Die Öffentlichen sollen wir nehmen. Machen wir. Die U-Bahn fährt uns bis zum Königsplatz, wo der Regen uns nicht von ein paar Schnappschüssen abzuhalten vermag.
Eine grandiose Vorstellung, die wir nur jedem wärmstens ans Herz legen können. Die 100 Kilometer bis nach München waren’s wieder mal wert. So viele Szenen hätten sich prächtig für ein Foto empfohlen, aber Oma-Liese hat sich zurückgehalten, wenn’s auch schwer fiel.
Der Schlussapplaus darf hoffentlich aufgenommen werden, nach knapp vier Stunden Zurückhaltung.
Einmal die Schauspieler
… und einmal die Truppe mit dem Überraschungsgast des heutigen Abends.
Nein, ich war nicht alleine beim Kaminer. Eine Freundin war ziemlich spontan überzeugt, den Abend gemeinsam mit mir im Parktheater im Kurhaus Göggingen zu verbringen.
Aus seinem neuen Buch „Frühstück am Rande der Apokalypse“ und noch weiteren Büchern aus seiner Feder las er vor, um uns neue Einblicke in sein Leben zu gönnen.
Vom Lincoln Center in New York und der Londoner Royal Albert Hall direkt ins Ulmer Congress Centrum war Max Mutzke gereist, um uns mit seinem unverwechselbaren Soul in der Stimme unterstützt von der SWR Big Band für Jazz zu begeistern. Meine liebe Freundin und Kollegin Silke hatte mich zu diesem besonderen Abend eingeladen, an dem wir einen Max Mutzke erleben konnten, der seine unglaubliche Stimmgewalt in ihrer ganzen Vielfalt demonstrierte.
„A“ wie Andy Warhol und „Z“ wie Zeppelin und Zucchero
Ein heißes Wochenende erwartet uns: Temperaturen bis 36°C stehen bevor und beim Open Air mit Zucchero werden wir dabei sein!
Die Anreise am Freitag ging reibungslos und wir haben uns an diesem ersten heißen Wochenendtag nichts bestimmtes vorgenommen. Den ziemlich großen Campingplatz haben wir erkundet und am Abend die regionale Küche des zugehörigen Wirtshauses getestet. Können wir sehr empfehlen!
Lindau
Am Samstag fahren wir 6 Kilometer bis Lindau, wo wir einen Parkplatz auf der Insel ergattern. Ab jetzt gehts zu Fuß weiter.
Kaum haben wir die Altstadt betreten, schwebt uns über den Dächern der Stadt ein Wal(?) entgegen. Achso, ja klar: Bodensee, Friedrichshafen, Zeppelin!
Ein paar Impressionen sammelt Oma-Liese ein auf unserem Weg zu Andy Warhol.
Alt und neu ergänzen sich oder haben sich wohl im Laufe der Jahre so einigermaßen aneinander gewöhnt. Den Eindruck erwecken die Häuser der Altstadt auf den ersten Blick.
Das Zitronengässele. Was versteckt sich wohl hinter dem Durchschlupf? Wir forschen:
Hat sich gelohnt, mal nachzuschauen.
Man beobachtet uns:
Wieder zurück aus dem Zitronengässele gibt’s noch weitere Fundstücke:
Rathaus
Andy Warhol
Fotografieren strengstens verboten. Leider.
Eine lohnenswerte kleine Ausstellung, die in Lindau noch bis 15. Oktober bestaunt werden kann.
Oma-Lieses Lieblingsstück: „Mickey-Mouse“ auf schiefergrauem Hintergrund, den der Künstler mit Diamantstaub veredelt hat.
Wer’s sehen möchte, fährt nach Lindau!
Nächstes Ziel? Natürlich die Hafeneinfahrt!
Irgendein Haustier passt auf jeden Balkon.
Ziel erreicht: Die berühmte
Lindauer Hafeneinfahrt
… für Schiffchen
… und Schiffe.
Rauchentwicklung am gegenüberliegenden Ufer.
Die Schweiz parkt rückwärts aus.
Wie’s wohl auf dem Grund drumherum aussieht?
Genug gesehen, wir haben heute noch mehr vor.
Wer versteckt sich denn da so effektiv hinter glänzenden Instrumenten?
Eine kurze Ansage bringt Klarheit: Die Hurahagel Blasmusik spielt auf.
Rathaus von hinten
Das Bäumchen auf dem Alten Rathaus sollte ab und zu mal von Spinnweben befreit werden. Der Kamera entgeht nichts!
Zucchero in Konstanz
Vom 45 Kilometer entfernten Meersburg aus setzten wir mit der Fähre nach Konstanz über.
Am Himmel taucht ein bekanntes Objekt auf. Oma- Liese hofft, den Zeppelin mal so richtig aus der Nähe zu erwischen.
