Zurück in Bad Kötzting

Der Pfingstritt – absolut sehenswert! Wir sollten ihn unbedingt mal wieder mit erleben. Lohnt sich!

Bad Kötzting kann man nicht verfehlen, denn Bad Kötzting ist absolut zentral gelegen im Sonnensystem.

Für heute ist eine Wanderung zum Höllensteinsee geplant.

Zunächst folgen wir dem Weißen Regen quer durch die Kurstadt bis wir schließlich an der Seestraße den Flusslauf verlassen, um in den Wald einzutauchen und einige wenige Höhenmeter zu überwinden.

So wird also das erste Stück Weges verlaufen.

Es gibt natürlich wieder jede Menge zu entdecken und ich habe Glück! Kaum sind wir die ersten Schritte gegangen, treffe ich jemanden beim Sonnenbaden an.

Der Schwedenstein zeugt von der unrühmlichen Vergangenheit der Schweden, die uns heutzutage als friedfertiges Volk bekannt sind.

Uns gelingt es leider nicht, dem Instrument klangvolle Töne zu entlocken. Vermutlich hätte ein Kind mehr musikalisches Geschick?

Richtplatz

Am Richtplatz finden wir die steinernen Fundamente ehemaliger Henkerskunst. Auf dem dritten Foto ist frisches Haar von vierbeinigen Zeitgenossen abgebildet. Womöglich ein spätes Opfer? Oder doch nur ausgestriegeltes Fell eines Hundes?

Freilichtbühne

Dem Ludwigsturm vorgelagert finden wir eine respektable Freilichtbühne samt Zuschauerrund.

Ludwigsturm

Wir setzen unsere Wanderung Richtung Wettzell fort.

Eine Lichtung bietet gut Sicht zum Hohen Bogen und zum Kaitersberg.

Im Wald finden wir Ordnungen aller Art:

Sackenried mit seiner kleinen Wallfahrtskirche taucht auf.

Am Ortseingang trocknet der Bauer gerade Pilze für den Wintervorrat.

Leider ist die Kirche verschlossen. Zwar ist zu lesen, wo der Schlüssel hinterlegt ist, aber wir wollen zur Mittagszeit niemanden stören und begnügen uns mit der Außenansicht.

Da wir das Dorf aus der falschen Richtung betreten haben, finden wir nun am Ortsausgang einen Kreuzweg vor, aber eben nicht bei Station eins beginnend, sondern am Ende, also bei Station vierzehn. In dieser Reihenfolge gibt’s den Kreuzweg jetzt auch im Blog.

Auf halbem Weg liegt ein Sägewerk, an dessen Einfahrt eine einfache Kreuzigungsgruppe versteckt, ja fast verschüttet von Langholz, aufgestellt ist.

Und es gibt wieder Ordnungen…

und ein Bänkchen zum Rasten.

Außer einem Käfer niemand auf der Straße.

Kurz vor dem kleinen Ort Wettzell stehen wir direkt neben der Geodäsie-Anlage, die wir sonst nur aus der Ferne kennen.

So nahe an der Station kann man die Schirme beim Arbeiten belauschen: ruhiges Summen, Rauschen und Tacken sind wahr zu nehmen.

Auf der Suche nach unserem Wanderweg-Zeichen machen wir einmal die Runde durch das Dorf.

Und wieder Ordnungen

Kleiner Umweg, wie sich herausstellt, aber hübscher kleiner Ort, hat sich gelohnt. Der Weg führt direkt an der Rückseite des Observatoriums entlang.

Am Wegesrand liegen zwei etwa gleichgroße Kugeln. Aus beiden ist die Luft raus!

… Ordnungen

???
Vielleicht hat‘s mit „dem Käfer“ zu tun?

Unordnung!

Ein stolzer Fahnenträger:

Ein altes Scheunendach

und daneben etwas abseits vom Weg

Wenn das mal keine Lebendfalle ist zu welchem Zweck auch immer.

Nanu?!

Wohl verlaufen!

Höllensteinsee

Ziel erreicht, nur leider existiert das erwartete Ausflugslokal nicht mehr.

Der Höllensteinsee wurde als Stausee angelegt, auf dessen Staumauer wir das obere Seeende überqueren können.

Blick hinauf in den Schwarzen Regen.

