Mittwoch, 31.07.2019: Portsmouth
… Irgendwo draußen auf dem Meer.
Kanonen, Kanonen, Kanonen und immer wieder Kanonen… ein Kriegsschiff und ausschließlich ein Kriegsschiff.
Im obersten Deck hatte Kapitän Thomas Masterman Hardy seine Unterkunft.
Klar, das Steuerrad Schlafkoje eines Offizier direkt bei Lord Nelson Das größte von fünf Rettungsbooten. Schiffsglocke auf Deck
Ein Deck tiefer ist der „OP“ zu bewundern, wo der Schiffs-Chirurg Amputationen vornahm.
Die Lichtverhältnisse sind dort dermaßen miserabel, dass mit meinem Objektiv kein sinnvolles Foto mehr zu schießen war.
Zimmermann und Schmied waren übrigens auf dem selben Deck untergebracht – sämtliche Handwerker unter sich, also.
Donnerstag, 01.08.2019: Winchester
Ruine des alten Bischofsitzes
Amesbury
Unterwegs zu unserem nächsten größeren Ziel machen wir noch Kaffeepause in Amesbury, wo wir eine Kirche mit gespenstischem Friedhof vorfinden. Da das Dach dringend restauriert werden muss, ist eine Besichtigung nicht möglich. Schade, denn von außen lässt sich erahnen, dass die Kirchenfenster einen genaueren Blick wert sein könnten.
Donnerstag, 01.08.2019: Stonehenge
Beim letzten Englandaufenthalt schreckten uns der Eintrittspreis und die Menschenmassen von einem Besuch ab.
Diesmal lassen wir unsere Bedenken beiseite und besichtigen die uralte Kultstätte.
Wir lassen uns nicht vom Shuttlebus die 2,5 km hinkarren, sondern nutzen die Gelegenheit, die Landschaft zu Fuß zu erobern. Schließlich führt der Weg ebenfalls teilweise über Gebiet, das mit zur Kultstätte gehört.
Unten am Infocenter wurde eine kleine Siedlung aus der Zeit genau an historischer Stelle nachgebaut.
Freitag, 02.08.2019: Salisbury
Unser Campingplatz liegt auf halber Höhe zwischen Salisbury und Old Sarum. Zuerst machen wir uns nach Salisbury auf. Nach 20 Minuten Fußweg erreichen wir die Stadt.
Salisbury Cathedral
Chapter House:
Hier wird die Magna Carta aufbewahrt.
Old Sarum
Schön gelegen und für eine Burg der perfekte Platz oben auf dem Hügel. Aber da das Areal sehr klein war, platzte das Städtchen aus allen Nähten und der Umzug ins Tal war beschlossen.
Kathedrale
Ein Traumwetter dürfen wir heute hier in England genießen:
Sonne satt, 29 °C
Samstag, 03.08.2019: Fahrt durchs Dartmoor nach Cornwall
Da braucht man schon zwei bis drei Nerven! An die seltsamen Autobahnen hier in Großbritannien haben wir uns ja schon gewöhnt: die können sechsspurig sein, dann wieder vierspurig, manchmal dreispurig, oft aber auch nur zweispurig und das allerbeste ist, dass sie manchmal mitten durch kleine Dörfer führen und man dann eben nur 40 Meilen fahren darf. Natürlich sind dann auch Mähdrescher und Strohballen-Binder auf den Autobahnen mit von der Partie. Wir haben Verständnis: es fährt sich halt einfach schneller auf einer Autobahn.
Soweit so gut aber heute waren wir auf Straßen unterwegs, wo gerade mal eine Autobreite drauf Platz hat und Ausweichstellen bei Gegenverkehr sind dabei leider Mangelware. Kreisverkehre werden oftmals durch einen weißen Fleck von 1m Durchmesser auf der Kreuzungsmitte markiert und alle fahren brav drum herum. Aber das allerbeste war heute eine Autobahn-Ausfahrt, die tatsächlich geradewegs über die Gegenfahrbahn kreuzte. Indeeeed!!! Da bleibst du dann mitten zwischen beiden Fahrtrichtungsspuren auf einer kurzen Ausfahrt-Spur stehen und wartest tatsächlich den Gegenverkehr ab, der mit 70 Meilen Geschwindigkeit daherkommt, diesmal aber vierspurig! Oh Britannia!
Eine kleine Wanderung durch das Dartmoor war da ganz willkommen.
Das Dartmoor ist eine Hochmoorlandschaft mit mehreren Erhebungen, von denen viele sich durch Felsformationen auszeichnen. Bei Nebel besteht die Gefahr, dass man sich dort verirren kann. Deshalb entstanden hier auch das Buch und der Film „Der Hund von Baskerville“. Das Naturreservat ist bewachsen von Farnen, Heidekraut und stacheligen Sträuchern, deren Namen ich momentan noch nicht kenne. Die Pflege der Landschaft übernehmen freilaufende Rinder und Schafe und, was besonders auffällt, Dartmoor-Ponies.
Kaffeepause in Princetown
Princetown war ürsprünglich eine Kriegsgefangenlager (1805 – 12 Napoleonische Kriege, ab 1812 Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg), das später zum Hochsicherheitsgefängnis umfunktioniert wurde.
