Tintagel

der erste Weg führt uns heute früh zu den Donkeys. Es gibt nämlich hier in Salcombe Regis eine Auffangstation für Eselchen mit schwieriger Vergangenheit.

Noch nicht viel los auf der Eselstation, aber der Parkplatzgröße nach zu urteilen, geht’s hier heute noch so richtig ab…

Tintagel wartet!
2019 waren wir schon einmal hier. Leider konnten wir damals die Burg nicht besuchen, weil die Brücke noch nicht fertig war und der alte Weg damals nicht mehr zugänglich war. Wir waren einfach drei Tage zu früh. Heute versuchen wir es erneut.

Oma-Liese versucht verzweifelt, am Blog zu arbeiten. Hier in Hartland haben wir kein vernünftiges Netz und die Oma ist auf das Handy angewiesen. Kein guter Überblick 🙁

Heute gibt‘s nur noch die Fotos, getextet wird bei besserem Empfang 😉

Was für eine Ansammlung an Grundmauern von Burgen aus vielen Jahrhunderten! Inzwischen wird vermutet, dass das erste Gebäude zwischen dem 5. und 8. Jhdt. erbaut worden sein soll. Im 12. Jhdt. kam die Artus-Legende auf, die den Ort als Artus Geburtsort beschreibt, was wiederum den Duke von Cornwall bewogen hatte, eine neue Burg an diesem Platz zu errichten. Ab 1400 wurde die Anlage als Gefängnis genutzt, im 17. Jhdt. wurde die Burg dann endgültig aufgeben.

Artus natürlich

Die Scones zerbröseln hier genau so beim Durchschneiden und Bestreichen mit Clotted Cream, wie man das von perfekten Cornwall-Scones eben erwarten darf!

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Lyme Regis

… der Ort an der Jurassic Coast, in dem die 12 jährige Mary Anning im Jahr 1811 das komplette Skelett eines Sauriers entdeckt hat.

170 Kilometer legen wir heute zurück, um den Dauerstau auf der M 27, den der Opa seit zwei Tagen auf seinem Smartphone mit Argwohn beobachtet, zu umfahren. Das Nomansland und Deadman’s Hill durchqueren wir, an freilaufenden Pferden und Rindern schleichen wir in der Heidelandschaft vorbei, kürzlich in Flammen gestandene Wacholderbüsche passieren wir, bis wir nach 2,5 Stunden in Lyme Regis ankommen.

Golden Cup und Thomcombe Bacon heißen die beiden Erhebungen in der Bildmitte.

Von unserem Parkplatz aus ist es nicht weit zu den 114 (ziemlich hohen) Stufen hinunter zum Fußweg oberhalb des Meeres, der uns nach ca. 1 km an den Strand von Lyme Regis führen wird.

Mary Anning. 1811!

Zunächst mal durch den Ort bummeln, Eindrücke sammeln.

Oma-Liese kann sich nicht entscheiden und hat vier Variationen anzubieten:

Das zweite Foto vielleicht?

Jane Austen was here. In welcher Stadt eigentlich nicht?

Einen guten Überblick haben wir von hier oben aus.

Wer da im Park am Hang weiter oben neben dem Müllcontainer steht? Wissen wir nicht. Werden wir vermutlich heute auch nicht mehr ergründen.

Uns zieht’s in die bunte Mole:

„The Cobb“ heißt die Mole und da ist irgendetwas im Gange…

Unterwegs noch ein paar Schnappschüsse:

… noch so ein Müllcontainerwächter.

Sieht aus wie eine Ruderregatta!

Erstaunlich lang, so ein Ruder.

Ein Rennen findet heute noch statt: Das Senior-Mixed. Wir stehen ganz vorne auf der Mole direkt an der Startlinie. Wo auch sonst?

Wer dieses Rennen gewonnen hat? Wissen wir nicht. Wir haben auf jeden Fall Eindrücke gewonnen.

