Vom Lincoln Center in New York und der Londoner Royal Albert Hall direkt ins Ulmer Congress Centrum war Max Mutzke gereist, um uns mit seinem unverwechselbaren Soul in der Stimme unterstützt von der SWR Big Band für Jazz zu begeistern. Meine liebe Freundin und Kollegin Silke hatte mich zu diesem besonderen Abend eingeladen, an dem wir einen Max Mutzke erleben konnten, der seine unglaubliche Stimmgewalt in ihrer ganzen Vielfalt demonstrierte.
Der Opa hat die Landschaft im Blick: Beim Frühstück stechen ihm am Hang bei Böhming die einfallenden Schafe ins Auge. Ein Stündchen bleibt den Tieren noch, ein letztes Mal in diesem Jahr, die Fläche zu pflegen. Dann werden sie abgeholt, über die Brücke bei Böhming getrieben, vom Publikum würdig empfangen und schließlich vom Pfarrer gesegnet.
Die Schafe sind schon beinahe zu Hause und auch wir treten heute wieder die Rückreise an.
Zum 18. Mal findet am letzten Septemberwochenende auch dieses Jahr wieder der Lamm-Abtrieb in Böhming statt. Am Samstag sind die Lämmer links der Altmühl an der Reihe, sonntags die, welche den Sommer über als Landschaftspfleger an den rechts gelegenen Steilhängen ihren Dienst getan haben.
Wir wandern also die wenigen Kilometer nach Böhming, um an dem Spektakel teil haben zu können.
Das morgendlichen Sonnenlicht veredelt die Wildfrüchte entlang des Wanderweges und lässt den ersten Herbsttag verlockend leuchten. Liguster, Schlehe, Pfaffenhütchen und Hagebutte prahlen um die Wette.
An der Böhminger Altmühlbrücke verkürzt die „Alphorngruppe Donauland“ mit ihren kraftvollen Klängen dem Publikum die Wartezeit.
Mit Klick auf das Foto gibt’s ein Video dazu. Anfangs wackelt’s ein bisschen, beruhigt sich dann aber 🙂
Von den Hängen rechts im Bild sollen die Lämmer herunter kommen.
Von der Blaskapelle Kipfenberg soll die Herde musikalisch empfangen werden.
Die Schäfer machen sich gemeinsam mit der Altmühltaler Lämmer-Königin auf den Weg, die Tiere abzuholen.
Professionelle Bilder werden von der regionalen Pressevertreterin festgehalten. Die Beweisspur einer guten Verdauung ziert die Straßen bis zum Pferch.
In Böhming bieten allerlei Händler ihre Waren an, während sich die Alphornbläser auf ein kühles Getränk freuen.
Die Johannes-Kirche wurde auf dem Gelände des ehemaligen römischen Kastells aus Steinen des selben erbaut.
Oberhalb der Gleitschirmfliegerplatz, der nicht benutzt wird.
Nur durch die Glastür ist ein Blick in das Kirchlein erlaubt.
Wir spazieren wieder zurück nach Kipfenberg.
Michelsberg
Im örtlichen Café findet Oma-Liese, ein fruchtiger Sturmbeutel könnte jetzt genau das richtige sein und sorgt damit bei den übrigen Gästen für reichlich Aufsehen, als das Prachtstück serviert wird.
Wer sich so ein Bömbchen gönnt, muss für Verbrennung sorgen und was bietet sich da besseres an als eine Wanderung auf den Michelsberg?
Ein Suchbild ganz speziell für Leni 🙂
Dann wieder der Michelsberg von unten. Er kann sich vor jedem Hintergrund sehen lassen.
Abend lassen wir uns nochmal vom Postwirt verwöhnen: „Schneewittchen“ für die Oma und „Tweety“ für den Opa. Im gläsernen Sarg liegt ein Patty aus Quinoia, Bulgur und Hirse, im Tweety verbirgt sich ein Süßkartoffelpatty. Dazu lassen wir uns einen knackigen Salat mit gebratenem Ziegenkäse und Gemüse servieren. Veggie kann sooo eine Schlemmerei sein…
Schon seit gestern lagert Oma-Liese im Altmühltal. Der Opa ist hier während der Woche beruflichen Verpflichtungen nachgekommen und verlängert jetzt mit der Oma das bevorstehende Wochenende.
Ein Abendessen im rustikal-heimeligen Biergarten bildet den Rahmen dazu. Der Opa bestellt sich eine köstliche Pizza mit Pilzen zum drin baden, Oma-Liese taucht in die Burger-Vielfalt ein und bestellt sich „Der Michelsberg ruft“. Ein knackiger Salat und zwei dunkle Bierchen runden die Kulinarik geschmacklich ab.
