Mittwoch, 31.07.2019: Arundel-Castle

Hier haust der Herzog von Norfolk, königlicher Zeremonienmeister (also Hochzeitsplaner und Eventmanager).
Hier wird man uns später Kaffee reichen.
Und ein angemessenes Stückchen Gebäck dazu servieren.
Dort nimmt der Knappe seine Wegzehrung ein.
Ergebnisse mutiger Jagdszenen
Diese elegante Schönheit namens Isaac Perriere verströmt einen betörenden Duft.

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Mittwoch, 31.07.2019: Portsmouth

Nur drei wunderschöne, historische Gebäude sind am Hafen weit und breit leider die einzigen Zeugen der uralten Geschichte dieser Hafenstadt.
Natürlich liegt aber zum Glück hier die „Victory“ mit ihren 104 Kanonen im Militärhafen. Sie war das Flaggschiff von Lord Nelson, der mit ihr am 21. Oktober 1805 in der Schlacht von Trafalgar Napoleon Bonaparte und seine französisch Flotte besiegen konnte. In dieser Schlacht starb Lord Nelson für sein Land den Heldentod.
…Und zwar genau hier!
… Irgendwo draußen auf dem Meer.

Kanonen, Kanonen, Kanonen und immer wieder Kanonen… ein Kriegsschiff und ausschließlich ein Kriegsschiff.

Schiffsglocke unter Deck mit prächtigem Glockenstrang
Lord Nelsons persönliche Reisetruhe
Die vier Kabinen Lord Nelsons.
Im obersten Deck hatte Kapitän Thomas Masterman Hardy seine Unterkunft.
Hier wurde auf allerallerallerkleinstem Raum für 820 Mann Besatzung Essen zubereitet.
Beim Anblick dieses Schlafraumes erfährt man einen Eindruck vom Übermüdungszuszand der Mannschaft, die hier Schlaf finden sollte.
Krankenstation
Allerlei medizinische Pülverchen und Tinkturen.
Ein Deck tiefer ist der „OP“ zu bewundern, wo der Schiffs-Chirurg Amputationen vornahm.
Die Lichtverhältnisse sind dort dermaßen miserabel, dass mit meinem Objektiv kein sinnvolles Foto mehr zu schießen war.
Zimmermann und Schmied waren übrigens auf dem selben Deck untergebracht – sämtliche Handwerker unter sich, also.
Mit einem Kondensator konnte aus Salzwasser Trinkwasser gewonnen werden.
In diesem Wal befindet sich die „Mary Rose“, das Lieblingsschiff Heinrich des VIII, das beim Versuch, am 19.Juli 1555 eine geplante Invasion der Franzosen zurückzuschlagen, vernichtend getroffen wurde. Vor den Augen Heinrichs sank es binnen weniger Minuten. Von 400 Besatzungsmitgliedern überlebten 35.
Ein moderner Flugzeugträger liegt zu Reparaturarbeiten auf Sichtweite im Dock.
Wer kennt sie nicht, die weltberühmte Szene, die übrigens mehr als überlebensgroß auch hier im Hafen zu bewundern ist: Am Ende des 2. Weltkrieges bemerkte ein Matrose, dass er von der New York Times fotografiert wird und schnappt sich irgendein beliebiges, gerade verfügbares Mädchen und küsst es aus Freude darüber, dass der Krieg beendet war.
20 m vom Strand entfernt steht unser WOMO heute Nacht.

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Donnerstag, 01.08.2019: Winchester

In der Great Hall wird die Tafel der Ritter der Tafelrunde, die der Legende nach einst in Burg Camelot zusammen kamen, aufbewahrt.
Heinrich VIII ließ die Tafel bemalen und sich dabei selbst als König Artus darstellen.
Winchester Cathedral können wir wegen eines bevorstehenden Empfanges leider nicht besichtigen.
Town Hall

Amesbury

Unterwegs zu unserem nächsten größeren Ziel machen wir noch Kaffeepause in Amesbury, wo wir eine Kirche mit gespenstischem Friedhof vorfinden. Da das Dach dringend restauriert werden muss, ist eine Besichtigung nicht möglich. Schade, denn von außen lässt sich erahnen, dass die Kirchenfenster einen genaueren Blick wert sein könnten.

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Donnerstag, 01.08.2019: Stonehenge

Beim letzten Englandaufenthalt schreckten uns der Eintrittspreis und die Menschenmassen von einem Besuch ab.