Das war also die Veranstaltung draußen auf dem Meer, die übrigens im Rahmen von „Carnival“ stattfindet. Eine ganze Woche lang stehen hier am Ort wohl verschiedene Veranstaltungen auf dem Programm.

Rapunzel?

In diese Richtung spaziert die Mary in ihrem Denkmal. Da irgendwo muss also der Saurierfundort sein.

Wir erklimmen unsere Klippe jetzt auf den 114 Stufen bei 34°C. Wie heiß soll es eigentlich hier noch werden?

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Queen Mary 2

Morgens um 02:30 a.m. brechen wir zu einem zwanzigminütigen Nachtmarsch auf. Ziel: Das Ufer zum „Southampton Water“ am Cricket-Ground.

Wir erwarten eine alte Bekannte. Laut Schiffsradar befindet sie sich momentan im Ärmelkanal vor der „Isle of Wight“. Über die Ankunftszeit im Hafen von Southampton finden wir unterschiedliche Angaben. Dass sie unseren Aussichtspunkt passieren muss, steht fest. Um also den Moment nicht zu verpassen, scheint es angeraten, einen reichlich bemessenen Zeitpuffer einzuplanen.

Erst gestern am späten Abend wurde uns bewusst, dass der Vollmond ebenfalls sein Stelldichein geben würde. Der Himmel ist sternenklar, Sternschnuppen huschen vorbei. Herz, was willst du mehr!

Jetzt erst mal ein Probefoto, um die Kulisse und die Kameraeinstellungen zu prüfen:

Passt. Der Mond muss unscharf bleiben, denn Schiffe verkehren ja für gewöhnlich auf Gewässern, also bleibt der Fokus auf dem gleißenden Mondlicht.

Es raschelt hinter unserem Bänkchen:

The Hedgehock! Für unsere Mission habe ich jetzt leider keinen Blitz dabei, aber das Igelchen ist sicher auch ganz froh, nicht geblendet zu werden.

Bald taucht ein junger Mann auf seinem E-Trike auf und setzt sich auf die E-R- Jubelee-Sitzgruppe von 2012. Und zwar mitten auf die Tischplatte, um sich seiner Nikotinsucht zu widmen. Ein gutes Stündchen leistet er uns still Gesellschaft. Auf die QM2 wartet er jedenfalls nicht. Noch bevor diese in der Hafeneinfahrt erscheint, rollt er wieder in die dunkle Nacht.

Ein kleineres Frachtschiff durchquert meine Kulisse: Probefoto.

Noch eine Stunde später: könnte ein U-Boot sein.

Dann endlich manövriert sich die Queen im Zickzackkurs auf der Fahrrinne, in unser Blickfeld. Inzwischen weiß der Opa, dass sich vor der „Isle of Wight“ gleich vier Kreuzfahrtschiffe versammelt haben: Außer unserer Queen, die „Bolette“, die „Enchanted Princess“ und die “Island Princess“.

Die Dämmerung setzt deutlich ein, ein Stativ ist inzwischen nicht mehr nötig. Das geht jetzt aus der Hand.

Der Opa hält die Positionen der Queen und unsere (Fähnchen) fest. Die Zeitangabe stimmt nicht.

Mit 20 Knoten gleitet die morgendliche Parade an uns vorbei, angeführt von der „Queen Mary 2“.

Ob der Plan mit dem Mond noch in Erfüllung gehen wird? Sternschnuppen für optimistische Wünsche waren tatsächlich reichlich unterwegs.

Es wird heller und heller, Frau Luna stand die ganze Nacht nicht besonders hoch aber jetzt nimmt sie deutlich Kurs auf den Horizont. Außerdem sind 20 Knoten nicht gerade tauglich für ein Wettrennen mit einem Erdtrabanten, der schon ein paar Jahre länger sicher seinen Kurs hält als unsere QM2.

Langsam wird‘s knapp!

Auf die Queen ist Verlass! Ein majestätisches Manöver souverän in königlicher Würde absolviert.