Willibaldsburg
Der Freitag zeigt sich verregnet, was ihn zum perfekten Anlass macht, Eichstätt ins Wochenend-Programm aufzunehmen. Renovierungsarbeiten am Dom verhindern eine Besichtigung, der Fußweg hoch zur Willibaldsburg soll in 20 Minuten zu bewältigen sein. Also marschieren wir durch den Regen hinauf zur Burg, die zwar auch von fleißigen Handwerkern rundum erneuert wird, aber wohl trotzdem die dort beheimateten Ausstellungen für den Besucherverkehr offen stehen.
Der Eintritt muss in Cash berappt werden, Kartenzahlung ist nicht möglich – ein deutsches Alleinstellungsmerkmal in Europa.
Museum für Ur- und Frühgeschichte
Begrüßungsdelegation: Rentier, Höhlenhyäne und Mammut
Modell der Garnison von Pfünz. Die Mauer links wurde rekonstruiert und ist heute noch zu sehen.
Juramuseum
Fische mit den Genen aus Urzeiten, die mit heutigen Fischen genetisch nicht viel gemein haben und dennoch heutzutage ihren Lebensraum in den Meeren haben, sind hier in Aquarien zu bewundern.
Zwei Ausstellungen, die es verdient hätten, von mehr Besuchern wahrgenommen zu werden als wir es heute erlebt haben.
Da sich der Himmel mittlerweile ausgeregnet hat, können wir noch den Bastionsgarten besichtigen.
Kein Hund darf hinein. Gar keiner!
Ob sich da auch die Masse der E-Biker angesprochen fühlt?
Der Regentag ist gut überbrückt, wir können zufrieden den Abstieg hinunter in die Bischofsstadt Eichstätt antreten.
Es herrscht Uneinigkeit über die Windrichtung.
Links das Waisenhaus, rechts das Beamtenwohnheim.
Gegenüber die bescheidene fürstbischöfliche Sommerherberge.
Ein asketischer Franziskanermönch zeigt mit Gestirnsunterstützung die Windrichtung an.
Zum Tagesabschluss erstrahlt im güldenen Licht der Abendsonne der Michelsberg hoch über dem Campingplatz in Kipfenberg.
05. September, Zeit, endlich mal nach den Störchen zu sehen. Brutpaare gab es im Landkreis reichlich, also könnten vielleicht in der Spätnachmittagssonne am geeigneten Plätzchen…
Bunt, ein bisschen trallalla vielleicht. Ob man mit dem wohl sicher ans Ziel käme? Oma-Liese wartet lieber auf den grün-weiß gestreiften.
Weltkulturebe nehmen wir für uns heute vor. Zeche Zollverein soll kulturell einiges zu bieten haben, vor allem aber erhoffen wir uns, dort Fakten über die Technik, die Abläufe und die Arbeit bei der Kohleförderung zu erfahren.
Regionalbahn und Tram liefern uns vor den Werkstoren ab.
Die Infotafel stiftet mehr Verwirrung als Aufklärung und wir beschließen, einfach mal eine Tour über das Gelände zu unternehmen, bis wir eventuell doch noch über einen geeigneten Wegweiser stolpern würden.
Hmmm? Hochzeit? Jubiläum? Trauerfall?
Da kann man wohl hoch. Wir schlängeln uns durch nahrungsaufnahmebereite Menschenmassen, die sich an den reichlich vorhandenen Imbissständen mit Gegrilltem und Gebackenem zu versorgen verstehen.
Mit der knallorangen Rolltreppe werden wir zum Ruhrmuseum hinaufbefördert.
Unsere Zeit ist nicht unbegrenzt, da wir uns heute noch auf eine Abendveranstaltung freuen dürfen. Also muss gut abgewägt werden, welche Teile des Angebots wir wahrnehmen können. Die Entscheidung fällt auf eine allgemeine Ausstellung zur Rettung des Ruhrgebiets und eine Führung durch die Hallen der Kohleförderung. Die Kokerei werden wir ein andermal besichtigen.
Bis zur Führung bleibt noch ein wenig Zeit, die wir auf wärmste Empfehlung einer zuvorkommenden Touristikkauffrau dem Ruhrtal widmen werden.
Allerlei Informationen zu den Zechen im gesamten Revier lauern hier, digital aufbereitet, für die wisch- und scrollfreudige Besucherschar auf Großbildschirmen.
Nachdem wir uns also eine Überblick vom und über das zwanglose Angebot verschafft haben, streifen wir durch die zugänglichen Werkshallen.
Der Weg zur Aussichtsplattform wird uns von leuchtend orangeroten Pfeilen gewiesen.
Gelsenkirchen, nur einen Steinwurf entfernt.
