Regentag = Kirchentag in Rom

Lateran

An der Porta Asinaria tauchen wir aus der Unterwelt auf und beginnen den Regentag mit der Laterankirche.

Vor der Laterankirche sind die Bühnen- und Zeltbauer noch mit Abbau der österlichen Gottesdienstaufbauten beschäftigt.

Laterankirche
Scala Santa
Porta Sancta

Der wunderschöne Steinboden sticht sofort ins Auge. Er erstreckt sich durch das gesamte Kirchenschiff.

Die Apostel stehen links und rechts an den Seiten des Mittelschiffs.

Der Kreuzgang ist besonders schön!

Altar von Maria Magdalena
Portal der Laterankirche

Scala Santa

Sancta Sanctorum, Papstkapelle:

1500 Jahre alte Tür
Heilige Treppe

Über diese Treppe soll Jesus in Jerusalem zu seiner Verhandlung gegangen sein.

Unterwegs zur Battistero…

Battistero
Obelisc

Neros Wohnsitz

Forum Romanum

San Pietro in Vincoli

Die Ketten, mit denen Petrus vor seiner Kreuzigung gefesselt war.
Michelangelos Moses

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Colosseum

Wieder online einen Termin gebucht. Wieder um 11:30 Uhr. Diesmal Schaubühne der Christenverfolgung, das Colosseum in Rom.

Am Triumphbogen Kaiser Konstantin des Großen müssen wir zunächst vorbei, um die Kampfstätte betreten zu können.

Gibt es eigentlich auch ein Wesen, das Blinde heißt? Oder Lahme? Gut, die Ente hat einen Beinamen. Ist der Name Taube in der heutigen Zeit überhaupt noch zulässig? Wehrt euch, ihr Tauben!

Was liegt auf der Schutzabdeckung in der Sonne und lockt womöglich bald durch intensive Geruchsentwicklung beharrlich kreisende Möwen an?

Immer schwerwiegende Worte zu verkünden.

Einer wichtiger als der andere. Römer eben.

Mit einem sicheren Gefühl für eine Redepause. Den Gegner bedeutsam schmoren lassen.

Im richtigen Moment ein vernichtender Blick.

Ruhe bewahren.

Probleme in aller Gelassenheit ausbrüten.

Überlegenheit ausstrahlen.

Deutlich ist Soundcheck zu hören. Was ist wohl demnächst geboten? Google orakelt nichts dazu. Verflixt!

Spätesten jetzt wird klar, wer die Imperatoren unserer Zeit über die antiken Mauern sind.

Herrschaft pflegen.

Überlegenheit demonstrieren.

Sicherheit ausstrahlen.

Noch Fragen?

Seit ihrer Ankunft in Rom beschäftigt Oma-Liese die Frage nach der Bezeichnung der Pflanze, die überall so üppig violett blüht. Jetzt bekommt sie endlich Antwort:

Womöglich Aprikosen? Oder Pfirsiche?

Der Lateran lockt in der Ferne.

Für heute haben wir genug Ruinen gesehen. Lust auf Leben in der Stadt kommt auf.

Aber was müssen wir feststellen?

Die Lichter gehen schon aus!

Die Presse versammelt sich vor dem Hotel am Forum Romanum. Oma-Lieses Kamera wittert Promiluft!!! Da muss der Opa jetzt durch!!!!!

Wir warten. Und machen uns Gedanken. Welche Stars könnten wohl im Circus Maximus den Soundcheck gemacht haben? Welche Filme laufen in den Kinos an? Was stelzt auf welchen Laufstegen auf und ab? Fragen, Fragen, Fragen!!!

Oma-Liese muss Zeit überbrücken und ist auf der Suche nach Objekten.

Endlich mal die Gelegenheit, einen der grünen Schreihälse vor die Linse zu bekommen.

Papageien und Paparazzi…

Wir warten beharrlich fast eine Stunde und es tut sich NICHTS!

Der Opa hat inzwischen Detektivarbeit geleistet und herausgefunden: Man wartet auf Beppe Grillo. Er ist der Gründer und Vorsitzende der Fünf-Sterne-Bewegung, momentan stärkste Partei im Land.

Ein hartes Geschäft für Journalisten, wie wir feststellen können: Warten. Warten. Warten.

Zwei der Kollegen testen den Standort von Oma-Liese, die sich etwas oberhalb des Geschehens einen guten Aussichtspunkt sichern konnte.