Noch ein paar Zugaben:

Den vierten Kreuzer warten wir nicht mehr ab. Opa und Oma müssen jetzt Schlaf nachholen.

Das letzte Foto gebührt der Queen, die um 06:15 a.m. im Hafen von Southampton sicher andocken wird.

Am Nachmittag sehen wir uns noch die Ruine einer Abbey hier vor Ort an, um dann die QM2 an ihrem Liegeplatz in Southampton zu besuchen. So nahe wie in Hamburg werden wir ihr nicht kommen können, aber für ein paar Fotos reicht‘s bestimmt. Die Bolette wird vor ihr liegen, aber auch vor ihr ablegen, sodass die Queen nochmal zu sehen sein wird.

Die Fotos davon gibt‘s aber erst morgen, denn heute will die Oma den Abend ohne Digitalkram genießen und morgen auf der Weiterfahrt wird dann wieder Gelegenheit sein für Blogarbeiten.

Am frühen Nachmittag machen wir uns auf den Weg zum Hafen von Southampton. Die Bushaltestelle erreichen wir über einen kleinen Abstecher zur Ruine “Netley Abbey“.

Danach: Warten auf den Bus.

Am Ende der kleinen Fahrt noch beim Busfahrer bedanken und über ein Stück alter Stadtmauer – mal oben, mal unten – zum Hafen spazieren.

Nur einzelne wenige Bauwerke der Hafenstadt haben die Bombenangriffe der Deutschen im Zweiten Weltkrieg überstanden.

Im Vordergrund liegt die Bolette, dahinter die QM2.

Fähre zur Isle of Wight

Dicke, schwarze Rauchwolke. Keine Aufregung unter den Städtern, keine Feuerwehr zu hören: Offenbar eine alltägliche Rauchsäule.

Auf das Ablegemanöver der Queen haben wir es abgesehen.

Erst muss die Bolette (Omas Sprech: „Bulette“, die Briten sprechen vornehmer: „Bouletti“) weg, damit die Queen genügend Platz zum Ablegen hat.

Ist recht zügig von statten gegangen.

Da fährt sie hin, die Bulette.

Das junge Gefügel muss weichen, wenn ein Erwachsener angeflogen kommt.

Was macht die Queen?

Sie stößt dunklen Rauch aus, die Motoren werden hochgefahren. Und dann dauert‘s erst mal…

Die Hafengebäude erstrahlen in der Abendsonne.

Die QM2 liegt leider genau im Westen.

Warten… In 10 Minuten soll sie planmäßig ablegen.

Von Osten her machen sich drei Lotsenboote auf den Weg.

Es tut sich was! Die Taue werden eingeholt.

Dann wieder lange nichts.

Mit einem dreifachen, kraftvoll dröhnenden Hupen verabschiedet sie sich von Southampton.

Sie bewegt sich!

Allerdings in die falsche Richtung!

In die Mitte des Beckens muss sie wohl zunächst manövrieren, damit beim Wenden mit Bug und Heck genau ein Kreis beschrieben wird.

Dann verharrt sie minutenlang auf der Stelle.

Die beiden warten auch…

Das Manöver ist beinahe vollbracht, als wir leider den Hafen verlassen müssen, um den Bus noch zu erwischen. Jetzt kommt das wunderbare Schiff auch ohne uns zurecht und kann aus dem Hafen ausfahren.

Die Uhr sollte sich mal ein Fachmann vornehmen. Es ist bereits 07:30 p.m.

Gerade, als die Oma-Liese den Anker an der Bushaltestelle ins Bild sortiert, ertönt noch einmal das Signalhorn der Queen Mary.

Jetzt nimmt sie ein Stück weit denselben Weg, den die Titanic damals auch schon gefahren ist, leider nur ein einziges Mal.

Die Queen Mary 2 macht noch einmal Zwischenstation in Rotterdam, danach in Amsterdam, bevor sie am Freitag in Hamburg zum Hafenfest ihren Auftritt gibt, indem sie vor der Elbphilharmonie drehend ihren tiefen Hupton ertönen lassen wird, womit das Fest eröffnet sein wird.