Mittlerweile haben wir uns am Treffpunkt für die 14:30 Uhr-Führung eingefunden. In drei Gruppen sollen wir eingeteilt werden: Wir entscheiden uns für ein ältere Dame, da wir uns von ihr noch am ehesten Informationen „aus erster Hand“ erhoffen, soweit eine Frau in der Kohleförderung eventuell Einblick haben könnte. Und tatsächlich stellt sich heraus, dass die Dame ihren Arbeitsplatz damals in den Büros der Zeche und durchaus Kontakt zu den Kumpels hatte oder manchmal auch ganz zwangsläufig ihre Beobachtungen gemacht und Schlüsse daraus gezogen hat.
Mit einem kurzen Abriss zu den wichtigsten Zahlen beginnt sie ihre Führung, um dann – auch medial unterstützt – von der erstaunlichen Fördertechnik und der dadurch möglichen sensationellen Fördermenge zu berichten. Von der harten Arbeit und deren Gefahren erzählt sie uns, von 14Jährigen, die dort am Leseband die schweren Steine von der leichteren Kohle trennen mussten – mit bloßen Händen, ohne Arbeitshandschuhe, bei höllischem Lärm. Mit 16 ging’s dann unter Tage zum Kohleabbau, und wer nach vielen Jahren harter Arbeit die notwendige Leistung nicht mehr erbringen konnte, kam zurück ans Leseband.
Hier, bei der Hl. Barbara, endet die Führung und wir setzen unsere Tour durchs Ruhrmuseum da fort, wo wir sie vor einer Stunde unterbrochen hatten.
Es hat sich so allerlei zum Leben im Ruhrgebiet angesammelt. Flora und Fauna sind in getrockneter, gepresster und ausgestopfter Form zu bestaunen
Beim Betreten der weißen Kontaktpunkte auf dem Boden erschallt aus den darüber hängenden Lautsprechern das entsprechende Geräusch. Oma-Liese mag am liebstem dem Bio-Schwein lauschen.
Einige Meter weiter unten treffen wir auf Giganten, die schon vor vielen Millionen Jahren auf diesem Fleckchen Erde ihr Unwesen trieben. Wo in der Erde gebuddelt wird, trifft man eben zwangsläufig auf seine Vorfahren.
Nicht ganz so alt sind die Gipsköpfe, die auch mal für einen kurzen Zeitraum von gewisser Bedeutung für die Region waren:
Bald stoßen wir auf eine Leihgabe aus der Werdener Abteikirche St. Ludgerus. Für uns schließt sich hier ein kleiner Kreis an diesem verlängerten Wochenende.
So, es wird Zeit, nach Bochum zum Zeltfestival Ruhr aufzubrechen.
Zurück also mit der Tram zum Essener Hauptbahnhof, umsteigen in den Regionalexpress und dann im Shuttlebus zum Festivalgelände.
Wohin dieser geschäftige, junge Mann reist, können wir nur erahnen, im Land zahlreicher Fachmessen für ausgefallene Spezialgebiete.
Element Of Crime
… gastiert heute im großen Zelt in Bochum.
Während die schwäbische Heimat von heftigen Unwettern überzogen und der bevorzugte Fußballverein diesmal beim Dauermeister wohl der Unterlegene sein wird, verspeisen wir erst mal eine lecker zubereitete, riesengroße Ofenkartoffel. Der Opa wählt den Klassiker mit Joghurt-Kräutercreme, Oma-Liese wagt sich an den vegetarischen Mantateller, eine Variation mit Bulgur, Paprika-Zucchinigemüse, Hummus oder Joghurt-Kräutercreme und Krautsalat. Auf die roten Zwiebeln verzichtet die Oma. So geht Imbiss auf vegetarisch. Hmmm! Manta, Manta!
Ein kurzer Verdauungsspaziergang durch die Kunsthandwerkerstraßen des Marktes überbrückt die restliche, verbleibende Zeit bis zum Beginn des Konzerts.
Das komplette neue Album stellt Sven Regener mit seiner Band „Element Of Crime“ an diesem Abend vor.
Sehr schönes Konzert!
Nach bewährtem Rezept verlassen wir vor der letzten Zugabe die Veranstaltung, um zügig zum Bus und unserer Bahnverbindung zu marschieren.
Minigolf bei der „Heimlichen Liebe“ steht auf dem Tagesplan. Es handelt sich um ein Ausflugslokal „hoch“ (ca. 100 m) über dem Baldeneysee mit Minigolfanlage, das Oma-Liese aus Kindheitstagen in bester Erinnerung ist. Hier startete sie vor ca. 50 Jahren ihre ersten Minigolfversuche unter der geduldigen Obhut ihrer Tante, während ihre eigene Oma in Gesellschaft der beiden Großtanten auf der „Heimlichen Liebe“ lecker Kaffeeklatsch hielten.