Doch dann plötzlich!!!:

Hat Grillo sein Double vorausgeschickt? Nein!

Doch! Er beschreitet den Roten Teppich!

Grillo selbst tritt heute nicht mehr vor die Kameras, wir können getrost abziehen.

Hier noch die Auflösung vom Rätsel:

Es handelt sich um den Colosseumstiger. Keine Sorge, er wurde nicht tödlich geschlagen, nach Opa-Lieses Beobachtungen bewegt er sich hin und wieder im Schlaf.

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Vatikan

Vatikanische Museen

Die Karten sind online vorbestellt. Unser Eintrittsfenster beginnt um 11:30 Uhr. Nach gründlicher Sicherheitskontrolle sind wir tatsächlich in den Vatikanischen Museen angekommen. Alles sehr professionell organisiert, sodass wir trotz der riesigen Menschenmenge sehr zügig vorankommen.

Die erste Station ist eine Terrasse, von der aus wir schon mal hinüber zur Kuppel des Petersdomes sehen können.

Nach einem kurzen Aufenthalt in einem Vorhof geht’s hinein in die Museen mit Sammlungen unvorstellbaren Ausmaßes. Von allem viel. Zu viel.

Blick über Rom
Laocoon-Gruppe

Platzmangel im Vatikan. Die Figuren müssen schon gestapelt werden.

Das Rindvieh trägt noch sein stolzes Haupt,

während von ihm nur noch ein ansehnliches Stück Steak übrig ist.

Jetzt in eine Sammlung mit Wandteppichen…

ein Beispiel muss genügen:

Jesus in Emmaus, Wandteppich

Es folgt die Kartensammlung

endlos langer Kartensaal

Danach würden wir gerne hinaus ins Freie, aber man lässt uns ungern gehen. Wir sollen noch an Buch- und Souvenierständen, Cafeterias und Imbissen vorbeigeschleust werden, damit wir konsumieren.

Zwei prachtvolle Decken

Chagall, Dali, Matisse & Co.

Henri Matisse, Vetrato della navata, 1949
Henri Matisse
Henri Matisse, La Vierge à l’Enfant
Henri Matisse, Vetrato del coro, 1949
Henri Matisse, Crucifix, 1951
Ernst Barlach, Monks reading III, 1932
Ernst Ludwig Kirchner, The lake of Constance seen from Kreuzlingen, 1917
Gabriele Münter, Still life with devotional corner, 1909 – 1910
Max Ernst, Crucifix, 1914
Otto Dix, Christ ans St. Veronica, 1943
Otto Dix
Karl Schmidt-Rottluff, Prayer, 1918
Paul Klee
Paul Klee
Marc Chagall, Chist and the painter – the artist and his Model, 1951 (links), Jacob’s Dream, 1977 (rechts)
Marc Chagall, Red Pieta, 1956 (links), Crucifix between God and the Devil, 1943 (rechts)
Lyonel Feininger
Salvador Dalì, Figueras 1904 – 1989, Soft Monster in Angelic Landscape, 1977
Salvador Dalì, Figueras 1904 – 1989, Crucifixion, 1954
Salvador Dalì, Fugueras 1904 – 1989, The Trinity, 1960
Francis Bacon, Dublino 1909 – Madrid 1992, Study for Pope II, 1961
Jacob Epstein, New York 1880 – Londra 1959, Madonna with Child, 1950
Arnaldo Pomodoro, Studies for the „Door of the Kings“ in Cefalù Cathedral, 1997 – 1998

Petersplatz

oben rechts Papst Franziskus Wohnung

Der eine hat einen Vogel,

der nächste verkleidet sich als solcher.

Petersdom

Michelangelos‘ Pieta
Christina von Schweden
Größenvergleich Kölner Dom

Blick von der Marke aus nach vorne

und nach hinten

Petrus‘ Grab

Apsis

Petrus‘ Kreuzigung
Taufbecken

Hier wurde Karl der Große gekrönt, Porphyr, Stein der Herrscher

Timothy Paul Schmalz, 2019

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Roma

Jede Menge Platz hat unser Womo auf seinem Stellplatz in Rom. Ein eigener Baum macht es möglich, uns vollsonnig oder schattig zum Frühstück niederlassen zu können.

In Ercolano hätten sicher drei Womos Platz auf dieser Parzelle gefunden.

