Kanonen, Kanonen, Kanonen und immer wieder Kanonen… ein Kriegsschiff und ausschließlich ein Kriegsschiff.
Schiffsglocke unter Deck mit prächtigem Glockenstrang Lord Nelsons persönliche ReisetruheDie vier Kabinen Lord Nelsons. Im obersten Deck hatte Kapitän Thomas Masterman Hardy seine Unterkunft.
Klar, das Steuerrad
Schlafkoje eines Offizier direkt bei Lord Nelson
Das größte von fünf Rettungsbooten.
Schiffsglocke auf Deck
Hier wurde auf allerallerallerkleinstem Raum für 820 Mann Besatzung Essen zubereitet.Beim Anblick dieses Schlafraumes erfährt man einen Eindruck vom Übermüdungszuszand der Mannschaft, die hier Schlaf finden sollte.Krankenstation Allerlei medizinische Pülverchen und Tinkturen. Ein Deck tiefer ist der „OP“ zu bewundern, wo der Schiffs-Chirurg Amputationen vornahm. Die Lichtverhältnisse sind dort dermaßen miserabel, dass mit meinem Objektiv kein sinnvolles Foto mehr zu schießen war. Zimmermann und Schmied waren übrigens auf dem selben Deck untergebracht – sämtliche Handwerker unter sich, also.Mit einem Kondensator konnte aus Salzwasser Trinkwasser gewonnen werden.In diesem Wal befindet sich die „Mary Rose“, das Lieblingsschiff Heinrich des VIII, das beim Versuch, am 19.Juli 1555 eine geplante Invasion der Franzosen zurückzuschlagen, vernichtend getroffen wurde. Vor den Augen Heinrichs sank es binnen weniger Minuten. Von 400 Besatzungsmitgliedern überlebten 35.Ein moderner Flugzeugträger liegt zu Reparaturarbeiten auf Sichtweite im Dock. Wer kennt sie nicht, die weltberühmte Szene, die übrigens mehr als überlebensgroß auch hier im Hafen zu bewundern ist: Am Ende des 2. Weltkrieges bemerkte ein Matrose, dass er von der New York Times fotografiert wird und schnappt sich irgendein beliebiges, gerade verfügbares Mädchen und küsst es aus Freude darüber, dass der Krieg beendet war.20 m vom Strand entfernt steht unser WOMO heute Nacht.
In der Great Hall wird die Tafel der Ritter der Tafelrunde, die der Legende nach einst in Burg Camelot zusammen kamen, aufbewahrt.Heinrich VIII ließ die Tafel bemalen und sich dabei selbst als König Artus darstellen.Winchester Cathedral können wir wegen eines bevorstehenden Empfanges leider nicht besichtigen.
Town Hall
Ruine des alten Bischofsitzes
Amesbury
Unterwegs zu unserem nächsten größeren Ziel machen wir noch Kaffeepause in Amesbury, wo wir eine Kirche mit gespenstischem Friedhof vorfinden. Da das Dach dringend restauriert werden muss, ist eine Besichtigung nicht möglich. Schade, denn von außen lässt sich erahnen, dass die Kirchenfenster einen genaueren Blick wert sein könnten.
Beim letzten Englandaufenthalt schreckten uns der Eintrittspreis und die Menschenmassen von einem Besuch ab.
Diesmal lassen wir unsere Bedenken beiseite und besichtigen die uralte Kultstätte.
Wir lassen uns nicht vom Shuttlebus die 2,5 km hinkarren, sondern nutzen die Gelegenheit, die Landschaft zu Fuß zu erobern. Schließlich führt der Weg ebenfalls teilweise über Gebiet, das mit zur Kultstätte gehört.
Für die Pflege eines weiteren Wiesenabschnittes sind Schäfchen zuständig.Den Rest übernimmt der Mensch.Mir fällt die Entscheidung schwer, also gibt’s halt noch so ein Foto.Die Anderen scheinen schon alle da zu sein.Imposant, beeindruckend, 3.000 Jahre v. Chr. erschaffen, unvorstellbar.
Unten am Infocenter wurde eine kleine Siedlung aus der Zeit genau an historischer Stelle nachgebaut.
An einem originalgetreuen Steinblock kann man Maße und Masse, das Gewicht sowie die Trägheit der Originalsteine nachempfinden. 99 Männer sind notwendig, um den Block zu bewegen, 500 Männer sind notwendig, um ihn tatsächlich fortzubewegen und an seinen Zielort zu schaffen.
Frühstück in Salisbury, Old Sarum links im Hintergrund.
