heißt der Ort mitten in der Toscana, wo wir die nächsten 10 Tage auf dem Campingplatz in Südhanglage verbringen werden. Die Anreise war sonnig aber windig.
Florenz ist nicht weit und die anderen geplanten Ausflugsziele sind von hier aus auch gut zu erreichen. Am Platz gibt es eine Pizzeria, eine Gelateria, eine kleinen Shop, einen Pool und eine Bushaltestelle. Letztere werden wir des Öfteren nutzen.
Ein kleiner sonniger Rundgang durch die nähere Umgebung brachte die Erkenntnis, dass die Gegend nicht für Fußmärsche vorgesehen ist. Vorteil, sich hier aufhalten zu können ist einfach die Nähe zu Firenze.
Immerhin vier Fotos brachte mir der kleine Ausflug ein:
Nass beginnt der Sonntag, sodass wir erst einmal den kräftigen Regen abwarten, ehe wir in die Stadt fahren, denn um die gelöschten Fotos neu aufzunehmen, sollte die Sonne auch ihren Beitrag leisten. Mittags ist es dann soweit, und wenn wir Kachelmann vertrauen, kommt der nächste Regenguss erst um 14:00 Uhr. Auf geht’s zur Arena die Verona!
10.- Euronen für jeden von uns hält der Opa bereit und ist nicht wenig verwundert, als er 18 Silberlinge zurück bekommt. Wegen Umbauarbeiten ist der Eintrittspreis auf 1.- Euro heruntergesetzt.
Die Wolkenkulisse am Himmel sorgt für die nötige bedrohliche Atmosphäre im römischen Amphitheater.
Was für eine Stimmung! Wer braucht da noch Sonne?
Außerhalb ist ein Komet eingeschlagen. Die Verankerung dazu liegt in der Arena.
Wie Oma-Liese im Nachhinein von ihrer cara Amica Katherina erfahren musste, war der Komet beim Abbau tatsächlich in die Arena eingeschlagen und beschädigte dabei tatsächlich historisches Gestein. Seit geraumer Zeit beschäftigt nun die Haftungsfrage die Stadtoberen.
Potz Blitz!
14:00 Uhr, Kachelmanns Prophezeiung bewahrheitet sich, wir ziehen uns in die Katakomben zurück.
Da sind sie also, die Steine aus dem Acker nahe unseres Campingplatzes!
Geniale Architektur
Als der Himmel aufklart, muss die Oma-Liese zum zweiten Mal die höchsten Ränge der Ruine erklimmen, um diesmal vielleicht blauen Himmel als Hintergrund einzufangen zu können.
So ganz allmählich zieht die Wolkenfront ab…
Eine Putzmacherin hat ein Prunkstück in die Auslage drapiert.
Ein kompletter Beitrag ist heute der Arena gewidmet,
… wäre da an der Bushaltestelle nicht plötzlich kaiserlicher Besuch aufgetaucht 😉
550 Kilometer sind wir gereist und damit dem Sturm, der Kälte, dem Regen entkommen. Nachmittags stehen wir in Verona bei 22°C, haben schnell die Campingstühle ausgepackt und genießen die Sonne in der Region Veneto. Einfach nur herrlich!
Ein kleiner Fußmarsch muss dann auch noch sein. Schon im vergangenen Jahr fiel uns der hoch ragende Kirchturm in der Nähe unseres Campingplatzes auf, aber wir hatten Wichtigeres zu tun: die Arena wollten wir sehen. Haben wir auch und dabei reichlich Fotos eingeheimst natürlich. Nur leider hat Oma-Liese die Trophäen gelöscht. Da konnte auch Recuva nichts mehr retten… (die Oma hatte die Speicherkarte schon mehrmals überschrieben, als sie von der Rettungssoftware erfahren hatte).
Zurück zum Kirchturm: Wir marschieren am späten Nachmittag ca. 3 km bis wir das Gotteshaus mit seinem hohen Glockenturm erreichen.
