Beelitz – Teil II

Wir sind infiziert! Beelitz hat uns in Bann geschlagen. Der Rundgang durch die Außenanlagen der Heilanstalten für Tuberkulosekranke hat unser Interesse geweckt und wir wollen auch hinter die Gemäuer spähen. Dafür hat der Opa online zwei Führungen für uns gebucht.

Das Alpenhaus

… bekam damals seinen Namen, weil in Menschen in südlicheren Landesteilen beispielsweise im Klima von Davos Heilung suchten. Eine angenehme Atmosphäre war neben Hygiene und Abstandsregelungen wichtig für die Genesung von der todbringenden Tuberkulose. Also wurden die damals bestmöglichen Bedingungen geschaffen, um die erkrankten Arbeiterinnen und Arbeiter aus Berlin während der Monate, die sie hier verbringen sollten, effektiv behandeln zu können, um sie schließlich nicht nur als geheilt entlassen zu können, sondern mit dem Prädikat „arbeitsfähig“.

Der Speisesaal

In der Fensternische stand früher ein Orchestrion.

Die Chirurgie

Bis 1995 wurde in der Chirurgie noch operiert. Nicht mehr an der Lunge aber immerhin ein Blinddarm war die letzte hier durchgeführte OP. Dann kam ein Investor, der alles erhalten und übernehmen wollte, die Pleite folgte, der Insolvenzverwalter hielt die Gelder für die Gläubiger zusammen, weshalb er die Löhne für die Sicherheitsfirma nicht bezahlte. Diese zog ihr Personal ab und so war das Gelände Plünderungen und Vandalismus preisgegeben.

Erst 2011 wurde eine westliche Investorengemeinschaft gefunden, die es sich zur Aufgabe machen wollte, für den Erhalt im übernommenen Zustand zu sorgen und gerade diesen als Sehenswürdigkeit zu präsentieren. Ein großer Teil dieses Konzepts ist der etwas andere Baumkronenpfad, den wir ja schon vor wenigen Tagen erleben durften.

Der Einwaschraum für die Chirurgen.

OP 1. Hier wurde 1994 noch operiert!

OP Vorbereitung.

OP 3.

Baderaum.

Hauptportal.

Beelitz

Nach so viel Heilanstalt Beelitz wollen wir die Ortschaft selbst jetzt schon auch noch sehen.

Die Kirche ist leider heute geschlossen aber direkt gegenüber in der alten Wache gibts leckere Kuchen und natürlich auch Kaffe dazu, Bedienung mit Herz und Schnauze inklusive.

So gestärkt spazieren wir eine Runde durch die beschauliche alte Stadt, die leider vor lauter geparkten PKWs nicht fürs Foto geeignet ist.

Außer ein paar Kuriositäten ist da nicht viel zu holen.

Die Landesgartenschau hat ihre Spuren hinterlassen.

Sogar einem Leoparden begegnen wir noch zu guter Letzt.

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