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Lacock Abbey – Die Kammer des Schreckens

Um 1250 wurde die Abbey als Nonnenkloster erbaut.

Um 1500 erwarb die Familie Talbot das Anwesen. Der Fotograf William Henry Fox Talbot erfand im August 1835 das Fotonegativ, weshalb in der Abbey ein kleines Fotomuseum existiert.

Damit die Oma-Liese fit bleibt, hat man ihr verschiede Aufgaben am Wegesrand installiert.

Das Dörfchen gehört ebenfalls zum „National Trust“. Es liegt gar nicht weit entfernt, da können Opa und Oma-Liese bei 33°C nun auch noch hinüber spazieren.

The Red Lion

Das komplette Dorf zugeparkt mit PKWs. Die Oma-Liese, der Opa und ihre Kamera sind enttäuscht von dem Anblick, sodass sie beschließen, umzukehren und zum nächten Ziel weiterzufahren.

Stourhead Garden

… ist der Urvater aller Englischer Gärten. Wir prüfen:

Grotte

The Cottage

Tempel

Noch ein Tempel

Gut, hier gewesen zu sein! Sogar bei hochsommerlichen Temperaturen findet man in dem weitläufigen Gelände schattige Wege. Von Einwohnern der Umgebung wird der Park offenbar gerne als Picknick- und Erholungsoase genutzt.

Schon 3:30 p.m. – Zeit, für

Danach reisen wir nach Southampton weiter.

Der Campingplatz liegt etwas außerhalb. Heute spazieren wir nur noch zur Hafeneinfahrt. Vielleicht gibt‘s ja noch was zu sehen.

Der abendliche Fußmarsch lohnt sich auch schon. Ein Sonnenuntergang lädt zum Foto ein.

Auf dem Rückweg finden wir noch ein Passiflora…

und:

Foxes!

Die drei neugierigen Tiere versperren uns den Zugang zur Fußgängerbrücke über die Bahngleise. Drei Jungtiere, nehme ich mal an. Sie lassen sich von der Oma nach dem kurzen shooting bereitwillig vertreiben. Beim Vorbeigehen am Gebüsch hören wir sie noch rascheln.

Kaum will die Oma mit der Blog-Arbeit beginnen, erhebt sich hinter der Hecke das letzte Motiv für heute:

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Bath

45 Minuten wandern wir bei sommerlichen 31°C am Avon entlang bis nach Bath. Wir könnten auch den Bus nehmen, aber da entdeckt man halt nicht so viel.

Schleuse 6

Ein Blumenladen? Falsch, eine Pizzeria!

The Abbey

Rechts und links vom Portal klettern die Engel auf Leitern hinauf in den Himmel, weil es Oliver King, der Bischof, der die Abbey erbauen ließ, so geträumt hatte.

Pulteney Bridge

The Roman Baths

erbaut von den Römern, nach deren Weggang vergessen und von Queen Anne im 18. Jhdt. wiederentdeckt und -belebt.

Unsere gebuchte Eintrittszeit ist um 14:00 Uhr.

Ihn kann man erkennen.

Alles vorhanden, was ein renommiertes Bad zu bieten haben sollte: Natürlich das Schwimmbecken, eine heiße Quelle, einen Saunabereich, einen Gymnastikraum, Massageräume, Umkleideräume, …

Sulis Minerva von vorne

und von hinten

Die heiße Quelle

Eben noch im Schaufenster ausgestellt,

liegen sie bereits vor der Oma, die scones with clotted cream and jam. Tea without milk. That‘s impossible! Have you ever tried?

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Avebury Circle

… so alt wie Stonehenge, nur viel größer und immer noch nicht ganz erforscht.