Diesmal lassen wir unsere Bedenken beiseite und besichtigen die uralte Kultstätte.

Wir lassen uns nicht vom Shuttlebus die 2,5 km hinkarren, sondern nutzen die Gelegenheit, die Landschaft zu Fuß zu erobern. Schließlich führt der Weg ebenfalls teilweise über Gebiet, das mit zur Kultstätte gehört.

Für die Pflege eines weiteren Wiesenabschnittes sind Schäfchen zuständig.
Den Rest übernimmt der Mensch.
Mir fällt die Entscheidung schwer, also gibt’s halt noch so ein Foto.
Die Anderen scheinen schon alle da zu sein.
Imposant, beeindruckend, 3.000 Jahre v. Chr. erschaffen, unvorstellbar.

Unten am Infocenter wurde eine kleine Siedlung aus der Zeit genau an historischer Stelle nachgebaut.

An einem originalgetreuen Steinblock kann man Maße und Masse, das Gewicht sowie die Trägheit der Originalsteine nachempfinden. 99 Männer sind notwendig, um den Block zu bewegen, 500 Männer sind notwendig, um ihn tatsächlich fortzubewegen und an seinen Zielort zu schaffen.

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Freitag, 02.08.2019: Salisbury

Frühstück in Salisbury, Old Sarum links im Hintergrund.

Unser Campingplatz liegt auf halber Höhe zwischen Salisbury und Old Sarum. Zuerst machen wir uns nach Salisbury auf. Nach 20 Minuten Fußweg erreichen wir die Stadt.

Erster Eindruck: schöne alte Stadt.

Salisbury Cathedral

Das älteste Kirchen-Uhrwerk der Welt aus dem Jahr 1365 n.Chr.

Chapter House:

Hier wird die Magna Carta aufbewahrt.

Eine ganze Armee von Müttern mit ihren Babies lagert vor der Kathedrale.
Lemoncake, Americano

Old Sarum

Schön gelegen und für eine Burg der perfekte Platz oben auf dem Hügel. Aber da das Areal sehr klein war, platzte das Städtchen aus allen Nähten und der Umzug ins Tal war beschlossen.

Blick von Old Sarum nach Salisbury. Im Vordergrund liegt unser Campingplatz.

Ein Traumwetter dürfen wir heute hier in England genießen:

Sonne satt, 29 °C

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Samstag, 03.08.2019: Fahrt durchs Dartmoor nach Cornwall

Da braucht man schon zwei bis drei Nerven! An die seltsamen Autobahnen hier in Großbritannien haben wir uns ja schon gewöhnt: die können sechsspurig sein, dann wieder vierspurig, manchmal dreispurig, oft aber auch nur zweispurig und das allerbeste ist, dass sie manchmal mitten durch kleine Dörfer führen und man dann eben nur 40 Meilen fahren darf. Natürlich sind dann auch Mähdrescher und Strohballen-Binder auf den Autobahnen mit von der Partie. Wir haben Verständnis: es fährt sich halt einfach schneller auf einer Autobahn.

Soweit so gut aber heute waren wir auf Straßen unterwegs, wo gerade mal eine Autobreite drauf Platz hat und Ausweichstellen bei Gegenverkehr sind dabei leider Mangelware. Kreisverkehre werden oftmals durch einen weißen Fleck von 1m Durchmesser auf der Kreuzungsmitte markiert und alle fahren brav drum herum. Aber das allerbeste war heute eine Autobahn-Ausfahrt, die tatsächlich geradewegs über die Gegenfahrbahn kreuzte. Indeeeed!!! Da bleibst du dann mitten zwischen beiden Fahrtrichtungsspuren auf einer kurzen Ausfahrt-Spur stehen und wartest tatsächlich den Gegenverkehr ab, der mit 70 Meilen Geschwindigkeit daherkommt, diesmal aber vierspurig! Oh Britannia!

Eine kleine Wanderung durch das Dartmoor war da ganz willkommen.

Das Haytor im Dartmoor

Das Dartmoor ist eine Hochmoorlandschaft mit mehreren Erhebungen, von denen viele sich durch Felsformationen auszeichnen. Bei Nebel besteht die Gefahr, dass man sich dort verirren kann. Deshalb entstanden hier auch das Buch und der Film „Der Hund von Baskerville“. Das Naturreservat ist bewachsen von Farnen, Heidekraut und stacheligen Sträuchern, deren Namen ich momentan noch nicht kenne. Die Pflege der Landschaft übernehmen freilaufende Rinder und Schafe und, was besonders auffällt, Dartmoor-Ponies.