Unser Campingplatz liegt auf halber Höhe zwischen Salisbury und Old Sarum. Zuerst machen wir uns nach Salisbury auf. Nach 20 Minuten Fußweg erreichen wir die Stadt.
Erster Eindruck: schöne alte Stadt.
Salisbury Cathedral
Das älteste Kirchen-Uhrwerk der Welt aus dem Jahr 1365 n.Chr.
Chapter House:
Hier wird die Magna Carta aufbewahrt.
Eine ganze Armee von Müttern mit ihren Babies lagert vor der Kathedrale.
Lemoncake, Americano
Old Sarum
Schön gelegen und für eine Burg der perfekte Platz oben auf dem Hügel. Aber da das Areal sehr klein war, platzte das Städtchen aus allen Nähten und der Umzug ins Tal war beschlossen.
Kathedrale
Blick von Old Sarum nach Salisbury. Im Vordergrund liegt unser Campingplatz.
Ein Traumwetter dürfen wir heute hier in England genießen:
Da braucht man schon zwei bis drei Nerven! An die seltsamen Autobahnen hier in Großbritannien haben wir uns ja schon gewöhnt: die können sechsspurig sein, dann wieder vierspurig, manchmal dreispurig, oft aber auch nur zweispurig und das allerbeste ist, dass sie manchmal mitten durch kleine Dörfer führen und man dann eben nur 40 Meilen fahren darf. Natürlich sind dann auch Mähdrescher und Strohballen-Binder auf den Autobahnen mit von der Partie. Wir haben Verständnis: es fährt sich halt einfach schneller auf einer Autobahn.
Soweit so gut aber heute waren wir auf Straßen unterwegs, wo gerade mal eine Autobreite drauf Platz hat und Ausweichstellen bei Gegenverkehr sind dabei leider Mangelware. Kreisverkehre werden oftmals durch einen weißen Fleck von 1m Durchmesser auf der Kreuzungsmitte markiert und alle fahren brav drum herum. Aber das allerbeste war heute eine Autobahn-Ausfahrt, die tatsächlich geradewegs über die Gegenfahrbahn kreuzte. Indeeeed!!! Da bleibst du dann mitten zwischen beiden Fahrtrichtungsspuren auf einer kurzen Ausfahrt-Spur stehen und wartest tatsächlich den Gegenverkehr ab, der mit 70 Meilen Geschwindigkeit daherkommt, diesmal aber vierspurig! Oh Britannia!
Eine kleine Wanderung durch das Dartmoor war da ganz willkommen.
Das Haytor im Dartmoor
Das Dartmoor ist eine Hochmoorlandschaft mit mehreren Erhebungen, von denen viele sich durch Felsformationen auszeichnen. Bei Nebel besteht die Gefahr, dass man sich dort verirren kann. Deshalb entstanden hier auch das Buch und der Film „Der Hund von Baskerville“. Das Naturreservat ist bewachsen von Farnen, Heidekraut und stacheligen Sträuchern, deren Namen ich momentan noch nicht kenne. Die Pflege der Landschaft übernehmen freilaufende Rinder und Schafe und, was besonders auffällt, Dartmoor-Ponies.
Bewirtschaftete Flächen am Rande des Moores. Das Besondere sticht sofort ins Auge: Hecken grenzen die Ackerflächen ein und auf diese Weise wird der Erderosion vorgebeugt. Könnte man bei uns auch mal drüber nachdenken!
Kaffeepause in Princetown
Princetown war ürsprünglich eine Kriegsgefangenlager (1805 – 12 Napoleonische Kriege, ab 1812 Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg), das später zum Hochsicherheitsgefängnis umfunktioniert wurde.
Heute gibt es dort ein Gefängnismuseum und sonst außer einem Cafè nix. Unsere ersten Scones schmecken nach nix, die Cream ist fett, die Marmelade kommt in der Krankenhauspackung daher.
Die kleine Kirche, deren Friedhof Zeugnis von all den geschichtliche Ereignissen ablegt ist einen Blick wert.
Und dann endlich Cornwall!
Unser Platz ist für zwei Nächte in Ten Creek. Wir gehen gleich mal zur Küste, um zu erkunden, ob der South-Coast-Path für uns geeignet ist. Ergebnis: morgen werden wir dort auf und ab bis Polperro wandern.
Heute spazieren wir nur bis Talland und finden wiedermal ein kleines Kirchlein mit altem Friedhof und Flora.
Nachtrag: Die Kirche von innen können wir erst am Sonntag besichtigen. Aber angesichts des Alters dieses Gotteshauses kommt es auf den einen Tag auch nicht an.