Unterwegs fällt ein tiefer gelegter Acker auf, der übersät ist mit wunderbar rundgeschliffenen Kieseln von 3 cm bis 30 cm Durchmesser. Eine Augenweide für ein Donaukiesel-geprägtes Wesen wie die Oma-Liese. Da sprudeln die Fragen nur so durch den Kopf: War hier einst ein Flussbett? Was wird aus den Steinen? Bis in welche Tiefe werden die Kiesel wohl liegen? Wer hat die Rechte an den Schätzen? Wo versteckt sich das schwere Gerät, das die Millionen aus dem Boden ernten soll? Wann wurde die obere Schicht abgetragen, wenn doch schon wieder das Grün zwischen den Gesteinsbrocken liegt? Wer kümmert sich denn hier nicht um die Ressourcen? Gibt’s denn hier keine findigen Schwaben?
Diesen Veronesen kennen wir auch schon seit einem Jahr, na ja, zumindest seinen heiseren Ruf, mit dem er einem Fasan zu imponieren versucht, der ihn wiederum mit dessen gelassenen ÄÄÄH-Ä schon geraume Zeit zu nerven scheint. Schön, dem Gockelchen mal persönlich ins Auge blicken zu dürfen.
Am Sportgelände vorbei werden wir von Fußabdrücken geleitet. Wer wohl der Besitzer dieser Spreizfüße ist, die einst das Casting für sich entscheiden konnten?
„Kurz vor 6“ ist auf der Kirchturmuhr abzulesen.
Endlich angekommen am Portal des Gotteshauses, beobachten wir Kirchgänger, die sich am gut bestückten Olivenzweigstand bedienen, um sich noch den last-Minute-Palmwedel zu greifen, der gleich in der Vorabendmesse geweiht werden soll. Da wollen wir nicht stören und treten den Rückzug an.
Bunt bemalt drängt sich eine Minimal-Bibliothek unseren Blicken auf. Bei genauerer Inspektion ist schnell festgestellt: „Für jeden Geschmack etwas dabei.“
Street-Art gibt’s auch.
Fazit des vorabendlichen Spaziergangs: Der Ort Candidavid ist ein total normaler Vorort von Verona.
Wir sind zurück am Campingplatz. Was könnte der Straßenname wohl bedeuten? Oma-Liese kennt den Begriff „forte“ aus der Musik und „Tomba“ ist der Oma bekannt, seit sie im vergangenen Jahr dem Balkon von Giulietta auf der Spur war und dann plötzlich mit einem großen Fragezeichen in den Augen die Kellerräume betrat, wo Giuliettas Grab zu besichtigen war. Also kombiniert die Oma ganz polyglott: …
Am Abend recherchiert die Oma und staunt nicht schlecht, als sie feststellen muss, dass es bei „Forte Tomba“ um eine einstige Festung von besonderer Widerstandskraft handelt, die mit für Verona typischem Tuffstein eingedeckt worden war.
Man lernt doch immer wieder etwas Neues.
Am Campingplatz ist eine Ameisenkolonie damit befasst, eine Festung im Erdreich zu errichten und benutzt zur Materialbeschaffung den betonstein-gepflasterten Fußgängerweg.
In Pasing Parken wir & ab dort Riden wir. Am Hauptbahnhof wechseln wir von der S- zur U-Bahn, mit der wir bis zum Königsplatz fahren.
Schon monumental, was da in unserer Landeshauptstadt so alles rumsteht.
Wir sind am Ziel. Hier werden wir den Werken des weitgereisten Künstlers begegnen.
Ein Lichthof gehört zum „guten Ton“ eines Kunstmuseums.
Selbstbildnis mit Sektglas, Städel Museum, Frankfurt am Main, Gemeinsames Eigentum mit dem Städelschen Museums-Verein e. V., der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Bundesrepublik Deutschland
Selbstbildnis mit Sektglas ist eines von mehreren Selbstbildnissen, die wir betrachten können.
