliche Manufaktur immer mehr zur Fabrik entwickelte stand schon bald fest, dass die Abläufe im Herstellungsprozess wesentlich optimiert werden könnten, wenn die komplette Herstellung des weißen Goldes auf einer Ebene stattfinden könnte. Also wurde an einem neuen Standort eine komplett neue Porzellanfabrik errichtet, die alte Fabrik zunächst aus den Augen verloren und alles was nicht niet und nagelfest war wurde zu Geld gemacht. Erst viel später erkannte man die Wertigkeit einer alten Fabrik und scheute keine Mühen, um die alten Fabrikationsmaschinen aus aller Welt neu zusammen zu kaufen.

Inzwischen ist die Porzellanfabrik in Selb zum Industriekulturdenkmal aufgestiegen.

Nach drei Stunden verspüren wir einen gewissen Kaffeedurst und werden in Selb direkt vor der Kirche fündig. Der einzige Café-Betreiber könnte gelegentlich über freundlicheres Personal nachdenken aber sein Cappuccino ist durchaus konkurrenzfähig.

Cheb

Die Oma hat zwar ihren Perso im Wohnwagen liegen lassen aber Tschechien gehört längst zur EU und die Passage ist in beiden Richtungen unproblematisch.

Franzensbad durchfahen wir lediglich, jedoch Cheb nehmen wir kurz ins Visier.

Wallenstein stammt von hier und fand auch hier seinen grausamen Tod. Er war von seinen eigenen Offizieren durch Erstechen ermordet worden…..

Roland

….und zwar in diesem Haus.

Schön hier. Kann man mal hinfahren.

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Mödlareuth – Little Berlin

Sonniger Samstag, der Wanderertourismus überschlägt sich, genau der richtige Tag, um ein kleines Dorf zu erkunden, das ein Stück Geschichte mit der Hauptstadt unserer Bundesrepublik teilt.

Die Eindrücke sind so stark und die Aufarbeitung ist derart gut gelungen, dass Oma-Liese nichts mehr dazu schreiben muss.

Das Kriegerdenkmal mit den wenigen Namen der Gefallenen war von einem Tag auf den anderen nur noch für die Dorfbewohner und damit auch den Angehörigen der Gefallenen im Osten zugänglich.

Untere Mühle

Hof

Cafés schütteln sich in der Hofer Fußgängerzone die Hände, da muss man nicht lange suchen, um ein Kaffeepäuschen einzulegen. Danach sind wir wieder bereit für einen keinen Stadtrundgang.

Was für ein eindrücklicher Tag in unserem geschichtsträchtigen Bayern!

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