Bewirtschaftete Flächen am Rande des Moores. Das Besondere sticht sofort ins Auge: Hecken grenzen die Ackerflächen ein und auf diese Weise wird der Erderosion vorgebeugt. Könnte man bei uns auch mal drüber nachdenken!

Kaffeepause in Princetown

Princetown war ürsprünglich eine Kriegsgefangenlager (1805 – 12 Napoleonische Kriege, ab 1812 Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg), das später zum Hochsicherheitsgefängnis umfunktioniert wurde.

Heute gibt es dort ein Gefängnismuseum und sonst außer einem Cafè nix. Unsere ersten Scones schmecken nach nix, die Cream ist fett, die Marmelade kommt in der Krankenhauspackung daher.

Die kleine Kirche, deren Friedhof Zeugnis von all den geschichtliche Ereignissen ablegt ist einen Blick wert.

Und dann endlich Cornwall!

Unser Platz ist für zwei Nächte in Ten Creek. Wir gehen gleich mal zur Küste, um zu erkunden, ob der South-Coast-Path für uns geeignet ist. Ergebnis: morgen werden wir dort auf und ab bis Polperro wandern.

Heute spazieren wir nur bis Talland und finden wiedermal ein kleines Kirchlein mit altem Friedhof und Flora.

Nachtrag: Die Kirche von innen können wir erst am Sonntag besichtigen. Aber angesichts des Alters dieses Gotteshauses kommt es auf den einen Tag auch nicht an.

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Sonntag, 04.08.2019: Polperro

Traurige Realität: Oskar Kokoschka verbrachte ab 1940 hier mehrere Jahre im Exil, nachdem er aus Deutschland nach London und von London vor deutschen Bombenangriffen geflüchtet war.

Romantische Fiction: Zahlreiche Rosamunde-Pilcher-Filme, von denen wir uns so gerne die heile Welt vorgaukeln lassen, werden hier gedreht.

Und so sieht es hier wirklich aus:

Den Coast-Path nach Polperro tatsächlich zu Fuß zu gehen ist jetzt nicht sooooooo anstrengend und wir werden von der Natur für das bisschen Schwitzen vielfach entlohnt!

Teamkonferenz am Morgen

Allmählich nähern wir und der Bucht, in der Polperro liegt.

Polperro!

Noch zweimal Natur, dann ist es überstanden… (arme follower!)
Da die Möwe hier neben den Touristen ohnehin alles beherrscht, gebührt ihr ein Platz außerhalb jeglicher Fotogalerie.

Jetzt mal was für Hundeliebhaber:

Da ist sie wieder, die wahre Strippenzieherin!

Methodisten-Kirche. Erster Eindruck: ungewohnt, so ganz anders und doch so ähnlich.

Thank God for chewing-gum!

Kaffeepause

Cherry-Cheesecake, Americano
Jetzt wird die Verwandschaft der Sprachen deutlich.
Eben nur fast europatauglich.
Parkplatzprobleme? Gelöst!
Vielleicht später!

Irgendwas war noch… ach so ja genau:

Allmählich gehts wieder zurück zum Campingplatz. Aber ein paar letzte Eindrücke müssen schon noch erlaubt sein…

Sein Spiel ist bei bester Akustik in der ganzen Bucht zu hören und er kann’s!
unsere Bucht!
Die Grenzen sind gepflegt, gleich ist Feierabend.

Morgen gibt’s weniger Fotos, versprochen!

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Montag, 05.08.2019: Lost Gardens

Die wohl bekannteste Skulptur aus Lost Gardens of Heligan „Giants Head“ trägt heute grün und orange im Haar.

Ja, ich weiß, es waren weniger Fotos für heute versprochen, aber jetzt sind’s halt wieder ein paar mehr geworden. Allerdings gibt’s Probleme mit dem Hochladen, weil das Datenvolumen am Platz diesmal ziemlich übelastet zu sein scheint. Nach und nach …

Eden Projekt

Eden Projekt war ursprünglich zu Forschungszwecken gegründet worden, um auch auf Raumstationen ein unabhängiges, sich selbst erhaltendes Biotop zu ermöglichen. Nachdem dies aber gescheitert war, wurde Eden Projekt von 1995 – 2001 zu einem botanischen Garten umgestaltet.