Längst nicht mehr komplett ist der Felskreis, den Menschen vor 4500 Jahren errichtet haben. Im Mittelalter bedienten sich die Landbewohner wohl an den Steinen, um sie als willkommenes Baumaterial für ihre Behausungen zu nutzen. Als dann jedoch ein Bauer beim Bearbeiten so eines Felsbrockens von dem selben erschlagen und begraben worden war, setzte der Aberglaube an sich rächende Mächte dem diebischen Steineklopfen ein Ende.

Am Ende des Rundganges kann noch ein Bauernhof besichtigt werden, wo es normalerweise auch Bewirtung gibt, allerdings nicht heute.

Taubenschlag

Caen Hill Locks

Ein Schleusentreppe mit 29 Schleusen, damit Schiffe einen Höhenunterschied von 72 Metern auf 3,2 Kilometern zwischen Kannet und Avon überwinden können. Fünf bis sechs Stunden sollte man sich dafür Zeit nehmen. Vor gut 200 Jahren wurde mit dem Bau der Schleuse begonnen, die nach kurzer Pause noch heute benutzt werden kann.

Endlos weit talabwärts sind Schleusen und nichts als Schleusen zu sehen.

Bis wir tatsächlich Zeuge so eines Schleusenmanövers werden. Aufwärts soll es gehen für ein Schiffchen und drei Ruderboote.

Zuerst müssen im richtigen Moment Kurbeln hochgedreht, Schleusentore mit Körperkraft geöffnet werden, bis der Wasserstand ausgeglichen ist. Schiffchen einfahren lassen, danach Schleusentore wieder schließen, die Kurbeln hinunterdrehen, die ganze Prozedur am nächsten Tor wiederholen. Ein mühsames Treppensteigen, aber bis heute wohl die einzige Verbindung zwischen beiden Flüssen. Früher war der Kanal eine vor allem wirtschaftlich genutzte Wasserstraße, heute haben Freizeitshipper das Geduldsspiel für sich entdeckt.

Neben jeder einzelnen Stufe hat sich im Wasserbecken ein kleines Naturreservat entwickelt.

Am oberen Ende wartet ein Cafe auf uns. Bestimmt gibt es dort Cream Tea…

Richtig vermutet! Da steht schon alles vor der Oma-Liese auf dem ergatterten Tisch: ein Scone, ofenheiß (warum jetzt genau nur einer???), Clotted Cream und Jam, dazu ein Americano. Hmmmm!

Von der Straße aus, fast an der unteren Schleuse, winkt ganz aufdringlich noch Foto, das unbedingt aufgenommen werden will. Der Opa hält an unübersichtlicher Stelle an, die Oma steigt aus, knipst das ersehnte Bild, hält den Verkehr auf, damit der Opa aus der selbst zur Parkbucht ernannten Einfahrt rückwärts heraus rangieren kann und weiter geht‘s nach Bath.

Ab hier sind wir wieder auf der geplanten Route, denn das WOMO hat sich mal wieder in den Mittelpunkt gerückt. Am Freitag leuchtete plötzlich ein gelbes Warnsignal auf und hat eingefordert, den Motor in der Werkstatt – natürlich nach Feierabend – überprüfen zu lassen.

Also wir am Samstag früh aus den Federn, dem Motor ein reichlich müdes Starthusten abgerungen und ab in die am nächstgelegene, gegoogelte Fach-Werkstatt. Da, sorry, seit sechs Monaten nicht mehr zu unserer italienischen Marke zugehörig, wurden wir in die noch etwas weiter, genau entgegen gelegene Markenwerkstatt weitergeschickt. Aufregende Fahrt bei reichlich dichtem Verkehr, wenn man als Laie die Dringlichkeit der Profiüberprüfung nicht einschätzen kann, noch dazu bei unseren Vorerfahrungen 🙁

Jedenfalls stoßen wir am Samstag auf einen freundlichen Mechatroniker aus Spanien, dessen Mutter aus der Nähe von München stammt, wie er uns bei einer belanglosen Plauderei wissen ließ. Ein Profi, was Kundenbetreuung betrifft!

