… so alt wie Stonehenge, nur viel größer und immer noch nicht ganz erforscht.
Längst nicht mehr komplett ist der Felskreis, den Menschen vor 4500 Jahren errichtet haben. Im Mittelalter bedienten sich die Landbewohner wohl an den Steinen, um sie als willkommenes Baumaterial für ihre Behausungen zu nutzen. Als dann jedoch ein Bauer beim Bearbeiten so eines Felsbrockens von dem selben erschlagen und begraben worden war, setzte der Aberglaube an sich rächende Mächte dem diebischen Steineklopfen ein Ende.
Am Ende des Rundganges kann noch ein Bauernhof besichtigt werden, wo es normalerweise auch Bewirtung gibt, allerdings nicht heute.
Taubenschlag
Caen Hill Locks
Ein Schleusentreppe mit 29 Schleusen, damit Schiffe einen Höhenunterschied von 72 Metern auf 3,2 Kilometern zwischen Kannet und Avon überwinden können. Fünf bis sechs Stunden sollte man sich dafür Zeit nehmen. Vor gut 200 Jahren wurde mit dem Bau der Schleuse begonnen, die nach kurzer Pause noch heute benutzt werden kann.
Endlos weit talabwärts sind Schleusen und nichts als Schleusen zu sehen.
Bis wir tatsächlich Zeuge so eines Schleusenmanövers werden. Aufwärts soll es gehen für ein Schiffchen und drei Ruderboote.
Zuerst müssen im richtigen Moment Kurbeln hochgedreht, Schleusentore mit Körperkraft geöffnet werden, bis der Wasserstand ausgeglichen ist. Schiffchen einfahren lassen, danach Schleusentore wieder schließen, die Kurbeln hinunterdrehen, die ganze Prozedur am nächsten Tor wiederholen. Ein mühsames Treppensteigen, aber bis heute wohl die einzige Verbindung zwischen beiden Flüssen. Früher war der Kanal eine vor allem wirtschaftlich genutzte Wasserstraße, heute haben Freizeitshipper das Geduldsspiel für sich entdeckt.
Neben jeder einzelnen Stufe hat sich im Wasserbecken ein kleines Naturreservat entwickelt.
Am oberen Ende wartet ein Cafe auf uns. Bestimmt gibt es dort Cream Tea…
Richtig vermutet! Da steht schon alles vor der Oma-Liese auf dem ergatterten Tisch: ein Scone, ofenheiß (warum jetzt genau nur einer???), Clotted Cream und Jam, dazu ein Americano. Hmmmm!
Von der Straße aus, fast an der unteren Schleuse, winkt ganz aufdringlich noch Foto, das unbedingt aufgenommen werden will. Der Opa hält an unübersichtlicher Stelle an, die Oma steigt aus, knipst das ersehnte Bild, hält den Verkehr auf, damit der Opa aus der selbst zur Parkbucht ernannten Einfahrt rückwärts heraus rangieren kann und weiter geht‘s nach Bath.
Ab hier sind wir wieder auf der geplanten Route, denn das WOMO hat sich mal wieder in den Mittelpunkt gerückt. Am Freitag leuchtete plötzlich ein gelbes Warnsignal auf und hat eingefordert, den Motor in der Werkstatt – natürlich nach Feierabend – überprüfen zu lassen.
Also wir am Samstag früh aus den Federn, dem Motor ein reichlich müdes Starthusten abgerungen und ab in die am nächstgelegene, gegoogelte Fach-Werkstatt. Da, sorry, seit sechs Monaten nicht mehr zu unserer italienischen Marke zugehörig, wurden wir in die noch etwas weiter, genau entgegen gelegene Markenwerkstatt weitergeschickt. Aufregende Fahrt bei reichlich dichtem Verkehr, wenn man als Laie die Dringlichkeit der Profiüberprüfung nicht einschätzen kann, noch dazu bei unseren Vorerfahrungen 🙁
Jedenfalls stoßen wir am Samstag auf einen freundlichen Mechatroniker aus Spanien, dessen Mutter aus der Nähe von München stammt, wie er uns bei einer belanglosen Plauderei wissen ließ. Ein Profi, was Kundenbetreuung betrifft!
Dann die Motorüberprüfung – wir werden in den Warteraum gesetzt , das TV-Gerät eingeschaltet und der Kaffeeautomat wird uns vorgestellt. Der Fahrersitz bekommt eine Kunststoffhülle übergezogen, auf die Fußmatte wird eine Pappe gelegt und ab geht‘s in die Werkstatt.
30 Minuten später kehrt ein grinsender, den Daumen hoch reckender Spanier zurück und verkündet: “The voltage was too low.“
Da hatten wir weitaus Schlimmeres erwartet! Der Opa übergibt ein fettes Trinkgeld, wir fahren los und two miles later leuchtet ein uns bekanntes Warnsignal erneut auf. Wenden, zurück zum kompetenten Südeuropäer. Auslesen des Motors mithilfe Digitaldiagnostik. Termin: Montag früh at eight o‘clock. Ja, die 12 Meilen bis zum Campingplatz und zurück dürfen wir noch wagen, no problem!
Klappt dann tatsächlich auch am Montag und nach einer guten Stunde im gemütlichen Wartebereich taucht er wieder auf mit seinem positiv gestimmten Daumen, unser gut gelaunter Iberer. Der Dieselpartikelfilter war beinahe dicht aber er hat ihn ausgebrannt und die Einspritzdüsen kräftig durchgepustet. Jetzt ist alles ok! Er macht einen völlig zuversichtlichen von der Richtigkeit seiner Arbeit überzeugten Eindruck auf die Oma-Liese. Das WOMO schwitzt noch ein bisschen, was wir an der reichlich übertriebenen Heizleistung der Klimaanlage zu spüren bekommen. Doch sehr zügig beruhigt sich der Atemkreislauf unseres Fahrzeugs und bis Bath gibt’s auch tatsächlich keine bunten Warnsignale mehr am Cockpit zu bewundern.
So sind wir also zwei Tage im Verzug, Wales und die Cotswolds mussten gecancelt werden, damit wir am Freitag ein ganz besonderes Wiedersehen feiern können…