„Departure“ bildet den Mittelpunkt der Ausstellung. Eine Trilogie, in der Beckmann seine Flucht aus Deutschland verarbeitet hat.
Wer dieses Werk gerne sehen möchte, der sollte unbedingt selbst die Ausstellung besuchen! Kein Smartphone-Foto kann den Originalen gerecht werden.
Tanz in Baden Baden, 1923, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne, München, Stiftung 1974 Günther Franke
Nutzt die Gelegenheit in München, schaut euch eine großartige Zusammenstellung eines der bedeutendsten und zugleich außerordentlich fleißigen Künstlers aus der Mitte des 20. Jahrhunderts an!
Zu dritt sind wir heute unterwegs und haben noch Lust auf Andy Warhol. Den gibt‘s wenige Meter weiter im Museum Brandhorst, wie wir wissen. Was wir nicht wissen: Bei Andy wird zur Zeit geschraubt und gebohrt, es werden Wände verschoben und Werke neu zusammengestellt. Also erklimmen wir das obere Stockwerk, wo Cy Twombly exklusiv residiert. Ein Erlebnis der besonderen Klasse. Wer hier den künstlerischen Zugang einmal gefunden hat, wird sicherlich immer wieder zurückkehren in die riesigen Ausstellungssäle mit ihren in Serie produzierten Farbbeutelkunstwerken, die das Auge einladen zum Verfolgen der zufällig entstandenen Linien. Oma-Liese beobachtet scharfsinnig: Bemerkenswerterweise streben die Farbtropfen auf allen Bildern zielbewusst und unaufhaltsam nach unten. Bei den blauen Rosen genauso wie bei den roten, gelben, orangen. Bei allen 24 Rosenbildern laufen die Tropfen stur nach unten, um auf ihrem Weg mangels ausreichender Flüssigkeit an beliebiger Stelle zu erstarren. Ob es einen Zusammenhang mit der Schwerkraft geben könnte? Auch in den anderen Räumen immer wieder das gleiche Spiel. Egal auf welchen Untergrund, ob Holz, ob Leinwand, die Farbe nimmt ihren Weg nach unten. Ausnahmslos.
Übrigens: Gegenläufig zur Richtung der Farbtropfstraßen schießen die Preise für die Kunstwerke ungebremst in astronomische Höhen.
Gut möglich, dass wir bei nächster Gelegenheit nochmal die Eindrücke aus der ersten Etage vertiefen werden, wenn ab dem 28. Februar die Warhol-Ausstellung im Erdgeschoss wieder eröffnet werden wird.
Wir komponieren jetzt mal Kunst für Arme:
und treten der Realität gegenüber.
Wer würde nicht gerne in aller Öffentlichkeit auf seien Boxsack eindreschen? Vermutlich legt man jegliche Scheu ab, wenn man ein Appartement in derartig prominenter Nachbarschaft bewohnt…
Nochmal an der Pinakothek der Moderne vorbei, wo man auf jeden Fall Max Beckmann einen Besuch abstatten sollte, lassen wir unseren Kunstausflug ausklingen.
Auch eine kleine Kunstsammlung, unsere stolze Sammlung vieler bunter Eintrittskarten auf sorgfältig angeordnetem Schotter, die wir am heutigen Tag ergattern konnten.
… hätte uns im Herbst schon in Zürich gereizt, hat leider nicht geklappt. Jetzt besteht die Gelegenheit in Frankfurt und wir greifen zu!
Heute mal kein Stau auf der A7, weshalb wir früher als erwartet am P&R Parkplatz landen, von wo uns die U-Bahn ganz entspannt mitten ins Zentrum der Stadt chauffiert.
Schon auf dem Bahnsteig ist zu erkennen: „Hier sind wir richtig!“
Nach wenigen Schritten finden wir uns unter dem Glasdach vor der Kunsthalle Schirn ein.