Dann die Motorüberprüfung – wir werden in den Warteraum gesetzt , das TV-Gerät eingeschaltet und der Kaffeeautomat wird uns vorgestellt. Der Fahrersitz bekommt eine Kunststoffhülle übergezogen, auf die Fußmatte wird eine Pappe gelegt und ab geht‘s in die Werkstatt.

30 Minuten später kehrt ein grinsender, den Daumen hoch reckender Spanier zurück und verkündet: “The voltage was too low.“

Da hatten wir weitaus Schlimmeres erwartet! Der Opa übergibt ein fettes Trinkgeld, wir fahren los und two miles later leuchtet ein uns bekanntes Warnsignal erneut auf. Wenden, zurück zum kompetenten Südeuropäer. Auslesen des Motors mithilfe Digitaldiagnostik. Termin: Montag früh at eight o‘clock. Ja, die 12 Meilen bis zum Campingplatz und zurück dürfen wir noch wagen, no problem!

Klappt dann tatsächlich auch am Montag und nach einer guten Stunde im gemütlichen Wartebereich taucht er wieder auf mit seinem positiv gestimmten Daumen, unser gut gelaunter Iberer. Der Dieselpartikelfilter war beinahe dicht aber er hat ihn ausgebrannt und die Einspritzdüsen kräftig durchgepustet. Jetzt ist alles ok! Er macht einen völlig zuversichtlichen von der Richtigkeit seiner Arbeit überzeugten Eindruck auf die Oma-Liese. Das WOMO schwitzt noch ein bisschen, was wir an der reichlich übertriebenen Heizleistung der Klimaanlage zu spüren bekommen. Doch sehr zügig beruhigt sich der Atemkreislauf unseres Fahrzeugs und bis Bath gibt’s auch tatsächlich keine bunten Warnsignale mehr am Cockpit zu bewundern.

So sind wir also zwei Tage im Verzug, Wales und die Cotswolds mussten gecancelt werden, damit wir am Freitag ein ganz besonderes Wiedersehen feiern können…

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Geburtshaus und Grabstätte Shakespeares

An des Dichters Denkmal kommt keiner vorbei, der Stratford upon Avon besucht.

Auch das Geburtshaus stellt keine größere Herausforderung dar.

links das Geburtshaus, rechts die Werkstatt des Vaters

Die Schule, die der berühmte Sohn der Stadt besucht hat, gibt‘s als Zugabe obendrauf:

Gleich nebenan in der Guild Chapel könnte auch eine der Kritzeleien an den Wänden von ihm stammen,

Nur seine letze Ruhestätte ist montags für die Öffentlichkeit unerreichbar. Unwesentlich, von wo auf dem kugelrunden Erball ein Shakespeare-Reisender auch den Weg auf sich genommen haben mag – die Kirche mit dem Grab gleich neben dem Altar, in das der Stolz der Stadt extra aus seiner Londoner Ruhestätte umziehen musste, bleibt für den Literatur- und Theaterliebhaber montags geschlossen. Pech gehabt.

Am Avon entlang führt uns ein schattiger Fußweg direkt in ein Fischlokal – Restaurant wäre jetzt übertrieben formuliert. Der Fisch war köstlich und für ein Foto zu attraktiv und appetitlich.

Zurück in Oxford machen wir uns nochmal auf den Weg zur Themse, wo es immer was zu entdecken gibt – auch bei 29°C.

Da wäre zum Beispiel Schiffszubehör:

… und Schiffsverkehr, denn es wird kräftig trainiert in Oxford auf der Themse:

Dann wieder Schiffszubehör:

Was haben wir für ein herrliches Wetter! Sind wir überhaupt in England?

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Oxford – Merton College und Christchurch College

Auf der Themse wird sonntags verstärkt trainiert.

Chance für ein menschenarmes Foto. Sofort ergreifen!

Merton College, eines der ältesten, gegründet schon im 13. Jahrhundert

Fellow Quad: Der Rasen darf nicht betreten werden! Ist ja gut, die Fratzen in luftiger Höhe sind einschüchternd genug. Wir werden es nicht wagen.

