Perlsee

Schon sind vier Wochen seit dem Frankreich-Urlaub vergangen – allerhöchste Zeit, endlich mal wieder in die weite (naja, nicht ganz so weite, aber oft auch schon lebensrettende) Welt hinaus zu fahren! Im Bayerischen Wald wird die Tradition des Festspiels hochgehalten. Den Further Drachenstich sollte man auf keine Fall verpasst haben: erstens, weil der Opa mit dieser Tradition groß geworden ist, und zweitens, weil der Drache unter seinesgleichen ein technisches Wunderwerk ist. Im Übrigen kann sich auch „Der Drachenstich“ an sich, also die Inszenierung mit all seinen Laienschauspielern, durchaus sehen lassen und hat immer wieder einen gewissen Unterhaltungswert.

Diesmal ist unser Reiseziel jedoch der 10 Kilometer entfernte, hinter dem Berg liegende Ort Waldmünchen mit seinem Festspiel “ Trenck, der Pandur, vor Waldmünchen“.

Auf der Anreise liegt Stamsried mit seiner Burgruine Kürnburg. Eine Ruine geht immer! Und wir haben Glück, denn außer uns ist zunächst keine Menschenseele auf dem Gelände.

Geparkt wird an der Gedenkstätte für sangesfreudige, jedoch leider bereits verblichene Stimmen der oberpfälzer Heimatchöre.

Totenbretter, aufgestellt wie ein kompletter gemischter Heimatchor stehen zur Begrüßung bereit.

Die Sprüche sind allesamt recht liebevoll abgefasst und zeugen von Respekt und Achtung für die Kunst der Gleichgesinnten.

Auf uns wartet die Ruine.

Im Unterstand zeugt eine Baumscheibe von den Ereignissen ihre Lebens und macht auf die ungeschlagen längere Lebenszeit gegenüber scheinbar überlegenen Menschen aufmerksam.

Der stumpige Specht weist den Weg zur Ruine. 150 Meter – das sollte zu machen sein.

Heimisches Waldwissen verkürzt dem Wanderer den Weg, vor allem, wenn er Kinder im Grundschulalter mit Ermüdungserscheinungen und Langeweileneigungen im Schlepptau hat. Oma-Liese und der Opa können die didaktisch wertvoll aufbereiteten Waldmedien aus Großelternsicht ganz entspannt beiläufig mitnehmen.

Als die Oma-Liese gerade damit beschäftigt ist, die letzten Impressionen auf die SSD-Card zu schreiben, sind Stimmen zu hören. wir geben die Burg wieder frei.

Wir sind raus aus der Burg, noch mehr Stimmen lassen beinahe eine Ansturm auf die Ruine erahnen, – egal, wir reichern bereits wieder Waldwissen an:

Über Opa und Oma summt und brummt es. Ein Blick nach oben bestätigt auf der Stelle: Wildbienen bei der Arbeit. Doch wo ist das Hinweisschild?

Die Oma hält brummend und summend ihr Haupt in die Höhle und der Opa auch. Hoffentlich ist kein Hirsch in der Nähe…

Der Schmetterling muss noch von der Oma identifiziert werden, aber heute nicht mehr. Dazu war der “Schwarze Pandur“ zum Abendessen am Perlsee zu süffig.

Taaage später. Das Rätsel ist gelöst! Der Große Kohl-Weißling ist entlarvt.

(Oma Liese hatte bisher leider nur die Bekanntschaft mit dem Kleinen Kohl-Weißling gemacht…)

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