Die Technik

Der Techniker durchkreuzt das Bild

Seitlich an der Staumauer steigen wir treppab zum Ufer hinunter, um entlang des Schwarzen Regens nach Weißenregen zu marschieren.

Hinweisschilder warnen vor Steinschlag. Die Benutzung des Weges erfolgt auf eigene Gefahr. Wir nehmen das Risiko in Kauf.

und wieder Ordnung

Sogar der Biber versucht’s mit Ordnung:

Überraschendes:

Das nächste Stauwehr ist auf Sichtweite. Bis dort hin führt unser Weg noch am Schwarzen Regen entlang, danach biegen wir ab durch den Wald nach Weißenregen.

Weißenregen

Ordnung:

Unordnung:

Ordnung:

Altes:

Modernes Haus mit Schindeln:

Ordnung:

Maria Hilf, die Wallfahrtskirche von Weißenregen:

Wir haben nur 10 Minuten Zeit!

In der Abendsonne genießen wir noch den Ausblick nach Bad Kötzting und zu den umliegenden Gipfeln.

Zum guten Schluss gibt’s noch mal einen Kreuzweg rückwärts:

Noch einmal in den Weißen Regen schauen und die Wasserpflanzen beim ihrem wogenden Tanz beobachten.

Zu Bad Kötzting gehört natürlich auch ein Kurpark:

Weißenregen im Hintergrund

Wir lassen den Tag heute beim Italiener ausklingen. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellen wird.

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Niederalteich

Sonntag, 15. September

Von Bad Kötzting aus treten wir heute über einen kleinen Umweg die Heimreise an. Die Route führt über den Arber, der an diesem herrlich sonnigen Sonntag von wanderwilligen Ausflüglern völlig überlaufen ist.

Aber unser Ziel ist ja nicht der Arber, sondern Frauenau, das an der Glasstraße gelegen ist. Wir favorisieren eine der dort ansässigen Hütten, wo wir meistens fündig werden und so ist es auch diesmal, denn wir entscheiden uns für eine edle Vase.

Niederalteich liegt direkt an unserer Strecke und wir lassen uns von den beiden Kirchtürmen zu einer kleinen Kaffeepause animieren. Aber zunächst wird die Kirche der Benediktinerabtei besichtigt.

Erster Eindruck

Außenansicht: zwei Türme, zwei Kreuze, zwei Uhren, alles doppelt.

Zweiter Eindruck

Innenansicht: Vollgestopft mit Putti und Gold

Dritter Eindruck

Frauen unerwünscht! Na sauber, schöner Empfang, ich kann eigentlich gleich wieder verschwinden!

Ich bleibe trotzdem!

Barock halt!

Wer möchte, holt sich den Pilgerstempel.

Wir finden gleich gegenüber ein nettes Gartencafé mit appetitlichen Kuchen und Torten von fleißigen Hausfrauen gebacken. Unter Pflaumen- und Birnbäumen lassen wir das Wochenende ausklingen.

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Bad Kötzting

Samstag, 14.09.2019

Für dieses Wochenende war bestes Wetter angekündigt, also machten wir uns am Freitag gleich mittags in den Bayerischen Wald auf. Bad Kötzting ist unser Ziel, denn dort waren wir im vergangenen Jahr schon mehrmals und wir wissen, was uns erwartet: Waldwanderwege, Ruhe, Natur, wenig Menschen, gutes Essen und eine Schnapsbrennerei, die wir gleich mal aufsuchen. Eine Flasche Bärwurz geht mit und ein feines Tröpfchen Schlehe.

Der Campingplatz hat seine niederbayerischen Eigenheiten, aber mit ein bisschen Nachsicht kann man sich dort wohlfühlen. Wer’s gern zünftig mag und die Schnitzelkarte rauf und runter testen möchte, der kann hier am Platz auch zu Mittag oder zu Abend essen.

Wir haben’s lieber gemütlich und schätzen guten Service, weshalb wir einen kleinen fünfzehnminütigen Spaziergang zum Hotel-Gasthof-Brauerei zu Post unternehmen, wo wir einen Tisch reserviert haben. Zu gehobener gut bürgerlicher Küche genießen wir „Leopold dunkel“ aus der hauseigenen Brauerei.

Der Drogendackel wartet auf seien Einsatz.