Mal sehen, ob wir da nicht was erkennen – wäre ja gelacht!

Der Granatapfel! Kennt doch jeder. Aber Vorsicht, nicht täuschen lassen: dieser hat nur einen Durchmesser von 2 cm!
Opuntia – das wird eine Kaktusfeige: süß aber ganz gemein stachelig! Also Handschuhe tragen beim Essen!
Schreib ich doch erst gar nicht hin, dass es sich um Bananen handelt.
Kennen wir inzwischen auch, sind wir doch ein Volk von Fair gehandelten Vegies! – Doch nicht? Amaranth, das Getreide der Azteken. Oder wie Tante Ottilie vor Jahrzehnten schon wusste: der Fuchsschwanz. Ach so!
Noch was Sicheres zum Abschluss: Die Distel – schon schön, so kultiviert.
Gleich noch eine!
Dieser Service wird doch von mehr jungen Eltern wahrgenommen, als wir gedacht hatten.

Unterhaltsames für Jung und junges Alt

Was ist das?
Oh! Das konnte Onkel Willy auch. Er war Zigarrenraucher und konnte für uns Kinder wunderschöne Rauchringe in den Raum hauchen. Manchmal sogar mehrere hintereinander mit nur einem Zug aus der Zigarre.
Hin und wieder schießen Übermütige in schwindelnden Höhen durch die Gegend.

Am Abend kommen wir am Campingplatz in Tintagel an und erkunden schon mal die Küste.

Später bekommen wir noch diese herrliche Abendstimmung präsentiert.

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Dienstag, 06.08.2019: Tintagel

König Artus soll hier geboren und aufgewachsen sein. Von den Burgruinen wird vermutet, dass es sich um Camelot handelt.

Wir wandern jedenfalls bei herrlich sonnigem Wetter auf dem coast-path bis zur Burgruine, die wir leider nicht betreten werden, weil derzeit dort eine neue Brücke entsteht.

Jetzt taucht der Hügel mit den Grundmauern von Tintagel vor uns auf.

Im kleinen Ort Tintagel gibt es ein altes Postoffice, spezielle Shops, die junge Ritter mit der nötigen Ausrüstung versorgen und außerdem auffallend viele Bäckereien, die Pasties und Scones für die hungrigen Touristenmassen bereit halten.

Na, ob das heute was wird mit dem Sonnenuntergang?
Ich glaube, es hat gezischt? oder so…

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Mittwoch, 07.08.2019: Prideaux Place – victorianisches Landhaus

Drehort zahlreicher Filme

Wir wagen es zunächst nicht, doch dann fordert uns der Gärtner höchstpersönlich auf, unser Castle direkt auf dem Grün vor dem Herrschaftsgebäude abzustellen. Wir folgen dankend seiner Anweisung.

Auf eine Führung im Haus verzichten wir, besichtigen jedoch gerne Museum und Parkanlagen.

Gebräuchliche Fortbewegungsmittel der Vorfahren sind dort zu bestaunen.
Bakery
Urahne mit Durchblick
Mit Stolz wird die beachtliche Filmographie präsentiert.
Der hauseigene RR, in dem der Hausherr gerne mal in einer Nebenrolle als Chauffeur bei Filmaufnahmen in Erscheinung tritt. (Irgendwie ist hier alles in sämtliche Richtungen schief!?)
Hinter den Zinnen eine Gästelimousine

Bedruthan Steps – Felsformationen an der Süd-Westküste

Bacon-Rolls, ein leckerer Imbiss, der mir Stunden später immer noch im Magen liegt.

St. Ives – Küstenstadt

Hier suhlt sich die mermaid (ich würde lieber schreiben: die Meermade – so sieht sie nämlich aus) im Schlamm.
Kneipenleben
Fudge lieben die Briten und es gibt ihn in jedem Ort, der ein wenig auf sich hält.

Wir genehmigen uns ein leckeres Eis und werden nach Kaufabschluss vor den aufdringlichen Möwen gewarnt.

Tatsächlich wollte ein Vogel gerne mit mir teilen, war aber recht leicht davon zu überzeugen, dass diese Süßspeise sehr ungesund ist.

Wir setzen unsere Reise zum nächsten Campingplatz vor St. Just fort. Wieder drängen wir uns durch viel zu enge, kurvenreiche Straßen am rasenden Gegenverkehr vorbei und freuen uns zwischendurch mal wieder über die reizvolle Landschaft.

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