Ein kleiner grüner Schreihals hat die Begrüßung übernommen. Mal sehen, ob ich ihn vielleicht morgen ablichten kann.

Nach einer wegen hohen Verkehrsaufkommens länger geratenen Anreise als geplant machen wir uns gleich mal auf in die Innenstadt, um uns einen groben Überblick zu verschaffen.

Das erste Motiv, das wir antreffen:

Fontana di Tritone auf der Piazza Barberini

Ein paar Schritte durch die Gassen vorbei an etlichen Kirchen und schon stehen wir vor dem Palast des Präsidenten.

Erbaut im Jahr 1574 von Papst Gregor XIII. , dem die Luft oben am Quirinal, dem höchsten Hügel Roms mit 61 Metern Höhe mehr zusagte als unten am Tiber. Bernini sorgte für eine dem Papst angenehme Optik des Platzes.

Der Blick zum Petersdom war wohl auch nicht ganz nebensächlich bei der Wahl des Grundstücks.

Inzwischen sind wir unterwegs zum…

Trevi Brunnen

Wie erwartet viele Menschen, die genau wie Oma-Liese ihr Foto schießen wollen.

Mal sehen, ob es dafür nicht noch ein besseres Plätzchen gibt…

Schon sind nicht mehr so viele störende Köpfe vor dem begehrten Motiv.

Weiter zu Marc Aurel. In seine Säule sind spiralförmig Alltagsszenen aus dem Soldatenleben eingemeißelt. Innen sind die Marmorblöcke hohl und so kann die Säule über eine Treppe bestiegen werden (aber nicht vom touristischen Publikum). 180 n. Chr. wurde sie errichtet, im 16. Jhdt. wurde von Papst Sixtus V. der Apostel Paulus oben auf die militärische Säule gestellt.

Wenige Piazzas weiter steht schon wieder eine Säule. Den Namen finden wir nicht heraus, vermutlich handelt es sich um eine Mariensäule.

Ein Ziel haben wir heute noch:

Wer findet die Oma-Liese auf der Spanischen Treppe?

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Napoli

… klingt mir zu liebevoll.

Neapel

… beschreibt den Zustand der Stadt besser.

Übersicht:

Castell Capuano, Rückseite
Porta Capuana
Castell Capuano, Vorderseite, normannischer Herrschersitz
rechts Marienaltar, links maroder Staßenzug
Pestsäule, Piazza San Domenico

Dom

Seitenkapelle, Sankt Januarius, Bischof und Märtyrer um 300 n. Chr.

Auf dem Altar stehen zwei Gefäße mit Blut von Januarius, das sich zwei mal im Jahr verflüssigt, nämlich im Mai und im September. Folge: Prozession. Januarius wird umhergetragen, genauer gesagt durch die Stadt. Eigentlich nur sein Kopf. Das Blut? Bleibt vermutlich verflüssigt stehen.

andere Seitenkapelle: Lager mit Hl. Reliquien

Kassettendecke vor dem Altarraum

Der Boden ist sehenswert aber leider nicht touristenfrei abzulichten. Wir sind in wenigen Momenten auch auf den kunstvollen Fliesen unterwegs.

Januarius‘ Knochen schauen oben aus dem Tongefäß malerisch heraus.
Ein Papst mit viel zu viel Stoffgewurschtel, Januarius anbetend.
Materiealverschwendung

Übrigens: Die Riegel an den Damentoiletten fehlen!!! Und zwar an allen drei.

San Lorenzo

Gotische Kirche.

Zwölf dieser Bodenfenster geben Einblick in den Mosaikboden, der hier ursprünglich ca. 40 cm weiter unten verlegt war.

Via Gregorio Armeno

Tradition hat die Krippenbauerstraße mit ihren Handwerkern, die Figürchen formen. Heute erscheint mir die Straße als reine Touristenfalle. Die Chiesa San Gregorio wollten wir gerne noch besichtigen, allerdings war vor lauter Händlern und Wichtigtuern kein Eingang auszumachen.

Krippenfiguren…

sind wohl…

offensichtlich…

eher…

in der Minderheit!

Meines Erachtens der einzige Kunsthandwerker unter all den Abzockern

Licht-Blick in eine Seitenstraße
Pestsäule, Piazza del Gesu Nouvo

Es soll noch mehr Pestsäulen in der Stadt geben.