Zunächst nimmt Oma-Liese jedoch das kostenlose Angebot wahr, das passende Flugzeug für die erste Reise über den großen Teich auszuwählen. Eines nach dem anderen ziehen im Landeanflug in gekonnter Kurvenlage über Oma und Opa hinweg. Da fällt die Wahl nicht leicht…
Unten am Tretbootverleih wird Bootsvolleyball trainiert.
Der fliegt definitiv das falsche Ziel an.
… zu farblos,
gibt’s den nicht auch mit grünen Streifen?
Condor oben, Kondor unten. Naja, gut, Kormoran.
Tribüne der Regattastrecke
Waren die nicht schon in den Schlagzeilen?
… Ohjeohjeohjeohe!!!
Die Nilgans hält Siesta.
Im Hintergrund Zeche „Carl Funke“, 1973 war dort die letzte Schicht im Schacht.
… GRÜN bitte!
Ein Ausflugslokal , das wegen Personalmangels nur noch geschlossenen Gesellschaften bekocht.
Zu neutral…
Ruine Isenburg
Minigolf
Auf der „Heimlichen Liebe“ können wir heute nicht landen: Geschlossene Gesellschaft – es wird geheiratet. Macht nix, denn uns steht der Sinn nach Minigolf. Guuut besucht, der Platz, also ganz schön voll hier, aber Oma-Liese ist entschlossen und der Opa ist zu allem bereit!
Der Eintritt ist erschwinglich – 3,50 € für ein Spiel pro Erwachsenem – und das Vergnügen garantiert. Also los!
Der Rückweg wird deutlich leichter fallen, denn die Strecke ist zwar mit fünf Kilometern nicht kürzer, aber diesmal geht’s bergab.
Blick über den See zur „Villa Hügel“
Wer die Wahl hat… sollte besser seinen Weg kennen. Da hilft vermutlich auch kein Navi mehr.
Mit dem Urinstinkt des sicheren Gespürs für die nötige soziale Distanz geparkt.
Familie Kormoran trocknet die Wäsche.
Zwar befinden sich die beiden Graffitis unter der Werdener Brücke aber sooo mies muss man deswegen doch auch nicht drauf sein. Ist doch ganz schön was los hier an der Ruhr!
Nach reichliche Regen und etlichen Staus auf der A 3 – die einzige Möglichkeit seit der längerfristigen Sperrung der A 45 wegen Bauarbeiten – erreichen wir unseren Campingplatz im Löwental in Werden direkt an der Ruhr.
Der Wagen steht auf dem gepflasterten Untergrund eines ehemaligen Dauercampers perfekt in der Waage und vor allem nicht, wie die übrigen Neuankömmlinge, in frischen, knöcheltiefen Regenpfützen. Einem Werden-Begrüßungspaziergang steht nichts im Wege: Erst mal eine Runde auf der Brehm-Insel in der Ruhr.
Tretböötchenflotte
Antikes Fußballtor aus Stein
Gegenüber modernes Fußballtor aus Beton
Hungrig freuen wir uns auf unseren langjährigen Stammitaliener „La Piazetta Da Mario“, wo wir nach der aktuellen Wolkenlage ein Tischchen im Freien belagern.
Der Opa bestellt sich eine schmackhafte Pizza, für die Oma gibt’s die obligatorischen Taglierini aus dem Parmesanlaib mit Trüffeln, dazu Insalata Nizzarda, ein Bierchen für den Opa und einen Lugana für die Taglierini.
Nach dem leiblichen Genuss folgt Teil zwei des Spaziergangs durch Werden.
Eindrücke:
Evangelisches Pastorat, erbaut 1636.
Die Botschaft an den Balken über dem Erdgeschoss:
„Einst sann in meiner Hut der Pfarrherr fromm und Weise was seinen Schäflein frommt an guter Seelenspeise.
Dann sorgte der Bäcker hier sich um des Leibes Not, machte süße Sachen und auch das täglich Brot.“
Und in der Eiergasse?
Altes Gemäuer…
Blick nach unten, Blick nach oben:
Am Leineweberplatz steht auch noch ein Fachwerkhaus, diesmal eines mit dringlicher, zeitgenössischer Botschaft.
Abteikirche St. Ludgerus
Rathaus
Romanisches Haus
Papiermühlenschleuse
Unser kleiner Rundgang endet hier, denn wir sind direkt hinter unserem Stellplatz angekommen. Jetzt müssen noch die Bilder ausgesucht, das Parmesanleib-Video geschnitten und hochgeladen, ein paar Zeilen getextet und der laue Abend genossen werden.