Traurige Realität: Oskar Kokoschka verbrachte ab 1940 hier mehrere Jahre im Exil, nachdem er aus Deutschland nach London und von London vor deutschen Bombenangriffen geflüchtet war.
Romantische Fiction: Zahlreiche Rosamunde-Pilcher-Filme, von denen wir uns so gerne die heile Welt vorgaukeln lassen, werden hier gedreht.
Und so sieht es hier wirklich aus:
Den Coast-Path nach Polperro tatsächlich zu Fuß zu gehen ist jetzt nicht sooooooo anstrengend und wir werden von der Natur für das bisschen Schwitzen vielfach entlohnt!
Teamkonferenz am Morgen
Allmählich nähern wir und der Bucht, in der Polperro liegt.
Polperro!
Noch zweimal Natur, dann ist es überstanden… (arme follower!)
Da die Möwe hier neben den Touristen ohnehin alles beherrscht, gebührt ihr ein Platz außerhalb jeglicher Fotogalerie.
Jetzt mal was für Hundeliebhaber:
Da ist sie wieder, die wahre Strippenzieherin!
Methodisten-Kirche. Erster Eindruck: ungewohnt, so ganz anders und doch so ähnlich.
Thank God for chewing-gum!
Kaffeepause
Cherry-Cheesecake, AmericanoJetzt wird die Verwandschaft der Sprachen deutlich.Eben nur fast europatauglich.
Parkplatzprobleme? Gelöst!
Vielleicht später!
Irgendwas war noch… ach so ja genau:
Allmählich gehts wieder zurück zum Campingplatz. Aber ein paar letzte Eindrücke müssen schon noch erlaubt sein…
Sein Spiel ist bei bester Akustik in der ganzen Bucht zu hören und er kann’s!
unsere Bucht!Die Grenzen sind gepflegt, gleich ist Feierabend.
Die wohl bekannteste Skulptur aus Lost Gardens of Heligan „Giants Head“ trägt heute grün und orange im Haar.
Ja, ich weiß, es waren weniger Fotos für heute versprochen, aber jetzt sind’s halt wieder ein paar mehr geworden. Allerdings gibt’s Probleme mit dem Hochladen, weil das Datenvolumen am Platz diesmal ziemlich übelastet zu sein scheint. Nach und nach …
Eden Projekt
Eden Projekt war ursprünglich zu Forschungszwecken gegründet worden, um auch auf Raumstationen ein unabhängiges, sich selbst erhaltendes Biotop zu ermöglichen. Nachdem dies aber gescheitert war, wurde Eden Projekt von 1995 – 2001 zu einem botanischen Garten umgestaltet.
Mal sehen, ob wir da nicht was erkennen – wäre ja gelacht!
Der Granatapfel! Kennt doch jeder. Aber Vorsicht, nicht täuschen lassen: dieser hat nur einen Durchmesser von 2 cm! Opuntia – das wird eine Kaktusfeige: süß aber ganz gemein stachelig! Also Handschuhe tragen beim Essen! Schreib ich doch erst gar nicht hin, dass es sich um Bananen handelt. Kennen wir inzwischen auch, sind wir doch ein Volk von Fair gehandelten Vegies! – Doch nicht? Amaranth, das Getreide der Azteken. Oder wie Tante Ottilie vor Jahrzehnten schon wusste: der Fuchsschwanz. Ach so!Noch was Sicheres zum Abschluss: Die Distel – schon schön, so kultiviert.Gleich noch eine!
Unser Mittagessen
Keralan Indian Kauliflower Wrap
Jamaican Jerk Chicken Wrap
Dieser Service wird doch von mehr jungen Eltern wahrgenommen, als wir gedacht hatten.
Was wird das denn?
Passiflora – kennen wir doch: Maracuja!
Unterhaltsames für Jung und junges Alt
Was ist das?Oh! Das konnte Onkel Willy auch. Er war Zigarrenraucher und konnte für uns Kinder wunderschöne Rauchringe in den Raum hauchen. Manchmal sogar mehrere hintereinander mit nur einem Zug aus der Zigarre.Hin und wieder schießen Übermütige in schwindelnden Höhen durch die Gegend.
Am Abend kommen wir am Campingplatz in Tintagel an und erkunden schon mal die Küste.
Später bekommen wir noch diese herrliche Abendstimmung präsentiert.
König Artus soll hier geboren und aufgewachsen sein. Von den Burgruinen wird vermutet, dass es sich um Camelot handelt.
Wir wandern jedenfalls bei herrlich sonnigem Wetter auf dem coast-path bis zur Burgruine, die wir leider nicht betreten werden, weil derzeit dort eine neue Brücke entsteht.