In diesem historischen Gebäude tagte einst das Konstanzer Konzil, auf dessen Beschluss der Reformator Jan Hus auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden war. Auf seinen Spuren waren wir vor wenigen Wochen in Prag unterwegs.
Konstanz besitzt auch eine Hafeneinfahrt.
Ein selbstständiger Hund an einem heißen Tag.
Wo früher ein Leuchtturm stand, dreht sich seit 1993 Imperia immer um ihre eigene Achse.
Die beiden Figuren, die sie in ihren Händen hält, zeichnen sich durch ihren besonderen Kopfschmuck aus: Der eine alte Mann trägt eine Kaiserkrone, der andere eine Papsttiara. Was es genau mit der Bedeutung der Gruppe auf sich hat und was für ein kleiner Skandal sich schon darum entsponnen hat, kann man unschwer im www. finden.
Die Schweizer kommen an, sie fahren vorwärts in die Hafenmole ein.
Ganz weit weg erscheint am Himmel nur stecknadelkopfgroß…
Jetzt ist Geduld gefordert!
Auf dem See tut sich so dies und das…
Langsam aber sicher – das wird schon!
Die Hafeneinfahrt, Imperia, die Konstanz und der Zeppelin. Was für ein Fotoglück!
Besser geht’s nicht!
Nochmal das gleiche Schiff, diesmal vor attraktiver Wolke.
Sie zeigt ihre Trophäen unerlässlich.
Nächster Programmpunkt: Zucchero
Oma-Liese wollte nicht wieder Diskussionen mit dem Sicherheitspersonal um die Kamera führen, weshalb sie das gute Teil gleich gar nicht mit aufs Gelände genommen hat. Also hat der Opa ein paar Fotos mit dem Smartphone aufgenommen und mir zur Verfügung gestellt. Eines davon zeige ich, nämlich das Bild, auf dem der Weltstar am dynamischsten wirkt. Auf den anderen Fotos ist er nur sitzend zu sehen, wohingegen seine Musik wiedermal vor Energie strotzte. Toller Sound, kraftvolle Stimme, phantastische Band. (Kann man sich auf YouTube eine Eindruck davon abholen.)
Vor der letzten Zugabe verlassen wir wie immer das Gelände, um später nicht im Stau verzauberter Konzertfans stehen zu müssen.
15 Minuten später setzen wir mit der Schnellfähre über nach Meersburg.
Trotzt leichten Rüttelns der Fähre gelingen noch einige Bilder am nächtlichen Bodensee.
Meersburg
Fährverkehr
Wir nähern uns dem Hafen in Meersburg.
Am Sonntagmorgen führt die Entenmama ihre Jungen wie schon gestern zum Frühstück über die Campergrundstücke und hält dabei aufmerksam Wache. Sie selbst schnabuliert nicht ein einziges Mal eines der köstlichen Kräuter, die hier reichlich wachsen.
Vor der Vorstellung wird eine Kurzführung über die Geschichte der Semperoper angeboten, die der Opa mit den Karten für Nabucco natürlich gleich mit gebucht hat.
Wie die Aufführung war? Ein Eindruck, der lange bleiben wird.
Die Kulisse der aktuellen Lage in den Kriegsgebieten dieser einen Welt geschuldet, die Kostüme alle Religionen dieser einen Welt einbeziehend gewählt.
In Pasing Parken wir & ab dort Riden wir. Am Hauptbahnhof wechseln wir von der S- zur U-Bahn, mit der wir bis zum Königsplatz fahren.
Schon monumental, was da in unserer Landeshauptstadt so alles rumsteht.
Wir sind am Ziel. Hier werden wir den Werken des weitgereisten Künstlers begegnen.
Ein Lichthof gehört zum „guten Ton“ eines Kunstmuseums.
Selbstbildnis mit Sektglas, Städel Museum, Frankfurt am Main, Gemeinsames Eigentum mit dem Städelschen Museums-Verein e. V., der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Bundesrepublik Deutschland
Selbstbildnis mit Sektglas ist eines von mehreren Selbstbildnissen, die wir betrachten können.
„Departure“ bildet den Mittelpunkt der Ausstellung. Eine Trilogie, in der Beckmann seine Flucht aus Deutschland verarbeitet hat.
Wer dieses Werk gerne sehen möchte, der sollte unbedingt selbst die Ausstellung besuchen! Kein Smartphone-Foto kann den Originalen gerecht werden.
Tanz in Baden Baden, 1923, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne, München, Stiftung 1974 Günther Franke
Nutzt die Gelegenheit in München, schaut euch eine großartige Zusammenstellung eines der bedeutendsten und zugleich außerordentlich fleißigen Künstlers aus der Mitte des 20. Jahrhunderts an!