Soooo viele schöne Fotos konnte ich aufnehmen. Leider ist da wieder einmal die Problematik mit dem Urheberrecht. Da Niki de Saint Phalle bis 2002 lebte, darf ich alle meine Bilder bedauerlicherweise nicht veröffentlichen. Schon sehr schade.
Die Ausstellung war unseren kleinen Frankfurt-Ausflug jedenfalls absolut wert. Von Niki de Saint Phalle kannten wir bisher nur die Nanas. Die Ausstellung zeigt aber in beeindruckender Weise ihre Entwicklung von der missbrauchten Tochter über ihren Aufenthalt in der Psychiatrie hin zur selbstbewussten Frau und politischen Künstlerin.
Wir haben Schießbilder kennengelernt. Gipsbilder, bei denen Niki unter der Gipsschicht Farbbeutel eingearbeitet hatte, um später mit einem Gewehr auf sie zu schießen und so blutende Bilder zu erzeugen.
Wir ließen Bilder auf uns Wirken, die aus vielen Spielzeugpuppen zusammengeklebt sind, und wir lernten ein Braut kennen, die auf einem lebensgroßen Pferd reitet, das mit vielfältigem goldbesprühten Spielzeug beklebt ist. Mit der Herstellung vieler solcher Objekte verdiente sich Niki de Saint Phalle das nötige Kleingeld, um sich ihren Traum von einem Tarot-Garten in der Toscana zu verwirklichen.
Ausstellungsbesucher werden die dicken knallbunten Nanas künftig mit einem neu geschärften Blick und tieferem Verständnis betrachten.
Wie gerne würde ich die Fotos zeigen!
Als wir aus der Kunsthalle heraus kommen, ist der Frankfurter Fastnachtsumzug in vollem Gange. Ja, da hätte ich auch ein paar Bilder aber die würden an dieser Stelle nur störend wirken.
Außer Narren ist noch ein Elch unterwegs und am Bahnsteig fällt der Frankfurter Adler zwischen den Bodenplatten auf.
Der Landeshauptstadt Sachsens statten wir heute einen Besuch ab. Wir waren schon mehrmals hier, aber den Blog gab’s damals noch nicht. Da gibt’s also einiges nachzuholen und außerdem muss Oma-Liese nach neun Jahren mal wieder nachschauen, was sich so alles getan hat an den Baustellen Dresdens. Obendrein ist da noch der Striezelmarkt. Ja, kennen wir auch schon und gerade deswegen zieht es uns wieder hierher.
Unter dem Internationalen Congress Center können wir parken und tauchen direkt neben dem Sächsischen Landtag an die Oberfläche. Beides liegt am Elbeufer, wie man an dem ersten Foto, das entsteht, erahnen kann. Das Motiv kann nichts für die widrigen, nasskalten Wetterverhältnisse, ist aber zum Glück zu Fuß bequem zu erreichen.
Katholische Hofkirche
Semperoper
Reichlich viele Busse laden hier ganze Armeen von Touristen ab…
Fürstenzug
Friedrich der Gebissene ist Oma-Lieses Favorit unter all den Fürsten.
Da hat’s doch mal ein Schwabe geschafft: an prominentem Platz auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche in Dresden verkauft er seine Spezialität in der Vorweihnachtszeit.
Unser Ziel ist aber zunächst der Striezelmarkt. Um 11:30 Uhr sind wir also am Alten Markt. Seltsame Ruhe herrscht dort, die meisten Marktstände haben ihre Rollläden herunter gelassen oder nur halb geöffnet, in vielen Ständen ist innen Licht zu sehen, verkauft wird aber trotzdem nichts??? Vielleicht geht’s erst um 12 so richtig los?
Wir besichtigen erst mal die Kreuzkirche.
Kreuzkirche (Kirche offen steht auf einem Transparent zu lesen, stimmt aber leider nicht.)
