Gotha

Direkt vor dem Schloss können wir parken, genau an der Stelle, wo wir vor Jahren schon einmal bei einem kleinen Wendemanöver beschlossen haben, bei Gelegenheit auch mal Gotha einen Besuch abstatten zu müssen. Heute ist die Gelegenheit günstig. Wir sind da.

Halb ums Schloss herumgelaufen stoßen wir auf Ernst den Frommen, der in die Stadt hinunter blickt.

Die Brunnenanlagen sind leider schon winterfest verhüllt. Auf halber Höhe des Weges befindet sich eine etwas erhöhte Galerie, wo es allerlei zu entdecken gibt:

Nicht zuletzt scheint dies ein politisch bedeutsames Fleckchen Erde zu sein:

… und immer schon war es der 9. November!

Gotha leistet sich zu Oma-Lieses Fotoglück Kanaldeckel mit Wiedererkennungswert!

Weitläufiger Platz, kaum Menschen?!

Ratskeller

Gleich noch ein auffälliges Stück mit Geschichte.

Da ist leider kein Hineinkommen, auch nicht im südlichen Seiteneingang.

Luise Dorothea von Sachsen-Gotha eilt leicht bekleidet mit einem Buch in der Hand durch die Stadt.

Noch einer!

Schloss Friedenstein

Nachdem wir uns eine Überblick über die Stadt verschafft haben, ist es Zeit, ins Schlösschen zu spähen.

Ernst der Fromme hat wohl mit den Bauarbeiten begonnen, aber vorherrschend scheint im Schloss doch Herzog Friedrich II. von Sachsen-Gotha-Altenburg zu sein.

Alles ein bisschen schwer, dunkel, protzig, überladen. Vielleicht wenn die Räume höher wären…

Die Decke hängt zur Mitte hin schwer durch. Wenn die mal nicht gerade jetzt herunter kommt!

Das Familiensilber ist seitlich im Festsaal ausgestellt. Gegenüber hat man das Chinesische Porzellan drapiert.

Im Schloss wird fleißig saniert, sodass wir nicht alle Räume besichtigen können. Da sind wir nicht böse drum, denn wir haben auch so schon genug gesehen.

Einige Stücke aus der Sammlung des Hausherrn:

Bernstein

Im Untergeschoss befindet sich ein Museum mit bedeutsamen Gebrauchsgegenständen aus der jüngeren Vergangenheit:

Ekhof-Theater

Das Theater dürfen wir unbeaufsichtigt betreten. Anschließend gibt uns ein sehr freundlicher Sicherheits-Angestellter noch einige Informationen zum Theatermuseum. Wir fühlen uns umsorgt wie zuletzt in England.

Die Bühnentechnik ist das Besondere: Eine Schnellverwandlungsmaschinerie, bei der sechs unterschiedliche Bühnenbilder zum Einsatz kommen können, die von Hand mechanisch eingezogen werden müssen. Ferner gibt es eine Windmaschine, eine Donnermaschine und seit kurzem im Einsatz – der Regenmacher, der momentan noch Probleme macht: Die Erbsen oder Bohnen werden durch mehrfache Benutzung zu Mehl vermahlen, das dann wiederum die Technik beeinträchtigt! Unser freundlicher Führer leidet sichtlich mit. Eine Tipp gibt er uns noch mit auf den Weg: Falls wir bei Gelegenheit eine der Aufführungen im Sommer besuchen wollten, sollten wir leichte Kleidung tragen, um nicht durch die aufsteigenden Hitze einen Schwächeanfall zu erleiden. Wie er weiter ausführt, sei dieses Problem weniger bei den Damen gegeben, die ja ohnehin normalerweise einfach in ihr kleines Schwarzes schlüpften, sondern vielmehr sollen wohl die Herren betroffen sein, wenn sie korrekt gekleidet im Anzug erschienen. Falls wir also wieder einmal des Weges kommen, werden wir uns der Worte des besorgten Mannes erinnern und uns nur leicht bekleidet zur Aufführung begeben wie schon dereinst die aufgeklärte Luise Dorothea von Sachsen-Gotha mit dem Buche.

Was auffällig ist: Außer uns kein einziger Besucher im gesamten riesengroßen Schloss inklusive Theater!

In der Stadt haben wir uns schon vor Stunden ein kleines Café am Buttermarkt ausgespäht, das wir jetzt aufsuchen werden.

Museum mit einer Ausstellung von Sammelobjekten des Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg

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