König Artus, Vorbild für Darth Vader?
Jetzt taucht der Hügel mit den Grundmauern von Tintagel vor uns auf.
Im kleinen Ort Tintagel gibt es ein altes Postoffice, spezielle Shops, die junge Ritter mit der nötigen Ausrüstung versorgen und außerdem auffallend viele Bäckereien, die Pasties und Scones für die hungrigen Touristenmassen bereit halten.
Na, ob das heute was wird mit dem Sonnenuntergang?Ich glaube, es hat gezischt? oder so…
Wir wagen es zunächst nicht, doch dann fordert uns der Gärtner höchstpersönlich auf, unser Castle direkt auf dem Grün vor dem Herrschaftsgebäude abzustellen. Wir folgen dankend seiner Anweisung.
Auf eine Führung im Haus verzichten wir, besichtigen jedoch gerne Museum und Parkanlagen.
Gebräuchliche Fortbewegungsmittel der Vorfahren sind dort zu bestaunen.Bakery Urahne mit DurchblickMit Stolz wird die beachtliche Filmographie präsentiert.
Der hauseigene RR, in dem der Hausherr gerne mal in einer Nebenrolle als Chauffeur bei Filmaufnahmen in Erscheinung tritt. (Irgendwie ist hier alles in sämtliche Richtungen schief!?)Hinter den Zinnen eine Gästelimousine
Bedruthan Steps – Felsformationen an der Süd-Westküste
Bacon-Rolls, ein leckerer Imbiss, der mir Stunden später immer noch im Magen liegt.
St. Ives – Küstenstadt
Hier suhlt sich die mermaid (ich würde lieber schreiben: die Meermade – so sieht sie nämlich aus) im Schlamm.KneipenlebenFudge lieben die Briten und es gibt ihn in jedem Ort, der ein wenig auf sich hält.
Wir genehmigen uns ein leckeres Eis und werden nach Kaufabschluss vor den aufdringlichen Möwen gewarnt.
Tatsächlich wollte ein Vogel gerne mit mir teilen, war aber recht leicht davon zu überzeugen, dass diese Süßspeise sehr ungesund ist.
Wir setzen unsere Reise zum nächsten Campingplatz vor St. Just fort. Wieder drängen wir uns durch viel zu enge, kurvenreiche Straßen am rasenden Gegenverkehr vorbei und freuen uns zwischendurch mal wieder über die reizvolle Landschaft.
Auffallend in dieser Landschaft sind die hohen Kamine, die Zeugen ehemaliger Zinngewinnung sind. Wir erwandern heute Teile dieser einstmals florierenden Industrie. Botallack Mine (von unserem Platz auf Sichtweite) arbeitete von 1815 bis 1914.
22.000 t Kupfer, 15.000 t Zinn und 1.500 t Arsen wurden allein in diesem Wheal (Mine) gewonnen.
Die älteste Mine entstand 1770, die letzte schloss 1990.
Eingang zur Mine, die 500 m in die Tiefe und 800 m ins Meer hinaus führte. Diese beiden Türme der Crown Mine waren die Maschinenhäuser und dienten in den Minengängen der Versorgung mit Sauerstoff und dem Abpumpen von eingedrungenem Wasser. Behausung eines kleinen, vierbeinigen Küstenbewohners.Das Meer ist völlig klar.
Wir wandern weiter und treffen auf eine Burgruine, Kenidjack Castle.
Die Steine im mittleren Bildbereich waren in der Bronzezeit (ab 2.000 v.Chr.) Teile einer befestigten Siedlung.
Weiter geht’s zum Cape Cornwall.
Unterwegs wieder eine Mine.Kann als Ferienhäuschen gemietet werden.Links Cape Cornwall, rechts die letzen Ausläufer von Land’s End.Kapelle unterhalb Cape Cornwall.Diese eindrucksvolle Ketchup-Flasche ist das Wahrzeichen von Cape Cornwall und ziert den Gipfel.Der edle Spender.Land’s End in der Wolke, die wir später noch genauer kennen lernen werden.
St. Just
Zunächst stärken wir uns und sitzen dabei inzwischen in der Wolke. Im Freien, ohne Dach und Schirm, wie alle anderen auch, selbstverständlich. St. Just Parish Church
Methodist Church
Die Wolke hat uns nicht mehr ausgelassen, weshalb wir heute den Tag schon um 17:40 Uhr beenden. Wir freuen uns heute noch auf ein typisch Cornish Evening Meal. Inzwischen schauen wir noch dem Nachbarn zu, der unentwegt an seinem Explorer-Mobil herum werkelt.