Zu dritt sind wir heute unterwegs und haben noch Lust auf Andy Warhol. Den gibt‘s wenige Meter weiter im Museum Brandhorst, wie wir wissen. Was wir nicht wissen: Bei Andy wird zur Zeit geschraubt und gebohrt, es werden Wände verschoben und Werke neu zusammengestellt. Also erklimmen wir das obere Stockwerk, wo Cy Twombly exklusiv residiert. Ein Erlebnis der besonderen Klasse. Wer hier den künstlerischen Zugang einmal gefunden hat, wird sicherlich immer wieder zurückkehren in die riesigen Ausstellungssäle mit ihren in Serie produzierten Farbbeutelkunstwerken, die das Auge einladen zum Verfolgen der zufällig entstandenen Linien. Oma-Liese beobachtet scharfsinnig: Bemerkenswerterweise streben die Farbtropfen auf allen Bildern zielbewusst und unaufhaltsam nach unten. Bei den blauen Rosen genauso wie bei den roten, gelben, orangen. Bei allen 24 Rosenbildern laufen die Tropfen stur nach unten, um auf ihrem Weg mangels ausreichender Flüssigkeit an beliebiger Stelle zu erstarren. Ob es einen Zusammenhang mit der Schwerkraft geben könnte? Auch in den anderen Räumen immer wieder das gleiche Spiel. Egal auf welchen Untergrund, ob Holz, ob Leinwand, die Farbe nimmt ihren Weg nach unten. Ausnahmslos.
Übrigens: Gegenläufig zur Richtung der Farbtropfstraßen schießen die Preise für die Kunstwerke ungebremst in astronomische Höhen.
Gut möglich, dass wir bei nächster Gelegenheit nochmal die Eindrücke aus der ersten Etage vertiefen werden, wenn ab dem 28. Februar die Warhol-Ausstellung im Erdgeschoss wieder eröffnet werden wird.
Wir komponieren jetzt mal Kunst für Arme:
und treten der Realität gegenüber.
Wer würde nicht gerne in aller Öffentlichkeit auf seien Boxsack eindreschen? Vermutlich legt man jegliche Scheu ab, wenn man ein Appartement in derartig prominenter Nachbarschaft bewohnt…
Nochmal an der Pinakothek der Moderne vorbei, wo man auf jeden Fall Max Beckmann einen Besuch abstatten sollte, lassen wir unseren Kunstausflug ausklingen.
Auch eine kleine Kunstsammlung, unsere stolze Sammlung vieler bunter Eintrittskarten auf sorgfältig angeordnetem Schotter, die wir am heutigen Tag ergattern konnten.
… hätte uns im Herbst schon in Zürich gereizt, hat leider nicht geklappt. Jetzt besteht die Gelegenheit in Frankfurt und wir greifen zu!
Heute mal kein Stau auf der A7, weshalb wir früher als erwartet am P&R Parkplatz landen, von wo uns die U-Bahn ganz entspannt mitten ins Zentrum der Stadt chauffiert.
Schon auf dem Bahnsteig ist zu erkennen: „Hier sind wir richtig!“
Nach wenigen Schritten finden wir uns unter dem Glasdach vor der Kunsthalle Schirn ein.
Soooo viele schöne Fotos konnte ich aufnehmen. Leider ist da wieder einmal die Problematik mit dem Urheberrecht. Da Niki de Saint Phalle bis 2002 lebte, darf ich alle meine Bilder bedauerlicherweise nicht veröffentlichen. Schon sehr schade.
Die Ausstellung war unseren kleinen Frankfurt-Ausflug jedenfalls absolut wert. Von Niki de Saint Phalle kannten wir bisher nur die Nanas. Die Ausstellung zeigt aber in beeindruckender Weise ihre Entwicklung von der missbrauchten Tochter über ihren Aufenthalt in der Psychiatrie hin zur selbstbewussten Frau und politischen Künstlerin.
Wir haben Schießbilder kennengelernt. Gipsbilder, bei denen Niki unter der Gipsschicht Farbbeutel eingearbeitet hatte, um später mit einem Gewehr auf sie zu schießen und so blutende Bilder zu erzeugen.
Wir ließen Bilder auf uns Wirken, die aus vielen Spielzeugpuppen zusammengeklebt sind, und wir lernten ein Braut kennen, die auf einem lebensgroßen Pferd reitet, das mit vielfältigem goldbesprühten Spielzeug beklebt ist. Mit der Herstellung vieler solcher Objekte verdiente sich Niki de Saint Phalle das nötige Kleingeld, um sich ihren Traum von einem Tarot-Garten in der Toscana zu verwirklichen.
Ausstellungsbesucher werden die dicken knallbunten Nanas künftig mit einem neu geschärften Blick und tieferem Verständnis betrachten.
Wie gerne würde ich die Fotos zeigen!
Als wir aus der Kunsthalle heraus kommen, ist der Frankfurter Fastnachtsumzug in vollem Gange. Ja, da hätte ich auch ein paar Bilder aber die würden an dieser Stelle nur störend wirken.
Außer Narren ist noch ein Elch unterwegs und am Bahnsteig fällt der Frankfurter Adler zwischen den Bodenplatten auf.