Piazza Municizipio, der angeblich schönste Platz Neapels
Neptunbrunnen
Warum fahren Kreuzfahrtschiffe eigentlich so eine heruntergekommene Stadt überhaupt noch an?
Castel Nuovo
Fährhafen. Einzige Möglichkeit, mal direkt ans Wasser zu gelangen, bis sofort zwei Securities dafür sorgen, dass neugierige Touristen wieder von hier verschwinden.
Castel Nuovo, Rückseite
Castel Sant Elmo
Zur Abwechslung mal was schönes.
Verfall
Verfall
Verfall
Verfall mit Anbetung
Verfall

Freiwillig werden wir diese schmutzige, dem Verfall preisgegebene Stadt sicher nicht mehr besuchen. Würde mich nicht wundern, bald mal in den Nachrichten zu hören, dass ganze Straßenzüge einfach in sich zusammengefallen sind. In so einem Fall ruft man wahrscheinlich einfach die Maria Maggiore um Hilfe und Gnade an.

Beinahe kaum zu glauben, warum sich von hier nicht regelmäßig neue Seuchen über die Menschheit ausbreiten, bei dem ganzen Müll und Dreck und Hundekot auf den Straßen. Wer nicht Gefahr laufen will, in Kot zu treten, geht am Besten mitten auf der Straße, was hier keinen Autofahrer stört, weil es die Normalität ist, hier im Süden Europas.

Häuser, in denen sich keine Fenster mehr befinden und doch noch Balkone zu sehen sind, von denen aus Wäsche aufgehängt wird, lassen erahnen, in welcher Armut Menschen hier hausen. In Europa. In der EU.

Das war der Ostermontag. Schusssalven sind übrigens immer noch zu hören.

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Ercolano

Der Plan war, heute den Zug nach Napoli zu nehmen, doch der Schalterbeamte meinte, heute könnten wir nicht mehr zurückfahren nach Ercolano, da am Ostersonntag der letzte Zug um 13:00 Uhr fahren würde.

Na dann müssen wir eben sehen, wie wir uns an diesem windigen Ostersonntag die Zeit in Ercolano vertreiben. Die Chefin unseres Campingplatzes hatte bei unserer Ankunft „una bella, bella Casa“ empfohlen. Also gut, überzeugt: Heute ist der Tag, uns auf diese Empfehlung zurückzubesinnen.

Villa Campolieto (bella, bella Casa)

Moderne Kunst finden wir, und die ist durchaus sehenswert!

Doch, hat sich gelohnt. Guter Tipp!

An Ostern schmückt man die Straßen mit Textilien aller Art.

Doppelhaushälfte zu vermieten. Die linke Hälfte steht schon.

Moment mal, was tut sich da in der kleinen Seitenstraße?

Eine österliche Prozession macht gerade Station an einem Hausaltar und bringt mit lautstarker musikalischer Begleitung den Segen zum Haus.

Ob damit auch die immer wiederkehrenden Böllersalven im Zusammenhang stehen, die wir seit Freitag in zunächst stündlichen, dann immer kürzeren Abständen hören? Zunächst vermuteten wir, dass hierzulande die Böller während der Karwoche unsere Rätschen ersetzten könnten. Aber heute ist ja nun schon Ostersonntag…

Pompei

So, jetzt sind wir doch noch weggekommen aus Ercolano. Zufällig entdecken wir die U-Bahn, die uns genauso gut nach Napoli transportiert hätte. Dafür war es aber nun leider schon zu spät am Tag. Der freundliche Schalterbeamte hätte ja mal ruhig ein Wort darüber fallen lassen können…

9 Minuten zu Fuß vom U-Bahnhof zur Ausgrabungsstätte. Morgen stünde Pompei sowieso auf unserem Programm. Tauschen wir eben morgen gegen Napoli.

Anfiteatro

Platz für 20.000 Zuschauer

Zebrastreifen sind reichlich vorhanden

Fast Food gibt’s auch an jeder Ecke.

Werbung an der Hauswand ist auch keine Erfindung unserer Zeit.

Spurrinnen waren damals auch schon ein Thema.

Forum

Apollotempel

Legosteine waren auch schon erfunden.

Faun

kleines Theater, 1.000 Zuschauer

Wandelhalle

Großes Theater 5.000 Zuschauer

Ercolano

Zurück in Ercolano finden wir noch zufällig Altäre der österlichen Feierlichkeiten.

