Hamburg

Sonntag, 01.09.2019:

Am Campingplatz hat man für uns am Sonntag das kleine Empfangskomitee abgestellt.

Nachdem es mir über Umwege schließlich gelungen ist, die Fotos von gestern hochzuladen (Internet ist nicht gleich Internet! Das gilt für Deutschlands hohen Norden genauso wie für Bayerns Provinz!) muss zur späten Mittagszeit erst mal ein ordentliches Fischbrötchen her – und zwar eines von Brücke 10 an den Landungsbrücken – das sind die besten!

Knusprig-zartes Brötchen, ehrlicher Matjes, Zwiebelringe, kein grüner Schnickschnack. Lecker.

Wir sind bereit für einen kleinen Kontrollgang durch Hamburg.

St. Pauli, Hafenstraße, eines von den zwölf Häusern, die in den Achtziger Jahren für Schlagzeilen sorgten, weil sie von Hausbesetzern gegen Abriss verteidigt worden waren. Heute stehen nur noch drei dieser Häuser. Und das Statement ist dramatisch aktuell. In jedem Jahrzehnt aufs Neue.

Ich muss jetzt mal nach hinten sehen, ob sie noch da ist. Die Elphi. Ist sie nicht einfach perfekt!?

Fischmarkt
Minerva, Sandstein, Beschützerin der Städte.

Örtchen, Porzellan, nötig für Männchen und Weibchen:

St. Trinitatis

Ein Abstecher nach Altona, Jüdischer Friedhof, Bewerber UNESCO-Weltkulturerbe. Einer der größten und ältesten seiner Art weltweit.

Der Herbst hat seinen Fuß schon deutlich hineingestellt:

Erschreckend aber leider absolut verständlich, dass wir den jüdischen Friedhof nicht einfach ungeniert und selbstverständlich betreten können wie jeden christlichen Gottesacker! Nein, keine große Kontrolle, aber wir müssen am modernen Eingangstor klingeln und werden kurz mit ein paar freundlichen Hinweisen in Empfang genommen und wahrscheinlich auch von geschulten Augen eingeschätzt, bevor wir dann völlig frei das Gelände erkunden dürfen. Es sind noch zwei weitere Paare an den Grabstätten interessiert.

Ein paar hundert Meter zu U-Bahn.

Welche Station mag das wohl sein???
Alles klar.

Wo tauchen wir wieder auf?

Hamburger Rathaus

Ein kleiner Rundgang um die Innenalster:

Kurzer Abstecher zur Außenalster…

Hier wohnt seit über zwanzig Jahren unser Udo Lindenberg. Hier entstehen seine Ohrwürmer und hier malt er seine Likörelle.

Zurück in die echte Welt…

In der Freien und Hansestadt Hamburg liegt an einem Sonntagnachmittag in nahezu jedem Eingang unserer so geliebten Einkaufstempel für Kunden mit kleinem Geldbeutel bis hin zu richtig fetten Portemonnaies ein Obdachloser mit seinem überschaubarem Hab und Gut und stört eigentlich niemand außer vielleicht die perfekte Optik.

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Bad Segeberg

Samstag, 31.08.2019

Das Wohnmobil hat einen ebenen Platz zeigt die Wasserwaage an, wir schließen den Strom an, fixieren den Sonnenschutz und schon geht’s ab in die Stadt bzw. zunächst in die Natur, denn es gibt Fledermäuse zu beobachten.

Aus verständlichen Gründen gibt’s dazu leider keine Fotos aber den Besuch war’s ganz sicher wert.

Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckten Jungs beim Spielen die riesige Höhle im Kalkfelsen mit ihren fliegenden Bewohnern. Nach und nach wurde sie daraufhin erforscht und der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Heute betreibt der NABU dort eine Beobachtungsstation und ein Infozentrum, das nicht nur für Kinder spannende Einblicke in die Lebenswelt der Fledermäuse gestattet.

Das absolute Highlight ist natürlich die Höhlenführung, wo wir die Tierchen bei der Inspektion der Höhle beobachten durften. Der August ist nämlichen die Zeit, in der die Elterntiere ihrem Nachwuchs das Winterquartier vorstellen, damit sich jede Fledermaus schon mal mit den Flugwegen vertraut machen kann, um im Winter mit möglichst geringem Energieverlust an den jetzt schon ausgespähten Schlafplatz in der dem eigenen Geschmack entsprechenden Lieblingsfelsspalte zu finden. Dazu kommen Fledermäuse sieben verschiedener Arten in das mit 30.000 Tieren größte bekannte Winterlager aus einem Umkreis von 200 Kilometern.

Ein Besuch im Noctalis ist absolut empfehlenswert!

Von Oktober bis März ist die Höhle geschlossen.

Zentrum von Bad Segeberg

Auf der Suche nach was Essbarem in der Innenstadt lassen wir uns zunächst mal von Trommelklängen zu einer Bühne ziehen.

Wuchtiger Klang

In der Fußgängerzone herrschen Markt- und Gauklerlaune. Wir haben Hunger und probieren Handbrot.

Handbrot: im Holzofen gebackene Hefeteigtaschen gefüllt mit reichlich Käse und Schinken, dazu Sauerrahm-Joghurtcreme. Vier Euro, heiß, köstlich!

Eine Kirche gibt’s auch: Mariä Himmelfahrt. Wird zur Zeit renoviert. Wir dürfen trotzdem rein.

Vor der Kirche findet buntes Gauklerprogramm für Kinder statt. Wir schlendern langsam zum WOMO und genießen die Sonne, dann am Abend haben wir ja noch was vor!

Karl-May-Spiele

Natürlich halten wir uns nicht wegen der Animation in der Fußgängerzone hier am Ort auf, sondern die Karl-May-Spiele sind es, die uns hier her gezogen haben.

„Unter Geiern – der Sohn des Bärenjägers“ steht auf dem Programm der Freilichtbühne am Kalkberg.

11.000 Zuschauer haben eine Stunde Zeit, ihren Platz zu finden, sich mit Cowboyhüten, Gewehren und Proviant zu versorgen.
Der Westernburger schmeckt, wie ein Burger eben schmeckt. Aber war ja klar, denn er muss ja allen 11.000 Zuschauern schmecken und den 11.000 aus der Nachmittagsvorstellung auch. Vor einer Woche hat der Burger vielleicht auch schon den Dreihundertausendsten Zuschauer satt gemacht.

Mit einsetzender Dunkelheit beginnt auch schon die Vorstellung.

Das Gute siegt am Ende! Wir sind erleichtert. Zwei Todesopfer sind zu beklagen. Action war reichlich geboten. Tolle Bühne, spektakuläre Effekte. Hinfahren, anschauen. Nächstes Jahr gibt’s „Der Ölprinz“. Winnetou wird wieder von Alexander Klaws verkörpert werden. Diese Saison hat er’s super gemacht. „Weiter so“ schreibt pädagogisch geschultes Personal drunter.

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