Einmal um die Kirche herumgelaufen und keinen Eingang gefunden. Alle Portale verschlossen. Nur der Turm soll wohl geöffnet haben. Die Warteschlange bei dem miesen Wetter ist uns zu lang. Inzwischen ist es 12:00 Uhr, bestimmt ist auf dem Striezelmarkt jetzt Betrieb (laut www. ist er immer ab 10:00 Uhr geöffnet). Falsch, nix los! Kaum Menschen, kein Verkauf. Was ist denn da los? Vor einem Jahr wurde der Markt zwei Tage vor der Eröffnung wegen Covid 19 abgesagt, heuer findet er statt und dann befinden sich die Marktstände im Bummelstreik? Am Samstag vor dem dritten Advent?
Die Altmarktgalerie ist nahe, da kann man zwischenzeitlich sicher einen Notregenschirm gegen die Nässe von oben erwerben. Alle Eingänge mit rotem Flatterband abgesperrt!. Vor dem Haupteingang schwerbewaffnete Polizei! Wir verlassen das Terrain! Jetzt aber sofort!
Die Internetrecherche bringt zu Tage: ein bewaffneter Geiselnehmer hat sich im Gebäude verschanzt, nachdem er am frühen Morgen schon mutmaßlich einen Menschen erschossen hatte und danach in die Räumlichkeiten eines lokalen Radiosenders einzudringen versucht hatte.
Wir werden die Frauenkirche besichtigen und unterwegs noch auf einem der vielen kleineren Märkte eine Bratwurst verspeisen.
Frauenkirche
…auch geschlossen, öffnet wieder um 13:00 Uhr. Wir versuchen Eintrittskarten für das Grüne Gewölbe zu erstehen. Vergeblich, alles ausgebucht heute. 13:00 Uhr, nur noch ein viertel Stündchen. Dann kehren wir zur Frauenkirche zurück und erblicken eine unendlich lange Warteschlange. Vatikanische Verhältnisse! Allerdings bei schlechtem Wetter. Vielleicht später…
Also dann zur Elbe, die Treppe hoch zur Brühlschen Terrasse.
Gottfried Semper auf der Brühlschen Terrasse
Nur schnell einige Eckpunkte fotografieren, dann die Kamera wieder wegpacken, damit die zunehmend nasseren Schneeflocken keinen Schaden anrichten können. Nicht das ideale Wetter für den Blog. Dresden wird im nächsten Jahr nochmal besucht werden müssen.
Semperoper
Finanzministerium
In einem kleinen Ladengeschäft mit allerlei verlockenden Lederwaren verkündet gerade der Ladenbesitzer, die Geiselnahme sei beendet. So, jetzt nochmal der Striezelmarkt!
Der Striezelmarkt, rechts die Altmarkt-Galerie
Wir drehen so einige Runden durch den Markt, und finden so dies und das und anderes dann wieder nicht. Jetzt ist jedenfalls ordentlich Betrieb – heute ist halb Polen auf dem Striezelmarkt unterwegs – und als wir uns nur noch von den Massen mittreiben lassen können, beschließen wir, den Rückzug anzutreten.
Die Fürsten lassen wir nochmal an uns vorbeiziehen…
Direkt vor dem Schloss können wir parken, genau an der Stelle, wo wir vor Jahren schon einmal bei einem kleinen Wendemanöver beschlossen haben, bei Gelegenheit auch mal Gotha einen Besuch abstatten zu müssen. Heute ist die Gelegenheit günstig. Wir sind da.
Halb ums Schloss herumgelaufen stoßen wir auf Ernst den Frommen, der in die Stadt hinunter blickt.
Die Brunnenanlagen sind leider schon winterfest verhüllt. Auf halber Höhe des Weges befindet sich eine etwas erhöhte Galerie, wo es allerlei zu entdecken gibt:
Nicht zuletzt scheint dies ein politisch bedeutsames Fleckchen Erde zu sein:
… und immer schon war es der 9. November!
Gotha leistet sich zu Oma-Lieses Fotoglück Kanaldeckel mit Wiedererkennungswert!
Weitläufiger Platz, kaum Menschen?!
Ratskeller
Gleich noch ein auffälliges Stück mit Geschichte.