Kein ungewöhnliches Straßenbild

Wir treffen nochmal auf eine Prozession. Die unverkennbare Musik macht schon von weitem darauf aufmerksam.

Viele Männer sind nötig, um die Heiligenfiguren sicher zur Musik im Takt schwankend um die Straßenecken zu tragen.

Unser Hausvulkan

Der Müll ist überall in der Stadt ein Problem. Nein falsch, er ist kein Problem. Der Müll gehört hier zum Straßenbild.

Capri

Ischia

Müll, Müll, Müll…

Der Blauregen hält dagegen.

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Vesuvio

Die Busfahrt hinauf zum Vesuv war vom Platzwart organisiert worden. Also hielt der Bus mitten auf einer gut befahrenen Ausfallstraße nur für uns. Aber nicht einfach nur kurz zum Einsteigen, nein, der Busfahrer hat erst mal die Fahrgäste, die er schon an Bord hatte umsortieren müssen, damit wir einen Sitzplatz bekommen sollten. Wir wären auch mit einem Stehplatz zufrieden gewesen, was jedoch der Fahrer nicht zulassen wollte.

Oben angekommen, hatten wir zwei Stunden Zeit, den restlichen Anstieg zum Gipfel des Vesuv zu nehmen und einmal die zugängliche 2/3-Runde um den Rand des Vulkans und wieder zurück zu spazieren.

Geröll, Sand, Staub außerhalb und innerhalb des Trichters, auf dessen Boden oder besser gesagt auf dessen Deckel man sehen kann.

Napoli
Pompei
Links Ercolano, rechts wieder Napoli

Die Rückfahrt war für uns wieder sehr lehrreich, was italienische Lebensart betrifft. Kaum hatte der von uns bereits lieb gewonnene Busfahrer die Fahrt aufgenommen, legte er eine Vollbremsung hin und verschwand für einige Minuten aus dem Bus. Wieder zurück konnten wir seinen Ausführungen entnehmen, dass er wohl einen alten Bekannten entdeckt habe, der bei ihm noch mit 20 € in der Kreide gestanden sei.

Einige Hundert Meter tiefer am Berg nochmal eine ähnliche Prozedur mitten in einer 360°-Kehre, als er einen Freund, der das örtliche Milchfahrzeug steuert, unbedingt begrüßen musste.

In Ercolaneo steigen wir aus, um die wenige Hundert Meter entfernte Ausgrabungsstätte Herculaneum zu besichtigen.

Innerhalb des Geländes treffen wir auf eine erfreulich kurze Warteschlange an der Kasse und können so unsere wertvolle Zeit ganz der wieder ausgegrabenen Stadt widmen.

Beeindruckend, was Archäologen da wieder frei legen konnten.

Hafengewölbe, in denen die Bewohner vergeblich Schutz suchen wollten

Terrasse des Nonius Balbus, Förderer der Stadt
Venustempel, leider nur durch ein kleines Loch im Gitter fotografiert.
Vier Gottheiten teilen sich einen Tempel: Merkur, Neptun, Minerva, Vulkan
Haus des Telephos Reliefs
Haus der Hirsche
Betrunkener Herkules
Palästra, Gebäudekomplex zur Körperertüchtigung
ehem. Wasserbecken unter Vulkangestein
Haus der Bronzeherme mit Büste des Hausbesitzers
Blick aus der Ausgrabungsstätte hinauf zu den bewohnten Ruinen der Gegenwart.

Frauentherme

Vorhof
Umkleideraum
Badezimmer

Neptun und Amphitrite Haus
Werkstatt des Plumbarius
Thermopolium, Straßenverkauf für warme Speisen
Haus des tuskanischen Säulengangs
Haus mit Holzzwischenwand
Männertherme

Ein Besuch lohnt sich!

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Santa Maria Capua Vetere

Nach vielen Kilometern Stau auf den Autobahnen rund um Rom freuen wir uns auf das anfiteatro in Santa Maria Capua Vetere. Der allerletzte Parkplatz ist uns direkt vor die Reifen gefallen und der Fußweg beträgt laut Karten-App nur 9 Minuten. Auf geht‘s zu Spartakus Wirkungsstätte!

Auf die Vorfreude folgt die Ernüchterung: Spartakus hat seine Arena den Bauarbeitern übergeben und sich in den Sommerurlaub verabschiedet. Das anfiteatro hat geschlossen.