Heute gibt es dort ein Gefängnismuseum und sonst außer einem Cafè nix. Unsere ersten Scones schmecken nach nix, die Cream ist fett, die Marmelade kommt in der Krankenhauspackung daher.
Und dann endlich Cornwall!
Unser Platz ist für zwei Nächte in Ten Creek. Wir gehen gleich mal zur Küste, um zu erkunden, ob der South-Coast-Path für uns geeignet ist. Ergebnis: morgen werden wir dort auf und ab bis Polperro wandern.
Heute spazieren wir nur bis Talland und finden wiedermal ein kleines Kirchlein mit altem Friedhof und Flora.
Nachtrag: Die Kirche von innen können wir erst am Sonntag besichtigen. Aber angesichts des Alters dieses Gotteshauses kommt es auf den einen Tag auch nicht an.
Sonntag, 04.08.2019: Polperro
Traurige Realität: Oskar Kokoschka verbrachte ab 1940 hier mehrere Jahre im Exil, nachdem er aus Deutschland nach London und von London vor deutschen Bombenangriffen geflüchtet war.
Romantische Fiction: Zahlreiche Rosamunde-Pilcher-Filme, von denen wir uns so gerne die heile Welt vorgaukeln lassen, werden hier gedreht.
Und so sieht es hier wirklich aus:
Den Coast-Path nach Polperro tatsächlich zu Fuß zu gehen ist jetzt nicht sooooooo anstrengend und wir werden von der Natur für das bisschen Schwitzen vielfach entlohnt!
Allmählich nähern wir und der Bucht, in der Polperro liegt.
Noch zweimal Natur, dann ist es überstanden… (arme follower!)
Jetzt mal was für Hundeliebhaber:
Methodisten-Kirche. Erster Eindruck: ungewohnt, so ganz anders und doch so ähnlich.
Kaffeepause
Irgendwas war noch… ach so ja genau:
Allmählich gehts wieder zurück zum Campingplatz. Aber ein paar letzte Eindrücke müssen schon noch erlaubt sein…
Morgen gibt’s weniger Fotos, versprochen!
Montag, 05.08.2019: Lost Gardens
Ja, ich weiß, es waren weniger Fotos für heute versprochen, aber jetzt sind’s halt wieder ein paar mehr geworden. Allerdings gibt’s Probleme mit dem Hochladen, weil das Datenvolumen am Platz diesmal ziemlich übelastet zu sein scheint. Nach und nach …
Eden Projekt
Eden Projekt war ursprünglich zu Forschungszwecken gegründet worden, um auch auf Raumstationen ein unabhängiges, sich selbst erhaltendes Biotop zu ermöglichen. Nachdem dies aber gescheitert war, wurde Eden Projekt von 1995 – 2001 zu einem botanischen Garten umgestaltet.
Mal sehen, ob wir da nicht was erkennen – wäre ja gelacht!
Unser Mittagessen Keralan Indian Kauliflower Wrap Jamaican Jerk Chicken Wrap
Was wird das denn? Passiflora – kennen wir doch: Maracuja!
Unterhaltsames für Jung und junges Alt
Am Abend kommen wir am Campingplatz in Tintagel an und erkunden schon mal die Küste.
Dienstag, 06.08.2019: Tintagel
König Artus soll hier geboren und aufgewachsen sein. Von den Burgruinen wird vermutet, dass es sich um Camelot handelt.
Wir wandern jedenfalls bei herrlich sonnigem Wetter auf dem coast-path bis zur Burgruine, die wir leider nicht betreten werden, weil derzeit dort eine neue Brücke entsteht.
König Artus, Vorbild für Darth Vader?
Jetzt taucht der Hügel mit den Grundmauern von Tintagel vor uns auf.
Im kleinen Ort Tintagel gibt es ein altes Postoffice, spezielle Shops, die junge Ritter mit der nötigen Ausrüstung versorgen und außerdem auffallend viele Bäckereien, die Pasties und Scones für die hungrigen Touristenmassen bereit halten.
Mittwoch, 07.08.2019: Prideaux Place – victorianisches Landhaus
Drehort zahlreicher Filme
Wir wagen es zunächst nicht, doch dann fordert uns der Gärtner höchstpersönlich auf, unser Castle direkt auf dem Grün vor dem Herrschaftsgebäude abzustellen. Wir folgen dankend seiner Anweisung.
Auf eine Führung im Haus verzichten wir, besichtigen jedoch gerne Museum und Parkanlagen.
Bedruthan Steps – Felsformationen an der Süd-Westküste
St. Ives – Küstenstadt
Wir genehmigen uns ein leckeres Eis und werden nach Kaufabschluss vor den aufdringlichen Möwen gewarnt.
Tatsächlich wollte ein Vogel gerne mit mir teilen, war aber recht leicht davon zu überzeugen, dass diese Süßspeise sehr ungesund ist.
Wir setzen unsere Reise zum nächsten Campingplatz vor St. Just fort. Wieder drängen wir uns durch viel zu enge, kurvenreiche Straßen am rasenden Gegenverkehr vorbei und freuen uns zwischendurch mal wieder über die reizvolle Landschaft.