Mobs Quad, der älteste Innenhof Oxfords. Hat seinen Namen, weil hier die Anfänger einquartiert waren.

Der Weg zur Chapel

Links in der Bank regt sich etwas. „Da hat doch jemand gepennt!“ ist der spontane Gedanke von Oma-Liese. Erst mal ignorieren, bis das Subjekt zu sich gekommen ist. Im Augenwinkel erscheint mir eine Frau, gut gekleidet, vermutlich gebildet. Als wir gerade dabei sind, die heilige Halle wieder zu verlassen, versichert sich die Dame, ob sie auch wohl ja nicht auf dem Foto sei. Die hat hier vermutlich ein längeres Schläfchen gehalten. Da kennt Oma-Liese weitaus gemütlichere Plätzchen…

Spektakuläre Kombination:

Oxford Cheese Rarebit. Sehr lecker! Brot, überbacken mit Cheddar und Gruyère Cheese, Tomate, Zucchinischeibe und frischen Kräutern.

Radcliffe Camera, der große Lesesaal der noch größeren…….

Man kann tatsächlich hindurchsehen! Da ist nichts drin außer Lesesaalluft.

….der noch größeren Bodleian Library.

New College, trotz des Namens eines der ältesten Colleges, ebenfalls 13. Jahrhundert

Die Tavern selbst gibt‘s nicht auf dem Foto, denn da lassen sich im Moment zu viele Gäste die köstlichen Speisen und Getränke munden.

Der nächste Winkel ist aber auch ganz hübsch:

Wir sind Einstein auf den Fersen…

Nur kurze Zeit hat der große Geist des 20. Jhdt. hier gelehrt.

Das Sheldonian Theatre, wo die jährlichen Abschlussfeiern stattfinden.

St. Michael, Turm aus der Zeit der Sachsen, als der Ort noch Oxanforda hieß, also Ochsenfurt.

Tom Tower. Er ruft jeden Abend um 21.05 mit 101 Schlägen die ehemals 101 Studenten zum Zapfenstreich.

Carfax Tower.

Was passiert nur mit den Briefen zweiter Klasse?

Christ Church College, das größte der Colleges, von Heinrich dem VIII. gegründet. Und der eine oder andere Raum wird dem Harry Potter Fan als Hogwarts bekannt sein….

….zum Beispiel dieser hier.

Peel war ehemaliger Premierminister im 19. Jahrhundert und wohl eher unbeliebt unter den Studenten. Einer der Gegner hat vor ca. 200 Jahren diese Parole an die Tür genagelt. (Das Foto war ein Geduldsspiel für Oma-Liese, denn ein ca. 13 jähriger Knabe spurte mit dem Zeigefingerchen die Parole nach. Seine Familie war längst nicht mehr in Sichtweite, als der Knabe endlich fertig war.)

Die Triumphe der College-Mannschaften werden an den Wänden für eine gewisse Zeit mit Kreide proklamiert.

Taucht zwar schon gestern im Blog auf, ist heute aber immer noch prächtig.

Am Themseufer wird Cricket gespielt. Oder besser ausgedrückt: gestanden.

Wer mag den Pferdchen denn mal die Koppel reinigen. Die Möwen alleine schaffen das nicht!

Zu guter Letzt noch einmal Schiffszubehör:

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Oxford

Auf dem von unserer Campsite-Managerin innigst empfohlenen Fußweg in die Stadt jede Menge Hausboote entlang der Themse.

Schiffszubehör

Folly Bridge

Merton College

Christ Church College, das größte, schauen wir uns morgen genauer an.

Magdalen College von außen, das zweitgrößte.

Erst ein Abstecher in den Botanischen Garten

Magdalen College von innen

Kreuzgang

The Chapel

Von dieser Kanzel eröffnet der College Präsident jedes Jahr im Juni das neue Studienjahr. Hier haben u.a. T.S. Eliot, J.R.R. Tolkien und Theodor Adorno studiert.