Die Gastronomie entlang der Ausgrabungsstätte hat geöffnet und wir gönnen uns vor der Weiterfahrt eine kleine Erfrischung. Am Platz wird Boccia gespielt, gekartelt, Obst und Gemüse zum Verkauf hin und hergeschichtet, Bambini werden in ihren Kinderwägen gerüttelt, Smartphones bekommen reichlich Zuwendung und Löcher werden in die Luft gestarrt.

Wir setzen die Reise fort, um dem König unsere Ehrerbietung zu erweisen.

Caserta

Die königliche Tiefgarage ist schnell gefunden und ein dienstbereiter Security-Mitarbeiter nimmt dem Opa fürs Parken auch gleich mal 21 Euronen ab. Auf der Quittung stehen zwar nur 20 €, jedoch erhalten wir sogleich als Gegenleistung persönliche Begleitung zum richtigen Reggio-Ausgang. Eventuell hätten wir auch die Schilder lesen können aber gegen manche Serviceleistungen sollte man sich einfach nicht wehren.

Das Schlösschen ist (beinahe) eine Kopie von Versailles. Karl III. hat die Hütte in Auftrag gegeben und als sie 22 Jahre später fertiggestellt war, hatte er in Spanien bereits was besseres gefunden.

Wir sind nur am Gärtchen interessiert.

Hier geht‘s durch zum Park, an zwei mal zwei Innenhöfen vorbei, zur Hintertür wieder hinaus.

Die berittene Polizei wird uns bewachen und alles aus dem Weg räumen, was uns an schönen Fotos hindern könnte.

Da ganz hinten am Horizont im Wald liegt unser Ziel. Wieviel Kilometer werden das wohl sein?

Ganz schön was los. Shuttle-Busse sind auch unterwegs…

… wir brauchen Bewegung und werden den Park zu Fuß erlaufen.

Die Polizei hat besseres vor: Das eine Pferdchen kultiviert Gänseblümchen und lässt sich dabei vom Staatsdiener ablichten, während der andere ein paar Selfies mit seiner neuen Mafiosibrille fürs Familienalbum schießt.

Wir haben inzwischen die erste Etappe bereits hinter uns gebracht.

16 dieser Statuen stehen in einem riesengroßen Halbrund jeweils am Rand eines Sektors.

Der kleine Springbrunnen eröffnet den Weg hinauf entlang der Wasseranlagen, die in abgestuften Wasserfällen entgegenkommen.

Das Gewässer dient der königlichen Fischzucht. Man hält sich Karpfen.

Oma-Liese muss mal zoomen, um das Ziel näher zu ziehen.

Der Karpfen zoomt sich von ganz alleine näher an Oma-Liese heran.

Wir verstehen uns. Eine schwäbisch-italienische Freundschaft wurde geknüpft.

Die nächste Etappe: Das Ziel rückt näher,

das königliche Schlösschen wird allmählich kleiner.

… und noch mal näher dran…

Nicht mehr weit!

Fast geschafft.

Nochmal zoomen…

… dann nach oben, um endlich erkennen zu können, was das für Steine sind, aus denen das Wasser plätschert.

Sieht nach Kunststoff aus.

Nur noch ein paar Stufen.

Wir sind am Ziel!!!

90 Minuten dauerte unser Fotomarsch hier hinauf. Der Weg zurück wird sicher 15 Minuten weniger beanspruchen, denn die Fotos sind ja schon im Kasten.

… nur, falls mal jemand seinen Garten planen möchte.

Einmal quer durch,

Innenhof
Aufgang zur Besichtigung der königlichen Gemächer
Noch ein Innenhof

Schon sind wir im Vorgarten. Am Horizont ist bereits das nächste Ziel zu erkennen.

Schwärme von Käferchen machen sich über die königlichen Grashalme her.

Wir fahren noch ein gutes halbes Stündchen, um unser Palazzo am Vesuvio waagrecht auszurichten.

Die anderen ReisePaläste denken wir uns einfach weg.

Morgen werden wir mal hinein sehen in das heiße Töpfchen da oben.

Eins hab’ ich noch:

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Assisi

Ganz schön anstrengend, der Aufstieg zum Heiligen Franz von Assisi. Aber es ist geschafft und was erwartet uns? Andenkenläden, wo man hinsieht. Warum sollte das hier auch anders sein?

In der Kirche herrscht striktes Fotoverbot. Das muss die Oma-Liese schweren Herzens hinnehmen.