Da ist leider kein Hineinkommen, auch nicht im südlichen Seiteneingang.
Luise Dorothea von Sachsen-Gotha eilt leicht bekleidet mit einem Buch in der Hand durch die Stadt.
Noch einer!
Schloss Friedenstein
Nachdem wir uns eine Überblick über die Stadt verschafft haben, ist es Zeit, ins Schlösschen zu spähen.
Ernst der Fromme hat wohl mit den Bauarbeiten begonnen, aber vorherrschend scheint im Schloss doch Herzog Friedrich II. von Sachsen-Gotha-Altenburg zu sein.
Alles ein bisschen schwer, dunkel, protzig, überladen. Vielleicht wenn die Räume höher wären…
Die Decke hängt zur Mitte hin schwer durch. Wenn die mal nicht gerade jetzt herunter kommt!
Das Familiensilber ist seitlich im Festsaal ausgestellt. Gegenüber hat man das Chinesische Porzellan drapiert.
Im Schloss wird fleißig saniert, sodass wir nicht alle Räume besichtigen können. Da sind wir nicht böse drum, denn wir haben auch so schon genug gesehen.
Einige Stücke aus der Sammlung des Hausherrn:
Bernstein
Im Untergeschoss befindet sich ein Museum mit bedeutsamen Gebrauchsgegenständen aus der jüngeren Vergangenheit:
Ekhof-Theater
Das Theater dürfen wir unbeaufsichtigt betreten. Anschließend gibt uns ein sehr freundlicher Sicherheits-Angestellter noch einige Informationen zum Theatermuseum. Wir fühlen uns umsorgt wie zuletzt in England.
Die Bühnentechnik ist das Besondere: Eine Schnellverwandlungsmaschinerie, bei der sechs unterschiedliche Bühnenbilder zum Einsatz kommen können, die von Hand mechanisch eingezogen werden müssen. Ferner gibt es eine Windmaschine, eine Donnermaschine und seit kurzem im Einsatz – der Regenmacher, der momentan noch Probleme macht: Die Erbsen oder Bohnen werden durch mehrfache Benutzung zu Mehl vermahlen, das dann wiederum die Technik beeinträchtigt! Unser freundlicher Führer leidet sichtlich mit. Eine Tipp gibt er uns noch mit auf den Weg: Falls wir bei Gelegenheit eine der Aufführungen im Sommer besuchen wollten, sollten wir leichte Kleidung tragen, um nicht durch die aufsteigenden Hitze einen Schwächeanfall zu erleiden. Wie er weiter ausführt, sei dieses Problem weniger bei den Damen gegeben, die ja ohnehin normalerweise einfach in ihr kleines Schwarzes schlüpften, sondern vielmehr sollen wohl die Herren betroffen sein, wenn sie korrekt gekleidet im Anzug erschienen. Falls wir also wieder einmal des Weges kommen, werden wir uns der Worte des besorgten Mannes erinnern und uns nur leicht bekleidet zur Aufführung begeben wie schon dereinst die aufgeklärte Luise Dorothea von Sachsen-Gotha mit dem Buche.
Was auffällig ist: Außer uns kein einziger Besucher im gesamten riesengroßen Schloss inklusive Theater!
In der Stadt haben wir uns schon vor Stunden ein kleines Café am Buttermarkt ausgespäht, das wir jetzt aufsuchen werden.
Museum mit einer Ausstellung von Sammelobjekten des Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg
Ein knappes Stündchen Fahrt mit dem PKW und schon sind wir auf dem Kyffhäuser. Oma-Liese wird heute lernen, was es mit dem seltsamen Namen auf sich hat. Ein Berg? Ein Denkmal? Nationalstolz? Bald weiß Oma-Liese mehr.
Der Himmel reißt auf und die kleine Wanderung hoch zum monströsen Denkmal kann beginnen.
Kaiser Wilhelm macht sich auch gerade auf den Weg…
Mit fröhlichen Wanderliedern geht’s doch einfach beschwingter!