Schiffszubehör

Schiffszubehör

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Blenheim Palace

Den Platz in London verlassen wir nur ungern. Der war perfekt für uns. Wir merken ihn uns und buchen beim nächsten mal gleich punktgenau. Ein letztes Bild:

Ein Foto muss jetzt doch noch sein:

Reichlich Stau auf den Autobahnen rund um London. Zwei Stunden hat uns der Spaß gekostet aber jetzt sind wir in Blenheim Palace angekommen. An der Pforte haben wir Glück, denn obwohl der Drucker unsere bereits bezahlten Tickets nicht mehr ausdrucken mag, dürfen wir das Gelände trotzdem noch besichtigen. Der freundliche junge Mann im Office hat uns einen handgeschriebenen Notizzettel ausgehändigt, mit dem wir schon wenige Minuten später zwei verwunderte, aber dennoch nach guter britischer Manier stets freundliche und hilfsbereite Kontrollposten passieren können.

Warum Blenheim Palace? Freiwilliges Pflichtprogramm für Oma-Liese und den Opa, denn die Oma ist im Nachbardorf des legendären Schlachtfeldes bei Blindheim aufgewachsen. Das verbindet. Und der Opa? Interessiert sich ohnehin für historische Ereignisse, besonders, wenn sie sich nahe der Wahlheimat zugetragen haben.

Ein unglaublich weitläufiges Gelände mit einem recht passablen Schlösschen, zu dem natürlich ein passendes Schlüsselchen in angemessener Größe gehört.

Die Eingangshalle

Rechts neben dem Portal befindet sich der Sessel, auf dem Churchill während seiner Aufenthalte hier in seinem Geburtshaus gerne Zeit verbracht hat.

Hinter der Wand zum nächsten Flur finden wir einen ziemlich hoch nach oben ragenden Mechanismus. Das muss die Verbindungswelle zur Windrichtungsanzeige in der Eingangshalle sein. Zurück, Kontrolle, der zuvorkommende Wärter bestätigt unsere Vermutung, gleich noch fotografieren und weil die Uhr als Pendant genau gegenüber installiert ist, darf sie auch noch auf die Speicherkarte.

Grüner Salon

Roter Salon

Arbeitszimmer

Schlacht bei Blindheim

Interessante Schreibweise…

Speisesaal

Arbeitszimmer, in dem der Brief über den Sieg Marlboroughs bei Blindheim ausgestellt ist, den der Duke noch am Abend der Schlacht an seine Ehefrau zur Weiterleitung an Queen Anne sandte. Worauf diese ihm das Palace auf dem Stück Land als Anerkennung erbauen ließ.

… und noch ein Arbeitszimmer.

Danach die Bibliothek mit Queen Anne in Marmor.

Seitlich geht‘s zum Geburtszimmer von Churchill:

vorbei an einigen Gemälden aus der Hand des großen Staatsmannes.

Wer das gemalt hat? Keine Ahnung.

Hier hat er jedenfalls wohl seine erste Ansprache gehalten.

Wir dürfen keine Zeit verlieren, denn das Gelände wird in 90 Minuten für Besucher geschlossen und wir wollen ja auch noch den Garten besichtigten.

Hinter dieser Hecke tobt eine private Familienfeier mit lauter, moderner Musik. An einer laaaangen Tafel sitzen in fröhlicher Stimmung bei schönstem Sonnenschein die feiernden Gäste. Oma-Liese bleibt fair und schießt kein Paparazzo-Foto mit dem Teleobjektiv. Schön, dass sich Touristen trotz privater Feier hier aufhalten dürfen.

Vom Lavendelgarten aus betreten wir das Schmetterlingshaus:

Der Schlossladen hat leider schon geschlossen. Am Hintereingang können wir schon gleich gar nicht landen:

Das Labyrinth sollte noch machbar sein vor Schließung der Anlage:

Beim nächsten Mal lassen wir uns von Winston durch den Park tuckern.

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