Am Samstag steht eine Wanderung auf den Haidstein auf dem Programm. Eine gemütliche Wanderung, 7 km einfach, gleichmäßig leichte Steigung. Die Kennzeichnung des Wanderweges könnte am Ortsausgang deutlicher gestaltet sein aber zum Glück gibt’s ja immer noch Wanderkarten, die einem den richtigen Weg weisen.

Totenbretter stehen am Weg, ein sicheres Zeichen, dass wir uns im Bayerischen Wald befinden. Oft sind recht derbe Sprüche auf diesen irdischen Erinnerungstafeln verstorbener Zeitgenossen zu finden. Diese hier auf dem Foto sind doch recht fromm und redlich abgefasst.

Totenbretter

Kaum haben wir die Stadt verlassen, tauchen wir auch direkt in die ersehnte Ruhe des Waldes ein, wo schon nach wenigen Schritten klar wird: Der Wald hat heute zum Schönheitswettbewerb aufgerufen und alle machen mit!

Der keine Elchpilz versucht sein Glück aber die Konkurrenz ist groß!

Nach etwas mehr als der halben Strecke erreichen wir die Wolframslinde, die schon 1.000 Jahre auf dem Buckel hat. Was die schon so alles gesehen hat…

Wolframslinde, von innen völlig hohl, vom Menschen mit Eisenstreben gestützt treibt sie immer noch junges Holz steil hoch in den Himmel.

Die Wolframslinde verdankt ihren Namen der Tatsache, dass sie schon an diesem Ort stand, als Wolfram von Eschenbach, der den Parzival geschrieben hat, hier am Haidstein weilte. Für uns schließt sich hier in gewisser Weise der Kreis, weil es in dieser Dichtung um den Heiligen Gral geht, dem wir vor wenigen Wochen auf unserer Cornwall-Reise ziemlich nahe gekommen waren. Ebenso erwähnt Eschenbach in seinem Parzival die Burg am Haidstein, den wir ja heute erwandern. Wie klein die Welt doch immer schon war!

Zerhackte Natur zum Kunstwerk aufgestapelt. Ob’s der Täter gemerkt hat, was ihm da gelungen ist?

Auch die Tierwelt nimmt am Wettbewerb teil:

Wer wohnt denn so dicht über dem Boden? Leider ist kein Hinweis darauf zu finden.
Da hat sich eine eitle Schönheit ihren Auftritt für die besten Lichtverhältnisse aufbewahrt!

Kurz vor dem Gipfelkreuz gibt’s für uns jetzt erst mal eine kleine Stärkung.

Rustikal von der Gabel der Servicekraft erlegt präsentieren sich Apfelsteuselkuchen und Obsttorte, um sich ihrem vorgegebenen Schicksal zu fügen.

Keine fünf Minuten sind es zum Gipfel des Haidstein, auf dem von der ehemaligen Burg aus dem zwölften Jahrhundert nichts übrig ist. Heute steht hier die kleine Kirche St. Ulrich, die wohl teilweise aus Überbleibseln der Burg erbaut worden ist.

Das Portal ist leider verschlossen aber das Seitenfenster gestattet einen verschwommenen Blick ins Innere des Gotteshauses.

Doch dann, was für ein Glück! Eine sehr kleine Wandergruppe aus der Gegend hat sich eine Vertrauensperson mit Schlüsselgewalt für die Empore mitgebracht. Natürlich ergreifen wir die Gelegenheit…

Der Fels war wohl zu widerstandsfähig und wurde kurzerhand mit eingebaut.

Vom Gipfelkreuz aus haben wir recht gute Sicht auf Cham.

Auf dem Rückweg bietet sich noch der Blick zum Hohen Bogen,

Hoher Bogen mit ehemaliger Abhöranlage aus Zeiten des Kalten Krieges.

und zum Kaitersberg

Kaitersberg, auf dem sich der Räuber Heigl in einer Höhle jahrelang vor den Behörden der Justiz versteckt hielt.
Vorwald

Jetzt geht’s nur noch gemütlich bergab durch den Wald, der sich in der Abendsonne noch einmal von seiner besten Seite zeigt.

Rechts glänzt noch einmal das Gipfelkreuz vom Kaitersberg in der Sonne und links im Hintergrund bringt sich der Osser in Erinnerung.

Wieder zurück in Bad Kötzting gibt’s noch einen Blick hinüber nach Weißenregen.

Wer nun den Wettbewerb gewonnen hat? Ich könnte es nicht entscheiden…

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