Das muss die Unterburg sein. Macht einen massiven Eindruck, allerdings schon bedenklich nach außen ausgebeult.
Wir singen fröhlich weiter…
Dürfte der Turm der Unterburg gewesen sein.
Ziemlich verschachtelt, ziemlich viele Räume!
Vor der Kapelle hat man Infotafeln für uns aufgestellt:
Einen Wanderstempel gibt’s auch:
Novalis war hier! Er hat die Aussicht genossen. Wir tun’s ihm gleich.
War Goethe eigentlich auch hier?
Nicht viel übrig von der Mittelburg.
Ach was, keine Grübeleien über alte Zeiten. Besser wieder ein Liedchen anstimmen!
Gleich haben wir das Kaiser Wilhelm Nationaldenkmal auf dem Kyffhäuser erreicht.
Barbarossa macht einen entspannteren Eindruck als Kaiser Wilhelm. Vielleicht liegt’s am Liedgut.
Gewitter droht momentan keines, also hinauf zur Krone!
Um uns den Aufstieg zu verkürzen, hat man uns auf einem Zwischengeschoss allerhand wissenswertes über Nationaldenkmäler und Nationalstolz zusammengetragen. Oma-Liese hält mal alles im Bild fest. Wer weiß, an einem kalten Winterabend im trauten Heim…
Wir wollen jetzt da hoch!
Kein Gewitter heute aber ganz schön stürmische Winde pusten uns kräftig durch!
Als wir unser Auto abgestellt haben, war da noch kein Bus weit und breit. Da müssen ja ganze Hundertschaften auf dem Weg nach hier oben unterwegs sein!
Oberburg mit Barbarossaturm
Unterburg
Der Abstieg fällt leicht 😉
Die Halle unten dient als Kriegerdenkmal und sie wird als Hochzeitsörtlichkeit angepriesen.
Danke Bruno!
Das Kriegerdenkmal vom Barbarossaturm aus gesehen. Warum genau hab ich jetzt kein weiters Foto vom Barbarossaturm?
Egal, im Turm lauern Infotafeln:
Wir steigen in die nächste Etage hinunter
… und finden:
Verlies
Jetzt taucht doch noch ein Foto vom Barbarossaturm auf, der im Übrigen nur noch knapp halb so hoch ist wie ursprünglich.
„Sei fotogen!“ fordert sein Frauchen ihn auf, als Oma-Liese der Besitzerin einen Deal abringt: Die Oma fotografiert die Kleingruppe vor dem Denkmal nur gegen ein Foto vom strammen Hündchen.
Wir sind wieder an der Burgmauer der Unterburg angekommen.
Keine Spur von den Bustouris. Wahrscheinlich nur eine Kaffeefahrt ins Gasthaus. Als wir abfahren, steigen die Massen auch gerade wieder in die Busflotte.
Der Schiefe Turm von Bad Frankenhausen
In Bad Frankenhausen finden wir ein unfreundliches und ein freundliches Café. Unsere Wahl fällt auf zweiteres.
Ganz schön schief!
An der Rettung wird gearbeitet.
Oben auf dem Berg steht das Panorma Museum über den Bauernkrieg. 900 Meter zu Fuß den Berg hinauf – das sollten wir heute noch schaffen.
Schönes Clubheim für einen Motorradclub!
Schon wieder ein bisschen schiefer…
Das Panorama Museum kommt in Sicht.
Thomas Münzer hat hier gegen den Willen von Martin Luther die Bauern in den Krieg und damit in den sicheren Tod geschickt.
Im Museum darf nicht fotografiert werden. Ist aber nicht weiter schlimm, denn schön ist es nicht, was da 1985 in knallbunten Farben an Kriegseindrücken an die Wand gemalt worden ist.
Wieder in der kleinen Stadt angekommen, reicht das Licht noch gerade für ein paar letzte Eindrücke.
Ach so: Nationalstolz? Oma-Liese kann auch weiterhin ohne.