Das war‘s dann mit dem Franz.

Spoleto

In der Mittagshitze erreichen wir Spoleto. Die Burg liegt oben auf dem steilen Hügel und am Hang entlang ins Tal hinunter erstreckt sich die kleine, malerische Ortschaft in Umbrien.

Unser Parkplatz liegt natürlich ganz unten. Wir stellen uns also auf einen anstrengenden Anstieg ein.

Wenige Hundert Meter Fußweg bis zur Wurzel des Hügels und, welche Überraschung: Man hat keine Kosten und Mühen gescheut, uns ohne Anstrengung auf die Burg zu katapultieren. Ein System von Rolltreppen liefert uns ganz bequem 150 Meter weiter oben an der Burg ab.

Der Dom von der Burg aus fotografiert
Burg
Innenhof für Theateraufführungen und Konzerte

Dem Kulturgott sei Dank, dass er die Rolltreppe notwendig gemacht hat! Ein Theater- und Musikfestival, das alljährlich mit Größen aus der Künstlerszene stattfindet, hat es wohl nötig gemacht, Rolltreppen zu installieren, damit die feine Gesellschaft den Weg ins erdbebengebeutelte Spoleto auf sich nimmt und entspannt die Kultur genießen kann.

Ponte delle Torri, erbaut im 13. Jahrhundert: 230 m lang, 76 m hoch

Weiter zum Dom…

Luxus!

Ocriculum

Ein Campingplatz mitten in Italien, mit Pool, schöne Anlage, gut gepflegt, ganz für uns alleine! Zunächst verschlossene Tore, nur eine Telefonnummer. Aber sofort kommt ein dienstbereiter Geist und lässt uns ein.

Nebenan eine archäologische Ausgrabungsstätte. Gleich mal nachschauen, solange das Licht noch gut ist.

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Siena

Wer kennt sie nicht, die Wölfin, die mit der Aufzucht von Romulus und Remus zur Gründung Roms beigetragen hat? Was aber hat die Gruppe in Siena verloren und warum begegnet man den Dreien auf Schritt und Tritt in der ganzen Stadt?

Die Antwort liefert der Reiseführer: Nach der Gründung Roms hatte Romulus seinen Bruder ermordet, weshalb Remus Söhne geflohen waren, um ihr Leben zu retten. In der Toscana ließen sie sich nieder und gründeten Siena.

Noch zu früh am Tag
Rathaus
Erster Blick auf den Dom

Rechts vor dem Dom

und

links auch

Ursprünglich war der Dom nur als Seitenschiff eines Domes geplant, der größer werden sollte als der damalige in Rom und auch der in Florenz. Im Laufe der Bauzeit jedoch stellte sich wohl heraus, dass hier Wunsch auf Wirklichkeit trifft, denn wer groß bauen will, braucht entsprechend viel Platz. Zu allem Übel kam dann auch noch die Pest über die Stadt, was den finanziellen Ruin bedeutete.

Oma-Liese hält den Dom für ausreichend groß, jedoch würde sie sich mehr Licht wünschen.

Der Marmorboden ist zum großen Teil mit Teppichboden abgedeckt, um ihn zu erhalten. Einige dieser wunderbaren Bilder sind zum Glück zu besichtigen. Wer alle betrachten möchte, kann dies angeblich im August tun. Oma-Liese vermutet, dass im August die Auslegeware gereinigt werden muss.

Krypta

Batistero

Ciao!
Das lassen wir mal aus.
Rathaus
Piazza del Campo

Jährlich zwei mal werden auf der Piazza del Campo die „Palio di Siena“ ausgetragen. Pferderennen zwischen den 14 Contraden, den Stadtteilen Sienas. Gewinnen kann auch ein Pferd, das seinen Reiter bereits durch diverse Umstände verloren hat. Italienische Verhältnisse. Fragwürdige Umstände.

Pferdetränke

Jetzt ist die ideale Zeit für ein:

Auf Oma-Lieses Bitte, das Prachtstück fotografieren zu dürfen, kam vom Herrchen die Anweisung an den Hund, aufmerksam in die Kamera zu blicken. Hat geklappt, gut erzogen!

Der Opa arbeitet am neuen Profilbild.

Für jeden was dabei.

Ganz Europa ist sich einig!
Schnell, den Bus kriegen wir noch!
Blick vom Campingplatz hinüber zur Stadt

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